Mit geschlossenen Augen genoss ich die Sonne. Wie ich dieses Fleckchen liebte.
Der Garten war natürlich, genau wie das Haus auch, viel zu groß für drei Personen und da der hintere Teil nur von mir in den Sommerferien genutzt wurde, eigentlich völlig überflüssig.
Im Außenbereich den Anwesens wurde von meinen Eltern eigentlich nur die große Terrasse sowie ein Teil der Grünfläche davor auf der vereinzelte Blumen Sprossen, außerdem gab es einen separaten Teil, wo meine Mutter Gladiolen züchten ließ.
Durch den ganzen Park führte von der Terrasse an ein schmaler Kiesweg durch den Garten, auch hierhin, wo vereinzelte Bäume standen die Schatten spendeten, außerdem ein Holztisch mit genau einem Stuhl, da die einzige die sich hierher verirrte, ich war.
Doch das Beste an diesem Ort, war die Schaukel die an einem besonders dicken Ast angebracht war.
Genau auf dieser saß ich nun auch. Immer wenn ich nach hinten schwang fröstelte ich durch den plötzlichen Schatten und dann wenn ich meine Beine anzog um mich wieder vor zu schwingen wärmte die brennende Sonne meinen Körper.
Vielleicht war es ja kindisch, doch immer wenn ich schaukelte fühlte ich mich unbeschwert.
Hier konnte ich stundenlang sitzen und an nichts anderes denken, außer daran wie ich meinen Körper bewegen musste um nicht langsamer zu werden.
Oder aber ich bedachte alles was mich beschäftigte, zumeist konnte ich es in diesem Momenten ganz anders betrachten und war einer Lösung somit näher als jemals zuvor.
Seufzend öffnete ich meine Lieder und blickte gegen den klaren Blauen Himmel, an dem vereinzelte Wolken die aussahen wie Wattebäusche vorbeizogen.
Obwohl die Sonne auf meiner Hand eine brennende Wärme hinterließ, war es ein ungewöhnlich kühler Tag.
Immer wieder musste ich an Vater denken. Verheiraten wollte er mich.
Alles war mir egal, selbst der Benimm Unterricht, doch eine Hochzeit?
Ich hörte auf meine Beine abwechsele vor und zurück zu bewegen und ließ sie einfach hinunter sinken.
Zu viele Gedanken zogen Kreise durch meinen Kopf.
Einfach nur geradeaus starrend überlegte ich. Was hatte Tom mit den Worten, dass er 'das Problem aus der Welt schaffen wolle' bloß gemeint?
Wie sehr ich den Slytherin doch liebte, so sehr, dass es mich schmerzte. Wenn ich es zulassen würde, könnte ich schon allein bei dem bloßen Gedanken an ihn Tränen vergießen.
Und jetzt, jetzt hatte ich nicht nur Tom verloren, nein, jetzt sollte ich auch noch jemanden heiraten, den ich weder kannte, noch kennenlernen wollte.
Mir machte das Angst, auf einen Schlag schien alles anders zu sein.
Wieder stellte ich mir die Frage, ob ich Tom nicht vertrauen sollte. Ich liebte ihn, liebte ihn mehr als mir guttat.
Doch was war wenn ich noch mehr über ihn erfahren würde, was schrecklich sein würde. Was war wenn ich mich wieder erinnerte und sich herausstellte, dass er unverzeihliches getan hatte?
Eines war sicher, lieben würde ich ihn auch dann noch, aber was würde das mit mir machen?
Schluckend ließ ich Situationen die ich mit Tom erlebt hatte Revue passieren.
Die Nacht des Abschiedes.
Der Tag an dem er mir seinen Zauberstab gegen die Kehle gepresst und mir gedroht hatte.
Unsere Hogsmeade Verabredung in der Weihnachtszeit, als er mich zum ersten Mal geküsst hatte, wenn sich unsere Lippen auch nur für des Bruchteil einer Sekunde berührt hatten. Wie er einfach meine Gedanken hatte lesen wollen. Wie er mir befohlen hatte stehen zu bleiben und ich nichts anderes hatte tun können als ihm zu gehorchen.
Immer wieder waren Dinge geschehen, über die ich einfach hinweg gesehen hatte, Dinge die ich schlichtweg übersehen hatte, nur um mich nicht damit auseinandersetzen zu müssen, was sie eventuell bedeuten könnten.
Mein Verhalten war feige gewesen, der einfachste Weg war nicht immer der Richtige.
Wenn ich mit Tom zusammen sein wollte, musste ich einfach alles wissen. Auch wenn es mich zerstörte, auch wenn es mich innerlich zerriss, so gab es für mich doch keine andere Möglichkeit.
