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By candle_in_the_wind

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Abgeschlossen ✓ "Auch du wirst irgendwann heimkehren." Zögernd öffnete sie eine der schweren Holztruhen. Der... More

「 Prolog 」
「 Kapitel 1 」
「 Kapitel 2 」
「 Kapitel 3 」
「 Kapitel 4 」
「 Kapitel 5 」
「 Kapitel 6 」
「 Kapitel 7 」
「 Kapitel 8 」
「 Kapitel 9 」
「 Kapitel 10 」
「 Kapitel 11 」
「 Kapitel 12 」
「 Kapitel 13 」
「 Kapitel 14 」
「 Kapitel 15 」
「 Kapitel 16 」
「 Kapitel 17 」
「 Kapitel 18 」
「 Kapitel 19 」
「 Kapitel 20 」
「 Kapitel 21 」
「 Kapitel 22 」
「 Kapitel 24 」
「 Kapitel 25 」
「 Kapitel 26 」
「 Kapitel 27 」
「 Kapitel 28 」
「 Kapitel 29 」
「 Kapitel 30 」
「 Kapitel 31 」
「 Kapitel 32 」
「 Kapitel 33 」
「 Kapitel 34 」
「 Kapitel 35 」
「 Kapitel 36 」
「 Kapitel 37 」
「 Kapitel 38 」
「 Kapitel 39 」
「 Kapitel 40 」
「 Kapitel 41 」
「 Kapitel 42 」
「 Kapitel 43 」
「 Kapitel 44 」
「 Kapitel 45 」
「 Kapitel 46 」
「 Kapitel 47 」
「 Kapitel 48 」
「 Kapitel 49 」
「 Kapitel 50 」
「 Epilog 」
「 Nachwort 」
「 Eine neue Zeit bricht an... 」

「 Kapitel 23 」

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By candle_in_the_wind

Leise schritt Ilèyn hinter dem großen blonden Elben her.
Sie sagte kein Wort. Der Palast schien in eine bedrohliche Stille gehüllt worden sein.
Genau wie damals.
Der gleiche Weg. Die gleiche Stille.
Nur waren heute keine Wachen in ihrem Rücken.
Der Weg war lang. Sie kannte ihn genau. Das unangenehme Schweigen zwischen ihr und dem Elb breitete sich in ihrem Kopf und ihrer Seele aus und drückte schwer auf ihr Gemüt.
Sie war derlei Emotionen nicht gewohnt. Sie kannte das nicht, sie wusste nicht, damit umzugehen.
"Wieso bist du zurückgekommen?" fragte der Elb plötzlich mit seiner sanften, dennoch ernsten Stimme.
"Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Legolas." antwortete Ilèyn trocken.
Legolas blieb stehen und wandte sich ihr zu.
"Du hast dich verändert, Ilèyn." sagte er und musterte sie.
"Tu nicht so, als würdest du mich kennen!" entgegnete sie grimmig und funkelte den Elben böse an.
Legolas sah mit seinen stechend blauen Augen zu der Zwergin hinab.
"Beantworte meine Frage." sagte er nur.
"Ohh... komm schon." murrte Ilèyn zutiefst sarkastisch "Ich komme nach hunderten von Jahren zurück und du versuchst gleich, mich zu erziehen? Das solltest du besser wissen, mein Lieber." Die Zwergin schlenderte langsam an ihm vorbei.
Legolas seufzte und lief wieder voran.
"Ich bringe dich zu Vater. Er wird entscheiden, was mit dir passieren soll."
"Thranduil wird wohl kaum zu meinen Gunsten entscheiden." entgegnete Ilèyn entgeistert und eilte hinter Legolas her "Was erhoffst du dir davon, Anerkennung?" rief sie.
"Ich habe die Anerkennung meines Vaters." entgegnete der Waldlandprinz ohne anzuhalten "Deine Überheblichkeit wird dich irgendwann noch ins Grab bringen."
"Nun, bisher bin ich so ganz gut zurechtgekommen, weißt du?" sagte Ilèyn schnippisch.
Legolas drehte sich zu ihr um.
"Du kannst dir nicht die ganze Welt zum Feind machen, Ilèyn." sagte er düster.
"Das kann ich nicht, da hast du Recht." gab sie zurück und trat langsam an ihn heran "Doch nach der ganzen Welt als Feind greife ich nicht." Sie blieb direkt vor ihm stehen und sah ihn berechnend an.
"Nur nach meiner Familie."

