✓ | Vergissmeinnicht ~ Fili F...

By candle_in_the_wind

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Abgeschlossen ✓ "Auch du wirst irgendwann heimkehren." Zögernd öffnete sie eine der schweren Holztruhen. Der... More

「 Prolog 」
「 Kapitel 1 」
「 Kapitel 2 」
「 Kapitel 3 」
「 Kapitel 4 」
「 Kapitel 5 」
「 Kapitel 6 」
「 Kapitel 7 」
「 Kapitel 8 」
「 Kapitel 9 」
「 Kapitel 10 」
「 Kapitel 11 」
「 Kapitel 12 」
「 Kapitel 13 」
「 Kapitel 14 」
「 Kapitel 15 」
「 Kapitel 16 」
「 Kapitel 17 」
「 Kapitel 18 」
「 Kapitel 19 」
「 Kapitel 20 」
「 Kapitel 21 」
「 Kapitel 23 」
「 Kapitel 24 」
「 Kapitel 25 」
「 Kapitel 26 」
「 Kapitel 27 」
「 Kapitel 28 」
「 Kapitel 29 」
「 Kapitel 30 」
「 Kapitel 31 」
「 Kapitel 32 」
「 Kapitel 33 」
「 Kapitel 34 」
「 Kapitel 35 」
「 Kapitel 36 」
「 Kapitel 37 」
「 Kapitel 38 」
「 Kapitel 39 」
「 Kapitel 40 」
「 Kapitel 41 」
「 Kapitel 42 」
「 Kapitel 43 」
「 Kapitel 44 」
「 Kapitel 45 」
「 Kapitel 46 」
「 Kapitel 47 」
「 Kapitel 48 」
「 Kapitel 49 」
「 Kapitel 50 」
「 Epilog 」
「 Nachwort 」
「 Eine neue Zeit bricht an... 」

「 Kapitel 22 」

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By candle_in_the_wind

Zischen.
Flüstern.
Rauschen.
Kopfschmerzen.
Gewaltige Kopfschmerzen.
Stimmen.
Viele Stimmen.
Luft.
Sie brauchte Luft.
Sofort.
Ilèyn öffnete vorsichtig die Augen. Ihr Rücken schmerzte. Ihre Beine schmerzten. Ihre Arme schmerzten. Alles schmerzte.
Sie sah nichts weiteres als eine milchig weiße Wand. Eine Wand aus... Spinnennetzen?
Netze. Spinnennetze.
Oh verdammt...
Sie hatte es kommen sehen, die ganze Zeit hatte sie es kommen sehen! Warum war sie nicht einfach umgekehrt?
"Was ist da?"
"Was ist da?"
"Was ist da?"
Um sie herum begannen die Stimmen wild durcheinander zu flüstern. Geknarze und Gekrache war zu vernehmen, als dutzende Spinnen durch die Bäume krochen.
Ilèyn konnte nicht wirklich einen klaren Gedanken fassen, was gerade um sie herum passierte, als sie dumpfe Schläge von einem Schwert vernahm. Ehe sie es sich versah, tat es einen Ruck und plötzlich ging es abwärts. Mit einem dumpfen Stöhnen kam Ilèyn auf dem Boden auf. Diesen Schlag hatte es wohl gebraucht, um ihren Körper wieder auf Touren zu bringen.
Die Zwergin begann, zu zappeln und sich zu räkeln. Sie versuchte, ihre Arme, die an ihr klebten, von ihrem Körper wegzudrücken. Schließlich schaffte sie es, mit ihren Ellenbogen ein Loch in die klebrige Masse um sie herum zu bohren. Sie riss das Netz auf und befreite sich von der unschönen Substanz. Um sie herum lagen lauter kokonartige Gestalten, alle bewegten sich und gaben seltsame Laute von sich. Ilèyn fiel neben der ersten Gestalt auf die Knie und begann, das Netz auseinander zu reißen. Unter der weißen Masse kam Thorin zum Vorschein, welcher sich angestrengt aus seinem Gefängnis herausarbeitete. Ilèyn streckte ihm ihre Hand entgegen. Der Zwerg griff zu und sie zog ihn neben sich auf die Füße. Auch die anderen hatten sich größtenteils aus ihren Netzen befreit und kamen taumelnd auf die Beine.

