thief of my heart ~stay with...

By desy_smiles

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[eɴтнälт ɢewαlт υɴd ѕeхυelle ѕzeɴeɴ] eιɴ ɴorмαler ѕнoppιɴɢтαɢ, мαɴ deɴĸт αɴ ɴιcнтѕ ѕcнlιммeѕ υɴd dαɴɴ dαѕ... More

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By desy_smiles

Leute! Hier ist es! Hier ist das letzte Kapitel des ersten Teils von 'stay with me' und ich saß wirklich ewig daran, weshalb es auch diese unglaubliche Länge erreicht hat.

~enjoy it!

_______

„Mia? Wie kann das sein?"

Ein schüchternes Lächeln lag auf meinen Lippen, während ich Hand in Hand mit Harry vor der Tür zur Hütte der Jungs stand. Zayns Blick wanderte zu Harry, da ich weiterhin schweigend vor ihm stand.

„Harry das ist unmöglich.", brachte er weiterhin hervor und sah ein weiteres Mal auf mich herab, um ganz offensichtlich sicher zu gehen, dass ich auch wirklich in Fleisch und Blut vor ihm stand.

„Du hast gesagt es gäbe keinen sicheren Weg sie zu retten. Nun ja du weißt das ich keiner bin, der das Risiko scheut Kumpel.", grinste Harry zur Antwort, bevor er mich an Zayn vorbei nach drinnen führte, der jedoch machte eine schnelle Drehung, griff nach meinem Arm und entzog mich somit aus Harrys Hand, bevor er mich in eine feste Umarmung zwang.

Ich war zunächst überrascht, erwiderte seine Geste dann jedoch, indem ich meine Arme aus ihrer steifen Haltung befreite und sie lächelnd um Zayns Rücken schlang. Was war nur in all den Wochen passiert? Ich erinnerte mich noch genau daran, wie er mich an mein eigenes Bett gefesselt hatte und mich kurz darauf als Bitch bezeichnete. Er hatte mich gedemütigt und sogar einmal geschlagen. Jetzt hingegen sah es so aus, als hätte ich das alles nur geträumt. Ich atmete hörbar aus, als sich die ersten Tränen in meinen Augen ansammelten. Ich hatte in letzter Zeit mehr und mehr das Gefühl bekommen, für sie nicht irgendwer zu sein und dass ihnen tatsächlich etwas an meinem Wohlergehen lag. Selbst als Harry mich mit Sprengung am Körper stehen gelassen hatte, waren die andern vier es, die mich wortwörtlich 'aufgefangen' hatten. Ich verdankte mein Leben somit auch ihnen.

„Zayn.", vernahm ich eine räuspernde Stimme hinter mir und auf Grund der Unzufriedenheit darin, ließ Zayn sofort von mir ab, bevor er sich verlegen am Kopf kratzte und mit der Aussage, dass er eine Rauchen gehen würde, nach draußen verschwand.

„Ich wusste ja, dass deine Auswirkungen auf Kerle nicht gerade gering sind, doch ich dachte eigentlich, dass die Jungs wüssten, zu wem du gehörst."

Ein Schmunzeln lag auf Harrys Lippen. Die Tatsache, dass Zayn sofort verschwunden war, hatte ihm sogleich die Anspannung genommen, auch wenn er meiner Meinung nach überhaupt keinen Grund hatte, Zayn gegenüber so besitzergreifend zu sein. Ich versuchte von dem Thema abzukommen, wodurch sich mein Kopf nach rechts drehte. Es war erstaunlich, dass ich dabei erstmals die von Hand erschaffene Zeichnung an der Wand erkannte. Unglaublich wie sehr sich meine Wahrnehmung in den letzten Tagen verabschiedet hatte.. andererseits war es auch nicht unbedingt überraschend. Ich hatte mich in einer absoluten Ausnahmesituation befunden.

„Wow.", murmelte ich leise und machte einige Schritte nach vorn. Vorsichtig bewegten sich meine Fingerspitzen über die smaragdgrüne Farbe hinweg. Es war erstaunlich wie innig und absolut kunstvoll die einzelnen Farbtöne ineinander übergingen. Man konnte seiner Phantasie freien Lauf lassen, während die Farbvielfalt einen förmlich dazu einlud mit in das Bild hinein zu tauchen. Lediglich die schwarzen Streifen, welche in gleichmäßigem Abstand, über das ansonsten abstrakte Gemälde hinweg gezeichnet wurden, irritieren.

„Es ist von Zayn.", vernahm ich Harrys Stimme, wobei mir erst nach wenigen Sekunden klar wurde, was er da gerade von sich gegeben hatte.

Meine Augenbrauen wanderten nach oben, bevor ich meinen Blick von dem Bild löste und mich umdrehte.

„Von Zayn?" Etwas ungläubig stand ich Harry gegenüber. Ich war der festen Überzeugung, sie hatten es irgendwo mitgehen lassen. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass es einer von ihnen gemalt hatte, erst recht nicht Zayn.

„Ja.", bestätigte Harry, während er seine Hände auf meiner Taille nieder ließ und mich somit etwas näher an sich heran zog. Er lächelte leicht, bevor er seine Lippen zu meinem Ohr führte. „Weißt du Mia, jeder von uns hat für dieses Leben etwas aufgegeben." Sein Atem streifte über meine Wange hinweg, während er seinen Kopf zurück zog.

Ich hingegen stand recht verdattert vor ihm. Ein weiterer Blick hinter mich, bestätigte mir jedoch Harrys Aussage. Mit diesem Wissen im Hinterkopf war jetzt nämlich auch die Bedeutung der schwarzen Streifen völlig klar. Wie Gitterstäbe schlossen sie die Kunst hinter sich ein. Es war ein deutliches Symbol für jemanden, der einen seiner Träume aufgegeben hatte.

„Wieso?", fragte ich und drehte meinen Kopf wieder zu Harry. „Wieso hat er es dann getan? Mit diesem Talent.. ich bin mir sicher, er hätte so vieles erreichen können. Er hätte das hier doch niemals nötig gehabt!" Die Gewissheit, dass Zayn sein Leben, dass er mit diesem Talent durchaus hätte haben können, durch sein aktuelles ersetzt hatte, machte mich in gewisser Hinsicht traurig, doch Harrys Aussage nach zu urteilen, war er keineswegs der einzige gewesen.

„Das kannst du nicht verstehen Mia. Zayn hat dieses Talent, doch er hatte niemals das passende Leben dazu. Er hätte es niemals ausleben können. Hier hat er zumindest ab und zu die Möglichkeit dazu." Harrys Stimmfarbe verriet mir, dass er mir nicht erzählen würde, was bei Zayn passiert war und ich verstand es sogar, denn egal was Harry auch verbrochen hatte, er würde niemals das Vertrauen zu seinen Freunden aufs Spiel setzten. So nickte ich also lediglich und versuchte es dabei zu belassen. Harry erwiderte es und griff nach meiner Hand.

Er führte mich die schmale Treppe hinauf, die ich in letzter Zeit sicherlich tausende von Malen betreten hatte, mich jedoch nur schleierhaft erinnern konnte. Seine Finger verflochteten sich stärker mit meinen, je näher wir Harrys Ziel kamen. Seine Schritte wurden langsamer, bevor er schließlich komplett stehen blieb. Vor uns erstreckte sich eine helle Holztür. Sie führte in den Raum, in dem ich bisher immer geschlafen hatte oder besser gesagt die Nächte verbracht hatte, denn von schlafen konnte auf Grund der Ereignisse keine Rede sein.

Harry und ich betraten das Zimmer, woraufhin er mich losließ, um die Tür hinter mir zu schließen. Dann legte sich seine volle Aufmerksamkeit auf mich. Verstohlen fing er meinen Blick ein, woraufhin mir sofort warm wurde. Die Hitze stieg in meinen Kopf, während Harry nach meinen Händen griff und mich vorsichtig zum Bett führte. Er setzte sich hin und brachte seine Hände auf die Rückseite meiner Oberschenkel, was mich stoppte. Schmunzelnd blickte Harry zu mir hinauf. Ich biss mir auf die Unterlippe, da mich absolut jede seiner Aktionen vollkommen einschüchterte. Harrys Hände hingegen waren noch immer auf meinen Beinen platziert.

„Harry.. ich..", begann ich um die Stille beenden, doch Harry unterbrach mich, indem er mich zwischen seine Beine zog, woraufhin ich das Gleichgewicht verlor und nach vorne auf ihn fiel, sodass er auf dem Rücken lag.

Mit großen Augen schaute ich zu ihm hinunter, während er mich lediglich angrinste.

„So stürmisch also..", murmelte er gegen mein Gesicht, woraufhin ich meinen Kopf zurück zog. Meine Hände hatte ich auf seiner Brust platziert, um Halt zu finden, wodurch ich deutlich seinen Herzschlag spüren konnte. In regelmäßigen Abständen schlug er gegen die Innenseite seines Brustkorbes und wurde von Sekunde zu Sekunde schneller, je länger wir uns in die Augen sahen.

„Mia..", hauchte Harry leise, während seine Hände langsam über meinen Rücken fuhren.

Meine Atmung verschnellerte sich, als der raue Klang seiner Stimme zu mir durchdrang. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, während ihm offensichtlich klar wurde, dass ich mit der Situation hoffnungslos überfordert war. Ich schluckte, als ich auch schon ein paar warme Hände an meiner Taille spürte, die mich schwungvoll umdrehten. Erschrocken über den schnellen Positionswechsel, war ich es diesmal, die zu Harry aufsah. Seine Locken fielen ihm wirr ins Gesicht, was jedoch keineswegs sein Grinsen verhinderte.

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich in ein Schmunzeln. Es sah so aus, als würde er über etwas nachdenken und noch bevor ich irgendetwas erwidern konnte, legte er seine Hände an meine Hüften und begann mich durch zu kitzeln.

„Harry! Hör auf, lass das!", lachte ich laut und trotz dessen, dass ich es mehr als hasste gekitzelt zu werden, fühlte ich mich auf eine gewisse Weise entspannter, als noch kurz zuvor.

„Ich denke gar nicht daran.", grinste Harry im Gegenzug, bevor er seinen Kopf in meiner Halsbeuge verschwinden ließ, seine Hände hingegen verrichteten weiterhin ihre Arbeit, was mich weiterhin dazu antrieb ihn von mir zu stoßen. „Du hast keine Chance Kätzchen.", hauchte er gegen meine Haut, bevor er begann dort einzelne Küsse zu hinter lassen.

Ich kicherte, wobei mir das Atmen nicht nur auf Grund seiner Finger immer schwerer fiel, denn Harrys Zunge hinterließ feuchte Spuren auf meiner Haut, bevor er diese Stellen gezielt mit Lippen und zarten Bissen bearbeitete. Ich keuchte immer wieder leise auf, woraufhin ich sein Grinsen an meinem Hals spürte. Seine braunen Locken kitzelten meine freigelegte Haut, während er weiterhin an Stellen küsste, durch die ein Feuerwerk in mir entfachte.

„Harry.. Was wird das?", grinste ich nun auch, woraufhin er seine Taten stoppte, und den Kopf zurück zog, um mir in die Augen zu schauen.

Dunkles Grün stach auf mich herab, während er sich über die Lippen leckte.

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir zeigen werde, wie schön du bist.", flüsterte Harry, was mich augenblicklich den Blickkontakt zu ihm abbrechen ließ. Nach einer solchen Aussage schaffte ich es wie immer nicht, ihm länger entgegen zu blicken.

„Lass das.", sprach Harry weiter und kippte mein Kinn zu sich zurück. „Du hast keinen Grund, dich zu verstecken.. für nichts.", hauchte er und ließ seine Hände vorsichtig unter meinen Pullover gleiten. Seine Fingerspitzen erkundeten die Haut um meine Hüfte herum und bewegten sich dann langsam aufwärts.

Die Nervosität zerfraß mich förmlich je öfter seine Berührungen über meine Narbe hinweg gingen. Noch immer quälte ich mich mit dem Gedanken herum, wie er das 'schön' finden konnte.

„So zart.", flüsterte er gegen all meine Gedanken hinweg, während er auf eine Reaktion meinerseits wartete, doch ich schaffte es nicht recht, mich so auszudrücken, wie er es sich ersehnt hatte. Ich wollte wirklich nicht, dass er dachte er würde etwas falsches tun, denn seine Berührungen waren wie Feuer auf meiner Haut. Sie ließen mein Blut in den Adern darunter brodeln und machten mir gleichzeitig klar, wie sehr die letzten Monate mein Leben verändert hatten, dennoch waren sie so neu für mich..

„Entspann dich.", säuselte Harry, bevor er mir näher kam und seine Stirn an meine legte. Es war nur ein kleiner Kontakt, trotzdem führte er dazu, dass sich meine Atmung beinahe überschlug. Ich schaute in sein Gesicht.. seine Augen. Seine Taten ließen mich nachdenklich werden.. ließen mich skeptisch auf meine Vergangenheit schauen. Nie konnte ich auch nur das Geringste mit meinem Aussehen anfangen. Es gab während meiner Schulzeit schon den ein oder anderen Junge, der sich für mich interessiert hatte, doch die Gründe konnte ich zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen. Harry.. er war der erste, der mir das wahrhaftige Gefühl gab, nicht irgendwer zu sein, der durch Zufall im Eifer des Gefechts entstanden war.

Es war unglaublich, was in mir vorging,.. was Harry in mir auslöste. Ich befreite mich aus meiner angespannten Haltung und ließ meine Hand zu seinem Gesicht wandern. Verträumt strich ich über seine Wange, was ihn kurz tief einatmen und die Augen schließen ließ. Als er sie wieder öffnete, waren sie um einiges dunkler als zuvor. Ruhig platzierte ich meinen Kopf auf dem Kissen. Auf dem Gesicht über mir, lag ein zufriedenes Grinsen, während mich seine grünen Augen aufgeregt anfunkelten. Harry nahm meine äußerliche Entspannung als eine Art Bestätigung auf, da er mich leicht anhob, um mein Oberteil komplett von mir zu entfernen.

Meine Atmung beschleunigte sich erneut. Beschämt versuchte ich die Hände über meinen Oberkörper zu legen, was Harry jedoch mit einer gezielten Bewegung verhinderte. Seine Hände nahmen meine gefangen und pressten sie nun auf die Matratze links und rechts neben mir. Ich spürte die Aufregung über mir. Harry musste ein paar Mal tief durchatmen, um seinem innerlichen Drang zu entkommen. Es war vollkommen still zwischen uns, während Harry noch kurze Zeit benötigte, um mit der neuen Situation klar zu kommen. Ich hingegen hatte in dem Moment mit meinem eigenen Herzschlag zu kämpfen.

