Revenge ~ Der Tod kommt immer...

By NenaDelaney

23.1K 1.7K 519

Nachdem sich Felicia Miller in der Arena bis zum erbitterten Sieg vor gekämpft hatte, kehrte sie in ihren Dis... More

» Prolog «
» Wiedersehen «
» Peinliche Momente «
» Ankunft in Distrikt 12 «
» Wut «
» Immer nur Streit «
» Zu viele Tränen für einen Karrerio «
» Ein Jahr älter «
» Ich, die Mentorin «
» Head up and smile «
» Die Mentoren «
» Anna und Elvion «
» Löffel sind tolle Waffen «
» Fühl dich frei «
» Hassliebe «
» Das ist kein Abschied «
» Die 24. Hungerspiele beginnen «
» Verrückt «
» Mittendrin «
» Angriff der Beisser «
» Was dich glücklich macht «
» Massaker «
» Bekanntes Gesicht «
» In der Falle «
» Wiedersehen macht Freude «
» Der Letzte Pfeil «
» Zurück «
» Ende Gut? «
» Blut ist dicker als Wasser «
» Meinungsänderungen «
» Unerwünscht «
» Kleiner Versuch «
» Alleine «
» Wahrheiten «
» Zwei Dumme, ein Gedanke «
» Das Jubeljubiläum «
» Falsche Entscheidungen «
» Der Anfang vom Ende «
» Das Schicksal «
» Eine Welt voller Lügner «
» Von Idioten und Märchenprinzen «
» Milo's Geheimnis «
» Der erste Blick «
»Stille Hoffnung«
» Wachsame Augen «
» Lange ist es her «
» Ertappt «
» Der zweite Versuch «
» Die Besten der Besten «
» Akzeptiert «
» Geliebt «

» Weil ich dich Liebe «

276 25 5
By NenaDelaney

Einige Monate später

Sechzehnter September, noch 5 Tage bis zur Ernte der 25. Hungerspiele


»Alles gute zum Geburtstag!«


Etwas perplex blieb ich auf der letzten Treppenstufe stehen und blickte überrascht auf das kleine, gelb eingepackte Geschenk, welches meine Mutter mir lächelnd entgegen streckte.


»Du siehst umwerfend aus, Liebling«, fügte sie hastig hinzu, als ich langsam meine Finger um das Geschenk schloss. Es war etwas kleiner als meine Handfläche und Kastenförmig.


»Danke«, ich sah kurz von dem Geschenk in meinen Händen auf und schenkte meiner Mutter ein dankbares Lächeln, »Was ist da drin?«


Meine Mutter zwinkerte mir zu: »Mach es doch einfach auf, dann wirst du sehen.«


Langsam nickte ich und strich mit meinen Finger gedankenverloren über das gelbe Papier.


Heute war er also - mein achtzehnter Geburtstag. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie ich auf diesen Tag hin gefiebert hatte, als ich noch ein kleines Mädchen war. Damals hatte ich grosse Pläne, was ich nach diesem Geburtstag machen würde. Ich wollte ein eigenes Haus am See besitzen, eine Familie gründen und ein Süsswarengeschäft eröffnen.


Ich musste mich zusammen reissen, um nicht laut aufzulachen. Als kleines Mädchen hatte ich wirklich verrückte Träume.


Wie damals, als ich unbedingt Präsidentin von Panem werden wollte. Ich hatte bereits Reden vor dem Spiegel geübt und hatte mich wie eine Präsidentin angezogen. Mein Bruder Finnley hatte mich immer ausgelacht und verspottet, dagegen hatte meine Mutter bloss besorgt den Kopf geschüttelt.


»Hast du keinen Hunger?«, die Stimme meiner Mutter liess mich aus meinen Gedanken schrecken.


»Doch, doch«, erwiderte ich schnell und wandte meinen Blick vom Geschenk ab.


Ich stolperte die letzte Stufe hinunter in den Flur und bog in die Küche ein, wo meine Mutter am Herd stand.


Der leckere Geruch von Pancakes und Schokoladensauce stieg mir in die Luft. Automatisch bildete sich ein schmales Lächeln auf meinen Lippen. Mein Lieblingsfrühstück.


»Setz dich doch schon«, meine Mutter blickte kurz über ihre Schultern und grinste mich an, »Essen ist gleich fertig.«


»Okay«, ich lächelte, bevor ich zum Tisch hastete und mich auf meinen Stammplatz setzte. Der Tisch war bereits gedeckt, obwohl dass eigentlich meine Aufgabe war.