Die beiden Krieger hatten kein weiteres Wort gewechselt, bis sie auf den gewundenen langen Pfaden durch den düsteren großen Palast einen Thron mit gewundener Treppe erreichten. Ein rundes Plateau zu Füßen des Throns wurde bewacht von mehreren Leibgarden.
Das verzierte Holz schlang sich elegant in die Höhe und bildete eine Art Ornament über des Thrones Kopf.
Mit überschlagenen Beinen, grau-silbernem Gewand und einer drahtigen Krone saß Thranduil, König des Waldlandreiches, hoch erhoben im Zentrum seines Palastes und erwartete bereits die Ankunft seines Sohnes.
Als dieser in Begleitung einer in elbenartiger Kriegerkluft gekleideten blonden Zwergin erschien, legte der Elbenfürst die Stirn in Falten.
Er wartete ab, bis Ilèyn und Legolas in der Mitte des Plateaus ankamen, dann begann er, nach einigen Momenten, zu sprechen.
"Sieh an sieh an..." die weiche Stimme Thranduils war so voller Heimtücke und Arroganz, dass sie wie die Luft des Waldes in jeden Winkel des Körpers kroch und langsam ihr Gift ausbreitete.
"Du hast überlebt." sagte Thranduil mit gespieltem Erstaunen.
"Überrascht?" fragte Ilèyn frostig.
"Keineswegs." antwortete der Fürst knapp und erhob sich. In Ruhe richtete er sein Gewand, dann sprach er weiter.
"Nein, ich wusste immer, dass du nicht leicht zu töten bist, Ilèyn." Der König begann, die Stufen von seinem Thron hinabzusteigen.
"Man hat dich also mit... Einer Horde Zwerge mitten im Wald aufgegabelt?"
Ilèyn schnaubte belustigt.
"Was auch passiert, der große König weiß als erster Bescheid, nicht wahr?" fragte die Zwergin angriffslustig.
Thranduil verzog keine Miene.
"Vorlaut wie damals." sagte er ignorant "Ich sehe, deine bösartige Zunge hast du nicht verloren."
"Was wollt Ihr von mir, Onkel?" fragte Ilèyn ungeduldig.
Thranduil hatte das Plateau erreicht und stand mit einiger Entfernung vor ihr. Er bedachte sie mit einem Blick, als hätte sie gerade die unsinnigste Frage überhaupt gestellt.
"Informationen, Ilèyn. Informationen." sagte er ernst.
"Eichenschild..." murmelte Ilèyn "Ihr habt Euch nie für das Schicksal irgendwelcher Zwerge interessiert, Onkel."
"Und das wird sich auch nicht ändern." ergänzte Thranduil "Mein Interesse liegt einzig und allein am Ziel, was diese kühne Unternehmung verfolgt, der du dich ja, wie ich sehe, ebenfalls angeschlossen hast. Dass du schlussendlich so viel Zugehörigkeitsgefühl gegenüber diesen Hinterwäldlern hegst, ist interessant."
"Unternehmung? Zugehörigkeitsgefühl?" Ilèyn stemmte die Hände in die Hüften "Was auch immer Ihr glaubt zu wissen, Onkel, lasst mich Euch sagen, dass es nicht stimmt. Ich bin aus privaten Gründen aufgebrochen, ich kenne Eichenschilds Ziele nicht und ich habe auch kein Interesse daran, in irgendwelche Streitigkeiten mit hineingezogen zu werden." Ilèyn wendete sich ab.
"Ich fürchte, du bist bereits mitten drin." sagte Thranduil warnend "Du hast keine Ahnung, auf was du dich da eingelassen hast. Blind auf dieses Abenteuer zu gehen, war ein Fehler von dir und du wirst früh genug seine Auswirkungen zu spüren bekommen!"

