Wieder vergingen Tage und Wochen. Heute ist schon das Letzte treffen der DA vor den Ferien. Wegen des Abzeichens auf meiner Brust wurde ich mal wieder verurteilt. Nicht von allen. Neville und Hermine stehen hinter mir und ich glaube, dass es, egal was passieren wird, auch so bleiben wird. Blaise und ich haben immer noch kein Wort miteinander gewechselt. Es würde mich nicht wundern, wenn er heute, am letzten Tag, noch mit mir Schluss machen würde. Natürlich fände ich das gar nicht toll, aber wenn er mit meinem Geheimnis der DA nicht klarkommt, kann ich auch nichts machen.
Ihm zu erzählen, was ich verheimliche, geht auf keinen Fall. So würde ich die DA verraten. Wahrscheinlich würde so alles auffliegen. In der jetzigen Situation von Blaise und mir bin ich mir sicher, dass er alles Umbridge Preis geben wird.
Als das Inquisitionskommando einen Termin hatte, stand ich neben meinem Freund. Er war so nah und dennoch fern. Am liebsten hätte ich ihn gefragt, weshalb er beim Kommando mit macht. Obwohl er weiß, was meine Mutter mir angetan hat. Was für schreckliche Dinge sie mir angetan hat.
Doch ich habe die Antwort auf meine Fragen schon. Es ist wegen Malfoy. Er gehört zu seiner lächerlichen Gang. So wie das goldene Trio, sind die das ekelhafte Quartett.
Seitdem ich das Abzeichen auf meiner Brust trage, darf ich auch Punkte der anderen Häusern abziehen. Ich bin so gerecht, dass ich immer nur den Slytherins Punkte abziehe. So viele, wie die meinem Haus und den beiden anderen Häusern abziehen, haben die es nur verdient.
Blöderweise geben Snape oder auch Umbridge den Schlangen so viele Punkte, dass am Ende des Tages keine abgezogen werden. An diese Sache kann ich nichts ändern, außer dagegen anzukämpfen. Aber ich alleine komme gegen so viele nicht an.
"Heute ist das letzte Training. Ab morgen fangen die Ferien an. Im nächsten Jahr fangen wir an mit größeren Sachen, zum Beispiel mit dem Pratronus. Doch heute wiederholen wir nur die alten Zauber", meint Potter.
Neville und ich gehen in unsere Ecke, wo wir beide ungestört trainieren können. Neville hat immer noch nicht den Entwaffnungszauber gemeistert, doch ich denke optimistisch.
Und dann passiert es.
Mein Zauberstab fliegt aus meiner Hand und bleibt vor Nevilles Füßen liegen. Geschockt sehen wir uns an.
Die anderen bemerken auch, was gerade geschehen ist.
Neville rennt zu mir und zerquetscht mich mit einer langen Umarmung. Dabei ruft er immer und immer wieder: "Danke, danke!"
Ich strahle vor mich her und freue mich nicht minder als er es tut.
"Du musst dich nicht bei mir bedanken. Das ist dein Verdienst. Jetzt lass uns weiter trainieren."
Neville löst sich von mir und ich kann wieder frei atmen.
Nachdem ich zum wiederholten Mal entwaffnet wurde, zeige ich meinem Gegenüber, wie man einen Zauber abblocken kann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es ihm auch, was ihn nur noch glücklicher macht.
Als es am schönsten ist, ist das Training auch wieder vorbei.
Potter bedankt sich noch mal, bis jeder seinen eigenen Weg bestritt.
Mein Trainings Partner und ich bestreiten ihn zusammen. Neville redet und redet und redet. Irgendwann blende ich es aus.
"Jane. Hallo? Hast du mir zugehört?"
Ich erwache aus meinem Traumland.
"Tut mir leid. Was hast du denn gesagt?", frage ich.
"Ich habe dich gefragt, was du in den Ferien machst?", wiederholt er sich.
"Ich bleibe in Hogwarts. Das wird recht langweilig werden, aber alles ist besser, als Zuhause bei meiner Mutter zu sein. Die würde nur auf blöde Ideen kommen."
"Oh, das tut mir leid",entschuldigt Neville sich.
Ich winke nur ab, sage das Passwort von unserem Gemeinschaftsraum und setze mich auf meinen Lieblingsplatz.
In den Ferien kann ich für meine ZAGs lernen und das in Ruhe. Da fast keiner im Schloss ist, werde ich auch nicht beleidigt oder blöd angesehen. Ich werde einfach mal abschalten und Sorgen Sorgen sein lassen.
Laut gähne ich.
"Ich glaube, ich gehe heute früh ins Bett. Falls wir uns nicht mehr sehen werden, Neville, ich wünsche dir schöne Ferien. Wir können Briefe schreiben, damit ich nicht allzu viel Langeweile habe. Wir sehen uns."
