Verrat unter Liebenden (Portgas D. Ace x fem. Reader)

Infernal (Lemon)

Während Ace' verheißungsvolle Worte in dir nachhallten und deinen Körper zum Vibrieren brachten, änderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck. Du wusstest mittlerweile aus Erfahrung, dass etwas nicht stimmte. Wortlos sahst du zu, wie sich der Feuerjunge langsam aufrichtete und seine Augen ins Leere glitten.

Etwas musste ihn verstört haben, mutmaßtest du und spürtest, wie sich in deinem Inneren eine bittere Ernüchterung gepaart mit reichlich Verwirrung breit machte. Dieses Gefühlschaos wurde durch dein im wahrsten Sinne des Wortes erregtes Nervensystem sogar verstärkt. Für ein paar Augenblicke gelang es dir nicht, einen rationalen Gedanken zu fassen.

So wurde es still zwischen euch, sodass du erstmals das leise, ferne Schwappen des Meeres gegen den Schiffsrumpf hörtest. Das unerwartete und gleichzeitig vertraute Geräusch schenkte dir ein wenig Halt und gab dir einen verwegenen Impuls. Mit einem wohligen Seufzer strecktest du dich auf dem Bett aus und schmunzeltest, als du bemerktest, dass Ace deine Bewegung wie hypnotisiert verfolgte. Du hattest ihn erfolgreich aus seiner Trance geholt. 

Für wie lang, würde sich noch herausstellen, dachtest du grimmig.

Lautlos änderte der Pirat seine Position und kniete sich schließlich vor dich. Wie in Zeitlupe streckte Ace voller Bewunderung seine Hände nach dir aus. Du schlucktest benommen und warst selbst gespannt darauf, was als Nächstes passieren würde. Lange rätseln musstest du nicht, denn der Feuerteufel streichelte bedächtig über deinen Torso und beschwor einen köstlichen Temperaturkontrast herauf.

Als hätte es diese unverhoffte Störung nie gegeben, begann die Luft zwischen euch wieder zu knistern. All deine Sinne richteten sich auf die intensive kitzelnde Liebkosung. Spielerisch wandest du dich gegen die einsetzende Gänsehaut und versuchtest erfolglos, den forschen Fingern auf deiner Haut auszuweichen. So gut dir seine Aufmerksamkeit auch tat, es suggeriere dir dennoch, dass er Herr und Meister deiner Lage war.

„Du bist so sexy!", wisperte der Feuerteufel ehrfürchtig und verschlang dich weiterhin mit seinen Blicken. Dir wurde urplötzlich sehr heiß. Der Strudel aus Nervenkitzel und Spielerei reizte dich mehr, als du zugeben wolltest. Und so ganz, wolltest du dich dem nicht hingeben, also antwortetest du neckend:

„Und du erst."

Dabei streicheltest du mit deinem Fuß von seinem durchtrainierten Bauch zu seinem shortsbedeckten Körperzentrum. Die prominente Beule zuckte bei deiner Berührung erwartungsvoll, wobei deine Zunge unbemerkt über deine Unterlippe glitt. War vielleicht die Zeit gekommen, dem Flammenwerfer zu erinnern, was du so drauf hattest?

Plötzlich hielt Ace deinen Fuß mit zusammengekniffenen Augen fest und atmete schwer aus. Du runzeltest irritiert die Stirn, weil dir die Reaktion übertrieben vorkam. Einen Atemzug später zogst du aus Vorsicht dein Bein zurück und setztest dich auf. Deine geschärften Sinne warnten dich, dass sich schon wieder etwas geändert hatte.

Tausend Fragen schossen in deine Gedanken, aber du hattest keinerlei Anhaltspunkte, um mehr anzustellen als eindimensionale Vermutungen. Das war zwecklos, immerhin wusstest du bereits, dass sie dir nichts brachten. Die lebhaften Erinnerungen an die unangenehmen Momente der letzten Tage holten dich ein, in denen deine undifferenzierte Interpretation die jeweilige Situation kaum gebessert hatte.

Nichts war selbstverständlich, dachtest du ernüchtert. Es blieb dir keine andere Option, als dich in einem ernsteren Tonfall bei deinem sommersprossigen Liebhaber zu erkundigen:

„Benötigst du eine Pause, Ace?"

Du registriertes, dass der Feuerbändiger seinem ersten Impuls, zu nicken, nicht nachkam. Er zögerte stattdessen und schüttelte dann verneinend den Kopf. Euch war beiden bewusst, dass seine Reaktion auf Wunschdenken basierte. Enttäuscht presstest du deine Lippen aufeinander. Deine Ausbildung verlangte von dir, dass du Situationen, wie diese, akzeptiertest. Doch zum allerersten Mal schien genau das unmöglich.