Abkühlung

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Du stelltest beeindruckt fest, dass die Damentoilette ebenso sauber und gepflegt war, wie der Schankraum des gemütlichen Etablissements.

Es tat wirklich gut, die Geräuschkulisse und die verbrauchte Luft der Bar für einen Moment hinter dir zu lassen.

Als du dein Spiegelbild sahst, erkanntest du die junge Frau mit den geröteten Wangen und den aufgewühlten Haaren kaum. Warst du das? Selbst mit einigen Metern Abstand vom Spiegel konntest du ausmachen, dass deine Lippen geschwollen waren. Du musstest unbewusst an ihnen geknabbert haben, als du eben mit dem lebendigen Feuerzeug beinahe ...

Ja, was hättest du da gerade fast getan?
Du wusstest es nicht.

War das da eben wirklich passiert?
Wann hattest du schon einmal eine so sexuell geladene Situation erlebt?

Nie. Denn das war Quatsch!

Unwirsch löstest du dich aus deiner gedankenverlorenen Starre und gingst zu den Toiletten. Du musstest dir deine Erregung eingebildet haben, entschiedest du bestimmend. Es war merkwürdig, dass du dich trotz allem entspannt fühltest. Diesen Zustand empfandest du als hilfreich, denn er würde dir helfen, einen klaren Kopf zu bekommen.

Leider musstest du kurz darauf überrascht feststellen, dass du feucht warst und dass auch dein Schambereich angenehm geschwollen war. Im erregten Sinn. Oh, Mann!

Irritiert versuchtest du, dir einen Reim auf deine überraschenden Beobachtungen zu machen. Deine fruchtbare Phase lag fast zwei Wochen zurück, das konnte deine hohe Libido nicht erklären. Du erwartetest in den kommenden Tagen deine Periode und das langsam einsetzende PMS ließ deine Brüste spannen. Du musstest unbedingt mehr trinken, wusstest du aus Erfahrung.

Trotzdem, allein der Gedanke an den muskulösen Oberkörper der Feuerfaust oder seinen neckenden Blick, ließen deinen Atem stocken und dich genüsslich grinsen.

Wie würde sich sein Atem auf deiner Haut, deinem Hals, deinem Schoß anfühlen?
Wie würde Ace auf dich und deine Berührungen reagieren?
Wer von euch beiden würde zuerst um Erlösung betteln?

Die Muskeln in deinem Unterleib zogen sich deutlich zusammen und das fühlte sich fantastisch an. Erst jetzt wurde dir klar, dass du gerade mehr erlebtest, als eine bloße Körperreaktion. Du empfandest gerade Lust und Verlangen auf einem Niveau, das du überhaupt nicht kanntest und jetzt kennenlernen könntest.

Das war so surreal und widersprach allem, was du als deine Identität betrachtetest! Du warst loyal, pflichtbewusst und verdammt noch mal intelligent genug, um dich nicht von deinen Gefühlen oder deiner Biologie austricksen zu lassen!

Bei alldem kamst du dir auf einmal vor, wie eine rollige Mieze, die sich jedem dahergelaufenen Kater anbot, der ihren Weg kreuzte. Na gut, nicht jedem Kater, sondern dem charmanten Feuerteufel mit dem spitzbübischen und sorgenfreien Grinsen. Sehnsüchtig zog sich deine Muskeln abermals zusammen und widersprach damit all deiner mühsam aufgebrachten Logik.

Warst du seit der Trennung vor ein paar Monaten notgeil geworden? Hattest du das meiste, was es in Sachen intimer Zweisamkeit zu erleben gab, nicht bereits entdeckt?

Keinesfalls warst du eine unerfahrene Frau, schließlich hattest du bereits Sex mit verschieden Partnern. Mit dreien, um genau zu sein. Einzeln versteht sich.

Dennoch warst du bei keinem deiner Liebhaber in den Genuss gekommen, dich so wie jetzt nach männlicher Aufmerksamkeit zu sehnen. Intimität war bisher nichts, wofür du dein spärliches Privatleben hintenangestellt oder deine Reputation bei offiziellen Auftraggebern wie der Marine auf das Spiel gesetzt hättest. Abgesehen davon war der Akt selbst in allen Fällen eher mechanischer Natur gewesen. Aber das war wahrscheinlich einfach so!

Verrat unter Liebenden (Portgas D. Ace x fem. Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt