Einmal Fraktionslos, Immer Fr...

By billie88-

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Marla Parker ist 20 Jahre alt und sie führt ein Leben auf der Straße. Nie gehörte sie einer Fraktion an, denn... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92 - Epilog

Kapitel 65

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By billie88-

Am nächsten Morgen wird mir klar was es bedeutet, das ich nirgends mehr alleine sein darf. Eric rüttelt mich wach, als sein Wecker klingelt. Ich glaube es kaum. Das darf doch jetzt nich wahr sein.

Die halbe Nacht habe ich nicht schlafen können. Immer wieder habe ich geträumt, Max komme reingestürmt und reißt mich aus dem Bett. Immer wieder wache ich schweißgebadet auf. Eric nimmt mich schließlich in den Arm und drückt mich so dicht an sich heran, dass ich kaum atmen kann. Doch endlich fühle ich mich sicher und so kann ich einigermaßen schlafen.

Ich weigere mich aufzustehen. Ich habe mich so darauf gefreut noch weiter ausschlafen zu können. Und nun kann ich das vergessen. Und daran ist Max Schuld. Stundenlang habe ich darüber nachgegrübelt, wie er auf die Idee kommt das ausgerechnet ich die Männer gewarnt habe.

Aber dann leuchtet es mir ein. Ich kann es fast ein bisschen verstehen. 

Kaum jemand weiß von Max und Erics Plänen, was die Unbestimmten angeht. Vielleicht weiß es Lauren noch. Doch selbst das weiß ich nicht. Ich bin sicher, das Four absolut nichts davon weiß. Alles was ich weiß ist, das ich offen gezeigt habe, was ich von Erics Arbeit halte. Und das muss Max mitbekommen haben. Vielleicht hat Eric es ihm sogar offen gesagt. Max hat versucht mich in die Unbestimmtenjagd einzubinden, doch ich habe mich nicht einlullen lassen. 

Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, dass niemand der sonst davon weiß, einen Unbestimmten warnen würde. Außer mir. Vielleicht hätte ich es sogar gemacht, hätte ich von den Männern gewusst. Zu Carter bin ich schließlich auch gegangen.

Doch vorher wussten die Männer es? Wer hat sie gewarnt? Eric? Nein, er würde mich nicht so in Gefahr bringen, dass weiß ich. Und dann fällt mir noch jemand ein, der davon weiß. 

Tessa. Doch sie kann es auch nicht sein. Seit Lees Tod ist sie verbittert und ich bin sicher, das Max sie voll und ganz auf seine Seite ziehen konnte. Könnte es sein, dass die Männer einfach etwas geahnt haben? Vielleicht haben sie Eric beobachtet und so herausgefunden, was er tut?

Ich liege unter der Decke und weigere mich aufzustehen. Eric zerrt meine Decke weg und zieht mich in gewohnter Manier am Fuß aus dem Bett.

" Komm schon. Du musst mitkommen. ", sagt er mir. Ich rolle mit den Augen. Jetzt muss ich tatsächlich mit in die Simulationen. Ist das denn so gut? Hat Max sich das gut überlegt? Nicht das ich noch einen Unbestimmten erkenne und ihn warne.

Fast will ich genau das zu Eric sagen, doch ich reiße mich zusammen, was das angeht. Ich will ins Bad und schon die Tür hinter mir schließen. Da gehe ich nochmal raus. Eric steht in der Küche und macht sich einen Kaffee. Verwirrt sieht er mich kurz an, als ich wartend neben ihm stehe.

" Is was? ", will er wissen. Ich zucke mit den Schultern und lege einen dümmlichen Gesichtsausdruck auf.

" Willst du nicht mit aufs Klo kommen und mich bewachen? ", frage ich ihn. Erics Blick, der eben noch auf der Kaffeemaschine lag triftet langsam zu mir ab. Wenn Blicke töten könnten.

Ich merke selber, wie dumm das war. Ich sollte meine Wut nicht an ihm auslassen. Ihm wird die Sache genauso wenig schmecken, wie mir. Ich drehe mich also wortlos weg und gehe ins Bad. Nach einer viertel Stunde bin ich fertig gemacht wieder da.

Ich stelle mich neben ihn in die Küche und gebe ihm wie zur Entschuldigung einen Kuss auf die Wange. Es kitzelt. Er könnte sich auch mal wieder rasieren. Ich sehe die tiefen Augenringe, die unter seinen Augen liegen. Jetzt tut es mir noch mehr leid. Wegen mir hat er die letzte Nacht genauso wenig geschlafen, wie ich.

Ich bleibe neben ihm stehen und küsse ihn. Ich spüre, wie sich sein Körper versteift. Ich höre auf und sehe ihn skeptisch an.

" Alles ok? ", will ich wissen. Er geht einen Schritt weg, dann schüttelt er den Kopf und lächelt zu meiner Erleichterung sogar ein wenig.

" Das solltest du nicht jetzt machen. Wir müssen gleich unten sein. ", meint er. Ich brauche einige Sekunden um zu verstehen, was er meint.

" Das - das wollt ich jetzt auch gar nicht. ", verteidige ich mich. Eric nimmt seinen Kaffee und lächelt leicht.

" Schade. Ich hätte mich fast drauf eingelassen. Die Küche wäre doch mal eine ganz neue Umgebung. ", sagt er. Er hat ein süffisantes Grinsen aufgesetzt. Ich bin einen Moment sprachlos.

" Schwein. ", gebe ich schließlich nur zurück, nehme meinen Kaffee und gehe ins Wohnzimmer. Er folgt mir nach ein paar Sekunden. Er setzt sich neben mich aufs Sofa und sagt kein Wort mehr. Ich drehe mich zu ihm.

" Wann wird diese Verhörung sein? ", will ich wissen. Ich klinge viel zu unsicher in diesem Moment. Eric zuckt mit den Schultern.

" Sobald er das Serum von den Candor hat. Ich denke mal, bis Ende der Woche ist es da. ", vermutet Eric. Ich spüre, wie ich ganz nervös werde.

" Dir kann nichts passieren. Schließlich hast du nichts gemacht. Und danach wird Max uns hoffentlich in Ruhe lassen. Zumindest müssen wir jetzt nicht mehr auf heile Welt tun. ", versucht Eric mich aufzumuntern. 

Auf heile Welt zu tun, wäre mir gerade viel lieber. Stattdessen fühle ich mich wie Max persönliche Gefangene. Es ist ein Wunder, das der Mann keine Kameras in unserer Wohnung hat anbringen lassen.

Dann kommt mir noch eine andere Sache in den Kopf.

" Was passiert mit den Männern, wenn man sie jetzt finden würde? ", will ich wissen. Eric denkt kurz nach.

" Sie werden schon gesucht. Fahnenflucht wird nicht auf die leichte Schulter genommen. Erst recht nicht bei integrierten Mitgliedern. Bei Initianten machen wir da noch Ausnahmen, weil sie noch nicht wirklich zu uns gehören. Was diese Männer angeht. Sollten sie gefasst werden werden sie vor ein Feroxgericht gestellt und nach unseren Regeln verurteilt. ", erklärt mir Eric.

Ich kann mir vorstellen, was das für ein Gericht ist. Ein paar Kerle wie Max, die einen Würfel werfen auf dem die verschiedensten Todesstrafen stehen. Verrat wird bei den Ferox sicher nicht gerne gesehen.

" Deserteure sehen wir als die größten Feiglinge an. ", sagt Eric, als wüßte er worüber ich gerade nachgedacht habe.

" Ich hoffe, sie finden sie nicht. ", gebe ich jetzt zurück. Erics Blick zuckt zu mir, aber er sagt nichts.

---

Es ist todeslangweilig während der Simulationen. Ich selbst bin nicht an das Programm angeschlossen, wie es Eric ist und deswegen sehe ich auch nicht, was vor sich geht.

Eric starrt die ganze Zeit vor sich hin auf den Bildschirm, auf dem ich gar nichts erkenne, außer einen schwarzen Kasten. 

Außerdem komme ich mir vor, als hätte ich etwas schlimmes ausgefressen. Ich sitze in der Ecke und darf keinen Mucks machen. Die Initianten schauen schon komisch, als sie reinkommen und mich da sitzen sehen.

Eric sagt, ich würde die Simulationen bewachen. Ob sie es ihm glauben, weiß ich nicht. Tatsächlich lässt er mich nach dem dritten Initianten assistieren. Ich darf das Serum verabreichen.

Das wars dann aber auch. Als Fünfter ist Peter dran. Als er reinkommt und uns Beide sieht ist er erstaunlich ruhig. Ich hatte schon fest mit einem dummen Spruch von ihm gerechnet. Seine Nase sieht noch immer übel zugerichtet aus. Wahrscheinlich braucht es eine Weile, um zu heilen.

Es ist mir zuwider Peter das Serum zu geben. Zu meiner Überraschung nimmt Eric die Spritze selber. Ich bin mir sicher, dass er sie doller als bei den Anderen in seinen Hals jagt. Dann bin ich wieder alleine. Auch wenn ich mit den Beiden in einem Raum sitze, sind sie völlig ausgeklinkt. 

Klasse. So kann Eric mich auch richtig gut bewachen. Ich sehe mich um und versuche eine Kamera auszumachen. Und tatsächlich sehe ich eine direkt über der Tür. Ich unterdrücke den Drang, demjenigen der sich die Übertragung ansieht, den Finger zu zeigen.

Stattdessen bleibe ich brav auf meinem Stuhl sitzen. Peter ist schonmal kein Unbestimmter. Er brauch fast zwanzig Minuten, bis er sich aus seiner Simulation befreien kann.

Als er aufwacht ist er knallrot im Gesicht und atmet schnell. Eric gibt ihm keine Verschnaufpause, sondern jagt ihn gleich hinaus. Ich will gerne fragen, was Peters Angst war, da kommt Molly schon rein. Diesmal muss ich das Serum wieder verabreichen.

Molly ist still, wenn nicht Peter oder Drew da sind. Ich gebe ihr die Spritze und setze mich wieder. So geht das nun weiter, bis es zwei Stunden später endlich vorbei ist. 

Ich bin geradezu beschwingt, als wir den Simulationsraum endlich verlassen können. Schnell laufe ich Eric nach und frage, was Peters Angst war. Es interessiert mich einfach brennend. 

Seine Angst könnte gar nicht treffender sein. Er hatte Angst das er schlechter ist als alle Anderen. Seine Simulation bestand darin, dass er auf dem letzten Platz der Initianten gelandet ist. Alle haben ihn ausgelacht und er wurde von Eric vor die Tür geworfen und musste zu den Fraktionslosen gehen. 

Ich frage Eric, ob er mich das nächste Mal mit in die Simulationen lassen kann, als mir einfällt, was ich Feretti versprochen habe. Das hatte ich völlig vergessen. 

" Zu mir kann keiner mehr. Wie soll das aussehen, wenn da drei Leute im Raum sitzen. Soll er Four fragen. ", gibt Eric zurück. Er klingt nicht wirklich begeistert.

" Kannst du ihn nicht fragen? ", will ich wissen. Das war wohl die dümmste Frage, die ich Eric stellen konnte. 

Als ob er Four um etwas bittet. 

---

" Parker. ", Tessa sieht mich ganz überrascht an, als Eric mit mir im Schlepptau bei ihr auftaucht. Ich darf nicht mit in den Raum. Eric sagt einer anderen Ferox, das er kurz auf mich acht geben soll. Ich glaube, ich höre nicht richtig. Dann verschwindet er mit Tessa in dem Raum.

Die Frau neben mir stellt sie als Vera vor. Sie ist genauso groß wie ich, hat blonde mittellange Haare und ein rundes Gesicht. Sie hat kleine Grübchen, die mich an Feretti und Carter erinnern. Sie kommt mir nicht wirklich vor wie eine Aufpasserin, weshalb ich ihr nicht böse sein kann.

Ich habe mich schon darüber gewundert, das Eric mich mit ins Labor hatte nehmen wollte. Das konnte ja nun nicht wirklich in Max Interesse sein, der eh dachte, ich führe was im Schilde und Eric sogar verboten hat, mir von den Experimenten an Fraktionslosen zu erzählen. Als würde das alles mich hier nicht stutzig machen, wenn ich es nich schon wüsste.

Ich frage mich, was die da drinnen machen. Fast eine halbe Stunde sitze ich gelangweilt auf einem Stuhl im Flur, dann kommt Eric wieder raus. Er geht kurz zu Vera und unterhält sich mit mir. Tessa kommt auf mich zu. Sie sieht müde aus. Ich begrüße sie kurz, dann sitzt sie auch schon neben mir.

" Alles ok? ", frage ich sie. Sie nickt. 

