Collide

By Jean_Marauder

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»James sah mich an und erwiderte langsam: "Ich glaube, dir macht einfach der Gedanke Angst, von jemandem so s... More

Zurück nach Hogwarts
Im Zug
Frühstück
Die Heulende Hütte
Allein
Jede Menge Einsichten
Zusammen mit meinen Freundinnen
Eifersucht
Auf dem Flur
Am See
Mary in Not
Nachsitzen für Streber
Versöhnung
In der Bibliothek
Halloween
Neuer bester Freund
SPECIAL
Recherche
Geburtstagsüberraschung
Schneeliebe
SPECIAL
Schneeballschlacht im Mondschein
Das Gute in Remus
Literaturgespräche
SPECIAL
Berufsberatungen
Wintermärchen
Briefe aus Cokeworth
SPECIAL
Revolution im Hogwarts Express
Schwiegertochter gesucht
HARRY POTTER TAG
Weihnachten bei den Potters
Das Muttersöhnchen
Küsse und Kuchen
Lilien für Lily
Wasser für die Seele
Team = Toll Ein Anderer Machts
Hogsmeade
Aprilwetter
Wohin?
Dr. Mary MacDonald
Die schlimmste Erinnerung
Laute Stimmen
Wörterbuch für die Liebe gesucht!
Im Krankenflügel
SPECIAL
Trauerreden
DANKSAGUNG

Geheimnisse

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By Jean_Marauder

Nachdem die Ferien vorbei waren, kehrte der Alltag wieder ein. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass alles so war wie früher.

Nein, es hatte sich Einiges geändert.

Marlene war sehr zuvorkommend, übertrieben freundlich und bemühte sich sehr, keinen Fehler zu machen. Ganz klar, sie wollte ihr Verhalten gegenüber mir und Mary wieder gut machen. Das freute mich wirklich, aber ich vermisste die alte Marlene! Die, die immer Witze riss, im Mittelpunkt stand, laut lachte, sich furchtbar über irgendwelche Sachen aufregen konnte und mit Jungen flirtete. Momentan war sie eher still und zurückhaltend, was echt merkwürdig war! Seit Halloween hielt sie sich in Sachen Jungen total zurück und war beinahe schüchtern.

Mary hingegen strahlte wie eine Sonne, was mehr oder weniger an Sirius lag. Wenn Mary vor ein paar Wochen mit ihm zusammen gekommen wäre, hätte ich sie davon abbringen wollen, aber jetzt war ich froh darüber. Die beiden passten echt gut zusammen! Er sah sie immer mit so einem liebevollen, für ihn untypischen Blick von der Seite an. Nur das dauerhafte Rumgeturtel der beiden nervte etwas. Ich meine, wofür hat man denn ein Schlafzimmer? Aber wahrscheinlich war ich nur neidisch, weil ich und James das nie machen konnten und nie machen würden . . .

Auch er hatte sich verändert. Anscheinend war der Idiot schon wieder über mich hinweg, auf jeden Fall hatte er wieder angefangen, mich "Evans" zu nennen und die ganze Zeit zu fragen, ob ich mit ihm ausgehen wollte. Ich war deshalb dazu übergegangen, ihn zu ignorieren und anzufauchen, aber sein Verhalten verletzte mich zutiefst.

Hatte ihm unsere Beziehung denn gar nichts bedeutet? Wenigstens machte es mir sein albernes, selbstverliebtes Getue leichter, ihn zu hassen und nicht mehr ganz so oft an ihn zu denken. Mit Severus lief es nebenbei bemerkt auch nicht so gut. Seit dem Kuss war er echt schlecht auf mich zu sprechen und antwortete immer nur einsilbig und mürrisch.

Ich verbrachte jetzt viel Zeit mit Alice, da Mary dauernd bei Sirius war.

Marlene war jetzt wie besessen von der Schule, da sie mit ihren Eltern in den Ferien eine Abmachung getroffen hatte: Sie würde von jetzt an in der Schule nur noch gute Noten schreiben und wenn sie auf dem Endjahreszeugnis einen bestimmten Durchschnitt erreicht hatte, müsste sie nicht mit nach Frankreich. Ich hatte ihr bereits meine Hilfe angeboten, aber Marlene war fest davon überzeugt, es erst einmal alleine zu versuchen.

Es war jetzt Mitte November und es wurde früher dunkel. Alice und ich saßen nun nicht mehr am Schwarzen See, stattdessen verbrachten wir die Nachmittage in der Bibliothek. Im Gemeinschaftsraum war es uns zu voll und zu laut, außerdem waren die Rumtreiber dort.

In der Bibliothek jedoch konnte ich ungestört meine Bücher lesen, nur Alice war etwas verstimmt, weil Madam Pince jegliche Art von Musik verboten hatte. Daher textete sie neue Lieder, aber immer wenn, ich sie mir mal ansehen wollte, erwiderte Alice nur: "Es ist noch nicht fertig."

Sie war unglaublich bescheiden und spielte nicht gerne vor Publikum. Irgendwie konnte ich sie verstehen, schließlich ließ sie in ihre Songs Herzblut und Leidenschaft miteinfließen und offenbarte private Gedanken und Gefühle. Ich würde an ihrer Stelle auch nicht wollen, dass das alle hören, aber mir als bester Freundin könnte sie es doch zeigen!

Alice war echt sensibel und feinfühlig, ich glaube, sie hatte einfach Angst, dass es mir nicht gefallen und ich sie kritisieren würde. Was mir natürlich nie in den Sinn käme, dafür gab es gar keinen Anlass!

"Komm schon, Alice!", forderte ich sie heute bereits zum zweiten Mal auf. "Nur eine Strophe!" Sie sah genervt aus, was bei ihr echt selten der Fall war. "Nein, Lily, ich habe dir doch bereits gesagt: Es ist noch nicht bereit!" "Bereit wofür?", fragte ich verdutzt. "Na, um gelesen zu werden! Das ist privat . . .", antwortete sie ungeduldig und packte ihre Notitzen entschlossen weg.

"Ich kann warten", sagte ich nur und lächelte sie aufmunternd an. Ich wollte sie nicht weiter drängen. Irgendwann würde sie bereit dazu sein und uns ihre Texte freiwillig zeigen, dessen war ich mir sicher.

Alice lächelte dankbar zurück. Manchmal gesellte sich auch Frank zu uns, aber das war in Ordnung. Er war ein echt netter Typ und tat Alice gut, außerdem knutschten die beiden nicht so viel wie Mary und Sirius, die gar nicht die Hände voneinander lassen konnten.

Alice und Frank hielten höchstens Händchen, ab und zu ein zarter Kuss und ein liebevoller Blick, aber ansonsten benahmen sie sich wie normale Menschen und nicht wie Tiere in der Paarungszeit. Das machte das Ganze erträglicher, des Weiteren waren auch Remus und Sirius oft dabei.

Eigentlich ziemlich lustig, dass ich mich gerade jetzt, wo James und ich wieder getrennt waren, mit zwei seiner besten Freunde angefreundet hatte.

So war es auch heute. Sirius setzte sich schwungvoll auf das Fensterbrett zu mir, während Remus sich gegen die Wand lehnte. Ich musste zugeben, dass er schon mal besser ausgesehen hatte. Und damit meine ich jetzt nicht seine Figur oder seine Haare, nein, er war total bleich und schaute müde umher.

Ich runzelte die Stirn und beugte mich zu ihm: "Alles in Ordnung? Du siehst . . . etwas fertig aus" Besorgt musterte ich ihn, doch er wirkte verlegen.

Kurz dachte ich, er wollte mir etwas sagen, aber dann tauschte er einen ernsten Blick mit Sirius. Dieser schüttelte er nur unmerklich den Kopf, aber mir fiel es trotzdem auf. Remus fing sich wieder und sagte schnell: "Es ist nichts. Ich habe letzte Nacht nur zu wenig geschlafen, nichts Dramatisches. Die Musik von Sirius war so laut und James hat noch so lange gelesen."

Abrupt unterbrach ich ihn. "Warte, was? James kann lesen?"

Seine Mundwinkel zuckten kurz, doch er sah mich mahnend an. "Ja, merkwürdig, oder? Keine Ahnung, was er in letzter Zeit immer so für spannende Lektüre hat, aber er blättert jede Nacht ewig die Seiten um."

Skeptisch wandte ich mich ab. "Wahrscheinlich in irgendwelchen Porno-Magazinen . . .", murmelte ich abfällig.

"Was sind Pornos?", wollte Sirius neugierig wissen. Siedend heiß fiel mir ein, dass er das als Reinblüter in der Zaubererwelt gar nicht wissen konnte. Ich geriet ins Stottern und wurde rot, während Remus anfing zu kichern. "Ich, ähm . . . Ach, nichts . . .", peinlich berührt.

