02: What Did I Expect

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In weniger als einer Stunde ist schon die OP und es fiel mir ziemlich schwer die Nervosität zu verstecken. Mikasa und Armin waren bis vorhin noch da und ich wurde auch von der Polizei befragt. Mir wurden auch die Sachen die von mir übrig geblieben waren gebracht. Einige Schulbücher, ein Familienbild, von als ich noch 4 war und mein violettes Skateboard. Warum meine paar Schulbücher überlebt haben, kann ich auch nicht beantworten...
Wenigstens lebt mein geliebtes Skateboard noch! Außerdem wurde mir mein Handy vorbeigebracht; natürlich mit einem großen Riss im Bildschirm. Armin hat mir dann sein altes Ladekabel geliehen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Das heißt also, die Zeit hier wird nicht so schlimm wie ich dachte!

Eine Krankenschwester kam gerade rein und lächelte mich nett an. Sie hatte blaue Augen und braune, lockige Haare. Von der Statur her, war sie etwas kleiner als ich, aber sehr nett und sehr warmherzig. Irgendwie hab ich ihren Namen trotzdem schon wieder vergessen...  „Also Eren, bist du bereit für deine OP?“, erkundigte sie sich so optimistisch wie es nur ging. Ich nickte nur ruhig obwohl alles in mit tobte. Was wenn irgendetwas schief geht? Was ist wenn ich wieder aufwache? Oder was ist wenn die Ärzte einen Fehler machen? Nein Eren, so darfst du nicht denken! Es wird bestimmt alles gut, es wird nicht so wie bei deinem letzten Mal!

Nach mehr als zwanzig Minuten befand ich mich im Einschlafraum vor der OP. Ich werde gerade noch ein letztes Mal durchgecheckt und gleich wird mir auch die Narkose gespritzt. Mein Herz schlug wie verrückt und ich tippte nervös mit meinem Finger auf dem Tisch herum. Aufeinmal kam der Arzt rein. Er strahlte eine angenehme Nettigkeit aus hatte aber, um ehrlich zu sein, monströse Augenbrauen. Wie kann er nur mit denen Leben?

„Ich bin Dr. Erwin Smith. Ich werde dich heute operieren. Ich weiss, du hattest dich schon auf meinen Kollegen vorbereitet aber es wurde doch geändert... Ich werde dir jetzt das Narkosemittel verabreichen. Die OP wird nicht lange dauern, keine Sorge.“, sprach der Arzt. Vorsichtig nickte ich nur. Dann sah ich wie Dr. Smith eine Spritze rausholte. Obwohl mir Spritzen ziemlich Angst machten, versuchte ich ruhig zu bleiben. Sehr ruhig, vielleicht zu ruhig. Jedenfalls stach er kurz darauf zu und brachte das Mittel in meinen Kreislauf. Kurz zuckte ich moch zusammen ehe ich merkte wie meine Augen Lieder immer schwerer wurden und ich irgendwann einschlief.

[...]

Ich wurde wieder wach, aber etwas war anders. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich nicht bewegen. Mein Mund war wie versiegelt, meine Augen so schwer wie Blei und der Rest meines Körpers wie gelähmt. Plötzlich spürte ich eine schmerzhafte Berührung in meinem Bauch. Ich spürte wie nach etwas gesucht wurde und schließlich etwas rausgezogen wurde. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ein Druck lag auf meinem Brustkorb. Panik kam in mir auf wie ein Gewitter im Sommer. Erst langsam bemerkbar und wenn es dann anfängt zu regnen, donnern und zu blitzen ist es schon zu spät.
Meine Atmung beschleunigte danach sehr schnell. Was ist wenn ich mitbekomme, dass es Komplikationen gab? Was wenn irgendwas schief geht, weil ich wach bin?

„-Seine Atmung und sein Puls haben sich beschleunigt - Dr. Smith, ich glaube der Junge ist wach!“, hörte ich aufeinmal eine Person sagen. Sofort wurde das, was gemacht wurde unterbrochen und Dr. Smith wandte sich mir zu. „Pass auf Eren, bleib ganz ruhig. Wir geben dir gleich nochmal etwas vom Narkosemittel. Du wirst gleich wieder einschlafen...“, nahm ich beruhigende Worte war. Trotzdem nahm die Angst nicht ab. Ein unangenehmes Pieksen signalisierte mir, dass ich wieder eine Spritze bekommen hatte. Zittrig versuchte ich tiefe Atemzüge zu nehmen, meine Lunge mit Luft zu füllen um mich zu beruhigen, was wahrscheinlich durch das Narkosemittel klappte.

[...]