»Ist Delphia schon wach?«, erkundigte sich meine Mutter, während ich mir gerade mein Glas bis zum Rand mit Orangensaft füllte.


Ich zuckte kurz desinteressiert mit den Schultern: »Keine Ahnung.«


Und um ehrlich zu sein, war es mir auch total egal, ob sie nun noch schlief oder nicht. Ihr Verhalten, welches sie in der letzten Zeit hatte, war einfach nur noch nervtötend und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich es jemals verstehen würde. Geschweige, ihr jemals verzeihen würde.


»Doch, ich bin wach!«


Ich hob beiden Augenbrauen, beinahe etwas ertappt, und sah von meinem Orangensaft hoch.


Meine Schwester Delphia stand vor dem Tisch mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Sie war geschminkt, dass sah ich auf dem ersten Blick.


Mit zusammen gekniffenen Augen wanderte ich über ihren Körper. Sie sah ganz anders aus, als ich sie sonst kannte.


Ihre Bluse und ihren Rock hatte sie gegen ein rosafarbenes Kleid mit Blumenmustern getauscht. Die schwarzen Sneakers, die sie sonst so gerne trug, wurden durch ebenfalls rosafarbene Sandalen mit ein wenig Absatz ersetzt. Ihre Haare, die sonst ein Zopf bildeten, fielen ihr gelockt über ihre zierlichen Schultern.


Um alles kurz zusammenzufassen: Sie war wunderschön. Und sie sah so unglaublich erwachsen aus.


»Hast du dich für jemand bestimmten hübsch gemacht?«, die Stimme meiner Mutter klang so, als könnte sie sich nicht entscheiden ob sie Delphia auslachen oder bloss den Kopf schütteln solle.


Ich bemerkte, wie sich Delphia's Pupillen weiteten und sie schnell Platz nahm - vielleicht ein bisschen zu schnell.


»N-Nein?!«, erwiderte sie, dabei war ihr Blick auf ihre verschränkten Finger auf dem Tisch gerichtet.


Meine Mutter und ich tauschten einen Blick, ein Lachen mussten wir uns nun beide verkneifen.


»Natürlich nicht«, meine Mutter versuchte sich wirklich zu beherrschen, als sie die fertigen Pancakes auf den Tisch stellte.


Delphia's Gesicht entspannte sich sofort, aber sie rutschte immer noch auf dem Stuhl herum. Die Situation schien ihr recht unangenehm zu sein.


Ich griff sofort zu den Pancakes, als sich meine Mutter endlich setzte. Um ehrlich zu sein, hatte ich Morgens sonst nie wirklich Hunger, aber heute hätte ich bestimmt ein Kilo Pancakes verdrücken können.


Auch Delphia und meine Mutter griffen zu den Pancakes, als ich bereits meine mit Schokoladensauce verzierte.


»Wo willst du heute eigentlich hin, Schatz?«, die Frage meiner Mutter war an Delphia gerichtet, welche augenblicklich in den Bewegung verharrte.


»Uh- meine Freunde haben eine Überraschung für mich, meinten sie jedenfalls«, sagte sie, dabei wurden ihre Wangen rot.


»Freundinnen oder Freunde?«, ich grinste sie an.


»Wo ist da der Unterschied?«, konterte Delphia, bevor sie sich eine Gabel mit Pancakes in den Mund schob und meinem Blick auswich.


»Na ja«, ich zuckte kurz den Schultern, »Mädchen oder.. Jungs


Da hustete Delphia los und griff sich an den Hals.


Ich grinste zufrieden vor mich hin - sie hatte sich verschluckt. Das hiess so viel wie, dass ich sie erwischt hatte.


»Alles okay?«, meine Mutter klopfte meiner kleinen Schwester, die eigentlich gar nicht mehr so klein war, auf den Rücken.


Delphia nickte bloss gequält und trank einige Schlücke Orangensaft aus ihrem Glas.


»Das heisst wohl..«


Delphia unterbrach mich blitzartig: »Mädchen - Mädchen!«


Ich hob meine Augenbrauen und nickte mit einem geheimnisvollen Lächeln: »Klar, tut mir Leid.«


Danach verlief das Frühstück ganz ruhig. Meine Mutter erzählte bloss davon, wie sie sich gefühlt hatte, als sie achtzehn Jahre alt wurde. Dabei stellte ich fest, dass sie damals nicht viel anders als ich war.



Nach dem Frühstück half ich meiner Mutter dabei, die Küche sauber zu machen. Innerlich verfluchte ich mich, dass ich so viele Pancakes gegessen hatte, ich platze beinahe.