" Was machst du hier? Mit dir habe ich nicht gerechnet. ", sagt sie. 

" Ich muss überall hingehen wo Eric hingeht. Anordnung von Max. ", gebe ich zurück. Mehr will ich ihr eigentlich nicht sagen. Ich weiß schließlich nicht, wie tief sie mit Max unter einer Decke steckt.

" Wieso das? ", fragt sie nun aber. Es wundert mich schon ein wenig. Hat Max ihr nicht erzählt, was passiert ist? Wenn das so ist, dann ist das nur ein weiterer Grund um die Klappe zu halten.

" Nich so wichtig. ", sage ich also. Tessa zieht die Stirn in Falten. Sie glaubt mir nicht.

" Hast du irgendwas angestellt? ", will sie wissen. Ja, ich habe Kerlen zur Flucht verholfen, die ich noch nicht einmal kenne und nebenbei plane ich einen Unbestimmtenaufstand. Anstatt das zu sagen, schüttel ich mit dem Kopf.

Tessa sieht mich weiter an, sagt aber nichts mehr. Eric beendet sein Gespräch mit Vera. Er kommt wieder zu uns. 

" Los. ", sagt er zu mir. Ich stehe genervt wieder auf. Ich verabschiede mich von Tessa, dann laufe ich ihm hinterher.

" Was jetzt? ", will ich wissen. Es geht in die Kantine. Wir essen etwas. Wenigstens etwas Normalität, die einkehrt. 

---

Jedesmal wenn Max mich sieht, besieht er mich wütend. Er ist sicher, dass ich es war. Die meiste Zeit behandelt er mich wie Luft und redet nur noch mit Eric. Nicht das es mich stören würde, wenn er nicht mit mir redet. Aber diese Art, wie er mich ausschließt, macht mich wütend. 

Ich will fast schon auf ihn losgehen, aber Eric merkt es und drückt mich hart auf den Stuhl zurück, auf dem ich sitze. Ich will Max die Meinung sagen. Jetzt kann ich es kaum noch abwarten, bis das Wahrheitsserum da ist. Ich will sein Gesicht sehen, wenn er mitbekommt, dass er die Falsche hat und der wahre Übeltäter noch da draussen ist.

---

Wir sind gerade mit den Simulationen fertig. Froh es für heute geschafft zu haben, laufe ich hinter Eric her. Doch als wir aus der Tür treten, steht Max dort.

" Es ist wieder einer verschwunden. ", sagt er laut. Eric stellt sich unauffällig vor mich.

" Sie war die ganze Zeit bei mir. ", gibt er zurück. Max scheint einen Moment darüber nachzudenken. Er glaubt Eric nicht.

" Sie muss sich bei Nacht rausgeschlichen haben. ", vermutet Max. Seine Stimme klingt bedrohlich. Eric sieht Max ernst an. Er scheint es nicht zu wagen, noch etwas zu sagen.

" Ich denke, wir müssen unsere Maßnahmen verschärfen. ", sagt Max nun. Ich bekomme es mit der Panik zu tun. Was meint er damit. Ich stelle mich näher an Erics Rücken und fasse an seinen Arm. Will Max mich jetzt in eine Zelle werfen lassen? Das kann Eric nicht zulassen. Ich war die ganze Zeit bei ihm.

" Wir bringen sie zu mir und stellen eine Wache vor der Wohnung auf. Da bleibt sie dann, bis das Serum der Candor da ist. So kann ich auch wieder in Ruhe meiner Arbeit nachgehen. ", sagt Eric jetzt. Ich bin fassungslos. Auf wessen Seite steht er hier. Ich will einen Schritt vortreten, da drückt mich Eric wieder hinter sich.

Max sieht ihn einige Sekunden prüfend an. So einverstanden scheint er damit nicht zu sein. Am Liebsten würde er mich wahrscheinlich gleich raus schmeißen lassen.

Schließlich willigt er ein. Eric nimmt mich etwas zu hart am Arm und bringt mich zu seiner Wohnung. Ich reiße mich zusammen, bis er seine Wohnungstür hinter sich schließt.

Ich will etwas sagen, aber Eric kommt mir zuvor.

" Gib mir deinen Schlüssel. ", sagt er hart. Ich kann gar nichts erwidern, so sprachlos bin ich. Denkt er etwa, ich habe damit etwas zu tun? Ich war die ganze Zeit bei ihm.

