» Weil ich dich Liebe «

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Einige Monate später

Sechzehnter September, noch 5 Tage bis zur Ernte der 25. Hungerspiele


»Alles gute zum Geburtstag!«


Etwas perplex blieb ich auf der letzten Treppenstufe stehen und blickte überrascht auf das kleine, gelb eingepackte Geschenk, welches meine Mutter mir lächelnd entgegen streckte.


»Du siehst umwerfend aus, Liebling«, fügte sie hastig hinzu, als ich langsam meine Finger um das Geschenk schloss. Es war etwas kleiner als meine Handfläche und Kastenförmig.


»Danke«, ich sah kurz von dem Geschenk in meinen Händen auf und schenkte meiner Mutter ein dankbares Lächeln, »Was ist da drin?«


Meine Mutter zwinkerte mir zu: »Mach es doch einfach auf, dann wirst du sehen.«


Langsam nickte ich und strich mit meinen Finger gedankenverloren über das gelbe Papier.


Heute war er also - mein achtzehnter Geburtstag. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie ich auf diesen Tag hin gefiebert hatte, als ich noch ein kleines Mädchen war. Damals hatte ich grosse Pläne, was ich nach diesem Geburtstag machen würde. Ich wollte ein eigenes Haus am See besitzen, eine Familie gründen und ein Süsswarengeschäft eröffnen.


Ich musste mich zusammen reissen, um nicht laut aufzulachen. Als kleines Mädchen hatte ich wirklich verrückte Träume.


Wie damals, als ich unbedingt Präsidentin von Panem werden wollte. Ich hatte bereits Reden vor dem Spiegel geübt und hatte mich wie eine Präsidentin angezogen. Mein Bruder Finnley hatte mich immer ausgelacht und verspottet, dagegen hatte meine Mutter bloss besorgt den Kopf geschüttelt.


»Hast du keinen Hunger?«, die Stimme meiner Mutter liess mich aus meinen Gedanken schrecken.


»Doch, doch«, erwiderte ich schnell und wandte meinen Blick vom Geschenk ab.


Ich stolperte die letzte Stufe hinunter in den Flur und bog in die Küche ein, wo meine Mutter am Herd stand.


Der leckere Geruch von Pancakes und Schokoladensauce stieg mir in die Luft. Automatisch bildete sich ein schmales Lächeln auf meinen Lippen. Mein Lieblingsfrühstück.


»Setz dich doch schon«, meine Mutter blickte kurz über ihre Schultern und grinste mich an, »Essen ist gleich fertig.«


»Okay«, ich lächelte, bevor ich zum Tisch hastete und mich auf meinen Stammplatz setzte. Der Tisch war bereits gedeckt, obwohl dass eigentlich meine Aufgabe war.


»Ist Delphia schon wach?«, erkundigte sich meine Mutter, während ich mir gerade mein Glas bis zum Rand mit Orangensaft füllte.


Ich zuckte kurz desinteressiert mit den Schultern: »Keine Ahnung.«


Revenge ~ Der Tod kommt immer Näher [#2] ON HOLDWhere stories live. Discover now