Verrat unter Liebenden (Portgas D. Ace x fem. Reader)

Abschied

Der Tag dämmerte bereits, als du in Ace' Armen aufwachtest und seinen warmen Atem auf deiner Wange spürtest. Du lagst an seine Halsbeuge geschmiegt und genosst für einen Moment, das Wunder eines neuen Morgens voller Möglichkeiten, bevor dich deine Ratio daran erinnerte, was heute passieren würde. Abschied nehmen.

Du schlucktest benommen und drehtest dich etwas in der festen Umarmung deines schlafenden Liebhabers, sodass du der Versuchung nachgeben konntest, mit den Fingerkuppen hauchzart über seine Schulter zu streicheln. In dir wuchs der verzweifelte Wunsch, dir jeden Zentimeter des göttlich gebauten Mannes einzuprägen. Du wolltest dich in deinem Augenblick verlieren, in dem nichts zählte, außer eurer eng umschlungenen Körper und eurer unerklärlichen Zuneigung zueinander.

In diesem kostbaren Moment gehörtest du ihm und er dir.

Der Feuerteufel murmelte etwas im Schlaf und obwohl du ihn nicht wecken wolltest, gab dir seine Reaktion die Erlaubnis, seine Halsbeuge zu küssen und von dort aus zu seinem Kinn zu wandern. Unvermittelt neigte Ace seinen Kopf in deine Richtung und fing schlaftrunken deinen frechen Mund mit seinem ein. Euer Kuss war federleicht und ganz vorsichtig, als wäre die Leidenschaft deines Liebhabers noch nicht gänzlich entfacht.

„Mmh, Ginger. Mit dir wird sogar Aufwachen unvergesslich", wisperte Ace spielerisch gegen deine Lippen, bevor er dich erneut küsste und euch so drehte, dass du auf dem Rücken unter ihm lagst. Wie selbstverständlich schlangst du deine Beine um sein Becken und wünschtest dir erneut, noch einmal mit ihm schlafen zu können, um dein Bewusstsein vom Unausweichlichen zum Unbeschreiblichen zwischen euch zu manövrieren.

Währenddessen stütze Ace sich mit einem Unterarm knapp über deinem Schopf ab und studierte deine Gesichtszüge mit unverhohlener Faszination. Unter seinem intensiven Blick fühltest du dich ausgeliefert und gleichzeitig bewundert wie eine Kostbarkeit. Der Flammenwerfer wusste, welche Wirkung seine Aufmerksamkeit auf dich hatte und du kamst nicht umhin zu bemerken, dass er bewusst deine Vorlieben bediente. Raffinierter Pirat!

Du lächeltest matt und strecktest deine Hand nach ihm aus. Ace küsste deine dargebotene Handfläche leicht und sah dich dabei liebevoll an. Diese unscheinbare Geste reichte aus, dass etwas von deiner Resolution bröckelte und sich eure nonverbale Kommunikation fast automatisch wiederherstellte.

Die Stimmung in eurem geteilten Raum war gediegen und ruhig, doch es blieb der Eindruck, dass ihr vor einander Emotionen verbargt, die eure Zweisamkeit trüben würden. Tatsächlich hattest du große Mühe, deinen inneren Tumult und deine Zerrissenheit aus euren gemeinsamen Gedanken herauszuhalten. Ace musste nicht wissen, was tief in deinem Sein vor sich ging, schließlich erweckte er den Anschein, dass ihn auch jetzt nichts aus der Ruhe brachte. Er gab dir den Halt, den du benötigtest.

Oder wart ihr beide schlicht darum bemüht, einander zu versichern, dass alles in Ordnung war?

Es war bescheuert. Nichts am heutigen Tag war in Ordnung.

Ace seufzte und stupste mit der Nase gegen deine. Es war eine kindliche Geste und plötzlich war dir klar, dass der Superrookie genau darüber im Bilde war, was in dir vor sich ging. Er wollte dich aufheitern. In jeder anderen Situation hättest du ihn halb ernst zur Rede gestellt, doch gerade war dir nicht nach Rechtschaffenheit, sondern nach Wertschätzung.

Langsam strichst du mit beiden Händen über Ace' Haare, bis du ihm an der roten Perlenkette um seinen Hals zu dir heranzogst. Er grinste begeistert und versiegelte eure Lippen so schnell, dass du die Bewegung nicht mal registriertest. Dieses Mal küsste dich der Feuerbändiger mit seinem ganzen Körper, sodass du jede noch so kleine Bewegung zu spüren bekamst. Binnen Sekunden standest du sprichwörtlich in Flammen und kralltest dich in die starken Schultern des Superrookies.