Remus lachte jetzt laut auf. Sirius sah uns beide verwirrt an, und ich wechselte schnell das Thema: "Wo ist eigentlich Mary? Ihr haltet es doch sonst kaum aus, euch mal fünf Minuten nicht zu küssen oder zu betatschen . . ."

Verstimmt sah ich mich um, doch Sirius grinste nur verschmitzt. "Komm schon Lily, gib es zu: Wenn du an ihrer Stelle wärst und mich als Freund hättest, könntest du auch nicht anders!", sagte er verführerisch und zwinkerte mir albern zu.

Obwohl ich diese Sprüche hasste, musste ich lachen.

Zufrieden lehnte der Rumtreiber sich zurück: "Es ist ein Naturgesetz, dass alle Mädchen auf mich fliegen . . ."

Ich gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. "Davon träumst du wohl nachts!", konterte ich, aber er wollte einfach nicht aufhören: "Es gibt so einiges wovon ich nachts träume, Lily!" Ich klatschte mir gegen den Kopf und schüttelte mich, während er und Remus lachten. "Sirius!", stöhnte ich gequält auf. "Das wollte ich gar nicht wissen!"

Amüsiert über meinen Gesichtsausdruck sagte er schließlich: "Mary hilft Marlene beim Lernen. Anscheinend hat sie Probleme mit einem Aufsatz für Kräuterkunde, aber da ist Mary ja spitze! Eigentlich ist sie in allem echt gut, letztens hat sie mir meine Zaubertrankhausaufgabe gemacht, und gestern gerade meinen Astronomieaufsatz . . .", fröhlich erzählte er weiter.

Normalerweise hätte ich ihn dafür getadelt, dass er sich von seiner Freundin die Schulaufgaben machen ließ, aber heute brachte ich es einfach nicht über das Herz. Er sah so glücklich und fast noch kindlich aus! Mein Blick fiel auf Remus, der seinen Kumpel genauso versonnen anstarrte.

Er bemerkte mich und sagte: "Kaum zu glauben dass Tatze, Rumtreiber und Herzensbrecher, eine feste Freundin hat, oder?" Ich grinste zustimmend, dann stoppte ich und hakte interessiert nach: "Wieso nennst du ihn eigentlich 'Tatze'?"

Die beiden verstummten mit großen Augen. Mir war es schon früher aufgefallen, dass die vier Freunde merkwürdige Spitznamen füreinander hatten, aber ich hatte mir nie viel dabei gedacht.

"Was? Das ist . . . das beruht auf . . . also . . . das hat etwas mit etwas zu tun . . . also, weißt du?", stotterte Sirius und Remus biss blitzschnell von seiner Schokolade ab, um nichts sagen zu müssen.

Zweifelnd verschränkte ich die Arme: "Was?" Ich sah von einem zum anderen. "Jaah . . . also . . . hm . . . sag du ihr doch, wieso das so ist, Remus!", schlug Sirius lahm vor und schaute hilfesuchend zu seinem Kumpel.

Dieser kaute jetzt schon so lange auf seiner Schokolade, dass es unnatürlich wirkte. Wir warteten ab. Schließlich musste er eingesehen haben, dass er nicht weiter imitieren konnte, noch immer zu kauen und schluckte übertrieben lange herunter. Ich seufzte und er räusperte sich.

"Das hat etwas mit Sirius Händen zu tun", erklärte er nicht sehr überzeugend. Verständnislos blinkerte ich mit meinen Augen. "Naja, die sind doch so groß! Sag bloß, dir ist noch nie aufgefallen, wie riesig Sirius' Hände sind!"

Er nahm Sirius linke Hand und wedelte damit in meinem Gesicht umher. "Und weil Hände ja Tatzen sind, heißt Sirius Tatze!"

"Ah, ja", meinte ich nur verwirrt. Anscheinend gab es dazu nicht mehr zu sagen und Sirius fing wieder an, von Mary zu schwärmen. Ich beschloss, das Thema "Spitznamen" erst mal nicht mehr aufzubringen. "Wenigstens hast du aufgehört, die ganze Zeit die 'Beatles' zu zitieren", schmunzelte ich und klappte mein Buch wieder auf.