Ilèyn sah Thranduil vernichtend an.
"Ihr..." presste sie hervor "Ihr glaubt... dass Ihr immer im Recht seid! Ihr glaubt, alles zu wissen, nur weil Ihr Euch Jahrtausende lang hinter den Mauern Eures Palastes versteckt!" Während Ilèyn sprach, wurde sie lauter und lauter.
"Meine Mutter!" sagte sie und ihre Stimme brach "Meine Mutter... Eure Schwester! Sie ließ ihr Leben für Euren Stolz!" Unbändige Wut kochte in Ilèyn auf und vermischte sich mit der überwältigenden Trauer, die ihr die Tränen in die Augen trieb.
Bei der Erwähnung seiner Schwester entgleisten Thranduil sämtliche Gesichtszüge.
"Ihr habt uns verbannt!" rief Ilèyn, ihre Stimme überschlug sich fast und ihre Augen sprühen Funken "Meinen Vater und mich! Weil wir... anders waren! Die Personen, die Eurer Schwester am teuersten waren habt Ihr ausgesetzt wie ungewolltes Vieh!"
Legolas, der sich seit dem Beginn des Gespräches im Hintergrund gehalten hatte, hob den Kopf und sah prüfend zu seinem Vater. Dieser stand wie versteinert vor der Zwergin, keine Regung war in seinem kantigen Gesicht zu erkennen.
Schwer atmend stand die blonde Zwergin vor ihm. Sie war mehrere Schritte an ihm herangetreten.
"Ihr habt Eure Familie verraten! Eure eigene Schwester!" rief sie hasserfüllt "Amin feuya ten' lle! Le fuion!"
"Im gorgoran cen!" fauchte Thranduil plötzlich und baute sich vor seiner Nichte auf "Eithach nin? Ech henag, pale i teg!"
Ilèyn wich keinen Schritt zurück.
"Deine Sturheit ist unerträglich!" spuckte der Elbenfürst.
"Was wollt Ihr tun, Thranduil, König des Waldlandreiches?" fragte sie mit spöttischem Ton "Wollt Ihr mir den Kopf von den Schultern schlagen? Die eigene Nichte ermorden?"
Thranduils Blick war voller Verachtung, als er begann, sich wieder zu beruhigen.
"Ich verschwende meine Kraft nicht für dich." sagte er ruhig, doch seine Blicke durchbohrten Ilèyns Seele wie tausende Pfeilspitzen. Thranduil begann, auf und ab zu laufen.
"Ich sehe, aus dir bekomme ich keinerlei brauchbare Informationen heraus..." sagte er "Wenigstens ein einziges Mal in deinem Leben hättest du deiner richtigen Familie deinen Wert zeigen können."
"Vater..." schaltete Legolas sich dazwischen und trat vor.
"Anno lû enni." sagte sein Vater ruhig und hob die Hand, was Legolas zum Schweigen brachte.
In Ilèyn brodelte es vor blankem Hass.
"Meine richtige Familie...?" fragte sie entrüstet "Der Zusammenhalt und der Rückhalt unter diesen Zwergen ist so viel größer, als ich es je von dieser... Familie, wie Ihr das alles hier schimpft, erfahren hätte!" Ilèyn spürte, wie eine einzelne kleine Träne über ihre Wange rann.
"Nun, dein Zugehörigkeitsgefühl zu ihnen scheint doch ausgeprägter zu sein, als du es zugeben wolltest, nicht wahr?" sagte Thranduil nur, mit einem schmalen siegessicheren Schmunzeln.
Legolas senkte den Blick. Sein Vater hob sein Kinn, als Ilèyn weitersprach.
"Ihr seid keine Familie für mich! Ihr habt mich nie so akzeptiert, wie ich war, habt meinen Vater nicht akzeptiert! Eure Ehre und Eure pure Arroganz haben meine Mutter in den Tod getrieben!"
"Gib mir nicht die Schuld am Tod meiner Schwester!" presste Thranduil hervor und schnellte zu ihr heran. Wutschäumend und abstoßend musterte er die Zwergin vor ihm.
"Das Exil hat aus dir eine noch minderwertigere Person gemacht, als du es eh schon immer warst." Thranduil winkte zu seinen Wachen. Sofort hatten diese hinter Ilèyn Stellung genommen. Der König stolzierte die Stufen des Thrones nach oben.
"Verrückt, nicht wahr?" sagte der Elbenfürst gelassen "Als würden wir es doppelt durchleben." Seine Stimme nahm zum Ende des Satzes einen schneidenden Ton an und er gab seinen Wachen ein weiteres Zeichen. Sie griffen nach Ilèyns Armen, die Zwergin wehrte sich mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, ihr gehässiger Blick traf den von Thranduil, welcher abschätzig zu ihr hinabsah.
"Mit einem entscheidenden Unterschied, Ilèyn." sagte er "Du bist allein. Ganz allein. Niemand ist bei dir. Deine Zwergenfreunde werden sich von dir abwenden. Du bist allein."
Mit diesen Worten begannen die Wachen, an Ilèyn zu ziehen und sie vom Elbenkönig zu entfernen. Die Zwergin trat und zappelte, doch sie hatte keine Chance gegen die Leibgarde des Königs.

