thief of my heart ~stay with...

By desy_smiles

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[eɴтнälт ɢewαlт υɴd ѕeхυelle ѕzeɴeɴ] eιɴ ɴorмαler ѕнoppιɴɢтαɢ, мαɴ deɴĸт αɴ ɴιcнтѕ ѕcнlιммeѕ υɴd dαɴɴ dαѕ... More

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By desy_smiles

Ich hatte keine Uhr, kein Handy, gar nichts.. Ich wusste also weder wie spät es war, noch wie ich Riley oder gar die Polizei erreichen sollte.

Es dämmerte bereits, während ich schon länger mit dem Gedanken spielte einfach irgendwo zu klingeln, doch ich traute mich nicht so recht. Ich wollte nicht als hysterische Furie abgestempelt werden und noch weniger als verrückt. Hier in meinem Ortsteil wollte keiner etwas mit dem anderen zu tun haben. Jeder kümmerte sich ausschließlich um sich selbst, weshalb auch so gut wie immer eine entspannte und idyllische Stimmung herrschte. Keiner wollte Ärger und noch weniger wollte irgendjemand in irgendetwas hineingezogen werden. Jeder wollte seine Ruhe. Wer würde mir da schon zuhören, wenn ich erzählen würde, dass sich seid ein paar Stunden fünf Verbrecher in meinem Haus eingenistet hatten? Wenn ich dann auch noch davon anfangen würde, dass sie gerade ganz 'zufällig' mal mein Haus verlassen hatten, sodass ich die Chance hatte abzuhauen, würde mir doch jeder die Tür vor der Nase zu schlagen. Ich lebte einfach in keiner Gegend, die dafür bekannt war, dass sich hier irgendwelche Gangs oder gar brutale Verbrecher aufhalten.

Seufzend schlenderte ich also weiter, wobei meine Füße bereits mehr als schmerzten. Bei meiner Flucht vor wenigen Minuten war es mir völlig egal gewesen, worüber mich meine Füße trugen, Hauptsache weg! So kam es also, dass ich über Kieswege und andere unebene Straßen rannte, wobei sich die kleinen Kieselsteine schmerzhaft in meine Haut gebohrt hatten. Ich hatte bereits eine kurze Pause eingelegt, doch für mehr blieb mir keine Zeit. Ich musste schleunigst die nächste Straßenbahn erreichen! Kein Bus fuhr zeitnah und ich musste jetzt dringend zu Riley. Allein war ich einfach verloren und er wusste bereits seid ich hier wohnte, was das beste für mich war. Er traf die meisten Entscheidungen für mich und fuhr mich herum. Ich wollte und konnte es leugnen so viel ich wollte, aber ich war einfach kein Stadtmensch.. würde ich nie sein. Auch das es bereits sechs Monate waren, in denen ich hier lebte, änderte daran nichts. Ich war verloren in der Menge von Straßen und Menschen. Die ganzen Informationen und Medien um mich herum stiegen mir zu Kopf. Seid sechs Monaten muss ich regelmäßig nachfragen, wann die nächste Bahn fährt, um mich überhaupt ein bisschen fortbewegen zu können. Ich weiß nicht, ob das normal war, aber ich war hier in London einfach orientierungslos, alles um mich herum schüchterte mich ein und zeigte mir täglich aufs neue, was für ein winziger Mensch ich doch gegen all das hier bin. Ich brauchte einfach weite Wiesen und Felder. Einen Kirchturm, welcher bereits von weitem zu sehen war. Tiere, die genüsslich neben langen Wäldern grasten. Ich brauchte ganz einfach Land! Ich war schon immer ein Dorftrampel gewesen und ich werde auch immer einer bleiben. Ich werde mich niemals in einer Großstadt zurecht finden, da ich mich hier einfach nicht zu Hause fühlte, doch was macht man nicht alles für seine Zukunft.. Auf dem Land hätte ich sicherlich ebenso irgendwo ich Chance gehabt mein Medizinstudium zu absolvieren, doch was ist das schon im Vergleich zu London?!