"Wo ist Bilbo?" rief Ilèyn "Bilbo!"
"Hier oben bin ich!" schallte es von einem der Bäume nach unten. Ilèyn sah sofort nach oben, wo sie Bilbo auf einem großen Ast erspähte. Bevor jedoch irgendjemand reagieren konnte, schoss eine riesige Spinne den Stamm hinauf und attackierte den Hobbit.
"Sie kommen zurück..." murmelte Ilèyn. Sie drehte sich zu den anderen "Sie kommen zurück!" rief sie.
"Los, weg!" sagte Dwalin. Die Zwerge setzten sich in Bewegung. Bei einem Blick über die Schulter, gefror Ilèyn das Blut in den Adern. Hinter ihnen näherte sich eine ganze Horde Riesenspinnen. Sie waren schneller als die Zwerge und hatten sie im Nu eingeholt. Sie kamen die Bäume hinunter geklettert und umzingelten die Gemeinschaft, wie ein Wolfsrudel ein junges Reh.
Die Zwerge zückten ihre Waffen und Ilèyn nahm ihren Bogen. Dwalin rannte in die erste Spinne hinein und schlug mit voller Wucht nach ihr. Thorin erledigte eine weitere. Ilèyn verschoss einen Pfeil nach dem anderen, jeder traf sein Ziel, tödlich, direkt zwischen die vielen Augen. Als die Spinnen begannen, sie mehr und mehr einzukreisen, zog die Zwergin ihre langen Dolche und bearbeitete damit die Spinne, die ihr am nächsten war.
"Ilèyn!" hörte sie ihren Namen.
"Fili!" Die Schützin sah sich um. Sie entdeckte den blonden Zwerg mit dem Rücken zu einem Baum und vor sich zwei Spinnen, die auf ihn zugetrampelt kamen.
Ilèyn sprintete los.
Sie schlitterte unter eine der Spinnen und schlitzte ihr mit tiefen Stichen den ganzen Bauch auf. Bevor sich grünbraune schleimartige Flüssigkeit über ihr ergießen konnte, war sie unter der Spinne durchgerutscht und kam neben Fili, der die andere achtbeinige Kreatur bereits mit zwei gezielten Schwerthieben außer Gefecht gesetzt hatte zum Stehen.
"Fili!" Die Stimme seines Bruders ließ Fili sofort in dessen Richtung rennen, gefolgt von Ilèyn. Beide erreichten ihn, als er gerade von einer Spinne in eine feste Umklammerung geschlossen wurde.
Fili hieb nach den Beinen der Kreatur, sodass diese von dem Braunhaarigen abließ. Dieser schlug der Spinne mit seiner Klinge kräftig in den Schädel.
Thorin stürmte an der Gruppe vorbei gefolgt von ein paar anderen.
"Kommt, schnell jetzt! Sie sind weg!"
In diesem Moment ließ sich eine weitere riesige Spinne zu ihnen herab.
Ilèyn legte einen Pfeil auf ihre Bogensehne, als ihr Blick auf einmal nach oben in die Baumkronen wanderte.
Eine Gestalt sauste über die langen Äste der Bäume. Schnell wie der Blitz erreichte sie die Spinnen, ließ sich auf eine herabfallen, schlitterte auf ihr zur nächsten, welche mit wenigen Messerstichen erledigt war. Vor den Zwergen kam der Mann zum Stehen, hatte Bogen und Pfeil zur Hand und zielte direkt auf Thorins Kopf. Gleichzeitig erschienen neben Fili und Ilèyn und auch neben allen anderen Schützen in Grün und Braun gekleidet.
Elben.
"Glaubt nicht, ich würde Euch nicht töten, Zwerg. Es wäre mir ein Vergnügen."
Bei dieser Stimme spürte Ilèyn, wie ihr Herz aussetzte.
Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie fühlte sich, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Ihr wurde kalt, die Übelkeit kehrte zurück, ihr Körper und Geist waren angefüllt mit Angst. Sie schielte vorsichtig zu ihrer Rechten, um jenen Elben zu sehen, welcher dort sprach.
Doch da erschallte ein Schrei weiter entfernt zwischen den Bäumen.
Sofort wirbelte Fili herum und sah panisch nach seinem Bruder.
"Kili!" rief er entsetzt.
Einige letzte Spinnen krabbelten die Bäume herunter und stürzten sich auf den jungen Zwerg. Doch wie aus dem Nichts erschien eine rothaarige Elbe, bewaffnet mit Bogen und Dolch. Sie schoss eine Spinne nieder, erlegte eine weitere mit ihren Dolchen. Kili entzog sich dem Griff der toten Spinne, doch die nächste steuerte bereits auf ihn zu. Ohne weiteres hatte die Elbin auch die letzten beiden Spinnen getötet und den Zwerg gepackt. Sie führte ihn zur Gruppe und beobachtete das Geschehen.