Ich umarme Neville, der im Sessel sitzt, kurz und gehe dann in meinen Schlafsaal.
Mein Vorhaben, schlafen zu gehen, wird vernichtet, als eine Eule mit seinem Schnabel gegen das Fenster schlägt. Es ist Blaise' Eule.
Kalte Luft und die Eule kommen mir entgegen. Einen Brief lässt sie auf den Boden fallen und dann fliegt sie auch wieder weg. Nervös öffne ich den Brief. Ist es ein Brief, der alles beendet?
Hallo Jane.
Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich ein Arschloch war und bin. Am Ende des Briefes wird sich das auch nicht geändert haben. Ich hätte akzeptieren sollen, dass du ein Geheimnis vor mir hast. Doch habe ich gedacht als ein Freund sollte man alles von seiner Freundin wissen. Es war alles zu viel. Wir haben uns zu wenig gesehen und das Vertrauen zwischen uns wurde immer angespannter. Ich bin eifersüchtig auf Neville Longbottem. Du bist immer bei ihm. Eigentlich sollte ich neben dir stehen statt er. Natürlich verstehe ich, warum das nicht geht und dennoch verstehe ich es nicht. Nur wegen deiner Mutter geht das nicht, oder wie? Wegen einer einzigen Person. Ich hasse sie. Das hört sich für deine Ohren bestimmt blöd an. Denn ich bin im Kommando drin. Dies aber nur wegen Malfoy. Die Geschichte ist zu lang, um es in diesem Brief aufzuschreiben.
Trotz alledem hätte ich dich nicht so behandeln sollen. Lange habe ich darüber nach gedacht und bin zu einem Schluss gekommen. Vor ab möchte ich dir mitteilen: Ich liebe dich wirklich und meine Gefühle für dich waren und sind nicht gespielt. Doch habe ich mich entschieden.
Ich will nicht mehr so eine Beziehung haben. Es ist zu Ende mit uns. Keine Sorge, deine Geheimnisse sind bei mir sicher. Ich war schon länger nicht mehr glücklich. Die letzten Wochen haben mich einfach nur noch mehr in meiner Entscheidung bestärkt.
Bleib wie du bist. Vergiss einfach, dass wir zusammen gewesen sind. Vergiss mich. Ich bin einfach nur ein Unbekannter für dich.
Mach's gut
Blaise
Ich lasse den Brief fallen. Das war mir klar. Ich wusste es. Warum habe ich nichts dagegen getan? Nun ist alles vorbei. Daran bin ich Schuld. Allein ich. Blaise hat wie ein ganz normaler Mensch gehandelt. Wer möchte denn eine Beziehung, die geheim bleiben muss? Wer will eine Beziehung, in der man mit seinem Partner fast nie spricht? Alles meine schuld.
Es hätte anders sein sollen.
Kraftlos falle ich aufs Bett. Dort rolle ich mich so klein wie möglich ein.
Alles ist meine schuld.
Die erste Träne rollt mir die Wange herunter.
Warum habe ich Blaise nicht, nachdem ich mit der Feder geschrieben hatte, als er vor der Tür saß, geredet? So hätte ich unsere Beziehung vielleicht noch retten können.
Die nächsten Tränen rollen mir die Wange herunter. Es hört gar nicht mehr auf. Ich spüre einen Schmerz tief in meinem Herzen. Es ist kein Schmerz, den ich kenne. Es ist schlimmer als je einer zuvor.
Ich drohe zu ersticken, an meinen Tränen, an meinen Schluchzern.
Dieser Schmerz frisst mich von innen auf. Alles ist meine Schuld.
Warum habe ich nicht früher bemerkt, dass Blaise schon lange nicht mehr glücklich ist?
Alles ist meine Schuld.
Ich habe jemanden traurig gemacht, der es gar nicht verdient hat. Blaise hat nur das beste verdient. Das beste bin ich definitiv nicht. Ich bin nicht mal gut. Ein Nichts bin ich. Ein riesengroßes Nichts bin ich. Jemand, den man in der Ecke liegen lassen kann. Jemand, der es nicht verdient, hat Freunde zu haben.
Ich hätte niemals nach Hogwarts kommen sollen. Es war ein fataler Fehler, den ich nun zutiefst bereue.
Hallo:)
Nun ist Blane gestorben.
Wird es jemals wieder Blane geben oder wird es zu Drane? Oder doch zu Nane? Oder wird Jane für immer alleine sein?
Ich verstecke mich jetzt hinter CastleeltsaC, weil ich weiß, dass sie meine Entscheidung sehr gut findet.
Trotz alledem nähern wir uns Janes Vater.
Wer wird es wohl sein?
Bis so schnell wie möglich, meine Potterheads.