Collide

By Jean_Marauder

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»James sah mich an und erwiderte langsam: "Ich glaube, dir macht einfach der Gedanke Angst, von jemandem so s... More

Zurück nach Hogwarts
Im Zug
Frühstück
Die Heulende Hütte
Allein
Jede Menge Einsichten
Zusammen mit meinen Freundinnen
Eifersucht
Auf dem Flur
Am See
Mary in Not
Nachsitzen für Streber
Versöhnung
In der Bibliothek
Halloween
Neuer bester Freund
SPECIAL
Geheimnisse
Recherche
Geburtstagsüberraschung
Schneeliebe
SPECIAL
Schneeballschlacht im Mondschein
Das Gute in Remus
Literaturgespräche
SPECIAL
Berufsberatungen
Briefe aus Cokeworth
SPECIAL
Revolution im Hogwarts Express
Schwiegertochter gesucht
HARRY POTTER TAG
Weihnachten bei den Potters
Das Muttersöhnchen
Küsse und Kuchen
Lilien für Lily
Wasser für die Seele
Team = Toll Ein Anderer Machts
Hogsmeade
Aprilwetter
Wohin?
Dr. Mary MacDonald
Die schlimmste Erinnerung
Laute Stimmen
Wörterbuch für die Liebe gesucht!
Im Krankenflügel
SPECIAL
Trauerreden
DANKSAGUNG