„Was machst du nur?", säuselte Harry leise und brachte seine Stirn erneut gegen meine. Unwissend worüber er sprach, begann die Unsicherheit wieder überhand zu gewinnen, was mich leicht erzittern ließ, woraufhin über mir jedoch leises Lachen ertönte. Er schüttelte leicht den Kopf und ließ eine meiner Hände los und seine Finger zu meinen Lippen zu führen. Ich hingegen spürte inzwischen eine gewisse Unruhe zwischen Harrys Beinen, was mich nur noch nervöser machte.

„Nie wieder.. nie wieder werde ich dich gehen lassen!"

Ich schluckte, während tausende von Funken in mir explodierten. Ein Träne kullerte aus meinem Augenwinkel über meine Wange hinweg. Ich konnte sie nicht zuordnen, doch ich vermutete einfach, dass sie ein Signal meines Körpers war, welcher vollkommen unter Strom stand. Harrys Hände fuhren durch meine Haare und blieben letztendlich an meinen Wangen hängen. Keuchend krallte ich mich in sein T-Shirt und zerknüllte es somit mit meiner zierlichen Hand, woraufhin pralle Lippen auf meinen landeten.

Beinahe symmetrisch bewegten sie sich auf meinen, was mich innerlich schweben ließ. Ich keuchte leicht auf, als ich Harrys Zunge über meine Lippen gleiten spürte. Gierig nahm er meine Unterlippe zwischen seine Zähne, woraufhin ich meinen Mund öffnete. Harry nahm das Gebot sogleich an und begann seine Spielchen fortzusetzen. Gekonnt brachte er meine Zunge durch seine eigene zum tänzeln, woraufhin ich darauf einging und erwiderte.

Harry stöhnte leise in meinen Mund, meine Hände bewegten sich auf seinen Rücken, den Ort, an dem ich gerade den besten Halt fand. Meine Augen schlossen sich, während ich einfach den Moment genoss.

Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, dass man für einen anderen Menschen etwas sein kann...

Harry' s POV

Zufrieden schaute ich auf Mia hinab, die inzwischen auf meinem Brustkorb lag. Ihre Aufmerksamkeit galt dem kleinen Fernseher im Raum, während meine ausschließlich auf ihr lag. Ihre Haare bedeckten das halbe Kissen, sowie einen Teil meines Oberkörpers, während sie in regelmäßigen Abständen ruhige Atemzüge bewältigte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich an die letzten Minuten zurück dachte. Ich hatte versucht ihr so viel Anspannung wie möglich zu nehmen, hatte versucht sie durch Küsse, Worte und einfache Berührungen endlich dazu zu bringen, mir das zu glauben, was ich ihr gesagt hatte. Ich wollte sie spüren lassen, wie unglaublich sie ist und war mir sicher, heute einen entschiedenen Schritt getan zu haben. Ich war mir sicher, dass sie nicht eine Sekunde über das, was erst Stunden zuvor passiert war, nachdenken musste. Ich hätte ihr diese Angst sofort angemerkt.

Ich schaute zurück in ihr Gesicht und musste schmunzeln. Ihre Augenlider flatterten bereits. Es war zu süß wie sie versuchte gegen die Müdigkeit anzukämpfen, doch es sah nicht so aus, als hätte sie eine Chance zu gewinnen und ich wollte auch nichts lieber, als dass sie sich erholte und vom heutigen Tag ausruhte. Für alles andere blieb uns ab jetzt noch genügend Zeit, denn Cole war beseitigt und konnte ihr nicht mehr zu nahe kommen.

Meine Hand wanderte zu ihrem Gesicht. Vorsichtig strich ich ihr einzelne Strähnen von den Wangen, worauf ihre Augen wieder aufschlugen, was jedoch nicht von Dauer war. Ich zog sie noch näher an mich und streichelte ihr anschließend von ihrer Stirn über die Haare, was ein zufriedenes Summen in ihr auslöste. Es war ein einmaliges Gefühl zu sehen, wie sehr sie meine Berührungen genoss und unter ihnen gleichzeitig immer schwerere Augenlider bekam.

Es war ein vollkommen neues Gefühl für mich, neben einem Mädchen zu schlafen, mit dem ich kurz zuvor keinen Sex gehabt hatte, doch bei Mia war das alles anders. Es war bereits einmalig, einfach nur ihre Anwesenheit neben mir zu spüren. Die Gewissheit, dass es ihr gut ging und keiner sonst diese Nähe zu ihr genießen durfte, waren alles was ich für den Moment brauchte...

Mia' s POV

Summend blätterte ich durch die einzelnen Bücher, die ich im Wohnzimmerregal gefunden hatte, während mir immer wieder eine feuchte Haarsträhne ins Gesicht fiel. Klassiker der Literatur wie 'Stolz und Vorurteile' oder Goethes 'Faust' waren es, die ich tatsächlich in diesem Haus gefunden hatte. Ich wusste nicht recht, ob ich mich darüber wundern sollte, denn letztendlich konnte mich hier eigentlich gar nichts mehr überraschen.

„Na sieh mal einer an.", vernahm ich eine schmunzelnde Stimme, woraufhin ich von den Büchern aufblickte.

„Zayn.", lächelte ich, als er sich vom Türrahmen abstieß, an dem er zuvor noch mit verschränkten Armen gelehnt hatte, und auf mich zu kam.

„Ich hätte nicht gedacht, dich hier ohne Harry anzutreffen.", stellte er fest, während er sich nach dem besagten Jungen umsah.

„Ich weiß nicht wo er ist. Er ist bereits früh gegangen, aber er hat nichts weiter gesagt, außer, dass er sich beeilen würde.", entgegnete ich, woraufhin Zayn sich zu mir setzte.

„Na dann..", seufzte er zufrieden und griff in die Tasche seiner Lederjacke, die über der Couch hing. „..dann können wir ja ganz beruhigt ein wenig die Zeit genießen.", fuhr er fort und hielt mir die Zigarettenschachtel hin.

„Nein Danke.", lehnte ich standhaft ab und wollte dann auf ein eigentlich ganz anderes Thema kommen. „Uhm.. Zayn?", fragte ich zögernd und spielte mit meinen Fingern. In meinem Augenwinkel erkannte ich, dass mir sein Kopf neugierig zugeneigt war, weshalb ich weiter sprach. „Ich brauche deine Hilfe. Kannst du mir ein Flugticket nach Hause besorgen?"

Abwartend schaute ich ihn an. Er schien zunächst kurz zu überlegen, bevor er an seiner Zigarette zog und sie kurz in den Aschenbecher legte.

„Mia Summer, was immer du vor hast, lass es! Das kannst du Harry nicht antun.", erwiderte er letztendlich.

„Was? Wie meinst du das?", fragte ich nach und drehte meinen Körper zu ihm.

„Naja du kannst ihn nicht verlassen Mia. Er braucht dich. So wie du ihn..! Nie zuvor habe ich ihn so gesehen. Es ist unglaublich was mit ihm passiert ist. Du tust ihm mehr als gut." Zayn nahm seine Zigarette wieder auf, während ich über seine Worte nachdachte. War dem so? Zayn hatte Recht, ich braucht Harry wirklich, doch beruhte das tatsächlich auf Gegenseitigkeit? Wieder landete mein Blick auf meinen Händen, bevor ich weiter sprach.

„Ich würde wieder kommen, aber ich muss zu meiner Familie.", gestand ich ihm ernst, woraufhin er erneut nachzudenken schien, dann aber schließlich nickte.