Meine frierenden Füße brachten mich wieder zurück ins Hier und Jetzt und erinnerten mich erneut daran, in was für einer Situation ich steckte. Ich durfte jetzt nicht träumen und herum trödeln, sondern musste mich schleunigst auf den Weg zur Bahnstation machen. Es war nicht mehr weit. Noch diese Straße entlang und anschließend zwei mal abbiegen. Was mir also gerade viel größere Sorgen bereitete, war die eingetretene Dunkelheit. Wie gesagt es war nicht mehr weit, dafür jedoch ziemlich finster. Klar es gab Straßenlaternen, die mir den Weg wiesen, doch ich kam ja bei Tageslicht schon kaum klar und außerdem denke ich nicht, dass ich die einzige bin, die sich ein wenig im Dunkeln fürchtet, noch dazu wenn sie gerade wortwörtlich auf der Flucht vor fünf Irren ist.

Ich lief also ein wenig schneller, wobei mein Atem helle Spuren in der Luft hinterließ. Ich spürte das Rauschen meines eigenen Blutes, während sich auch mein Herz meinem Tempo anpasste und immer schneller schlug. Ich atmete tief durch, als ich die Bahnstation mehrere hundert Meter vor mir erblickte, als ich jedoch einen Schrei vernahm.

Ich zuckte zusammen, wobei meine Augen wie von selbst in alle Richtungen blickten. Dies war keineswegs ein normaler Schrei, nein er war hysterisch und voller Panik. Es war die Angst pur. Es dauerte nicht lange, bis in meinem Kopf ankam, dass es sich um eine weibliche Person gehandelt hat.

Schwer atmend versuchte ich etwas runter zu kommen, was alles andere als einfach war, da nun absolute Stille herrschte, doch diese war alles andere, als angenehm. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Horrorfilm, in dem jeden Augenblick jemand aus einer der Schatten der Häuser oder Gassen springen würde, um mich anschließend kaltblütig zu ermorden.

Ich stellte meine Fantasien kurz in den Hintergrund, jedoch nur so lange, bis mir wieder klar wurde, dass es nach meinem Tag heute überhaupt nicht so abwegig wäre. Was wenn die fünf tatsächlich kaltblütige Killer sind? Aber hätten sie mich dann verschont? Wäre ich für sie nichts weiter, als ein Stein im Weg gewesen, den sie beseitigen mussten? Tatsache war, ich lebte noch, doch wer weiß wie lange, wenn ich nicht augenblicklich zusehe, dass ich hier verschwinde. Doch warum auch immer konnte ich mich einfach nicht von der Stelle bewegen. Der Schrei von vor wenigen Sekunden hatte mich in eine Art Schockzustand versetzt. Meine Beine gehorchten mir nicht, zu sehr war mein Kopf damit beschäftigt, dass gerade gehörte zu verarbeiten, sodass er sich nicht auf meine Beine konzentrieren konnte. Ich hatte absolut keine Ahnung was mich dazu brachte es zu tun, doch ich tat es! Ich folgte der Richtung, aus der der Schrei zu hören war.

Zitternd lief ich an den Hauswänden entlang, stets darauf achtend nicht in den Schein einer Laterne zu treten. Was tat ich hier? Meine Hände führten mich weiterhin an den rauen Außenwänden entlang, bis ich ins Leere griff. Das Haus war zu Ende, stattdessen folgte eine Seitenstraße. Vorsichtig linste ich um die Ecke, woraufhin meine Hand sofort zu meinem Mund wanderte, um einen Schrei, diesmal meinerseits, zu unterdrücken.

Blitzschnell ging ich wieder einen Schritt zurück, um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu lenken. Ich spürte die Wärme meiner Atmung auf meiner Handfläche, welche noch immer krampfhaft an meinen Mund gepresst war. Ich vertraute mir für den Moment noch zu wenig, um sie runter zu nehmen. Ich war nicht sicher, wie ich reagieren würde. Nach allem was mir heute passiert ist, dachte ich zunächst ich hätte das Schlimmste bereits hinter mir, als ich diese Idioten in meinem Haus aufgefunden hatte, als die Polizei anschließend vor meiner Tür stand, als Zayn mich.. nun ja, wie soll ich sagen, vergewaltigen wollte und mich anschließend ans Bett gefesselt hat und als Niall mir letztendlich eine Spritze in den Arm gerammt hat, aber nein, das Schlimmste hatte ich gerade gesehen.