»Also ist Delphia zum Mittagessen nicht da?«, fragte ich meine Mutter.


»Nein, aber wir machen es uns zwei schön gemütlich, oder?«, sie lächelte mich an.


»Klar, Mom«, ich lächelte zurück.


Als meine Mutter das letzte Glas ins Regal stellte, klingelte es plötzlich an der Türe, so dass ich zusammen zuckte.


»Ich gehe«, mit diesen Worten drehte ich mich um und hastete in den Flur.


Wer es wohl war?


Obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, hoffte mein Unterbewusstsein auf eine bestimmte Person.


Mein Gehirn projizierte bereits ein Bild von dieser Person vor meiner Türe.


Seine verwuschelten, blonden Haare und seine wundervollen, grünen Augen. Und das charmante Lächeln, dass er immer auf den Lippen hatte und ich so abgöttisch liebte.


Doch als ich die Türe aufriss, stand nicht er vor der Türe. Sondern ein Junge, vielleicht im Alter von Delphia, den ich noch nie zuvor gesehen hatte.


Etwas enttäuscht setzte ich ein gespieltes Lächeln auf: »Hallo.«


Der Junge vor mir hatte dunkelbraunes Haar und grosse, blauen Augen. Er sah ganz gut aus, um ehrlich zu sein.


»Uh - Guten Tag, Miss Miller«, er lächelte etwas schüchtern auf mich hinunter.


Einen kurzen Moment regte ich mich mal wieder darüber auf, dass ich mit meinen ein Meter sechzig einfach viel zu klein für mein Alter war. Schliesslich hatte Delphia mich bereits mit der Grösse überholt und dabei war sie drei Jahre jünger als ich.


»Felicia«, korrigierte ich seine förmliche Anrede schnell, »Einfach Felicia.«


»Oh, okay. Felicia«, er lächelte etwas breiter als zuvor und hielt mir seine Hand hin, »Ich bin Milo - einfach Milo.«


Kichernd ergriff ich seine Hand und schüttelte sie: »Freut mich dich kennenzulernen. Du musst wegen Delphia da sein.«


Er nickte, sagte jedoch nichts. Er erschien mir etwas schüchtern, was ich aber ganz süss fand.


»Oh, du bist aber früh, Milo!«, hörte ich die entsetzte Stimme meiner kleinen Schwester hinter mir.


Gleich darauf stiess mich Delphia zur Seite und schenkte mir einen merkwürdigen, flehenden Gesichtsausdruck.


»Bitte, geh«, formte sie verzweifelt mit dem Mund, »Und sag Mom nichts, bitte.«


Ich hob eine Augenbraue, bevor ich in schallendes Gelächter ausbrach.


»Ach, Delphia«, ich schüttelte den Kopf, »Das muss dir doch nicht peinlich sein.«


Delphia's Augen weiteten sich und sie schüttelte eifrig den Kopf: »E-es ist mir nicht peinlich! Ich möchte bloss unangenehmen Konversationen aus dem Weg gehen.«


Ich grinste und zwinkerte ihr zu: »Na dann. Ich werde den Mund halten. Viel Spass, euch zwei.«


Als ich dann auch noch damit begann, mit den Augenbrauen zu wackeln, wurde es Delphia wohl zu viel. Sie stürmte aus der Türe, umklammerte den Arm von Milo, der sie fragend anblickte, und zog den ahnungslosen Junge mit sich.


Ich blickte den Beiden hinterher. Neben Delphia sah Milo gar nicht mehr so gross aus. Ich schloss die Türe erst, als ich sah, wie Milo nach Delphia's Hand griff.


Kurz hielt ich inne, als ich die Türe geschlossen hatte.


Das Bild von Thélmo und mir - küssend auf dem Friedhof - erschien mir vor den Augen.


Dieses unbeschreibliche Gefühl, welches ich damals im Bauch hatte, spürte ich wieder. Ich hätte alles dafür gegeben, wenn er nun hier gewesen wäre.


Was für ein Quatsch!, lachte mich mein Unterbewusstsein aus, Er hat nicht mal auf deine Briefe geantwortet. Wie viele waren es nochmal? Acht oder zehn? Auf keinen einzigen hat er geantwortet. Da siehst du, wie egal du ihm bist.


Ich ballte eine Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte ich in die Wand geschlagen, aber ich glaube, dann wäre meine Hand verstaucht gewesen. Darauf konnte ich am meinem Geburtstag wirklich gut verzichten.


»Wer war da?«, die Stimme von meiner Mutter weckte mich aus meinen Gedanken.