Die Elbenkrieger schleppten sie in die Verließgewölbe des Palastes, den ganzen Weg über hörte Ilèyn nicht auf, sich gegen deren Griff zu wehren.
Die Wachen erreichten mit ihr die Zellen, welche über mehrere Ebenen verteilt lagen und führten sie mehrere Treppen nach unten. Ilèyns Blick wanderte von einer Zellentür zur nächsten, bis sie die ersten weggesperrten Zwerge der Gemeinschaft erblickte.
Sie erkannte Dwalin und Nori, beide einzeln in Zellen gesperrt. Die Wachen führten sie an einer weiteren Zelle vorbei, in welche Oin und Gloin saßen, verzweifelt die Köpfe in den Händen geborgen.
"Dartho!" ertönte es hinter den Wachen.
Diese blieben stehen und machten Platz für die rothaarige Elbe, die sich Ilèyn flink näherte. Sie blieb vor der Zwergin stehen und bedachte sie mit einem Blick, den Ilèyn nicht deuten konnte.
"Tauriel." sagte Ilèyn knapp und mit hochgezogener Augenbraue.
Tauriel hob die Hand, woraufhin die Leibgarde herumfuhr und davon marschierte.
Ilèyn sah skeptisch hinter den Kriegern her.
"Und du bist sicher, du schaffst das alleine hier?" fragte sie zweifelnd.
Tauriels Gesichtsausdruck wurde weicher und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen.
"Du bist immer noch genau wie damals." sagte sie fast schon erleichtert.
Ilèyn schmunzelte.
"Nun, das will ich doch hoffen." entgegnete sie mit entspannter Stimme.
"Ich bin froh, dich zu sehen. Wir hatten... nie die Möglichkeit, uns wirklich voneinander zu verabschieden." sagte Tauriel.
"Und jetzt musst du mich wegsperren, wir werden also dieses Mal genügend Zeit haben, denke ich."
Tauriel sah Ilèyn entschuldigend an.
"Keine Sorge." sagte die Zwergin darauf "Ich bins gewöhnt..."
"Ich war mir sicher, wir würden uns wiedersehen." sagte Tauriel, als sie Ilèyn langsam den Rest der Zellen entlangführte, bis sie schließlich vor einer der Türen stehen blieben.
"Tatsächlich?" fragte Ilèyn ungläubig "Ich konnte mir gerade einen Bogen selber bauen. Was hat dich so sicher gemacht?"
"Du warst schon immer besser als ich." grinste Tauriel und schloss die schwere Eisentür auf.
"Ich wäre dir dankbar, wenn du das Legolas ausrichten könntest." seufzte die Zwergin und wandte sich um. Als sie in die Zelle sah, begegnete sie Filis überraschtem Blick.
Auf ihre verdutzte Reaktion sagte Tauriel nur: "Er hat nach dir gefragt."
Die Elbin ließ die mächtige Tür hinter Ilèyn ins Schloss fallen und war kurz darauf auch schon verschwunden.

1809

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