Als ich das nächste Mal wach wurde konnte ich meine Augen öffnen und meinen Körper bewegen. Nach einigen weiteren Minuten des rumliegens, merkte ich, dass es langsam hell draußen wurde. Das heißt wohl, dass ich die ganze Nacht durchgeschlafen habe. Langsam fuhr meine Hand zu meinem Bauch, wo ein Verband meine Wunde abdeckte. An meinem Arm war außerdem noch eine Infusion angeschlossen. An meiner Brust hingen solche Klebedinger um meinen Puls zu messen. Aber da war noch eine Sache, keiner war da... Keine Krankenschwester, keine Mikasa, kein Armin... Niemand den ich kenne... Aber was hab ich auch erwartet? Wer will den bitte auch bei mir im Krankenhaus darauf warten, dass ich aufwache? So wichtig bin ich doch keinem...

Leise nahm ich war, wie die Zimmertür geöffnet wurde. Eine Krankenschwester betrat den Raum so leise, als würde ich noch schlafen. „Ich bin schon wach. Kein Grund leise zu sein.“, brachte ich flüsternd heraus und lächte schwach. Natürlich war es mal wieder die Krankenschwester mit den brauen, lockigen Haaren. Ich glaub, ihre Schicht hat jetzt begonnen. Außerdem muss es schon nach sieben sein, da die Sonne im Winter erst gegen 8 Uhr aufgeht.

„Und wie geht's dir?“, fragte sie mich grinsend und schenkte mir ein Glas mit Wasser ein. Bevor ich antwortete nahm ich einen Schluck: „Gut würde ich sagen... Dir?“
Während sie meine Werte aufschrieb antwortete sie auf meine Frage. „Auch gut. Ich nehme dir jetzt gleich noch Blut ab und du kannst  in der Zwischenzeit diese Blättchen von deiner Brust abmachen. Ich bin gleich wieder da.“ Ja! Endlich kommen die Klebedinger an! Vorsichtig löste ich diese Blättchen von meinem Brustkorb und sah mir dann das Zimmer genauer an. Kann es sein, dass ich auf ein anderes Zimmer verlegt wurde? In diesem Zimmer hing nämlich ein Fernseher, die Schränke hatten andere Farben und man konnte die Tür nicht sehen.

Nachdem mir dann das Blut abgenommen wurde, war ich wieder alleine. Zuerst war ich an meinem Handy und als mir dass auch zu langweilig wurde, starrte ich die Decke an. Irgendwann kam dann wieder Dr. Smith, der mir erklärte wie die OP verlaufen war und wann ich wieder aus dem Krankenhaus draußen sein würde. In einer Woche... Ich muss noch eine Woche in diesem Krankenhaus aushalten...!
Einige weitere Stunden vergingen in denen diese Krankenschwester noch ein paar Mal vorbeikam. Inzwischen hatte ich mich zu Tode gelangweilt und da weder Armin noch Mikasa vorbeikommen konnten änderte sich das auch nicht. Im Halbschlaf merkte ich, wie es an der Tür klopfte und jemand eintrat. So gut es ging setzte ich mich wieder auf und versteckte meine Katzenohren.

„Hallo Balg. Ich hab gehört du bist während der OP aufgewacht. Also wegen dem Wohnheim...“, begann eine, mir allzubekannte, kalte Stimme, „Da du nächstes Jahr 18 wirst ist deine Schule bereit dir etwas Geld bereit zu stellen, damit du in eine WG einziehen kannst. Natürlich musst du dir dann einen Nebenjob suchen um die Miete zu bezahlen. Wenn du mir jetzt bitte dein Handy geben würdest.“ Verwirrt griff ich neben mich, entsperrte mein Handy und übergab es ihm dann. In der Zwischenzeit musterte ich Levi. Er trug seine Haare wie immer, hatte eine Winterjacke an und unter ihr ein weißes Hemd mit einer schwarzen Jeans. Außerdem hatte er einen hellblauen Schal locker um seinen Hals gebunden. Etwas Zeit verging und der Sänger gab mir wieder mein Handy zurück. Soweit ich erkennen konnte, hatte er nichts verändert und es wurden keine Sachen geöffnet, die ich nicht geöffnet haben wollte. Dann sah ich es...

Omg, omg, Omg, Omg, Omg!

Eine Nachricht blinkte auf meinem Bildschirm auf, die mein Herz schneller schlagen ließ. Ich unterdrückte mein Grinsen.

Levi Ackerman:
Hier die Links zu den Wgs. Schreib denen demnächst mal
#1
#2
#3

„Danke eh...“, wie soll ich ihn nennen? Als ob wir nach heute überhaupt noch Kontakt haben werden...ich wette er löscht meine Nummer in etwa 5 Minuten wieder! Kaum merkbar seufzte ich.

„Tch,nenn mich Levi...“

The Singers Mafia | EreriWhere stories live. Discover now