Mehrere Personen, die um zwei weitere herum standen, die allerdings auf dem Boden lagen und sich nicht mehr rührten. Ich schluckte ein paar Mal, bevor ich mir sicher war, dass ich nun gefahrenlos die Hand von meinem Gesicht nehmen konnte. Ich wischte mir einige Male über die Stirn, um den Schweiß, Hauptsächlich Angstschweiß, zu entfernen, bevor ich mich schleichend auf den Rückweg machen wollte, als mein Gewissen jedoch wieder größer, als mein Fluchtinstinkt wurde. Was wenn dort gerade jemand oder sogar mehrere ermordet wurden? Ich hatte zwar nur kurz hingesehen, doch besonders lebendig sahen sie nicht mehr aus. Andererseits hatte ich diesen Schrei gehört, weshalb... Nein! Ich durfte mir darüber jetzt keine Gedanken machen, dazu hatte ich keine Zeit. Was auch immer da vor sich geht oder ging, ich war mir ziemlich sicher, dass das Ganze alles andere, als legal war und ich musste doch irgendwie helfen. Ja, ich hatte kein Handy, doch ich könnte später eventuell eine wichtige Zeugin sein. Wie auch immer ich musste jetzt was tun!

So tapste ich wieder zurück, bis hin zur Ecke der Hauswand und lugte erneut in die Gasse hinein. Der Schock war etwas verdaut, machte das ganze vor mir jedoch nicht angenehmer mit anzuschauen. Ich vernahm leisere Stimmen, was für mich auf ein normales Gespräch zwischen zwei der stehenden Personen hindeutete. Es war zu dunkel um genaueres zu erkennen, weshalb ich nur die Silhouetten von Menschen sah. So erkannte ich also einen weiteren, der einen der Menschen vom Boden in einen Kleintransporter, welcher am anderen Ende der Gasse stand, beförderten. Ich war mir ziemlich sicher, dass es ein Mädchen war, da ihr Pferdeschwanz dabei hin und her wackelte. Ein anderer lief nebenher und ein weiterer trug die zweite Person vom Boden ebenfalls in die Richtung. Was hatten die nur vor?

Unbemerkt streckte ich meinen Kopf weiter um die Ecke, um mehr Informationen zu bekommen, konnte allerdings noch immer nichts verstehen. Mein Fokus flog zurück zum Kleintransporter, als ich das Geräusch der aufgehender Tür vernahm und anschließend sah, wie der eine, welcher nur nebenher gelaufen war, einsteigt und nach ein paar Sekunden mit einem Mädchen wieder herauskommt. Sie standen dabei im leichten Schein einer Straßenlaterne, weshalb ich sofort erkannte, dass das Mädchen gefesselt war und anscheinend bei Bewusstsein, da sie wild in den Armen des einen Mannes herum zappelte. Schreien konnte sie, auf Grund des Klebebandes über ihren Lippen, nicht, dennoch war ihre Panik deutlich zu erkennen.

Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Hände nur so vor sich hin zitterten und anschließend einige Male, auf Grund des Schweißes, von der Wand abrutschten. Schnell wischte ich sie mir an der Hose ab und lehnte mich mit meiner Schulter an die Wand um ein kleines Gefühl des Halts zu bekommen. Ich blickte wieder nach vorne und sah, wie die beiden bewusstlosen Körper der Mädchen in den Transporter gelegt wurden und sie anschließend alle auf das zappelnde dritte Mädchen zu gingen. Im schwachen Schein konnte ich sie alle als Männer identifizieren, als Männer, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Die Augen des Mädchens hingegen wurden immer größer, während sie hilflos in den Fängen dieses einen Mannes herum fuchtelte.

„Jetzt mach schon endlich! Diese kleine Göre wird mir langsam echt lästig.", verstand ich die Worte einer rauen Stimme, woraufhin ich konzentriert zu den andern blickte.

Wer sollte was machen?

