01: Why Did You Safe Me?

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Ich öffnete meine Augen langsam.
Ausnahmsweise hatte ich mal keine Ahnung wo ich war. Unangenehme Bauchschmerzen signalisierten mir jedoch, dass ich mir den Schuss gestern nicht eingebildet hatte. Erschöpft setzte ich mich auf und sah an meinen rechten Arm. An mir waren zwei Schläuche angeschlossen, einer führte zu einem Blutbeutel und der andere zu einer Infosion.
Meine Katzenohren huschten neugierig umher und nachdem ich mich aufgesetzt hatte sah ich auch, dass die Sonne erst aufging.

Auf einmal wurde die Tür laut geöffnet und eine Frau mit einer Brille kam rein. Sie hatte braune Haare in einem Pferdeschwanz und grinste mich gruselig an. Ich legte sofort meine Ohren an und sah sie verwirrt an. „Hanji, sonst jagst du dem Bängel noch Angst ein...“, kam es kalt von der Tür wo dann gleich danach ein kleiner Mann den Raum betrat. Um genauer zu sein L, der Sänger von No name... Omg...
Ich nahm einen tiefen Atemzug und unterdrückte meine Fangirlattacke. Heißt das etwa, dass er mich gerettet hat?

„Hey, komm nicht auf die Idee jetzt irgendwie rum zu schreien!“, erklang seine Stimme streng, dabei wusste ich nicht an wen das gewendet war. Verwirrt sah ich also zwischen der Frau und L umher. Soll ich was sagen? Muss ich was sagen?

„Danke fürs retten...?“, meinte ich dann leise und sah abwartend zwischen den Beiden umher. L tötete die Frau mit der Brille mit seinem Blick während sie mich richtig gruselig anstarrte. Mir wurde ganz unwohl und ich hatte wirklich das Bedürfnis mich irgendwo zu verstecken. Leider wusste ich aber nicht wo ich war, also sah ich nur auf meine Hände, die ich nervös knetete.

„Wie heißt du?“

Eh? Ehhhh? Warte! Omg er fragt nach meinem Namen, aber warum?

„Eren Jäger.“

Anscheinend hielt es diese Frau nicht mehr aus und sie ging in ein lautes Kreischen über. Aus Schreck zuckte ich zusammen und hörte mein Herz bis in meine Ohren schlagen. Meine Nackenhaare hatten sich aufgestellt, die ich irgendwie wieder genervt glättete.

„Ich wollte schon immer mal einen Neko in echt sehen!! Darf ich dich streicheln?! Levi darf ich ihn streicheln?!“, brüllte sie heraus. Ängstlich rutschte ich etwas von ihr weg. Angst war das einzige was mir in den Sinn kam. Aber warum? Ich bin doch daran gewöhnt, dass man mich streicheln und mich genauer ansehen will. „Nein, Hanji. Verpiss dich besser bevor er hier noch in Ohnmacht fällt.“, beschwerte er sich.

Hmmm, Levi also. Toller Name...
Ahh, ich kann immernoch nicht glauben, dass ich hier bin! Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus, obwohl wir noch nichtmal eine richtige Unterhaltung hatten. Der Schwarzhaarige holte aufeinmal sein Handy raus, tippte kurz auf ihm herum und reichte es mir dann.

Explosion tötet 45 Jährige Frau

Am Abend des 15.11.2019 um 22:32 Uhr tötete eine Explosion die 45 Jährige, Carla Jäger im Bezirk Shiganshina, ein Vorort nur 30km von NYC entfernt. Die Explosion sei laut den Behörden geplant gewesen  und durch einen Auslöser außerhalb des Hauses betätigt worden sein. Sie ist noch am Unfallort an den Folgen ihrer Verletzungen verstorben. Die Sanitäter meinen, wenn sie noch etwas früher da gewesen wären, hätte die Frau möglicherweise überlebt.

Zeugen sollen einen etwas größeren Mann mit Brille und etwas muskulöserer Statur gesehen haben. Außerdem berichtet der Zeuge, Mr. Alert, dass mehrere Männer das Haus einige Minuten vor der Explosion gestürmt und wieder verlassen haben.