Wintermärchen

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By Jean_Marauder

"Wie ist es denn bei euch gelaufen?", wollte ich am Abend von meinen Freundinnen wissen. Wir saßen mal wieder nur zu viert gemeinsam in unserem Schlafsaal und tranken den Tee, den Alice für uns gemacht hatte. Es war endlich mal wieder ein echter Mädelsabend, den ich wirklich nötig gehabt hatte. Zwischen uns war wieder alles gut, wir hatten die Konflikte und den Streit vom letzten Herbst erfolgreich überwunden. "Fantastisch!", antwortete Mary und wurde rot vor Freude. "McGonagall hat gesagt, dass ich alle nötigen Voraussetzungen für eine Ausbildung als Heilerin im St. Mungo habe." Ich grinste in mich hinein und Marlene fragte nur: "Und wen genau wundert das jetzt?" Verlegen ergänzte Mary: "Nur in Verteidigung gegen die dunklen Künste muss ich mich bis zu den Prüfungen noch etwas verbessern. Aber Sirius hat gesagt, dass er mir helfen wird!" Alice prustete in ihre Tasse, ich kicherte albern und Marlene rief: "Oh, fang bloß keine sexy Affäre mit deinem Nachhilfelehrer an! Kann verhängnisvoll sein, ich spreche da aus Erfahrung!" Lachend schlürfte ich meinen Früchtetee und lehnte mich gegen den Bettpfosten. "Und wie war es bei dir, Leni?", hakte Mary schließlich nach, während sie sich ihre Hände an der Tasse wärmte. Marlenes Augen leuchteten auf: "Richtig gut! Wisst ihr, ich will ja schon lange später professionell Quidditchspielerin werden und eigentlich dachte ich, McGonagall würde mir mit ihrem typischen Blick und strenger Stimme sagen, dass das nur die Besten schaffen und so weiter. Aber sie hat mich nur darin bestärkt und mir erzählt, dass sie früher auch in der Hausmannschaft gespielt hat und eine ihrer Teamkolleginnen jetzt bei den Holyhead Harpies ist. Sie würde mich gerne empfehlen, wenn es so weit ist!" "Aber das ist ja großartig!", erwiderte ich begeistert und Marlene nickte glücklich. "Mir hat sie auch echt geholfen, unsere gute Professor McGonagall!", berichtete ich fröhlich. "Ich weiß jetzt, dass ich noch etwas Zeit habe, um mich zu entscheiden. Mal sehen, was daraus wird." Alice sah mich nachdenklich an und ein breites Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie auf unsere neugierige Nachfrage hin sagt, dass sie es selber noch nicht so ganz wisse. Ihr ging es ähnlich wie mir: "Ich könnte mir gut vorstellen, später einfach Musik zu machen oder einen kleiden Laden in der Winkelgasse zu eröffnen. Aber ich interessiere mich ebenfalls für das St. Mungo und Aurorin würde ich liebend gerne werden." "Wow, das klingt echt spannend!", stellte ich bewundernd fest. Ein paar Minuten schwiegen wie einvernehmlich, bis Marlene feixend wissen wollte: "Sag mal, Lils, was läuft da jetzt eigentlich zwischen dir und Jamsie-Boy?" Hastig nahm ich einen Schluck Tee, um nicht antworten zu müssen und verbrühte mich dabei fast. Meine Freundinnen lachten, während ich übertrieben lange brauchte, um meine Schlafanzughose zu trocknen. "Nun, ich würde sagen, wir sind ein Paar . . .", stellte ich mit Bedacht klar und meine Freundinnen brachen in kreischendes Lachen aus. "Und, wie ist es so? Habt ihr euch schon geküsst?", Marlene beugte sich wissbegierig vor. Merlin, wenn sie den Lehrern im Unterricht mal mit solch einer ungeteilten Aufmerksamkeit lauschen würde . . . Verschmitzt grinsend verdrehte ich die Augen. "Ja, natürlich", antwortete ich leise. "Aber doch nicht - Lily, sag mir nicht, ihr habt schon - also wenn das wahr ist!", stotterte Mary verstört und Marlene prustete. "Habt ihr verhütet?", wollte Alice ernsthaft von mir wissen. "Leute, Leute!", ich hob abwehrend die Hände, "Glaubt ihr echt, ich wäre so leicht zu haben? Bei Merlins Bart, nein, natürlich hatten wir keinen Sex!" Alice atmete erleichtert auf, doch Mary verzog das Gesicht. Was dieses Thema betraf, war sie etwas verklemmt, weshalb es mir an manchen Tagen wirklich ein Rätsel war, warum sie ausgerechnet mit Sirius Black zusammen war. "Wie würdest du es den nennen?", fragte ich leicht verwirrt. Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung . . . Also, Mum sagt dazu immer Techtel-Mechtel . . .", erzählte Mary peinlich berührt und Marlene fiel vor Lachen fast aus dem Bett. Mary war echt süß, wenn ihr etwas unangenehm war! "Aber es heißt nun einmal Sex!", kicherte Alice. "Jetzt sag es doch nicht die ganze Zeit", forderte Mary sie widerwillig auf, und Marlene fing laut an zu rufen: "Sex, Sex, Sex!" Mary hielt sich die Ohren zu. Mein Gott, ich hatte schon lange nicht mehr so gelacht! "Mary, erklär' uns doch mal, wie Sex funktioniert!", zog ich sie schmunzelnd weiter auf und Marlene beantwortete meine Frage stattdessen: "Also, Mary, wenn zwei Memschen sich ganz doll lieb haben . . .", doch weiter kam sie nicht. Mary hatte ihr lachend das Kissen ins Gesicht gedrückt. Marlene kreischte und zappelte, bis wir schließlich glucksend liegen blieben. Von James und mir heute Morgen in der Bibliothek erzählte ich nichts. Das war zu privat, selbst für meine besten Freundinnen. Voller Sorge dachte ich über James' Worte bezüglich der Rache an Severus nach und hoffte, dass sie ihm nicht wirklich einen Streich spielen würden. Ja, Snape hatte mich beleidigt und ja, er hatte nebenbei bemerkt einen der schönsten Momente in meinem Leben zerstört, aber er war auch mein bester Freund aus Kindheitstagen. Ich glaubte fest an das Gute in Severus Snape. Später, als ich eingekuschelt in meinem eigenem Bett lag, dachte ich lächelnd daran, wie James ihm eine runtergehauen hatte und kam zu dem Schluss, dass Sev genug bestraft wurde. Nur bestimmt sahen die Rumtreiber das anders . . .