„Ich besorge dir das Flugticket, aber die Erlaubnis zum Gehen, holst du dir schön bei jemand anderem ab.", zwinkerte Zayn mir zu, wobei bei mir in erster Linie der erste Teil seiner Aussage im Vordergrund stand, weshalb ich ihm um den Hals fiel, da ich wirklich überrascht war, ihn so schnell auf meine Seite bekommen zu haben.

„Danke.", flüsterte ich, während Zayn mich leicht an sich drückte. Seine Finger beförderten die nassen Haare von meiner Schulter, sodass mein Ohr frei lag.

„Aber bitte versprich mir, ihn niemals alleine zu lassen. Er hatte es niemals leicht und das würde ihn komplett vernichten."

Ich löste mich von ihm und sah in seine Augen, während ich über das nachdachte, was er eben gesagt hatte, da ich selbst nicht einmal wusste, was Harry und ich jetzt eigentlich waren. So wie ich das verstanden hatte, hatte er noch nie eine richtige Beziehung, doch die hatte ich ebenso wenig, weshalb das ganze für keinen von uns beiden einfach war.

„Mia.", holte Zayn mich zu ihm zurück, woraufhin ich nickte.

„Ich verspreche es."

„Du versprichst was?"

Ich drehte mich um, um Niall und Liam ins Wohnzimmer kommen zu sehen, dicht gefolgt von Louis. Ich wendete mich an Niall, der mir eben die Frage gestellt hatte, doch ich wusste nicht recht, was ich sagen sollte.

„Uhm.. gar nichts.", murmelte ich und stand auf um zu gehen, da ich dachte die Jungs währen gerade am liebsten für sich, wurde jedoch weder von Niall, noch von Liam oder Louis durchgelassen.

„Wo willst du denn hin? Wir hätten dich vor kurzem erst fast verloren, da lassen wir dich nicht schon wieder aus dem Blick, das haben wir Harry versprochen.", grinste Niall und legte seinen Arm um meine Schulter. „Außerdem kannst du jetzt nicht gehen, ich wollte dir gerade verkünden, dass du die Ehre hast deinen Abend heute mit mir zu verbringen." Ein stolzes Grinsen lag auf seinen Lippen, während ich einen Schritt zurück machte.

„Wie meinst du das?", fragte ich verwirrt.

„Harry hat mich eben angerufen. Er ist bei Luke. Die beiden gehen sicher, dass von Coles Seite nun wirklich absolut keine Gefahr mehr besteht, doch das ganze dauert wohl doch noch ein wenig länger, weshalb er erst morgen Früh zurück sein wird. Anscheinend geistern da wirklich noch ein paar Loser rum, die denken es mit ihm aufnehmen zu können." Gelächter hallte durch den Raum, nachdem Niall fertig gesprochen hatte. Wenigstens wusste ich jetzt schon einmal, wo Harry war. Darüber was er genau tat, wollte ich mir nicht den Kopf zerbrechen.

„Und wir sind dann heute Abend alleine?", bestätigte ich ihm seine Aussage fragend, woraufhin er grinsend nickte.

„Ja, wir wollen mal wieder raus hier.", meldete sich nun Liam zu Wort.

„Jetzt wo von den Bullen aus keine Gefahr mehr besteht, müssen wir das ausnutzen und mal wieder das tun, wozu wir ansonsten nie kommen.", redete Louis weiter, woraufhin ich die Augenbraue nach oben zog. Ich wusste nicht recht, wie ich diese Aussage verstehen sollte.

„Keine Angst.", lachte Zayn und stand nun ebenso von der Couch auf. „Wir gehen lediglich ein bisschen feiern. So ein Abend unter uns mit den richtigen Getränken und interessanten Leuten ist mehr als selten für uns, obwohl es genau unserem Alter entsprechen würde.", erklärte er und legte seinen Arm um meine Schulter.

Die Jungs gaben zustimmende Aussagen von sich, während ich den Vibrationen des lachenden Brustkorbes neben mir ausgesetzt war. Es freute mich riesig, die Jungs so zu sehen und zu erleben. Die ganzen Anspannungen und Aufregungen der letzten Zeit, die nicht zuletzt großteils an mir lagen, waren ihnen kaum mehr anzuerkennen. Sie hatten es redlich verdient endlich mal abzuschalten und das zu tun, was Leute in ihrem Alter nun einmal taten. Dennoch würde ich lügen, wenn ich dies alles ausschließlich auf sie beziehen würde.. Ich hatte keine besonders großen Hoffnungen, doch ein Versuch war es wert!

„Kann ich mitkommen?", fragte ich daher direkt in die Runde, was erwartungsgemäß zu augenblicklicher Stille führte.

„Ist das dein Ernst?", fragte Niall und machte einen Schritt auf mich zu.

Ich hingegen zuckte nur mit den Schultern und grinste.

„Klar. Ich mein, was spricht dagegen?", erläuterte ich, woraufhin alle Blicke gleich wurden, ganz so als hätten sie alle ebenso die gleiche Antwort parat.

„Also was dagegen spricht weiß ich auch nicht, dafür aber 'wer'.", entgegnete diesmal Liam, was mich neugierig zu ihm aufsehen ließ, als es mir jedoch wie Schuppen von den Augen fiel.

„Moment.. Harry? Das ist doch ein Scherz. Ich meine, wieso sollte Harry etwas dagegen haben, wenn ich seid langem mal wieder ausgehen möchte?", hinterfragte ich das ganze und verschränkte die Arme.

Ich vernahm Gelächter von links, wo Louis im Türrahmen gelehnt da stand und mich schmunzelnd ansah.

„Ein junges Mädchen, hübsch, sexy und vollkommen unschuldig, unterwegs in Londoner Diskotheken.", grinste Louis und kam auf mich zu. „Mia denke an alles was dir in unserer Gegenwart bisher passiert ist und dann stelle dir diese Frage noch einmal.", unterstrich Louis sein Lachen, während er vor mir zum Stehen kam. „Du gehörst zu Harry, ausschließlich zu ihm und ich denke nicht, dass ich dir aufzeigen muss, wie es für jeden einzelnen ausgehen würde, der dich auch nur mit dem falschen Gesichtsausdruck angaffen würde. Harry ist mein bester Kumpel und ich würde ihn in einer solchen Situation selbstverständlich vertreten, jeder von uns und da ist so eine Angelegenheit nun mal nicht mit einer gebrochenen Nase erledigt, so weit müsstest du uns inzwischen kennen."

Mit leicht geöffnetem Mund starrte ich ihm entgegen. Ich hatte damit zu tun, all seine Worte in meinem Hirn einzuordnen, während der Verarbeitungsprozess dabei allerdings nur langsam von statten ging. Eigentlich sollte man sich wirklich geehrt fühlen, gleich fünf Typen hinter sich zu wissen, die sich für einen prügeln würden, doch ich konnte das nicht so recht. Jetzt wo sie mir vorgaukelten ich sei frei und sicher, schränken sie mich weiterhin in den Dingen ein, die ich für mich selbst entschieden hatte.

Tja, da half dann nur noch...

...umgekehrte Psychologie!

„Ihr wollt mir also sagen, dass ich eine solche Augenweide wäre, dass sämtliche Typen gleichzeitig auf mich abfahren würden? Jungs.. es ist nicht das erste mal dass ich ausgehen würde, weshalb ich euch versichern kann, dass ihr maßlos übertreibt! Hallo? Ich bin volljährig und keine zwölf Jahre mehr.", stellte ich mit verschränkten Armen klar, doch so richtig zu nützen schien das auch nicht.

