05: Go To Your Mum, Jäger!

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Die Klingel leutete zum letzten Mal heute. Sofort sprang ich von meinem Sitzplatz auf und verließ den Klassenraum. Natürlich nicht ohne mich zuerst von Mikasa und Armin zu verabschieden!
Fröhlich ging ich Richtung Ausgang, alle Treppen runter und schließlich an die frische Luft. Zwar rempelten mich alle möglichen Schüler an und einige pubertierende Kinder beleidigten mich sogar, aber das war mir egal. Denn heute, dass erste Mal seit ich Jean kennen gelernt habe, hat er mich in Ruhe gelassen. Er hat mich keines Blickes gewürdigt, kein Wort gesagt, er war nichtmal richtig in meiner Nähe!

„Hey Leute, da ist Jägerschnitzel!“
Meine gute Laune sank sofort zu Boden und ich spürte wie mir das Blut in den Adern gefror. Warum...? Seufzend drehte ich meinen Kopf nur um dann die grinsende Pferdefresse vorzufinden. Reiner und zwei andere Jungs hinter ihm.
Wenige Sekunden später fand ich mich auch schon schwer atmend hinter der Schule wieder. Nach Luft schnappend stützte ich mich an der Wand ab und versuchte wie halbwegs normal auszusehen.

„Da ist er!“

Reiner kam auf mich zugerannt und schubste mich gegen die Wand ehe der Blonde mit fest ans Schienbein trat. Dann kamen auch Jean und die Anderen. Pff, die kriegen mich nicht so leicht runter! Ich bin doch kein Weichei! Jean versuchte mich zu schlagen, doch ich wich seinem Schlag schnell aus.
„Hah! Wer glaubt du wer du bist Jean! Ich bin eh stärker als du!“, rief ich siegessicher bis Jean laut zu lachen begann und seine Freunde einen Kreis um mich bildeten. Als ob ich vor denen Angst habe! Wütend zog ich meine Augenbrauen zusammen, bereit jedem in die Fresse zu schlagen, der mich irgendwie berührt... Doch-

„Ruf doch deine Mami, Jäger!“ , meinte Jean noch grinsend ehe er mir seine Faust in meine Nase rammte, „Ach warte! Sie ist ja tot!“
Tränen stiegen mir in die Augen und ich verzog kurz mein Gesicht während mich ein stechender Schmerz durchzog. Doch noch bevor ich nachdenken konnte, hatte meine Faust Jeans Gesicht getroffen. „Mach keine Witze über meine Mum, du respektloses Pferd!“ Sofort packte das Pferdegesicht mich an meinen Haaren und schleuderte mich gegen die Wand hinter mir.„Ach ja? Nochnichtmal beleidigen kannst du!“ Ich keuchte kurz auf und hielt mir meine Arme schützend vors Gesicht, als mir jedoch doch in den Bauch getreten wurde, leider genau dahin wo meine Narbe war. Sofort krümmte ich mich und sank auf meine Knie. Dennoch sah ich Jean hasserfüllt an. Ich... Ich will ihn nocheinmal schlagen...!

Während der Blonde mich auslachte, bei dem Versuch aufzustehen, überlegte ich mir schon eine Strategie um ihn zu verhauen. Dann als ich es endlich geschafft hatte, nahm ich nochmal all meine Kraft zusammen, ballte meine Hand zu einer Faust und trat ihm dann in seine Weichteile. Sofort rannte ich dann wieder los, fiel ein paar mal fast hin und beschleunigte als ich Hanjis Wagen sah. Schwer atmend stieg ich ein und zeigte der Pferdefresse meinen Mittelfinger. Immernoch nach Luft schnappend drehte ich mich zu Levi um. Warte zu LEVI?! ICH DACHTE HANJI HOLT MICH AB!

„Hier, sonst blutest du mir noch das ganze Auto voll.“, der Sänger überreichte mir ein Tempo, welches ich mir verwirrt an die Nase hielt. Ich habe noch nichtmal bemerkt, dass ich angefangen habe zu bluten. „Hanji hat mich gezwungen dich zu fahren, falls du fragst. Und dieses Pferd da, von dem du grade weggerannt bist, habt ihr euch gezofft?“
„Ja...“, begann ich leise und überlegte mir eine Ausrede, „Ich hab ihn mit etwas aufgezogen und eh ja... Ja“

„Und deine Nase?“
„Achso ja eh... Ich bin hingefallen!“
„Du bist hingefallen...?“
„Jap! “
„Du bist nicht hingefallen.“
„Doch doch! Da hinter der Schule wo die Treppen sind...!“
„Hinter der Schule sind keine Treppen.“
„Eh... Doch eh... Die... Der Notausgang!“

Levi seufzte kurz und lies dann den Motor brummen. Ich zuckte kurz zusammen konzentrierte mich dann aber auf die Fahrt. Warum Hanji wohl nicht kommen konnte? Vielleicht hab ich sie auch nur gestört, wer weiss, wer weiss... Irgendwie finde ich es auch besser so, um ehrlich zu sein. Sie kann einem echt Angst machen...

[...]

Wir kamen wieder in der Villa an. Meine Füße schmerzten bis zum Tode und ich schleifte zwei volle Tüten hinter mir her. Ja, ich hab mir zwei volle Tüten mit Kleidung gekauft. Mit der Hilfe, und dem Gelde, Levis... Erschöpft trug ich die Sachen hoch in mein Zimmer, legte mich in mein Bett und war eigentlich bereit Schafen zu gehen, trotzdessen dass es erst 20 Uhr ist, als ich lautes Gepolter vor meiner Tür hörte.

„EREEEEEEN! DA BIST DU JA WIEDER! Ich hatte schon Angst, dass Shorty dich ausgesetzt hat oder so!“, rannte sie auf mich zu und ließ mich laut seufzen. „Uhhh, was hast du gekauft?“ Grinsend griff sie in eine der beiden Tüten, schaute sich alles genau an und faltete es irgendwie ordentlich zusammen während sie die Kleidung in den Schrank legte. Aber ich war eh schon im Halbschlaf also warum sollte ich noch darauf achten was sie sagt oder tut. Es verging eine halbe Stunde in der sie mich vollllaberte und versuchte mich dazu zu bringen meine Katzenohren zu zeigen, was ich aber immer wieder ablehnte.

„.... Und dann kam Levi! Er war auch etwas angetrunken so wie Erwin und dann haben sie angefangen zu singen! Aber nicht so wie auf der Bühne sondern diese Volkslieder! Warte hier! Ich wette ich finde das Video noch irgendwo! -“, beendete sie ihren Niagarafall aus Worten und verschwand aus meinem Zimmer. Mittlerweile war ich in der Decke eingekuschelt als wollte ich Winterschlaf halten aber daraus wurde nichts. Die kurze Stille genießend schloss ich meine Augen. Meine Muskeln entspannten sich und ich war diesmal wirklich schon halb am schlafen, als die Tür wieder aufging.

„Es gibt Essen.“
„Hm?“, verwirrt hob ich meinen Kopf und sah zu Levi.
„Eren, es gibt Essen“, wiederholte der Sänger seine Aussage.
„Is gut...“ Ich erhob mich gähnend und folgte Levi dann ins Esszimmer. Wir hatten irgendwas japanisches oder so. Jedenfalls schmeckte es eigentlich relativ gut und ich half Levi sogar bei dem Abwasch. Danach ging ich wieder in mein Zimmer und schlief relativ schnell ein.

The Singers Mafia | EreriWhere stories live. Discover now