Mein Atem wurde in der Kälte zu Rauch und ich zog meinen Umhang fester zu. Der Schnee war wirklich wunderbar und auf dem Weg zum Waldrand, wo gleich Pflege magischer Geschöpfe stattfinden würde, war es rutschig. Am gestrigen Abend hatte ich nur sehr schwer einschlafen können, die Verliebtheit in James und die Sorge um Severus hatten mir abwechselnd den Schlaf geraubt. Diese Jungen würden mich noch in den Wahnsinn treiben! Mary bereits mit den Teilnehmern des Kurses vorgegangen. Die anderen hatten jetzt eine Freistunde, weil Muggelkunde ausfiel. Viele Schüler kamen mir entgegen oder aus derselben Richtung wie ich, als ich auf einmal fast von einem vorbeilaufendem Jungen umgestoßen wurde. Überrascht wirbelte ich einmal um die eigene Achse und stolperte beinahe auf dem Glatteis. Es war James und ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Ich spürte einen Zettel in meiner Hand, den er mir im Vorbeilaufen zugesteckt hatte. Rückwärts rannte er weiter und behielt mich dabei im Auge: "Vorsicht, hübsche Dame!" Seine Stimme klang mahnend, doch er strahlte wie die Sonne. Ich biss mir auf die Lippe, um meine Freude zu verbergen. James zwinkerte mir zu und setzte dann laufend seinen Weg zum Quidditchfeld fort, dicht gefolgt von Sirius, Peter und Remus, die mit einer genauso schnellen Geschwindigkeit an mir vorbeirasten. Nach Halt suchend blieb ich stehen und sah ihnen mit einem liebevollen Schmunzeln nach. James war wie ein Wirbelsturm, der regelmäßig mein Herz zerwüstete und immer in Eile war, um ja das nächste Abenteuer nicht zu verpassen. Da fiel mir der Zettel in meiner Hand ein. Gott, das war echt süß von ihm! Gespannt entfaltete ich das Papier. In krakeliger Schrift stand da geschrieben:

Meine liebste Lilie,

warum gründen wir nicht eine Familie?

Verzeih' mir wenn ich vor Liebe zu dir lalle,

triff mich bitte heute um 20:00 Uhr in der Eingangshalle!

Was bei Merlins Bart . . . Ich verstand gar nichts mehr. Mit eiligen Schritten eilte ich den Rest des Weges zum Waldrand. Professor Kesselbrand erzählte uns heute etwas über Hippogreife, doch Mary und ich hörten nicht zu. Stattdessen saßen wir etwas abseits auf einem Stein und interpretierten die Zeilen von James. "Dein Freund ist ja ein wahrer Dichter!", grinste sie spöttisch und wackelte mit den Augenbrauen. "Mary, mir ist es ernst!", sagte ich gereizt und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Ist das nur ein blöder Spaß oder hat es vielleicht eine tiefere Bedeutung?" Sie sah mich fragend an. "Naja, guck doch mal genau hin: Das mit dem Familie gründen . . . Also . . . Könnte das nicht eine Anspielung auf . . . Du weißt schon . . . Das erste Mal sein?" Meine Freundin riss den Mund auf: "Wie? Du meinst . . . James will heute Abend mit dir . . ." Hilflos zuckte ich mit den Schultern. "Und das hier, das mit dem lallen, vielleicht bedeutet das ja, dass er dich betrunken machen will! Oder dass er selber betrunken sein wird!", führte Mary aufgeregt unsere Gedichtinterpretation fort. Verzweifelt stöhnte ich auf: "Oh Gott, das wird ja immer schlimmer! Glaubst du wirklich, das ist ein Hinweis darauf, dass er heute Abend mit mir betrunken das erste Mal schlafen will? Vielleicht machen wir uns aber auch nur unnötig verrückt!" Mary kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. "Keine Ahnung", meinte sie schließlich. "Du findest es nur heraus, wenn du hingehst! Aber, Lily?" Sie schaute mich eindringlich an: "Bitte tu nichts, wozu du nicht bereit bist!" Ich nickte heftig.