Doch meine Frage wurde anschließend sofort beantwortet, als einer einen Gegenstand hervor zog und dem Mädchen damit näher kam. Sie zappelte daraufhin immer mehr, als sie sich jedoch Sekunden später nicht mehr rührte. Ich vergaß für einen Moment wo ich war und was ich hier tat. Ich sah nur dieses ängstliche Mädchen vor mir, welches kurz zuvor noch bei Bewusstsein war, bevor sie jedoch leblos in den Armen des einen Mannes zusammenbrach, sodass ich nicht darauf achtete, wie mehrere Schluchzer meine Kehle verließen. Sie wurden allerdings für niemanden hörbar, da sich in diesem Moment eine große Hand von hinten an meinen Mund presste. Reflexartig griff ich nach ihr, als ich jedoch schon ein paar Meter weg gezogen wurde, wobei meine Füße über den Boden scheuerten und noch mehr auf gingen. Schmerzhaft presste ich die Augen aufeinander und schrie in die Hand hinein. Was wenn das einer dieser Typen ist? Was wenn sie mir nun das gleiche antun, wie den anderen drei Mädchen? Das ich im Moment mehr als Panik und zwar Sterbens Angst hatte, lag somit auf der Hand.

„Shhht! Sei still oder willst du das sie dich hören?", flüsterte eine sichtlich verärgerte Stimme, wobei ich auch überhaupt nicht lange brauchte, um zu wissen zu wem sie gehörte. Erneut ging mir meine heutiger Tag durch den Kopf und sooft wie ich diese perverse Stimme bereits gehört hatte, so sicher war ich mir darüber, wer hinter mir stand.

Ruckartig wurde mein Körper umgedreht, wobei mir sofort der Geruch von Zigarettenqualm in die Nase stieg. Es wurde Zeit, dass ich wieder mit dem Rauchen anfing, um überhaupt die Möglichkeit zu haben ein bisschen mit dieser Situation klar zu kommen. Ich atmete also tief durch, bevor ich nach oben sah.

„Du tust mir weh!", zischte ich ihn an, woraufhin er jedoch nur ein Grinsen von sich gab und seine Finger noch tiefer in meine Oberarme wandern ließ.

„Ach ja?!", entgegnete er und zog mich ruckartig an seine Brust. Ich vernahm deutlich seinen schweren Atmen neben meinem Ohr, bevor er flüsternd fortfuhr. „Ich schwöre dir, hätte Harry dich gefunden, würde es dir jetzt um einiges schlechter gehen."

Ich schluckte, als er seinen Griff langsam lockerte und mir somit die Chance gab, mich ein wenig von ihm zu lösen.

„Du solltest dich also freuen.", fügte er noch lässig hinzu, bevor er allerdings auch schon wieder meinen Arm packte und mich hinter sich her zog.

Ich schrie auf vor Schmerz, als meine ohnehin schon offenen Füße, über den Asphalt gezogen wurden, was sich allerdings als eine nicht allzu gute Idee entpuppte, da Zayn mich sofort packte und in die nächste Seitengasse schleppte.

„Bist du verrückt? Willst du etwa wirklich, dass sie dich kriegen? Willst du das es dir genauso ergeht wie all den anderen Mädchen vor dir?", zischte er nun sichtlich wütend.

„Was? Ich weiß noch nicht einmal wer diese Männer waren? Und mal ganz ehrlich bei euch geht es mir auch nicht besser!", stellte ich ihn vor vollendete Tatsachen. „Ein paar Stunden! Seit wirklich nur ein paar Stunden kenne ich euch, naja obwohl kennen wohl auch der falsche Begriff ist, und ich wurde bereits eingesperrt, gezwungen für euch zu lügen, fast vergewaltigt..!", zischte ich und blickte ihm dabei gezielt in die Augen. „ ...und mir wurde irgendetwas gespritzt! Viel schlechter kann es mir bei diesen da dann auch nicht gehen!"