"Durchsucht sie!" kam der Befehl.
Sofort senkte Ilèyn den Blick, als ein Elb begann, neben ihr Fili zu entwaffnen. Der Zwerg beobachtete den hochgewachsenen Krieger äußerst skeptisch, als dieser begann, die unzähligen Messer, Dolche und andere Klingen aus seiner fellbesetzten Weste zu ziehen. Der Blonde zog zwei weitere Messer aus Halterungen an seinen Ärmeln und ein weiteres Paar aus seinen Stiefeln. Kurz sah Ilèyn mit hochgezogener Augenbraue zu ihm herüber. Der Elb zog gerade noch ein Messer unter dem Fell der Weste des Zwerges hervor, Fili ließ daraufhin ein verärgertes Seufzen hören.
Als der Zwerg dem Elben provokant die von Waffen geleerte Weste zeigte, griff dieser an den Rücken des Blonden und zog ein Messer hervor.
Plötzlich erschien eine weitere große schlanke Gestalt neben Ilèyn.
"Du..." sagte die Stimme, die ihr so sehr bekannt war.
Die Zwergin traute sich nicht, ihren Blick zu heben und sich der Situation zu stellen. Sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment das Bewusstsein verlieren und einfach umfallen. Um nie wieder aufzuwachen.
"Du hier." Der Stimme war anzuhören, dass ihr Besitzer ebenfalls an die schmerzvolle Vergangenheit erinnert wurde.
"Offensichtlich." knurrte Ilèyn.
"Was ist nur aus dir geworden...?" flüsterte die Gestalt.
Nun hob Ilèyn den Kopf, ihr Blick voller Wut, Verachtung und Enttäuschung traf den des blonden Elben, dessen Blick sie nicht deuten konnte.
"Dich könnte ich das gleiche fragen!" sagte sie leise und mit bebender Stimme. Der Elb hielt ihrem Blick nicht stand und drehte ihr den Rücken zu.
Ein weiterer Befehl und die Zwerge wurden, umkreist von den Elben hinfort geführt.