Laut den Informationen wurden keine weiteren Menschen verletzt und keine weiteren Gebäude beschädigt. Jedoch sei seit dem Vorfall der Vater, Grisha Jäger, und sein Sohn, Eren Jäger, nicht mehr vorzufinden zu sein. Der 48 Jährige Mann soll angeblich Kontakt mit den Titanen, einer Mafia aus dem Norden, gehabt haben. Die Polizei vermutet dass Grisha Jäger selbst geflohen sei oder von den Titanen mitgenommen und gefressen worden sein. Sein Sohn, Eren Jäger, 17, war an diesem Abend noch auf einem Konzert der Band 'No Name'. Passanten berichten, dass er kurz nach dem Konzert weggerannt sei. Es ist unbekannt ob er verletzt ist oder möglicherweise ebenfalls von den Titanen mitgenommen worden sei.

Falls sie Informationen oder Hinweise haben, melden Sie sich bitte umgehend bei der Polizei.

Sprachlos gab ich ihm sein Handy zurück und sah wieder unwohl auf meine Hände. Was soll ich jetzt sagen? Soll ich weinen? Wäre vielleicht das beste.... Mein Vater lebt wahrscheinlich noch und meine Mutter ist tot... Ist es in Ordnung wenn ich jetzt weine? Doch schon zu spät. Tränen liefen mir vereinzelt übers Gesicht und ich senkte meinen Kopf schämend. Warum wurde ich gerettet? Und auch noch von L? Womit habe ich das verdient....? Ich sollte hier gar nicht sitzen....

Nach einigen Minuten wischte ich mir ein letztes Mal über meine Augen und sah dann zu meinem Retter. „Und jetzt...?“, begann ich mit einem Zittern in meiner Stimme, „bin ich jetzt Obdachlos?“ Der Sänger schüttelte den Kopf, jedoch durchzog mich kein Gefühl der Freude. „Zuerst kommst du in ein Krankenhaus, die Kugel steckt noch in dir und dann ziehst du in einem Wohnheim ein bis  du einen Job hast und dir eine eigene Wohnung leisten kannst.“, erklärte er mir die Situation.

Ein Krankenhaus... Um ehrlich zu sein hasse ich Krankenhäuser und ich hab auch etwas Angst vor den Ärzten. Nach diesem einen Mal als ich 14 war, vertraue ich denen nicht mehr. Als ich 14 war hab ich mir beim Skateboard fahren den Arm gebrochen, und zufällig musste der Bruch operiert werden, da mein Knochen ziemlich stark verschoben und an einigen Stellen zertrümmert war. Während der OP bin ich aufgewacht. Ich habe alles gespürt was sie gemacht haben, konnte aber nichts sagen oder mich irgendwie Bewegen. Schlimmste Erfahrung meines Lebens nach Gestern...

„Muss ich operiert werden?“, stellte ich eine weitere Frage.
„Ja.“

Mein Herz setzte für einen Moment aus und ich nahm tief Luft. Das hätte ich jetzt nicht erwartet... Eigentlich wollte ich so eine Situation mit allen Kräften vermeiden... Naja, ist ja auch egal. Dann kam mir eine weitere Frage in den Sinn: „Warum habt ihr mich nicht Gestern schon ins Krankenhaus gefahren oder einen Krankenwagen gerufen?“ Levi schien selbst nachdenken zu müssen.

„Wir wollten kein Aufsehen erregen und die Fahrt hättest du eh nicht überstanden. Bis hierhin war es eh viel näher und wenn die Notärzte eingetroffen wären, wärst du schon längst tot.“

Ich nickte kurz und sah dann wieder auf meine Hände. So eine ehrliche Aussage hatte ich jetzt auch nicht erwartet... Eine unangenehme Stille bereitete sich wieder zwischen uns aus, die auch solange anhielt bis es an der Tür klopfte.
„Levi wir holen den Jungen ab. Er wird ja schon heute Abend operiert.“ Mein Herz setzte wieder einen Schlag aus. Heute Abend?! Sofort spürte ich, wie ich unruhiger wurde, ließ mir aber nicht anmerken. Dann wurde ich hochgehoben und auf einen Rollstuhl gesetzt, mit welchem ich dann nach draußen gefahren wurde. Zum Glück trug ich noch die Sachen von Gestern, sonst wäre es jetzt sehr unangenehm kalt...

The Singers Mafia | EreriWhere stories live. Discover now