Um Punkt 20:00 Uhr stand ich geschminkt und frisiert in der leeren Eingangshalle. Ich trug einen kurzen, blauen Rock mit einer warmen Strumpfhose darunter und einen beigen, eleganzen Pullover. Als Marlene von dem albernen Gedicht erfahren hatte, hatte sie genau wie Mary und ich zuvor angefangen, darin eine tiefere Bedeutung zu sehen. Anschließend hatte sie darauf bestanden, mich "schön zu machen", wie sie es nannte. Na, vielen Dank auch. Wie schmeichelhaft! Aber egal wie sie diese schwierige Aufgabe gemeistert hatte, ich fand mich selber auch ziemlich chic und hatte mir sogar die hübsche Spitzenunterwäsche angezogen, die Mum mir im Sommer gekauft und gegen die ich mich bisher erfolgreich gewehrt hatte. Jetzt erschien mir jedoch der richtige Zeitpunkt dafür . . . Nur Alice stand der gesamten Geschichte sehr skeptisch gegenüber: "Lily, denkst du echt, dass James dir so etwas Wichtiges auf so einem albernen und kindischen Weg vorschlagen würde?" Schließlich hatte mir sie doch zur Sicherheit heimlich ein Kondom zugesteckt, als Mary und Marlene sich gerade wegen meinem Lippenstift gestritten hatten. Peinlich berührt hatte ich nur: "Alice . . ." gemurmelt, aber sie hatte darauf bestanden. Da stand ich nun also aufgebrezelt und mit einem Kondom in der Tasche in der Halle und wartete auf James. Bei dem Gedanken an ihn wurde mir ganz warm und ein Kribbeln stieg in mir auf. Ich fragte mich nervös, welchen Ort James wohl ausgewählt hatte und ob ich mich blöd anstellen würde, als plötzlich Severus vor mir stand. Ich war immer noch so sauer auf ihn, dass ich ihn erst mal keines Blickes würdigte, bis ich realisierte, dass er wohl offenbar wirklich zu mir wollte. "Was?", fuhr ich ihn an. Glaubte Sev wirklich, dass ich nach seiner letzten Aktion in der Bibliothek wieder ganz normal mit ihm sprechen würde? "Naja", er blickte mich leicht verwirrt an, "Du wolltest doch reden, oder etwa nicht?" In seinen fast schwarzen Augen erkannte ich echte Verständnislosigkeit, doch auch ich wusste nicht, was vor sich ging. "Äh, nein?", gab ich pampig zurück. "Aber der Zettel in meinem Verwandlungsbuch war doch von dir, da stand-", fing er erneut an und ich unterbrach ihn abweisend: "Hör mal, ich weiß echt nicht, wovon du sprichst. Ich bin hier mit James verabredet. Wenn du mich nicht mal wieder beleidigen willst, würde ich dich bitten, zu verschwinden!" Bewusst hatte ich James erwähnt und der verletzte Ausdruck in seinem Gesicht blieb nicht aus. Er biss den Kiefer fest zusammen und drehte sich um. Mit verschränkten Armen sah ich ihm nach, bis er den Gang in den unterirdischen Teil des Schlosses erreicht hatte. Ich atmete aus und fragte mich, wo James blieb. Langsam kam ich mir ziemlich lächerlich vor. Da ertönte plötzlich aus der Richtung des Korridors zum Slytheringemeinschaftstaum, in dem Severus eben verschwunden war, ein lauter Schrei und johlendes Gelächter. Erschrocken sprintete ich mit erhobenem Zauberstab los, was auf Marlenes hohen Schuhen gar nicht mal so leicht war. Das Bild, das sich mir in dem hell erleuchtendem Gang bot, war einfach nur grotesk: Severus schien in einem grünen Schleim festzukleben, der ihn nicht von der Stelle kommen ließ, während die Rumtreiber sich daneben kaputt lachten. Tatsächlich kniete Sirius auf allen vieren und schlug immer wieder mit der Faust auf den Boden, Remus lehnte prustend an der Wand und Peters wässrige Augen tränten vor Lachen. James kugelte sich neben Sirius und als er mich sah, rappelte er sich mit einem breiten Grinsen hoch: "Lily! Willkommen zur Show! Hat dir meine Einladung gefallen?" In diesem Augenblick wurde mir schlagartig klar, dass Alice Recht gehabt hatte. Wir hatten uns mit diesem blöden Gedicht in etwas reingesteigert. James zog mich näher zu Severus, obwohl ich mich widerwillig mit Händen und Füßen wehrte. Er schien es in seinem Freudenrausch gar nicht zu bemerken. "Also, wir haben eine Botschaft in Schniefelus' Verwandlungsbuch versteckt und mit deinem Namen unterzeichnet. Er ist in dem Glauben in die Eingangshalle gekommen, dass du dich mit ihm vertragen willst und da wir ja wussten, dass du ihn abblitzen lässt und er höchstwahrscheinlich gleich in den Schlafsaal rennt, um sich in seinem Kissen auszuheulen, haben wir dieses schmierige Zeug auf den Boden geschmiert. Der schleimige, kriecherische Schniefelus, der sonst immer allen Lehrern in den Hintern kriecht und dauernd rumschleimt, hängt in seiner eigenen Schleimspur fest! Genial, oder? Du sagst ja gar nichts!", stellte James enttäuscht fest. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet. Ich richtete mit zitternden Fingern den Zauberstab auf Severus und murmelte mit erstickter Stimme den Gegenzauber. Keuchend und schnaufend stand er taumelnd auf und warf einen bösen Blick zu Sirius, der irgendeinen spöttischen Kommentar abgab. Doch ich hörte davon nichts. In meinem Kopf drehte sich alles. Weder ging ich auf James' Fragen, noch auf Remus' verwirrte Blicke ein. Ich war so unfassbar dumm. Ein naives Mädchen, das es gar nicht abwarten konnte, mit dem tollen James Potter zu schlafen. Oh Gott. Ich hatte mich so blamiert. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht, übertrieben hübsch auf James zu warten? Wie bedürftig war ich denn bitte? Entsetzt wischte ich mir etwas Make Up aus dem Gesicht und zog verächtlich die hohen Schuhe aus. Ich war so albern. So dumm. So peinlich. So dumm. So idiotisch. So unverzeihlich dumm! Ich hatte mir nicht eingestehen wollen, wie sehr ich offenbar James wollte und was ich bereit war zu tun, um ihn halten zu können. Oh Gott, mir wurde schlecht und ich verließ blind und taub für alles andere mit dem verwirrten Severus im Schlepptau den Schauplatz des Streiches. "Hör zu", forderte ich meinen ehemaligen besten Freund mit tonloser Stimme auf, "Es tut mir echt Leid, dass du Opfer dieses blöden Streiches geworden bist und dass sie mit deinen Gefühlen gespielt haben. Ich hatte damit nichts zu tun und möchte mich gerade echt nicht mit dir vertragen. Sorry." Mit diesen Worten machte ich auf dem Absatz kehrt und rannte barfuß und weinend die Treppen von Hogwarts hinauf zum Gemeinschaftsraum. Da holte James mich ein: "Lily! Bitte sprich mit mir!" Er klang verzweifelt. Ich drehte mich mit gepressten Lippen und geschlossenen Augen um. Schwer schluckend dachte ich, dass er ein Recht auf die Wahrheit hatte. Es lag ja nicht an ihm. "Dieses Gedicht, das du mir heute Vormittag gegeben hast", fing ich an zu erklären. Es war so unfassbar peinlich, ihm davon zu erzählen! "Also, ich habe das irgendwie falsch interpretiert." Verständnislos sah er mich an: "Was gab es denn da zu interpretieren? Das waren doch nur ein paar schnell gereimte Zeilen, die nur als lustige Einladung zum Streich dienen sollten!" Wow, er machte es mir echt leicht! Da fühlte ich mich doch gleich viel besser. Das Loch in meiner Brust wurde größer und stockend ergänzte ich, was Mary, Marlene und ich darin gesehen hatten. "Du . . . du dachtest . . . Ich wollte mit dir schlafen? Heute Abend?", fragte er fassungslos. "So abwegig war der Gedanke ja gar nicht!", verteidigte ich mich und presste meine Hand gegen die Schläfe. So eine bescheuerte Situation! Ehrlich gesagt hätte ich eher gedacht, dass James mich dazu drängen würde und nicht ich zuerst auf den Gedanken käme. James sah betroffen aus und verschlimmerte den Schmerz nur noch. Ich fühlte mich gleich tausend Mal dümmer als zuvor und als er mich zögernd in eine Umarmung ziehen wollte, drückte ich ihn sanft weg. "Hör mal, es ist nicht deine Schuld. Aber ich würde jetzt gerne alleine sein. Kannst du das verstehen?", fragte ich zitternd und starrte zu Boden. Ich schämte mich so sehr und konnte James gar nicht in die Augen sehen. Nachdem er bedrückt mit den Händen in der Hosentasche genickt hatte, eilte ich an ihm vorbei und hoffte sehr, dass er mein lautes Schluchzen nicht hörte.

____________________________

Hey ❤️

Danke fürs Lesen und Voten und die lieben Kommentare! Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass irgendwo da draußen jemand auf ein neues Kapitel wartet und ich nicht nur für mich schreibe. Vielen Dank auch an alle, die bei meiner anderen HP-FF "Smells Like Teen Spirit" vorbeigeschaut, gevotet und kommentiert haben. Echt schön! :** Ich lade da regelmäßig Kapitel hoch und sprühe nur so vor weiteren Ideen für unerwartete Wendungen. ^^

GLG, Jean :)

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