»Delphia's Freunde«, antwortete ich und zwang mich zu einem Lächeln.


Meine Mutter legte ihre Stirn in Falten: »Achso?«


Ich nickte eifrig: »Ja. Ich glaube, ich mache jetzt mein Geschenk auf.«


Ohne ein weiteres Wort lief ich in die Küche, wo ich mein Geschenk hin gelegt hatte.


»Geschenke«, verbesserte mich meine Mutter kichernd.


Tatsächlich. Neben dem gelben Geschenk von meiner Mutter lagen zwei weitere Geschenke.


Eines war pink eingepackt und glitzerte leicht. Das andere war dunkelblau.


»Wow, von wem sind denn die?«, staunte ich und griff nach dem pinken Geschenk.


Ich hatte eine kleine Vermutung, von wem dieses Geschenk war. Um die Bestätigung zu erhalten, griff ich nach dem kleinen Kärtchen, welches daran baumelte.


Liebe Felicia,

mit entsetzten musste ich erfahren, dass du zugenommen hast!

Ich hatte zwar noch nicht die Möglichkeit, dich neu abzumessen, aber ich habe geschätzt.

Und ich vertraue meiner jahrelangen Übung, dass dir mein Meisterwerk passt.

Übrigens finde ich es gut, dass du zugenommen hast - du warst ja ein kleines Stöckchen, als ich dich das letzte mal gesehen habe!

Hoffentlich bis bald, ich möchte dich so gerne wieder sehen!

xoxo Marciella


Ich fing an zu grinsen. Ich hatte mit meiner Vermutung recht gehabt. Aber von wo wollte sie wissen, dass ich..


»Hat Marciella hier angerufen?«, fragte ich meine Mutter.


»Äh - nein? Äh - doch. Tut mir Leid. Ich finde es nicht schlecht, dass du zugenommen hast..«


Ich fing an zu kichern: »Ach, es ist doch bloss die Wahrheit. Ich bin froh, dass sie mir ein Kleid gemacht hat, dass mir auch wirklich passt. Ich vermisse ihre Klamotten wirklich.«


Bis auf die Schuhe, fügte ich in Gedanken hinzu.


Und so war es wirklich. Ich hatte seit der Tour der Sieger ein paar Kilos zu genommen, aber ich fand nicht, dass man dies jetzt so stark sah. Das ich zugenommen hatte, hatte ich eher daran gemerkt, dass mir die hübschen Kleider von Marciella nicht mehr wirklich passten. Deshalb hatte ich sie Delphia geschenkt welche wirklich Freude daran hatte.


»Na dann, mach mal auf!«, meine Mutter deutete gespannt auf das pinke Päckchen in meinen Händen.


Eigentlich wollte ich das Geschenk vorsichtig aufmachen, doch ich war so aufgeregt, dass ich das Papier wie ein wildes Tier zerriss.


Schon bald spürte ich unglaublich seidigen Stoff zwischen meinen Fingern.


»Wow«, sprachlos blickte ich auf das dunkelblaue Kleid in meinen Händen. Ich hielt es ein bisschen hoch, so dass ich das ganze Kleid betrachten konnte.


Meiner Schätzung nach, ging mir das Kleid bis knapp unter die Knie. Der untere Teil des Kleides würde sich luftig um meine Beine schmiegen. Der obere dunkelblaue Teil zierte eine Art weisses, transparentes Blumenmuster.


»Ich glaube, Marciella sieht dich gerne in Blau«, lachte meine Mutter und fuhr mit ihren Finger kurz über den dunkelblauen Stoff, »Es ist wundervoll.«


»Etwas anderes habe ich von ihr auch nicht erwartet, alle ihre Kleidungsstücke sind wunderbar«, erwiderte ich.


Vorsichtig legte ich das Kleid nun auf den Tresen. Ich hatte Angst, dass ich es mit meinen Fingern bloss verschmutzen, oder gar zerstören würde.


»Ich werde es mir nachher anziehen«, murmelte ich.


Ich entschied mich dann für das dunkelblaue Geschenk, daran baumelte allerdings kein Zettel, weshalb ich das Geschenk einfach aufriss - mal wieder wie ein wildes Tier.


In meinen Händen hielt ich also nun ein hellblaues Notizbuch. Darauf las ich den Titel:


Felicia & Delphia


Das Geschenk musste also von Delphia sein, was mich erstaunte.


Schon heute morgen war ich verwundert, warum sie mich nicht angemault hatte wegen meinen Kommentaren. Lag es vielleicht an diesem Milo?