Gedankenlos atmete ich aus, bevor ich auf seufzte.

„Okay, also ihr wollt mir wirklich sagen, dass ihr nicht in der Lage seid zu viert auf ein normales, ansonsten immer unbeachtetes Mädchen aufzupassen? ...was eigentlich gar nicht nötig wäre, da ich das sehr gut alleine schaffe.", murmelte ich leise hinterher und schaute dann in die Gesichter vor mir, welche sich alle nacheinander gedankenbefüllte Blicke zu warfen.

„Na kommt schon.", seufzte Zayn nun und richtete sich an die anderen, die ihn jedoch alle mit noch immer recht skeptischem Blick beäugten.

„Vergiss es man.", erwiderte Louis, woraufhin ich ein paar Schritte auf die Tür zu machte, wodurch ich sämtliche Aufmerksamkeit erhaschte.

„Schön. Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, warum ich hier mit euch diskutiere. Weder ihr noch Harry könnt mir vorschreiben, wo ich wann zu sein habe bzw. was ich tun darf und was nicht. Es ist mir egal was ihr heute noch vor habt, doch ich werde ein bisschen was trinken gehen, um diese beschissene Stimmung hier runter zu spülen.", stellte ich klar, während ich mich auf den Weg nach oben machte.

Die Nacht zuvor war schön, jedoch kurz und ich deshalb umso müder.

...

Fertig gestylt, soweit mir das dieses Häuschen hier erlaubte, hatte ich das 'Notfall-Handy' zwischen Ohr und Schulter geklemmt, während ich suchend nach dem nächsten Taxiunternehmen blätterte. Die Jungs würden mich ja doch nicht mitnehmen, was mich aber nicht daran hindern sollte, das zu tun, wozu ich Lust hatte! Etwas frustriert war ich demnach schon, als ich vergebens versuchte die einzelnen Buchstaben und Zahlen zu entziffern. Dieses dämliche, gebrauchslose Telefonbuch aber auch! Mindestens die Hälfte der Seiten fehlten und zu erkennen war die schwache Druckerschwärze auch kaum mehr.

„Verdammt!", fluchte ich daher zornig vor mich hin, als mir auf einmal das Telefon von der Schulter stibitzt wurde. „Hey was soll das?", fragte ich genervt, während ich mich zu der Person umdrehte.

„Hör auf mit dem Quatsch und komm schon.", entgegnete Zayn lächelnd, bevor er mir auch noch das Telefonbuch abnahm und mich an der Hand mit nach draußen zog.

Ich blieb still und beschloss es einfach innerlich für 'gut' zu heißen, dass sie es sich anscheinend doch anders überlegt hatten, da ich mich kurz darauf auf der Rückbank, eines mir unbekannten Wagens befand. Ich verdrehte die Augen, während ich in Gedanken nachzählte, in wie vielen ihrer gestohlenen Karren ich mich bereits befunden hatte. Ich machte mir auch überhaupt nicht die Mühe zu überlegen, wo sie die schon wieder her hatten.

Die Lichter heller Neonröhren bzw. verschiedenster, bunter Lichterketten, fielen durch die beschatteten Fensterscheiben ins Auto hinein, was mir klar machte, dass wir dem Ziel nicht mehr fern waren.

Ich schaute mich um, was dazu führte, dass ich an das Gespräch von heute morgen denken musste. Louis hatte ganz klare Grenzen aufgewiesen, sowie klargestellt, zu was er in der Lage wäre, wozu sie alle in der Lage wären..

„Uhm.. Louis?", fragte ich ruhig, womit ich das erste Mal etwas gesagt hatte. Meine Sitzpostion veränderte aus einem Lümmeln zurück ins Aufrechte, während Louis mich abwartend musterte. „Das von heute morgen.. ich meine, dass war doch nicht ernst gemeint oder?"

Louis schien kurz zu überlegen, bis er zu wissen schien, wovon ich sprach, woraufhin sein Gesichtsausdruck an Skepsis gewann.

„Ich wüsste nicht bei welchem Teil ich gescherzt haben sollte.", entgegnete er trocken.

„Ich meine ja nur.. ihr könnt doch nicht wirklich gleich auf jeden los gehen, der versehentlich einen Blick in meine Richtung wirft. Bitte versprecht mir, dass ihr euch zurück haltet. Ich habe keine Lust, dass einer von euch vor meinen Augen abgeführt wird."

Ich versuchte ein verzweifeltes Gesicht aufzusetzen, während die Jungs sich gegenseitige Blicke zuwarfen und vermutlich in Gedanken miteinander kommunizierten.

„Na schön.", seufzte Louis nach einer Weile, woraufhin ich erleichtert durch schnaufte, dennoch spürte ich deutlich wie sehr sie sich gegen diese Aussage sträubten. Sie alle..

Ich wusste nicht viel über ihre Vergangenheit, doch ich hatte jeden einzelnen kennengelernt. Wie sie auf die kriminelle Bahn gerieten, darüber wurde ich bisher noch im Dunkeln gelassen, doch irgendetwas hatte sie eben dazu gebracht, weshalb ich doch ein mulmiges Gefühl bekam. Jemand der jahrelang morden konnte, ohne dass es ihm etwas ausmachte, hatte keine Hemmungen davor jemanden krankenhausreif zu prügeln, dessen wurde ich mir in diesem Moment bewusst. Ich schluckte, während ich hinab auf meine Finger blickte.

„Hey alles klar?", fragte Zayn, der neben mir saß und mir leicht in die Seite stufte.

Ich nickte schnell, was das ganze allerdings nicht gerade glaubwürdiger machte.. Ich zweifelte sehr daran, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, mit ihnen mitzukommen.

„Sag bloß du vermisst Harry.", brachte Zayn mich aus meinen Gedanken, woraufhin ich zu ihm aufsah.

Grinsend wackelte er mit den Augenbrauen, weshalb ich beschämt zu Boden sah. Er hatte ja Recht.. am liebsten wäre ich gerade wirklich bei ihm.

„Scheiße Mia! Ihr fahrt wirklich total aufeinander ab oder?", rief diesmal Niall vom Beifahrersitz aus, woraufhin ich erschrocken aufschaute.

Alle hatten dieses bescheuerte Grinsen aufgesetzt, während ich hingegen am liebsten im Erdboden versunken wäre.

„Also ich für meinen Teil muss sagen, auch wenn wir ein paar Anfangsschwierigkeiten hatten, wärst du die erste von Harrys Flammen, mit der ich mich anfreunden könnte, und vor allem die hübscheste.", zwinkerte Louis mir zu, was mich leicht in mich hinein lächeln ließ.

Mit dem Ausdruck 'Harrys Flamme' kam ich zwar nicht so klar, doch ich war einfach nur froh über die Freundlichkeit, die er mir gegenüber von Zeit zu Zeit mehr an den Tag legte. Der Inhalt seiner Aussage sei dabei mal dahin gestellt.

Ich sagte nichts, da Liam in dem Moment den Wagen zum Stillstand brachte. Wir stiegen aus. Vor mir erstreckte sich ein mehrstöckiges Wohnhaus, welches auf Grund der flackernden Lichter, sowie schrillen Musik im Erdgeschoss eine Diskothek beinhaltete.