" Los! Her damit. ", meint er nun noch. Ich greife in meine Tasche und gebe ihm den Schlüssel wieder. Er lässt ihn in seine Hosentasche gleiten.

Er mustert mich.

" Dein Benehmen sagt wirklich alles. ", sage ich wütend. Ich will mich nicht streiten, aber offenbar versteht er nicht wie sein Verhalten mich verletzt. Er hätte auch gegen Max treten können und ihm sagen können, dass er nicht zulässt das ich irgendwo eingesperrt werde.

" Ich habe mein Gesicht zu wahren. ", sagt er nur. 

" Das hast du damit dann ja erledigt. Am Besten legst du mir das nächste Mal noch Handschellen an. Dann kommt es besonders überzeugend rüber. ", meine ich. Ich bin so enttäuscht von ihm.

" Hätte ich es richtig überzeugend machen wollen, hätte ich dich in deine Wohnung bringen lassen und dort bewachen lassen. ", sagt er nun. Das macht es nicht wirklich besser. Deswegen hat er sich Max gegenüber immer noch so verhalten, als würde ich tatsächlich schuldig sein.

" Verhalte dich ruhig, bis das Serum hier ist. Danach ist alles wieder geklärt. ", meint er. Ich sehe ihn an. Er bleibt völlig kalt. Irgendwas stimmt nicht. 

" Du denkst wirklich, ich habe was damit zu tun. ", sage ich. Die Erkenntnis trifft mich hart. Eric regt sich nicht.

" Ich weiß nur, dass du tatsächlich die Einzige bist, die ein Interesse daran hätte Unbestimmte zu warnen. ", gibt er zurück. Er wird nicht einmal rot oder so. Wie kann er mir sowas vorwerfen?

" Ich kenne keinen Einzigen von diesen Leuten! Woher hätte ich das wissen sollen? ", frage ich jetzt verzweifelt. Meine Stimme zittert vor Wut. 

" Ich sage nicht, dass du es warst. Ich sage nur, ich verstehe wieso man dich verdächtigt. ", gibt er zurück. Mittlerweile hoffe ich, dass ich in einem schlechten Traum bin und gleich aufwache. Jetzt stellt sich auch noch Eric gegen mich.

" Dein Verhalten da draußen hat gezeigt, was du denkst. ", sage ich ihm.

" Ich musste reagieren, wie ich reagiert habe! Was denkst du wie lange sich Max noch ansieht, dass ich mich vor dich stelle? Er wird seine Wege finden. Und die werden damit beginnen, das ich meinen Posten als Anführer verliere. Wie soll ich dann dastehen? ", erklärt er jetzt. 

" Das ist es also, was dich interessiert? Dein bescheuerter Anführer Posten? ", frage ich. Ich schüttel ungläubig den Kopf. " Der Kerl tut so, als wäre ich eine Schwerkriminelle und du machst dir Sorgen um deine Karriere? "

Eric scheint zu merken, dass sich das Gespräch in keine gute Richtung entwickelt. Er will meine Hand nehmen, doch ich schlage seine weg.

" Seit Wochen benehme ich ich wie seine Marionette und tue was er und du von mir wollen. Und das ist jetzt der Dank dafür. Das auch noch du mich an den Pranger stellst? ", ich spüre, wie ich immer mehr zittere. Mein Blick wird durch die Tränen getrübt, die sich einen Weg in meine Augen gebahnt haben.

Ich hasse es vor ihm zu weinen. Ich hasse es generell, dass ich so oft weinen muss, wenn um hin geht. Doch ich kann es nicht kontrollieren.

" Du solltest dich beruhigen. ", sagt Eric nun. 

" Weißt du, was ich sollte?  Ich sollte vielleicht zurück in meine Wohnung gehen. ", gebe ich zurück. Eric atmet nun geräuschvoll aus.

" Wer erpresst hier jetzt wen? ", will er wissen. " Wenn du das machst, dann wird Max erst Recht glauben, dass du was zu verbergen hast. "

Ich schüttel den Kopf und setze mich schließlich auf seine Couch. Er folgt mir. Ich muss den Drang unterdrücken einfach wegzulaufen. 

" Das Serum wird die Wahrheit zeigen. ", sagt Eric nun. 

Ich nicke. Ja, das wird es. 

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