Kurz blätterte ich durch das Notizbuch hindurch. Auf einigen Seiten erblickte ich Fotos, dann geschriebene Dinge oder auch Zeichnungen.


Ich entschied mich schliesslich dazu, alles in Ruhe anzusehen. Vorsichtig legte ich das Buch neben das dunkelblaue Kleid.


Der fragende Blick meiner Mutter beantwortete ich mit einem knappen: »Ist von Delphia.«


Sie nickte.


Dann wand ich mich an das gelbe Geschenk von meiner Mutter, welches mir sofort wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte.


Nun konnte ich mich aber zurückhalten und das Geschenk öffnete ich mit äusserster Vorsicht.


Daran befand sich ein kleines, dunkelrotes Kästchen. Ich vermutete, dass es ein Kästchen war, in dem man den Hochzeitsring aufbewahrte.


Mit gerunzelter Stirn sah ich zu meiner Mutter, welche bloss lächelte und auf das Kästchen in meinen Händen starrte. Es war kein glückliches Lächeln, eher ein trauriges. Und ehe ich mich versah, rollte ihr eine Träne über die Wange.


»Mom..«


»Nein«, unterbrach sie mich, sah mich allerdings nicht an, »Öffne es einfach. Bitte.«


Ich schluckte schwer, ehe ich mich traute, das Ringkästchen zu öffnen.


Darin blitze ein feiner, goldener Ring auf und auch nun traten mir auch Tränen in die Augen. Ich erkannte den Ring sofort.


Meine Augen wanderten prüfend zum Ringfinger meiner Mutter. Der Ring, denn sie sonst trug, war weg.


Ihr Hochzeitsring.


»Mom, dass kann ich nicht..«


Wieder unterbrach sie mich: »Doch du kannst und du wirst.«


Mit zittrigen Fingern zog ich den Ring aus dem Kästchen und begutachtete ihn von allen Seiten.


Er war aus echtem Gold, dass war mir klar. Der Ring selbst bestand aus abwechselndem Kreis und Kreuz Muster. Vorne prangte ein Goldherz mit einem kleinen Diamanten in der Mitte, der in einer Sternform war.


Als ich den Ring etwas genauer ansah, bemerkte ich eine Gravierung in der Innenseite des Herzens.


Für F' von C' - weil ich dich Liebe.


Der Buchstabe F stand für den Namen Florence, der Name meiner Mutter. Das C stand für Christian, der Name meines verstorbenen Vaters.


»Den musst du mir nicht schenken, du kannst ihn wieder haben, Mom«, ich schluckte und hielt ihr den Ring entgegen.


»Nein«, erwiderte sie gelassen, die Tränen glänzten in ihren Augen.


»Mom - er ist für dich bestimmt«, ich hielt den Augenkontakt zwischen uns stand.


»Vielleicht ist er genauso für dich bestimmt«, sie nahm sanft meine Finger und schloss diese um den Ring.


Einige Sekunden sahen wir uns einfach an - sie weinte, ich war den Tränen nah.


»Danke«, wisperte ich und zog mir langsam den Ring an.


»Danke dir«, flüsterte sie zurück.

~

Hallöchen! ♥

Tut mir leid, dass ihr mal wieder so lange warten musstet.

Ich war die ganze Woche sehr mit der Theater AG beschäftigt. Wir haben heute Abend unsere letzte Aufführung!

Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen, auch wenn es nicht so spannend war. :)

Übrigens habe ich jetzt einen Tumblr Blog, wo ihr die Outfits (wenn welche im Kapitel erwähnt werden) sehen könnt.

Also werdet ihr auf dem Blog jetzt die Geburtstags - Outfits von Delphia und Felicia sehen - http://nanalayanna.tumblr.com

Alles Liebe,

Nana x



Continue Reading

You'll Also Like

99.5K 4.5K 136
Sophia verliert bei einem Autounfall beide Elternteile. Weitere Familie hat sie nicht. Sophia ist 14 Jahre alt, als sie ihre Eltern verliert und vor...
31.8K 1.9K 53
Can't live without you.. Das Geheimnis der Versteinerung ist das, was Senku und (y/n) versuchen zu lüften, um somit die Welt wieder zurück in die eig...
112K 4.4K 100
Hallo zusammen, das ist schon mein fünftes One Shot Buch und sozusagen die Fortsetzung vom ersten, zweiten, dritten und vierten Buch. Da ich gerne sc...
236K 10.1K 100
After the rain comes sunshine... --------------------------- Ein Leben mit einem Vater kennt die 15 Jährige Luna nicht. Ständig neue Partner Zuhause...