Ich las mal wieder "Gefühl und Vernunft" von meiner geliebten Lieblingsautorin Jane Austen. "Hey!", empörte sich Sirius. "Was hast du gegen die Beatles?"

Ich grinste gequält: "Gar nichts, Sirius! Ihre Musik ist super!" Sirius entspannte sich etwas und Remus biss sich auf die Lippe. Gespielt ernst riet er mir: "Beleidige bloß nie seine Lieblingsband, damit verletzt du seine zarten Fanboy-Gefühle!"

Ich prustete los vor Lachen, doch Sirius rollte nur mit den Augen. "Du hast Recht", sagte ich daher zu Remus. "Entschuldigung, Sirius. Du bist ein ziemlicher Fan, hm? Ich habe gehört, du hast ein Bild von John Lennon unter deinem Kissen versteckt?"

Remus quiekte laut auf vor Verzückung und mittlerweile grinsten auch Alice und Frank über Sirius' versteinerte Miene. Mit verschränkten Armen stand er da und sah uns kühl an. "Ach, komm schon!", meinte ich und gab ihm einen Schubs, "Hab' dich nicht so! Jetzt weißt du mal wie das ist, wenn du über andere lachst."

Er ignorierte mich und versuchte, das Thema zu wechseln. "Was ist das für ein Buch?", fragte er und deutete auf den Buchdeckel. Überrascht sah ich auf die beiden Frauen auf dem Cover. Es handelte sich um die Schwestern Elinor und Marianne. Ich nannte ihm den Titel und er kratzte sich am Kopf.

"Ich glaube, das liest James auch. Es lag gestern auf seinem Nachttisch."

Ungläubig lachte ich auf. "Ich bitte dich, Sirius, sei nicht albern! James würde niemals etwas von Jane Austen lesen, das ist völlig ausgeschlossen!" Amüsiert über seine Naivität schüttelte ich den Kopf. Ungerührt zuckte Sirius mit den Schultern: "Ich hab's da aber gesehen."

Schnaubend las ich weiter. "Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Mach dich nicht lächerlich! So ein Cover ist nicht unüblich, du verwechselst da wahrscheinlich etwas. James Potter liest Jane Austen! Als ob! Und was passiert als nächstes?"

Glucksend vertiefte ich mich wieder in die Geschichte.


Am Abend lag ich in meinem Bett, während Mary uns von Sirius vorschwärmte. Marlene kommentierte an den richtigen Stellen mit "Awww!" und "Krass, wirklich?" und Alice grinste in sich hinein, aber ich hörte nicht zu. Meine Gedanken waren bei James. Ich wette, er hat Sirius gesagt, dass er mir erzählen soll, dass er Jane Austen liest.

Ich schnaubte.

Eine unglaubwürdigere Lüge war ihm wohl nicht eingefallen? Genervt drehte ich mich hin und her, aber ich fand keine bequeme Position zum Einschlafen. Daher stand ich auf und trat ans Fenster. Die Nachtluft war kühl und der Himmel klar. Auf einmal bemerkte ich, wie vor der Peitschenden Weide drei Jungen auftauchten.

Ich schnappte nach Luft. Mit James hatte ich in unserer Beziehung nicht mehr über den Vorfall in der Heulenden Hütte gesprochen. Ich hatte angenommen, dass es sich um einen einmaligen Streich oder so gehandelt hatte.

Er hatte mir zwar ein bisschen davon erzählt, wie es als Animagus so war, aber ansonsten hatten wir über dieses Thena geschwiegen.

Wie hatte ich sie vorher nicht bemerken können?

Hatten sie vielleicht einen Desillusionierungszauber angewandt?

Natürlich handelte es sich um James (welchen an seinem verstrubbelten Haar erkannte), Sirius (der die gleiche Statur wie James hatte und dessen angeblich so große Hände wie immer in seinen Hosentaschen steckten) und Peter (dessen pummelige und kleine Statur man auf 100 Meter Entfernung ausmachen konnte).

Doch wo war Remus? War er hier geblieben, weil es ihm heute Nachmittag so schlecht gegangen war? Als ich sie vor Wochen das erste Mal beobachtet hatte, waren sie jedoch auch nur zu dritt gewesen . . .

Die drei verschwanden, wie letztes Mal auch. Das war ziemlich merkwürdig und ich ärgerte mich, James nicht früher gefragt zu haben.

Mein Blick fiel auf den Vollmond, der heute Nacht hell schien. Da wurde mir schlagartig einiges klar . . .

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