Buschfunk

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Ace und Deuce hatten mit dir die Plätze getauscht, als der zweite Timer klingelte. Während du die Brote aus den Öfen genommen und zum Auskühlen auf mehrere Holzbretter verteilt hattest, redeten die beiden in einer Ecke der Küche noch einige Minuten leise miteinander weiter.

Du warst sehr zufrieden mit den Backwaren. Außerdem waren sogar die Suppen endlich durchwärmt und würden in den nächsten zehn Minuten zum Servieren bereit sein.

Ein erneuter Blick zu den beiden Seeräubern verriet dir, dass es dem Doc wieder besser ging. Natürlich würde es dauern, bis sich der blauhaarige Mann von dem ganzen Schrecken erholt hatte, dennoch war die Aussprache ein passabler Anfang. Abgesehen von ein paar erstaunten und erleichterten Ausrufen hattest du zwischendurch nichts von ihrer Unterhaltung mitbekommen.

Dennoch warst du davon beeindruckt, wie wichtig Deuce für Ace war und wie sehr sich der Feuermensch für seinen Freund engagierte. Diese Art von Unterstützung lag außerhalb der Aufgaben des Käpt'ns und das suggerierte dir, dass die Spades-Piraten einen anderen Zusammenhalt pflegten, als du es gewohnt warst.

Als Nächstes fragtest du dich, ob es der einzige Vorteil gegenüber der Marine war, wenn ein Kapitän sich die eigene Crew selbst aussuchte. Du hattest als Lehrling auf der Santiano genügend Fahrten erlebt, um zu wissen, dass die Zusammensetzung der Crew für die Moral und die Atmosphäre an Bord eine Rolle spielte. Außerdem war entscheidend, wie gut die Matrosen miteinander auskamen. Über solche Bagatellen mussten sich die Piraten hier, keinerlei Gedanken machen.

Du lächeltest, ohne es zu bemerken, und gingst die verbliebenen Arbeitsschritte im Kopf durch. Dann hörtest du ein jämmerliches Fiepen und Miauen, das sich deutlich gegen das dumpfe Dröhnen des Schankraumes hervorhob. Fast hättest du mit dem Luchs Mitleid bekommen, schließlich war das Frühstück schon einige Stunden her. Doch irgendetwas sagte dir, dass hinter dem wehleidigen Benehmen mehr die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit stand als peinigender Hunger.

Du wusstest nicht so recht, wo Ace Kotatsu vorhin gefüttert hatte, aber du fandest zwei Metallschüsseln, die du einmal mit Wasser und einmal mit Fisch aus dem Luchs eigenen Kühlschrank fülltest. Sofort begann der ungeduldige Kater an der Tür zu kratzen, die jedoch leichter zu seiner Seite aufging und ihm den Einlass in die Küche versagte. Du atmetest noch mal tief durch und wappnetest dich so für den Tumult auf der anderen Seite, bevor du in das andere Zimmer tratest.

Die Räume der Bar waren laut und stickig, doch sie strahlten eine eigentümliche Atmosphäre aus, die du bisher weder auf Schiffen noch auf irgendeinem Marinestützpunkten erlebt hattest. Die Stimmung kam dir entspannt vor, auch wenn es nicht das Wort war, wonach du gerade suchtest. Im Gegensatz zu dieser Beobachtung war Kotatsu aufgeregt. Er tigerte schnurrend vor dir Hin und Her, wobei er mehr im Weg war, als dir Platz zu machen. Du bemühtest dich, bei dem ganzen tierischen Überschwang nicht die Balance zu verlieren und redetest beruhigend auf ihn ein.

An der gegenüberliegenden Wand, wo einer der Kamine mit einem gut geschürten Feuer eingelassen war, setztest du die beiden Schüsseln vorsichtig ab und wurdest im nächsten Augenblick von einem Blitz aus Fell zur Seite geschoben. Wie ein ausgehungerter Wolf stürzte sich Kotatsu auf seine leichte Beute und ignorierte dich gänzlich.

Du schautest perplex auf den freudig schmatzenden Luchs und lachtest dann belustigt über den dargebotenen Anblick. Wenigstens hattest du schon mal eines von einundzwanzig anwesenden Lebewesen füttern können. Apropos, dein Magen vermeldete dir deutlich, dass du langsam auch mal wieder eine vernünftige Mahlzeit brauchtest. Also rappeltest du dich umständlich hoch und fluchtest leise über deinen andauernden Muskelkater. Bevor du in die Küche zurückgingst, machtest du einen Abstecher zu den Toiletten der Damen.

Verrat unter Liebenden (Portgas D. Ace x fem. Reader)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