„Kommst du?", vernahm ich eine Stimme vor mir, weshalb ich meine Füße in Schwung brachte und den andern folgte. Drinnen angekommen zwängten wir uns durch die Menge und obwohl es so eng war, fühlte ich mich das erste mal seid langem wieder frei.

Ich musste keine Angst haben, jeden Moment von irgendwelchen kranken Kerlen erwischt zu werden oder mich tagelang in einem Haus verkriechen, da ich mich nicht auf die Straße traute. Es war toll und obwohl der Geruch von Alkohol und Zigaretten in der Luft lag, musste ich den Augenblick genießen und durchatmen. Ich schloss dabei kurz die Augen und merkte deshalb gar nicht, dass ich absichtlich zur Seite gedrängt wurde. Ich öffnete die Augen und war zunächst verwirrt, als sich ein fremdes Gesicht vor mir spiegelte.

„Oh Entschuldigung. Ich wollte dich nicht anrempeln.", versuchte ich gegen das Extreme des Basses anzukommen.

Der blonde, junge Mann vor mir schmunzelte hingegen nur, bevor er seinen Becher auf der Theke neben uns abstellte und sich zu mir beugte. Stark riechender Atem drang zu mir vor, während er das Sprechen begann.

„Ich glaube nicht, dass jemand wie du den Körperbau dazu hat, jemanden wie mich anzurempeln.", lachte er laut. „Es war meine Schuld. Ich werde es also wieder gut machen müssen."

Der Typ zog seinen Kopf zurück und lächelte mich an, doch noch bevor ich etwas erwidern konnte, wurde ich am Arm nach hinten gezogen. Erschrocken stolperte ich in eine Brust. Ich schaute auf und erkannte Zayns Gesicht, welches immer wieder von bunten Lichtern bestrahlt wurde. Hektisch drehte ich mich um, um zurück zu dem Jungen von eben zu sehen, doch nun versperrte mir ein durch trainierter Rücken die Sicht. Louis hatte sich vor ihm aufgebaut und anhand seines enganliegenden Shirts konnte man deutlich erkennen, wie sehr sich seine Muskeln anspannten, je mehr er auf den Typen einredete. In meiner Magengegend begann es zu grummeln. Ich bekam ein mulmiges Gefühl, während mir Louis Worte durch den Kopf gingen..

Du gehörst zu Harry, ausschließlich zu ihm und ich denke nicht, dass ich dir aufzeigen muss, wie es für jeden einzelnen ausgehen würde, der dich auch nur mit dem falschen Gesichtsausdruck angaffen würde. Harry ist mein bester Kumpel und ich würde ihn in einer solchen Situation selbstverständlich vertreten, jeder von uns und da ist so eine Angelegenheit nun mal nicht mit einer gebrochenen Nase erledigt, so weit müsstest du uns inzwischen kennen."

Ich schluckte, während ich hoffte, dass Louis sich ebenso an das erinnern würde, worum ich ihn gebeten hatte. Er durfte sich nicht wegen einer solchen Lächerlichkeit prügeln und riskieren, dass die Polizei noch mit ins Spiel kommen würde. Des Weiteren gab es auch gar keinen Grund dazu, da der arme Junge nun wirklich nichts getan hatte.

Mein Instinkt drängte mich auf die beiden zu, doch mein Arm war noch immer in festem Griff gefangen. Ich blickte auf die Stelle, an der Zayn mich festhielt und anschließend hoch in sein Gesicht. Es strahlte eine Ernsthaftigkeit aus, als würde es um Leben und Tod gehen, womit mir klar war, dass ich absolut keine Chance hatte etwas zu unternehmen.

Mein Blick fiel wieder nach vorn, wo der Junge, den Louis inzwischen mit dem Rücken an die Wand gedrängt hatte, nur noch unschuldig die Hände in die Luft warf, bevor er mir noch einen letzten Blick schenkte und sich dann umdrehte, um zu gehen. Erleichtert ließ ich die Luft aus meinen Lungen strömen.

„Wie war das mit 'unbeachtetes Mädchen'? Und dass du das alles sehr gut alleine schaffen würdest?", vernahm ich Zayns Worte an meinem Ohr, woraufhin ich meinen Arm von ihm riss und mich komplett zu ihm umdrehte.

„Ich weiß nicht was daran schlimm gewesen sein sollte.", erwiderte ich mit verschränkten Armen, bevor ich die Augen verdrehte und mich auf dem Barhocker neben mir nieder ließ, um nicht weiter darauf eingehen zu müssen. Außerdem wollte ich, dass die Jungs ihren Spaß hatten und nicht ständig die Bodyguards für mich spielten, weshalb ich mich einfach hinsetzte und gar nichts tat. Es dauerte allerdings keine fünf Sekunden, bis ich einen menschlichen Halbkreis um mich herum spürte.

„Ihr sollt mich nicht babysitten.", murmelte ich mehr oder weniger, doch sie schienen mich verstanden zu haben, da Zayn in meinem Augenwinkel eine komische Handbewegung machte, woraufhin ich nur noch ihn bei mir wahr nahm. Er setzte sich neben mich und bestellte zwei Getränke. Ich schaute starr auf die Thekenplatte vor mir und versuchte ihn so wenig es ging zu beachten.

„Ich hab dir auch einen bestellt. Ich dachte so ein Doppelter würde uns allen ganz gut tun."

Ich blickte neben mich und erkannte, wie Zayn mir das Schnapsglas rüber schob. Ich schaute in seine Augen. Seine Aussage war so einfach und beinhaltete doch so vieles. Gestern noch war ich an eine Bombe gekettet...

„Was mach ich hier eigentlich?", sprach ich zu mir selbst und schaute auf die durchsichtige Flüssigkeit nieder. So verhielt sich doch kein normaler Mensch, der kurz zuvor dem Tod ins Auge geblickt hatte.

Ich bemerkte wie Zayn mich anstarrte. Dann spürte ich seine Nähe, nachdem er immer weiter zu mir auf gerutscht war. Als hätte er an Hand meines Blickes und Verhaltens meine Gedanken gelesen, legte er seinen Arm um meine Schulter. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, bevor er zu Sprechen begann.

„Entweder legst dich auf die Couch eines Psychologen und lässt dich mit hirnlosen Weisheiten voll quatschen oder du löst das heute Abend mit mir."

Er hielt mir mein Glas unter die Nase, woraufhin ich es nach kurzem Zögern annahm und ihm in die Augen schaute. In dem Moment wurde mir klar, mit 'oder du löst das heute Abend mit mir' hat er keineswegs den Alkohol gemeint, sondern die Tatsache, dass ich mit ihm hier war. Einem Menschen von dem ich inzwischen so viele Seiten kannte, doch von denen ich mir die beste ausgesucht hatte. Sein gutes Herz. Zayn hatte das, er hatte das wirklich, dass hatte er mir in letzter Zeit immer wieder unter Beweis gestellt. Nachdem ich ihn damals um eine Zigarette geben hatte, hatte sich ein geschwisterliches Verhältnis zwischen uns eingestellt. Er war der erste mit dem ich lachen konnte, der erste, durch den ich diese Lockerheit spüren konnte und derjenige, der beinahe geweint hätte vor Freude, als ich gestern quietschlebendig vor der Tür stand.

Ich lächelte, als ich die Botschaft hinter seiner Aussage verstanden hatte und nahm den Schnaps entgegen.

„So weit kommts noch, dass ich beim Psychologen lande.", entgegnete ich, was Zayn zufrieden Nicken ließ und woraufhin wir den Alkohol hinunter kippten.