Flügelschläge ließen mich aufblicken. Zippy's Mitternachtsblaues Fell schimmerte in der Sonne und es war faszinierend dieses Farbenspiel zu beobachten.
Meine Finger lösten sich langsam von der Kette, die ich bis dahin umklammert hatte und hielt ihr dann meinen Arm entgegen, worauf er sich dann auch niederließ.
Ein Brief von Charlotte, sofort hellten meine düsteren Gedanken sich etwas auf.
Froh etwas von meiner besten Freundin zu hören kraulte ich für einen Moment die Eule, bevor ich mich daran machte den Umschlag zu öffnen.
Sie fragte ob wir am Ende der Ferien zusammen in die Winkelgasse gehen wollten, um unsere Schulsachen zu besorgen. Sofort als meine Augen die Zeilen überflogen war mir klar, dass die Rothaarige nur in der Hoffnung fragte, dass Dimitri dabei sein würde.
Etwas knirschte, erschrocken faltete ich den Brief und schaute auf, was zum...
Helle Augen fixierten mich, während er gemächlich er den schmalen Pfad entlang auf mich zu kam.
Verblüfft weiteten sich meine Augen als ich die große Gestalt des Jungen Mannes erkannte.
Verärgert blickte ich zu ihm "Kann ich Ihnen behilflich sein?!", argwöhnisch beobachtete ich den Blonden.
Er grinste nur selbstgefällig "Ihre Mutter meinte ich würde Sie hier finden.", erklärte er meine Frage ignorierend "Was halten Sie von einem Spaziergang?", Charmant hielt er mir seine Hand entgegen als er vor mir zum stehen kam.
Meine Mutter hatte ihn einfach hier hinaus geschickt? War es denn wirklich nötig, sich so gegen mich zu verschwören? Grimmig blickte ich zu ihm auf, bevor ich nach seinen Fingern griff und mir von ihm aufhelfen ließ "Was tun Sie hier?", viel zu nah stand ich vor ihm, ohne das ich es wollte wurde mir bei seiner Nähe ganz warm, sofort trat ich etwas zurück, worauf ich mit meinen Waden die Schaukel nach hinten stieß.
Irgendwo in dem Herrn war wohl doch ein Gentleman versteckt, denn als er bemerkte wie unangenehm seine Nähe mir war entfernte er sich rasch ein Stück "Eigentlich wollte ich ihren Vater aufsuchen, doch ihre Mutter berichtete mir, dass er vor wenigen Minuten rasch ins Ministerium aufbrechen musste.", teilte er mir mit und ließ den Blick seiner grauen Augen über meine Erscheinung gleiten.
Mit erhobenen Augenbrauen starrte ich ihn an "Aber weshalb sind Sie dann hier bei mir?", stellte ich meine Frage genauer.
Seine Mundwinkel zuckten und hob seinen Blick für einen Moment Richtung Himmel "Sie erinnern sich wirklich nicht mehr an mich.", schmunzelte er.
Perplex öffnete ich meine Lippen, bevor ich meinen Kopf schräg legte und ihn skeptisch betrachtete "Sollte es da etwas geben, an das ich mich erinnere?", harkte ich skeptisch nach.
Fomin zuckte mit den Schultern und vergrub die Hände den Manteltaschen "Sie waren noch sehr jung, vielleicht drei oder vier, da sind wir uns öfters begegnet.", erläuterte er.
Irritiert über diese Information runzelte ich meine Stirn, konzentrierte mich. An alles was ich wissen wollte, wenn es nicht gerade um Tom ging erinnerte ich mich auch...
Da kam mir ein Gedankenblitz und ich betrachtete den jungen Mann, der heute völlig anders aussah "Patus" ich schüttelte meinen Kopf, mit seinem vollen Namen konnte ich nichts anfangen, da dieser damals für mich wie der schlimmste Zungenbrecher gewesen war "Viel weiß ich allerdings nicht über Sie.", entschuldigte mich dann und dachte an den Kindischen Namen, den ich ihm damals verpasst hatte.
Oh wie hatte Tante Alexandra sich darüber amüsiert! Ich erstarrte "Über meine Tante kennen wir uns.", murmelte ich in Gedanken.
Und sah vor meinem Inneren Auge meine Tante, wie sie liebevoll Lächelnd auf einer hölzernen Bank saß und uns drei Kindern beim Spielen zusah.
Moment drei Kinder?
Nur nebenbei bemerkte ich wie er nickte "Unsere Väter arbeiteten damals beide in der gleichen Abteilung.", erklärte er "Aber ja, Alexandra war es, sie dachte es wäre eine gute Idee uns zusammen zu tun.", als würde er an etwas amüsantes denken schmunzelte er.
Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich einmal so normal über sie geredet hatte, sofort spürte ich wie es in mein Herz stach "Das ist schon lange her.", murmelte ich und wand meinen Blick von ihm ab.
Nur schwammig konnte ich mich an ihn erinnern. Eine Situation kam mir in den Kopf, der Garten des Anwesens meines Onkels, wie wir im Sonnenschein am Rande des Sees fangen gespielt hatte, ich war hingefallen und sofort war er zu mir hingestürzt und hatte sich über mich gebeugt, sein Haar war damals noch viel heller gewesen.
"Ich habe schon eine Ewigkeit nicht mehr an dich gedacht.", stellte ich fest und blickte wieder in sein Gesicht.
Heute waren seine Gesichtszüge natürlich völlig anders, doch obwohl er alles Kindliche verloren hatte, wurden seine markanten Züge durch eine verspielte Jugendhaftigkeit abgemildert "Wie gesagt, du warst noch kein.", erwiderte er Schulterzuckend.
Dann hielt er mir seinen Arm entgegen "Ich bin beruflich in der Gegend, und es freute mich sehr dich wiederzusehen!", meinte er.
Zögernd umfasste ich seinen Arm "Das hätten Sie mir auf dem Ball auch einfach sagen können.", beschwerte ich mich und ignorierte die Tatsache, dass er begann mich einfach zu duzen "So unglaublich klingt diese Geschichte dann doch nicht", teilte ich ihm spitz mit.
Ich runzelte ich meine Stirn, ich war mir sicher, da gab es noch etwas, noch jemanden, eine Person in der Erinnerung die ich nicht zuordnen konnte.
Er schmunzelte und setze sich in Bewegung "Ich wollte sehen ob du immer noch so verschüchtert bist wie damals, doch davon bist du weit entfernt.", zog er mich auf, doch der Seitenblick mit dem er mich bedachte, sagte mir das mehr dahinter steckte "Würde es dich stören, wenn wir eine Vertrautere Anrede benutzen?", fragte er dann.
Würde es das? Er war mir ein Fremder, die Erinnerungen die ich an ihn hatte waren blass, doch gemocht hatte ich ihn. "Nein.", meinte ich also und strich mir mein Haar nach hinten "Arbeitest du im Ministerium?", neugierig musterte ich ihn und dachte daran, dass er beruflich in der Gegend war.
"Nein, so eine Arbeit würde mir nicht liegen. Ich erforsche Magie und arbeite sozusagen für verschiedene Russische Universitäten.", meine Neugierde wuchs sofort ins unermessliche.
Es viel mir schwer mich zu zügeln und ihm nicht zu zeigen, wie sehr mich seine Offenbarung reizte "Es ist deine Arbeit, dich dein Leben lang weiterzubilden.", zu sagen ich wäre neidisch, wäre eine Untertreibung.
Er lachte und schien wohl doch zu bemerkten wie fasziniert ich war "Exakt, natürlich muss ich hin und wieder auch Entdeckungen machen oder Themen weiter definieren, aber grundsätzlich hast du recht", erklärte er locker.
Wir traten von dem vorgegebenen Pfad, und schlenderten zwischen den Bäumen umher "Auf welches Teilgebiet bist du spezialisiert?", fuhr ich fort ihn auszufragen.
Kurz zögerte er "Dunkle Künste.", als würde er befürchten, dass mich dies irgendwie störte hielt er inne und schaute mich an "Dieses Jahr beschäftige ich mich Hauptsächlich mit Ritualen.", erklärte er weiter.
Fasziniert nickte ich "Sind deine Studien gut?", harkte ich nach und dachte daran, dass man hier in der Gegend wirklich seltsame Blicke zugeworfen bekam, wenn man sich genauer mit der Dunklen Magie beschäftigte.
Fast schon überheblich grinsend blickte er mich an, was mir eigentlich schon Antwort genug war "Aber sicher doch. Ich habe schon mehrere Abhandlungen veröffentlich und arbeite momentan sogar an meinen ersten Buch!", erklärte er merklich stolz.
Verdammt, mit seiner Arbeit hatte er mich wirklich geködert, gerade wollte ich die nächste Frage stellen, als er mir zuvor kam "Genug über mich, du bist in Hogwarts, wie ist der Unterricht für dich?", aufmerksam schaute er auf mich herab.
Etwas unwillig stimmte ich seinem Themenwechsel zu "Sehr gut, Hogwarts ist wundervoll, genauso wie die Fächer!", antworte ich und dachte an die riesige Bibliothek und daran, dass in jedem Stein dieses alten Schlosses Magie zu stecken schien.
Leise schmunzelnd Blick gute er wieder nach vorn, wohl um zu verhindern gegen einen Baum zu laufen "Du lernst gerne.", stellte er fest "Hast du ein Lieblingsfach?", stellte er hinterher.