Nach meiner Ansprache verdunkelte sich Zayn' s Blick um einiges. Das Grinsen hatte sein Gesicht schon lange verlassen, doch den Mut nahm es mir nicht. Was dachte dieser Kerl wer er ist? Er und die andern Deppen waren ja wohl nicht anders und jetzt wollte er sich doch tatsächlich als mein Retter aufspielen?! Der hatte sie ja wohl nicht mehr alle! Zayn's Blick lag noch immer drückend auf mir. Ich hielt ihm stand. Ich hatte jetzt nicht vor Schwäche zu zeigen.

„Du hast ja keine Ahnung.", zischte er nach einer Weile und zog mich ohne ein weiteres Wort mit sich, woraufhin ich wieder jammerte. Er hatte ja keine Ahnung wie sehr meine Füße bereits brannten vor Schmerz.

Seufzend drehte er sich zu mir um und folgte meinem Blick nach unten. Ihm schien erst jetzt aufzufallen, dass ich barfuß war, weshalb er mich mit hochgezogener Augenbraue ansah.

„Zeig her.", sagte er bestimmend und nickte mit seinem Kopf zu meinen Füßen hinunter, woraufhin ich jedoch nur beschämt meinen Kopf schüttelte. Ich wollte nicht, dass er sich das ansah. Es zeigte nur meine Verzweiflung darin, so schnell wie möglich von ihnen weg zu kommen. Und außerdem.. was ging ihn das an?

„Jetzt mach kein Theater sondern setzt dich hin und zeig mir deine Füße.", wiederholte er sich genervt, was mich jedoch nur dazu verleitete einen Schritt zurück zu gehen. „Mia.. Prinzessin du hast gar keine Chance vor mir zu flüchten.", lachte er und schloss den Abstand zwischen uns wieder. „Mit den Füßen erst recht nicht."

Ich antwortete ihm nicht und gab auch ansonsten nichts von mir. Er hatte meine Aufmerksamkeit nicht verdient!

„Na schön..", seufzte er und ging ein wenig in die Knie, um auf Augenhöhe mit mir zu sein.

Verwirrt sah ich ihn an, doch noch bevor ich ihn auch nur fragen konnte, was das ganze sollte, hatte er mich sich auch schon über die Schultern befördert.

„Was soll das? Lass mich sofort runter du Idiot!", schrie ich und hämmerte dabei auf seinen Rücken ein.

„Sei froh, dass ich dich trage! Mit diesen Wunden hättest du dir nur noch mehr Schmerzen hinzugefügt, wenn du selbst weiter gelaufen wärst.", erhielt ich als Antwort und unterließ es, ihn weiterhin zu schlagen.

Es tat ja ganz gut, jetzt nicht länger gehen zu müssen, doch das wollte ich ihm nun wirklich nicht unter die Nase reiben.

„Ich wäre prima allein klargekommen.", murmelte ich deshalb nur, woraufhin er jedoch nur lachte und weiterging.

Er hatte ein ganz schönes Tempo drauf und das, obwohl ich ihm auch noch über der Schulter hing. Ich war erschöpft, doch lange nicht so sehr, dass ich jetzt auch noch auf ihm einschlafen würde. Dazu war meine Angst und Neugier, davor wo wir hin gehen würden und was er mit mir vorhatte, einfach zu groß.

„Findest du es nicht irgendwie.. naja wie soll ich sagen.. eklig, meine blutigen Füße neben deinem Gesicht zu haben?", fragte ich nach einer Weile, da es mir immer unangenehmer wurde, dass er mich hier durch die Gegend trug.

„Haha glaub mir Schätzchen, ich habe schon schlimmeres gesehen. Deine kleinen Füßchen hier sind überhaupt nichts dagegen.", lachte er und ging einfach weiter.

Ein paar Minuten später spürte ich wieder den Boden unter den Füßen, was zunächst ziemlich weh tat, doch ich war ganz froh nicht länger getragen zu werden. Ich ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen und stellte fest, dass ich wieder zu Hause war? Ja ich stand tatsächlich vor dem Haus meiner Wohnung und blickte daraufhin etwas missmutig zu Zayn. Durfte ich jetzt etwa gehen? Ließen sie mich endlich in Ruhe?