Der erste Schluck brannte wie Feuer in meiner Kehle, doch nachdem Zayn die vierte Runde bestellt hatte, tat es einfach nur noch gut.

„Was habt ihr beide jetzt eigentlich vor?" Überrascht von dieser Frage schaute ich ihn an. „Ich meine, seid ihr jetzt überhaupt so richtig zusammen?"

Ich zuckte mit den Schultern. Diese Frage hatte ich mir in letzter Zeit selbst immer und immer wieder gestellt, doch ich hatte Angst sie nach außen zu bringen, Angst etwas kaputt zu machen, was eventuell noch überhaupt nicht richtig begonnen hatte. Ich wusste, dass Harry noch keine Beziehung hatte, was ich jedoch nicht wusste, war, ob er überhaupt jemals eine eingehen wollte. Auf der anderen Seite wollte ich ihm nicht einfach nur hin und wieder zur Verfügung stehen. Ich wollte wissen woran ich bin, doch ich hatte zu viel Angst vor einer Enttäuschung. Zayns Arm lag noch immer auf mir, weshalb er nun mit seiner Hand über meinen Oberarm streicheln konnte.

„Mach dir keinen Kopf Mia. Du bist das Mädchen. Harry hat gefälligst den ersten Schritt zu machen! Verzeih ihm, wenn er das bisher noch nicht auf die Reihe bekommen hat, doch ich denke wir wissen beide, was er für ein Typ ist. Trotzdem bin ich mir mehr als sicher, dass er genauso verwirrt über die Situation ist, wie du es gerade bist."

Ich musste leicht lächeln, als ich mir vorstellte, wie Harry sich ebenso den Kopf zerbrochen haben könnte.

„Ich weiß nicht. Harry.. er ist wirklich unglaublich. Und er ist der erste Junge bei dem ich das Gefühl bekomme, wirklich gemocht zu werden und nicht nur da zu sein um Bedürfnisse zu befriedigen, andererseits haben wir über das Thema Beziehung wirklich noch nicht gesprochen. Ich bin mir einfach unsicher.", gestand ich ehrlich und wusste, dass mich auch der Alkohol dazu antrieb so offen darüber zu reden.

Zayn nickte verständlich, dennoch war er anscheinend noch nicht alles losgeworden.

„Ich versteh das Mia. Euch fehlt beiden die Erfahrung was das angeht, doch was auch passiert bitte versprich mir eins.. Renn ihm auf gar keinen Fall hinterher! Er soll seinen scheiß Ego - Stolz abwerfen, denn dich hat er nur verdient, wenn er kämpft und nicht indem er darauf wartet, dass du ihm die Füße küsst. Du wärst dann eventuell seine Freundin und keine seiner früheren Nutten, die sich ihm unterworfen haben. Dieses Gefühl hatte er lange genug spüren dürfen. Er soll sehen, dass in dieser Hinsicht nicht alles selbstverständlich ist." Meine Kinnlatte war leicht nach unten geklappt. Niemals hätte ich mit solchen Worten gerechnet.

Ich war sprachlos, dennoch konnte ich nicht anders, als ihn zu umarmen. Zayn hatte Recht. Die Zweisamkeit und das Gespräch mit ihm eben, hatten mir mehr geholfen, als es irgendein Psychologe jemals hätte tun können. Er hatte mir Mut gemacht. Mut für alles was ab sofort auf mich zukommen würde.

In welchen Irrtum ich mich dabei hineinstürzte, sollte mir nicht lange danach klar gemacht werden...

...

Nachdenklich sah ich aus dem Fenster. Es hatte gut getan einfach mal raus zu kommen. Das bisschen Alkohol war genau richtig. Es hat tolle Erinnerungen hervorgerufen und dann erst das Gespräch mit Zayn...

„Wir sind da. Zayn hilf mir mal mit Louis.", sprach Liam und stieg aus, um auf die Beifahrerseite hinüber zu gehen.

Zu Zweit bewältigten sie die kurze Strecke bis ins Haus, wo sie mit Louis zwischen sich sofort nach oben verschwanden. Ich folgte mit Niall, der nicht ganz so betrunken, dennoch gut dabei war.

„Na sieh mal einer an.", kicherte er. Ich folgte seinem Blick, welcher auf ein schwarzes Motorrad gerichtet war, das an der Hauswand lehnte.

Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen und lief hinter Niall her, nach drinnen.

„Niall wem gehört das Motorrad?", fragte ich, während ich nach seiner Schulter griff und einfach hoffte, dass es kein weiteres, gestohlenes Teil war.

Grinsend drehte sich der blonde Junge zu mir um.

„Luke."

„W..was Luke?", fragte ich überrascht nach, dennoch mit dieser gewissen Vorfreude im Bauch.

Niall legte seine Hände auf meine Schultern, bevor er mich durch dringlich anschaute, doch noch bevor er etwas sagen konnte, übernahm dies ein anderer.

„Was ist mit mir?", strahlend schaute ich in Nialls Gesicht, welcher mich recht belustigt anstarrte, woraufhin ich mich umdrehte.

„Luke!", grinsend rannte ich auf den Jungen zu, der mit seinem Drei- Tage - Bart noch besser aussah als er es so wie so schon tat.

„Moment.", entgegnete er und drückte mich leicht von sich. „Lass mich dich anschauen."

Demonstrativ schaute er an mir hoch und runter, weshalb ich die Augen verdrehte.

„Noch alles dran. Glück gehabt Styles.", murmelte er, woraufhin ich hellhörig wurde.

„Wo ist Harry?" Meine schnelle Frage ließ Luke zurück in meine Augen schauen, was ich darin allerdings erkannte ließ mich einen Schritt zurück machen. „Was ist passiert?"

Lukes Gesichtsausdruck machte mich nervös. Es war eine Mischung aus Traurig - und Hilflosigkeit.

„Harry.. er ist..", wieder stoppte er, woraufhin ich nach seiner Hand griff.

„Was ist mit ihm?" Mein Bauch schmerzte, meine Stimme begann zu zittern. Lukes Verhalten machte mir Angst.

„Mit ihm ist nichts. Er ist hier. Also besser gesagt er ist im Wohnzimmer. Er hat versucht euch zu erreichen. Er dachte, du wärst hier, wenn wir ankommen, aber als du das nicht warst, ist er vollkommen panisch geworden."

Ich atmete auf. Mein Zittern ging zurück. So wie Luke drauf war oder es noch immer ist, hatte ich wirklich damit gerechnet, dass etwas schlimmes passiert war.

„Gut, dann gehe ich gleich zu ihm. Er soll sich keine Sorgen machen.", entgegnete ich und wollte hinter Luke verschwinden, der mich jedoch unerwarteter Weise zurück hielt.

Sein Blick war zu Boden gerichtet, während er mich davon abhielt zu Harry zu gehen. Inzwischen waren auch die andern wieder da, alle bis auf Louis, doch das kümmerte mich gerade weniger.

„Luke was soll das? Sag mal, was ist eigentlich los mit dir?", verwirrt legte ich meine Hand an sein Kinn, um ihn dazu zu bringen mir in die Augen zu sehen. „Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!"

„Weißt du warum Harry bei mir war?", stellte er mir stattdessen als Gegenfrage.

Ich schluckte, wollte darüber eigentlich nicht mehr reden.