"Eine Frage die ich mir des Öfteren selbst stelle. Ich denke Zaubertränke", erklärte ich und seufzte "Aber auch Arithmartik und Verteidigung gegen die dunklen Künste, am liebsten würde ich jetzt alle Fächer aufzählen.", den letzen Teil murmelte ich eher für mich selbst.
Doch er hatte es trotzdem gehört und schien sich zu amüsieren "Zaubertränke mochte ich am wenigsten", bekannte er "Was hast du nach deinem Abschluss vor?", harkte er dann nach.
Wie konnte man Zaubertränke denn bitte nicht lieben?! "Warum denkst du, dass ich nach meinem Abschluss etwas vorhätte?", fragte ich belustigt.
Hypatius warf mir einen eindeutigen Blick zu "Du wirkst nicht wie eine Frau, die Zuhause mit den Kindern auf ihren Mann wartet.".
Wenn es nach meinen Eltern ging, würde aber genau dieser Fall eintreffen.
"Eine gute Frage. Bisher wollte ich immer Tränke studieren und vielleicht sogar den Meister Titel anstreben. Aber ich stelle mir immer die Frage, ob es mir reichen würde mich den Rest meines Lebens nur für einem Fach zu widmen. Andererseits hatte ich auch überlegt, Heilkunde zu studieren. Was meine Berufswahl angeht bin ich überfordert.", erklärte ich trocken.
Grinsend fuhr er sich durch sein Nackenlanges Haar und löste das Band, mit dem er es zusammen hielt "Beides könnte ich mir gut an die Vorstellen. Eine Universität möchtest du in jedem Fall besuchen?", fragte er weiter und ich kam nicht umhin zu bemerken, dass er das Verhör einfach umgedreht hatte.
Sofort nickte ich "Auf jeden Fall!", stimmte ich zu. Natürlich musste man in der Zaubererwelt nicht unbedingt studieren, jedoch fand ich es besser.
"Du wirkst sehr strebsam, wechsle nach einem Semester doch einfach das Fach, oder Dopple deine Kurse um in verschiedenes hinein zu schnuppern" schlug er vor "Studierst du hier oder möchtest du nach Russland zurück?", wollte er dann wissen.
Ich zögerte, spürte einen Stich in meinem Herzen. Bisher war dies für mich immer klar gewesen, den Standort der Universität die ich besuchen wollte, würde in Toms Nähe sein. Doch wie es momentan aussah, bestand dafür kein Grund mehr.
Andererseits, sollte ich nach meinem Abschluss heiraten. Meinem zukünftigen Ehemann würde es sicherlich nicht gefallen, wenn ich einfach so das Land verließ.
Der Gedanke ließ Übelkeit in mir aufwallen.
Unschlüssig zuckte ich mit den Schultern "Ich weiß nicht.", erklärte ich und bemerkte, dass wir gerade an einem Baum vorbei gingen, wo mit einem spitzen Stein vor Jahren ein K und ein D geritzt worden waren.
Bei dieser Erinnerung wurde meine Laune besser und ich begann mich wieder zu freuen, denn in wenigen Tagen würde ich bei Dimitri sein.
"Ich bin mir sicher das du eine Gute finden wirst.", wahrscheinlich dachte er, ich glaubte keine gute Universität zu finden und wäre deshalb die einen Moment so gedankenverloren gewesen.
Zustimmend nickte ich und schaute zu ihm hoch, gerade wollte ich etwas sagen, als ein ploppen ertönte "Litty möchte keineswegs stören. Doch Master Jegor ist soeben heimgekehrt und bereit den Gast zu empfangen.".
Hypatius blinzelte die Elfe einige Male an, als würde er überlegen, warum genau Litty ihm dies bloß erzählte, dann nickte er, bevor er sich wieder mir zu wand "Nun gut, ich hoffe, dass wir und wieder sehen.", verkündete er.
Kurz überlegte ich, bevor ich sein Lächeln spitz erwiderte "Da bin ich mir sicher, Patus".
Ganz ehrlich, ich befürchte ich habe eine Schreibblockade. Und das gerade jetzt wo die Ferien angefangen haben und ich tatsächlich Zeit zum schreiben hätte.
Obwohl Zeit relativ ist, ich habe mir selbst einen Zeitplan für die nächsten zwei Wochen erstellt, wahrscheinlich klappt genau deshalb gar nichts mehr.
Es tut mir also sehr leid, wenn es mit der Geschichte nicht so schnell weiter geht.
Vor allem weil es mir nicht an Ideen mangelt, ich weiß genau wie es weitergehen soll, mir das tippen fällt mir im Moment schwer.