Während des Weges durch den Wald wuchs das schwere Gefühl der Schuld in Ilèyn. Die Angst übermannte sie. Die Angst vor der Enttäuschung, vor ihrem wahren Ich und die Angst davor, was sie gleich erwartete.
All das betäubte ihren Körper und ließ Zweifel in ihr heranwachsen.
Die Zwerge wehrten sich nicht gegen die Elben des Waldes, waren sie schließlich entwaffnet und entkräftet. Sie liefen still nebeneinander her, in die Richtung, in die sie von den Kriegern geführt wurden.
"Fili..." sagte Ilèyn mit gesenkter und brüchiger Stimme. Der Zwerg lief etwas vor ihr. Er drehte den Kopf zu ihr und sah sie fragend an. Ilèyn konnte die Verzweiflung aufgrund ihrer ausweglosen Situation in seinen Augen sehen.
"Es tut mir leid, hört Ihr?"
Fili nickte zögernd, er verstand nicht. Bevor er fragen konnte, wurde er von einem der Elben weiter vor gestoßen. Der Marsch durch den Wald endete an einer steinernen Brücke, die über einen rauschenden Fluss führte.
Die Elben führten die Gemeinschaft hinüber. Als Ilèyn über die Brücke lief, kam sie ins Straucheln und kam dem Rand der Brücke gefährlich nah. Fili reagierte sofort und hastete zu ihr. Er drückte sie wieder in die Mitte des Weges und musterte sie besorgt.
"Was macht dieser Ort mit Euch?" fragte er vorsichtig "Was passiert hier gerade?"
Ilèyn gab keine Antwort. Ihr Blick war starr auf das eiserne Tor vor ihr gerichtet, welches geöffnet wurde, als sich der Trupp näherte.
Fili wich ihr nicht mehr von der Seite und warf den Elben böse Blicke zu, die versuchten, ihn von ihr zu trennen.
Die erdrückende Stille des Waldes wurde abgelöst von den hallenden Schritten der marschierenden Elben und der wütenden Zwerge in einem gewaltigen Palast mit hohen Decken, langen Gängen und offener Architektur. Thorin an der Spitze sah sich abschätzig um, seine Anhänger taten es ihm gleich. Ilèyn hatte weiterhin den Blick gesenkt, als würde sie dem Henker vorgeführt werden.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ihre Hände begannen zu zittern. Sie konnte sich einfach nicht darauf konzentrieren, was sie tun sollte.
Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Ilèyn keinen einzigen Plan, wie sie aus dieser Situation herauskommen sollte. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich hilflos, wusste keinen Ausweg.
Der Trupp folgte dem großen blonden Elben, bis dieser auf einmal stehen blieb. Alle stoppten hinter ihm. Langsam drehte er sich um. Sein durchdringender Blick bahnte sich durch die Gruppe bis zu Ilèyn, die ihm konzentriert standhielt.
"Ilèyn." sagte der Elb, ohne den Blick abzuwenden. Sofort ruhten die Augen der Elbenkrieger und besonders die verwirrten und schockierten Blicke aller Zwerge auf ihr. Insbesondere Thorin sah sie entsetzt und verärgert an.
"Ihr kennt diesen Elb?" giftete er "Das alles hier?" Der Zwergenanführer stampfte wütend auf sie zu, doch die Elben reagierten direkt und hielten ihn zurück.
Ilèyn begegnete dem bösen Blick des Zwerges.
"Verstehe." sagte der blonde Elb "Du hast es ihnen natürlich nicht erzählt..."
"Warum sollte ich?" platzte es hasserfüllt aus der Zwergin heraus. Sie sah sich in der Gruppe um und die Reaktionen auf das was hier passierte, waren durchaus nicht erfreulich.
Die Zwerge wichen von ihr zurück wie von einer Verräterin, die sich in ihre Reihen eingeschlichen hatte. Auch Fili trat entsetzt ein paar Schritte zurück.
"Werft die Gefangenen in den Kerker!" sagte der blonde Elb und wandte sich dabei an die rothaarigen Elbe "Mein Vater, der König, wird bald ihren Anführer zu sprechen wünschen."
Dann fiel sein Blick wieder auf Ilèyn.
"Du kommst mit mir." sagte er ernst "Vater wird großes Interesse daran haben, seine Nichte nach so langer Zeit wiederzusehen."

"Was..." stieß Fili neben Ilèyn hervor.
Die Zwergin sah ihn mit großen Augen an.
"Fili..." sagte sie leise, sie suchte hilflos nach den richtigen Worten.
"Führt sie ab!" kam der Befehl der rothaarigen Elbe. Die Krieger zerrten die Gemeinschaft davon, Ilèyn sah verzweifelt hinter ihnen her.
"Fili!"

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