„E..er wollte sich um die Überreste von Coles Bande kümmern. Luke! Ist ihm dabei etwa doch etwas passiert?", fragte ich nun wieder hysterisch, woraufhin er mir seine Hände auf die Schultern legte, um mich zu beruhigen.

„Mit Harry ist alles in Ordnung." Wieder diese Pause, in der er mich auf die Folter spannte. „Allerdings war er aus einem ganz anderen Grund bei mir. Coles Leute sind komplett festgenagelt oder unauffindbar untergetaucht, da muss er sich um niemanden kümmern."

„Was?", fragte nun Zayn und drängte sich zu uns nach vorne.

Völlige Verwirrung stand im Raum und ich war allen Anschein nach nicht die einzige, die nicht wusste was hier vor sich ging.

„Luke was soll der ganze Scheiß, nun sag schon was los ist!", motzte diesmal Niall, woraufhin ich weiterhin abwartend zu dem Jungen vor mir aufblickte.

„Er war wegen Mia da.", brachte er schließlich hervor, was das Rätsel jedoch immer größer werden ließ.

„Wegen Mia?", fragte Zayn ebenso unverständlich nach. Sein Unterton dabei steckte voller Aufforderungen an Luke endlich komplett mit der Sprache herauszurücken.

„Harry.. er hat Scheiße gebaut und damit ist er jetzt zu mir gekommen. Mia erinnerst du dich an den Tag, an dem du angeschossen wurdest?", fragte Luke, woraufhin ich schleunigst nickte. Wie könnte ich das auch vergessen..? „Louis hat dich damals zu mir gebracht und du hast mich um etwas gebeten."

„J..ja du solltest mir helfen auf dem schnellsten Weg nach Hause zu kommen aber was hat das mit..."

„Mia!" Meine Stimme brach, als ich die Person hinter Luke erkannte. „Wo warst du verdammt? Fuck du weißt gar nicht was ich durchgemacht habe, ich dachte du wärst bereits zurück nach Hause geflogen."

Völlig überfordert stand ich in Mitten der ganzen Mannschaft, wobei außer Harry und Luke alle genauso verwirrt gewesen sein werden, wie ich es aktuell war.

„W..was meinst du? Ich war doch nur mit den Jungs unterwegs. Harry verdammt, wie kommst du darauf, dass ich einfach abgehauen wäre, ohne dir etwas zu sagen? Ich will viel lieber wissen warum du Niall am Telefon angelogen hast! Warum macht ihr so ein Geheimnis daraus, aus welchem Grund du zu Luke gegangen bist?"

"Ihr habt sie mitgenommen?!" Wütend stapfte Harry auf Zayn los. Seine Hände packten ihm am Kragen, sodass er ihn ohne Probleme gegen die Wand drücken konnte. Harrys Kiefer spannte sich deutlich an, woraufhin ich ihn an der Schulter ein wenig von Zayn entfernte und mich zwischen die beiden drängte.

Okay ich hatte das gerade wirklich satt. Ich machte mir ernsthafte Sorgen und keiner von ihnen machte den Mund auf, stattdessen musste Harry den Idioten spielen.

„Ich wollte es so!", rief ich Harry entgegen und schubste ihn an seiner Brust noch ein bisschen weiter nach hinten. Sicher ist sicher! "Egal, ich habe dich etwas ganz anderes gefragt! Was bitte wäre denn so schlimm daran gewesen, wenn ich bereits zu Hause wäre?", fragte ich schnippisch und verschränkte die Arme. Es war mir völlig egal, dass die andern jetzt alle dabei waren. Mein Fokus lag auf dem Jungen vor mir, der allerdings etwas tat, was mich komplett um den Verstand brachte. Er senkte den Kopf und je länger ich hin sah, desto deutlicher erkannte ich die Tränen, welche ungehindert aus seinen Augen tropften. Getroffen ging ich auf ihn zu. Wie bei Luke zuvor, hob ich jetzt sein Kinn an, doch als ich Harry in die Augen sah, zerriss es mir förmlich das Herz.

„Es tut mir so Leid Mia.", flüsterte er, während ich nach seiner Hand griff. „Als du damals angeschossen wurdest... Fuck Mia, ich hab mir die komplette Schuld dafür gegeben. Ich hätte besser auf dich aufpassen müssen, stattdessen hab ich mich volllaufen lassen! Ich schwor mir, dich sicher aus der ganzen Sache herauszubringen, doch dazu musste ich dich zunächst davon abbringen nach Hause fliegen zu wollen."

Es herrschte Totenstille im Raum, während ich mehr und mehr das Puzzle in meinem Kopf zusammensetzte, während mir mehr und mehr klar wurde, was Harry getan hatte.

„Nein..!", flüsterte ich unter zitternden Stimme, woraufhin meine Hand mehr und mehr von Harrys Körper abrutschte. Mein Blick wanderte nach unten, raus aus seinem Gesicht.

„Ich habe mitbekommen wie du mit Luke gesprochen hast, wie du ihn darum gebeten hast dir zu helfen zurück zu deiner Familie zu kommen. Zurück du deiner Mum, Robin.. und deinem Dad. Ich musste einfach sagen, dass es ihm gut ging, um dich in dem Moment zu beruhigen und als Zayn mir dann gestern als du bereits geschlafen hast, noch erzählt hat, worum du ihn gebeten hast..."

Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Hektisch entriss ich mich aus seinem Griff bevor ich meine Hände zu Fäusten formte und damit wie wild auf Harrys Brust einschlug. Tränen bahnten sich ungehinderten Freigang aus meinen Augen.

„Nein! NEIN!", schrie ich hysterisch, da ich es einfach nicht wahrhaben konnte! „S..sag mir, d..dass das nicht wahr ist!"

„Mia beruhige dich.", vernahm ich eine andere Stimme und spürte dann, wie mich zwei Arme von Harry wegzogen, auf den ich noch immer ungehindert einschlug.

Meine Sicht war auf Grund der Tränen verschleiert, meine Knie fühlten sich an, als wären sie überhaupt nicht anwesend. Eine taube Leere stellte sich in mir ein, während es mir immer schwerer fiel nach Luft zu schnappen.

„Mia? Mia?!", trommelten die verschiedensten Stimmen auf mich ein, doch mein Kopf drohte zu explodieren vor Schmerzen. Ansonsten verspürte ich keinerlei Gefühle mehr, weder geistig noch im körperlichen Bereich. Den einzigen Schmerz den ich im Moment noch spürte, war der tiefe Riss in meinem Herzen, den man auf keinste Weise mehr reparieren konnte, denn der Mensch, der darin seinen Platz gehabt hatte, wurde mir in diesem Augenblick entrissen!

Mein Vater.. er war tot!

______

Bäähm! So das wars mit dem ersten Teil. Ich sagte ja, dass ich das Ende offen gestalten werde und ja.. dem einen gefällts, dem andern nicht.. geschmackssache.

Jedenfalls muss ich mich für knapp 100.000 Leser bedanken, sowie über 7.000 Votes! Ich bedanke mich weiterhin bei denen, die immer so fleißig ihre Meinung da gelassen haben, sowie bei allen, die mir privat immer wieder auf Grund dieser Geschichte geschrieben haben!

Danke!

Weiter gehts mit dem zweiten Teil

(den Link dazu findet ihr in den Kommentaren oder ihr schaut einfach auf meiner Seite vorbei :-) )

So das wars soweit von mir. Wir 'sehen' uns hoffentlich im 2. Teil oder manche von euch in den Kommentaren.

desy

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