„Was siehst du mich so an?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. „Nun ja ich denke es sieht ein wenig blöd für die Nachbarn und alle aus, wenn ich dich da jetzt rein trage.", grinste er und ich dachte mich verhört zu haben, schließlich hatte ihn das die ganze Zeit auch nicht gestört, außerdem hatte wir bestimmt schon.. wie viel Uhr? Naja nach Mitternacht dürfte es schon lange sein und ich glaube kaum, dass es da noch jemanden interessiert wer mich wie nach Hause bringt.

Ohne all das auszusprechen lief ich die Treppen zum Haus hoch. Ich wollte jetzt einfach nur noch meine Füße verbinden und anschließend ins Bett. Ich hatte die Schnauze voll und wollte keinem dieser Idioten sehen, doch meine Hoffnung darauf war bedeutend gering.

Seufzend stand ich also kurz darauf vor meiner Wohnungstür, da ich absolut keine Ahnung hatte, wie ich rein kommen sollte. Meine Gedanken darüber wurden jedoch kurz darauf unterbrochen, als Zayn an mir vorbei ging und, mit ein paar Handgriffen am Schlüsselloch, die Tür dazu brachte, sich zu öffnen. Er zog mich mit sich und ließ mich anschließend im Flur stehen, um sich die Schuhe auszuziehen. Die dachten wirklich sie wohnten hier bereits. Augenverdrehend ging ich an ihm vorbei, bis ins Bad, wo ich mich auf meinem Hocker nieder ließ. Vorsichtig legte ich mein linkes Bein waagrecht auf mein rechtes, um einen genaueren Blick auf die Unterseite meines Fußes werfen zu können, als ich erneut unterbrochen wurde. Konnte der mich nicht mal kurz alleine lassen?

„Was willst du?", fragte ich trocken und wollte aufstehen um mir ein wenig warmes Wasser zurecht zu machen, als ich jedoch schon wieder durch die Gegend gezerrt wurde. „Lass das du tust mir weh!", schrie ich ihn an, woraufhin er mich hochhob und erst auf der Couch wieder runter ließ.

Verwirrt sah ich ihn an. Zayn hingegen hatte nichts besseres zu tun, als sein Handy raus zu holen, um zu telefonieren. Als er bemerkte, dass am anderen Ende der Leitung jemand abhob, sah er mich mit einem warnenden Blick an, der wohl so viel heißen sollte, wie 'Bleib wo du bist!' und verschwand in der Küche. Ratlos sah ich ihm hinterher und verstand anschließend nur noch einzelne Wortfetzen, wodurch ich keinen Sinn erkannte. Nach wenigen Minuten kam er zurück und setzte sich zu mir. Ein wenig skeptisch sah ich zu ihm, als er sich gerade eine Zigarette anzündete.

„Störts dich?", fragte er schnell, woraufhin ich jedoch nur den Kopf schüttelte.

Der Geruch hatte mich nie gestört, doch was mich tatsächlich störte war die Tatsache, dass ich erst wenigen Wochen damit aufgehört hatte und er mein Verlangen nach dem Nikotin gerade von Sekunde zu Sekunde erhöhte.

Verunsichert sah ich deshalb auf meine nackten Füße hinunter. Sie waren ziemlich dunkel auf Grund des Dreck und Staubs. Der violette Nagellack auf ihnen war nur noch schwach zu erkennen. Ich wippte ein wenige auf meinen Zehenspitzen hoch und runter, um mich zu beruhigen, doch es half nichts. Der Drang nach Qualm in meinen Lungen war einfach zu hoch.

„Nervös?", fragte Zayn und entließ dabei gerade eine Rauchwolke in meine Richtung. Na toll..

Ich biss mir auf die Unterlippe und schüttelte nur den Kopf, doch das schien er mir ganz und gar nicht abzunehmen. Er wollte gerade etwas erwidern, als es dreimal an die Tür klopfte. Zayn's Augen wanderten von meinen hinüber in den Flur, bevor er auch schon aufstand um zu öffnen. Ich war mir sicher, dass sein Telefonat von vorhin mit der Person, die jetzt kommen würde in Verbindung stand und mein einziger Gedanke war deshalb einfach nur..

Bitte lass es nicht Harry sein...

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