14: I-is She Dead?

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Eren pov

„L-Levi?“

Mir fiel mein Glas aus der Hand. Das klirrende Geräusch holte mich nur leicht aus meinem Schockzustand heraus. Denn Levi stand da, voller Blut,an der Tür und hielt eine bewusstlose Frau im Arm.

„Ist... Ist sie tot?“, fragte ich leise. Es war kaum lauter als ein Flüstern, doch Levi hörte es.
„Geh in dein Zimmer.“ Trotzdessen, dass es dunkel war, konnte ich die Kälte sehen, die seine Augen ausstrahlten.
„Ist sie tot?“, wiederholte ich meine Frage. Ich begann leicht zu zittern.

War mit kalt?
Bekam ich Angst vor Levi?
Ich habe keine Ahnung.

„Nein, sie lebt noch.“, genervt drehte er sein Gesicht von mir weg. Noch... Plant er etwa sie umzubringen? Ist Levi ein Mörder?

„Geh in dein Zimmer, Eren...“
Der Unterton in der Stimme des Sängers war kaum zu deuten.. War er sauer? Würde er mich auch umbringen? Ruhig nahm ich einen tiefen Atemzug. „Soll ich nicht die Sche-“ „Ich mach das.“
Widerwillig befand ich mich einige Sekunden später wieder auf meinem Bett und sah mir ein paar Memes auf meinem Handy an. Eigentlich wollte ich mich damit ablenken, dennoch kreisten meine Gedanken nur um das vorhin Geschehene. Vielleicht will er mich auch garnicht umbringen... Vielleicht war das nur Zufall, dass Levi diese Frau bei sich hatte und mit Blut befleckt war. Vielleicht war es sein Onenightstand...? Die Flecken wären dann aber Wein...

Argh, irgendwie gefällt mir der Gedanke, dass Levi nächtlichen Besuch hat, garnicht... Aber was soll ich machen? Ich bin ihm eh gleich... Warum sollte er überhaupt mit einem Jungen zusammen kommen? Hab ich mich etwa-? Nein, es ist wahrscheinlich nur Schwärmerei... Er fährt morgen früh so oder so weg, dann kann ich alles überdenken.
Ich wurde aus meinen Gedanken geholt, als es an der Tür klopfte. Levi trat ein. Er trug wieder seine normalen Klamotten.

„Es sieht so aus, als müsste ich dir jetzt wohl alles erklären, Balg. Okay hör mir genau zu, ich werde es kein zweites Mal erklären.“, begann er, „ Als ich 6 Jahre alt war, starb meine Mutter...“

Vor 18 Jahren
L

evi pov

Ich gähnte. Heute ist Muttertag! Ich habe meiner Mama was tolles gebastelt!
Ohne auf die Uhr zu schauen stand ich auf und holte mein Blumenstrauß und ein selbst gemaltes Bild aus der Schublade.
Lächelnd ging ich in ihr Zimmer.
Mama! Wach auf!“, rief ich.
Doch sie schlief weiter. Verwundert versuchte ich sie weiter aufzuwecken. Angst bereitete sich in mir aus. „Mama! Wach bitte auf!“ Egal was ich versuchte, sie wachte nicht auf. Tränen sammelten sich in meinen Augen... Das Telefon! Schniefend holte ich das Telefon aus dem Wohnzimmer und wählte den Notruf. Das habe ich im Kindergarten gelernt!

„911, welchen Notfall haben Sie?“
„Meine Mama wacht nicht mehr auf!“, weinte ich ins Telefon.
„Wie heißt du denn?“
„L-Levi... Aber meine Mama wacht nicht mehr auf...!“, antwortete ich schluchzend.
„Hör mir zu Levi, du sagst mir jetzt wo du wohnst und ich werde jemanden vorbeischicken, ja? Es wird alles gut.“, meinte der Mann am Ende der Leitung. Also nannte ich ihm unsere Adresse.

Jetzt

Levi pov

„Es kam heraus, dass sie an undiagnostizierten Brustkrebs verstorben ist. Von dort an lebte ich bei meinem Onkel. Erst in der Highschool lernte ich dann Hanji und  Mike kennen. Wir gründeten dann diese Band und mit 19 haben wir unseren Produzenten bekommen. Vor drei Jahren ist dann mein Onkel vermisst gegangen und da er keinen Nachfolger hatte habe ich die Mafia übernommen. Sie heißt: Survey Corps...“, erklärte ich ihm alles. Also nicht genau alles. Verwirrt schaute mit der Junge an. „ Ich bekomme allerlei Aufträge von Drogen bis Mord. Aber eines meiner größten Ziele ist es die Titan zu erledigen. Also keine Sorge, ich werde dich nicht umbringen.“ Gelangweilt sah ich mich in seinem Zimmer um, solange Eren nach dachte. Er tat mir ja schon leid. Eigentlich hatte ich geplant es ihm anders zu sagen, aber ich kann jetzt eh nichts mehr ändern.

„Wie-eh... Warum lässt du mich bei dir... Leben?“, fragte Eren und sah mir in die Augen. Mir stockte der Atem. Er hatte keine Angst vor mir, war nicht wütend, traurig oder enttäuscht... Warum ist er anders?
Seine grünen Augen sahen mich eindringlich und doch verletzt an. Was soll ich antworten? Soll ich lügen? Soll ich die Wahrheit sagen? Soll ich schweigen?

„Also... Es ist so:... Dein Vater, Grisha, hatte ziemliche Schulden bei uns in den Titanen. Deswegen hat er versucht dich als Kind so oft zu verkaufen... Also haben wir uns einen Plan ausgedacht um ihn zum Zahlen zu bringen. Wir haben mehrere Versuche über die letzten Jahre gestartet, aber keiner hat funktioniert. Dann kam einer Männer auf die brilliante Idee dich zu entführen und Lösegeld einzufordern. Wir haben es aber schlussendlich gelassen. Dann an jenem Tag wurdest du angeschossen. Wie jeder andere Mensch half ich dir. Und das war unsere Chance es deinem Vater heimzuzahlen...“

Es ist nur die halbe Wahrheit. Momentan will ich ihn aber auch nicht verlieren... Warum musste ich mich auch unbedingt in ihn verlieben?
A

ber wenn ich ihm die Wahrheit erzählen würde, würde er erst recht gehen. Und ich wäre wieder alleine...

„Lässt du mich nur am Leben, weil du meinen Vater auch hasst oder..., weil du es willst?“, stellte der Braunhaarige mir eine weitere Frage. Dabei geht Eren garnicht auf das ein, was ich gesagt habe.
„Kann ich dir nicht beantworten.“, seufzte ich, stand auf und verließ sein Zimmer. Es sind nicht mehr viele Stunden bis mich Herr Tolwüter abholt und zum Flughafen fährt. Ich sollte definitiv noch packen. In Gedanken versunken machte ich meinen Koffer bereit und setzte mich dann noch etwas an mein Klavier. Müde ließ ich meine Finger über die Tasten gleiten.

11 Tage...
11 Tage und es ist Weihnachten.
12 Tage und ich habe Geburtstag...
Irgendwie hoffe ich, dass ich noch rechtzeitig wieder da bin. Andererseits weiss ich nicht ob Eren noch da sein wird.

The Singers Mafia | EreriOnde histórias criam vida. Descubra agora