☆Light - 30☆

340 23 11
                                    

Am liebsten hätte Stephen Jenna nie wieder losgelassen. Doch er spürte, wie ihr etwas auf dem Herzen lag, als sie sich langsam aus dessen Armen löste und zu ihm aufsah.

„Oh Gott Stephen, ich habe so viele schreckliche Dinge gesehen.", schluchzte Jenna, als sie an ihrem Aufenthalt in der Hölle zurückdachte. Vereinzelt blitzten immer wieder verschwommene Bilder in ihrem Kopf auf.
„Ich hatte so eine Angst, dich nie wieder zu sehen, es..." - „Psst.", unterbrach Stephen seine Freundin und nahm ihr Gesicht zwischen seinen zitternden Händen. Seine Mundwinkel schoben sich, zu einem charmanten Lächeln, in die Höhe und seine türkisen Augen gaben Jenna das Gefühl, angekommen zu sein. Nach all der Zeit und obwohl sie bereits dachte, sie hätte das höchste Glücksgefühl schon erfahren, schien dieser Moment etwas Besonderes zu sein.

Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen und genießerisch schloss die Bändigerin unter Stephens Berührung ihre Augen. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut, gefolgt von einem verliebten Kribbeln. Stephens Augen formten sich zu schmalen Schlitzen. Er hielt das Wertvollste, was er jemals für möglich gehalten hätte zwischen seinen Händen. Er war nicht besonders charmant, hatte arrogante Züge und eckte oft in der Gesellschaft an. Doch diese Frau vor ihm hatte ihn so akzeptiert, wie er war. War immer für ihn da, egal wie schwierig er doch sein konnte. Sie war sein Licht, er würde noch mehr kämpfen für sie, als er es sowieso schon getan hatte.

„Es tut mir leid.", raunte er ruhig, als er seine Stimme wiederfand und strich Jenna liebevoll über die Wange. „Es tut mir leid, dass ich nicht auf dich aufpassen konnte.", fügte er mit einer Kraft in seiner Stimme hinzu und Jennas Atem stockte. Ihr Herz schien einen Moment auszusetzen, als sie den Schmerz in Stephens Blick erkennen konnte.
„Stephen, dich trifft keine Schuld." Jenna strich Stephen eine Strähne von der Stirn und liebevoll zog er sie näher an sich heran, um sie erneut zu küssen. Stirn an Stirn lehnend schwiegen beide. Verstanden, dass sie zusammenhalten müssen, komme was wollte.

„Ich werde dich nicht mehr alleine lassen, Stephen.", schmunzelte Jenna und küsste zärtlich seine Wange. Feste hielt er seine Freundin in den Armen und eine kleine Freudenträne sammelte sich in seinen Augen und lief unbemerkt über seine Wange. Sein Kopf vergrub er in Jennas Haaren und schloss genießerisch seine Augen. Sie genossen den gemeinsamen Moment, solange bis Stephens Mantel komisch anfing, an diesen zu rupfen. Erst ignorierte Stephen den magischen Gegenstand, doch dessen energisches Zupfen bemerkte sogar Jenna und fragend löste diese sich aus den Armen des Magiers.

„Was willst du?", schimpfte Stephen mit dem roten Stoff und gleichzeitig erhöhte sein Mantel den Druck an Stephens Seitentasche. Dabei spürte der Magier die Schatulle an seiner Lende.
„Was hat er?", fragte Jenna zögerlich, als sie Stephens überraschtes Gesicht bemerkte.

„Es ist unpassend!", fuhr Stephen seinen Mantel an, doch dieser schlug nur energischer auf die Seite der Tasche. Verwirrt blickte Jenna zu Stephen und ertappt sah dieser seine Freundin an. Sein Mantel hatte recht, es würde nie einen passenden Zeitpunkt geben. Aufgeregt löste sich Stephen von Jenna und kniete vor ihr auf den Boden.  Überrascht blickte sie zu ihrem Freund hinunter, als dieser nervös das kleine schwarze Kästchen aus seinem Gewand zog, konnte sie es immer noch nicht fassen. Sie umfasste überrascht ihren Mund, da sie beinah angefangen hätte zu schreien.

„Eigentlich habe ich mir das alles ein wenig romantischer vorgestellt, aber wenn ich dich jetzt nicht frage, schaffe ich es wahrscheinlich wieder nicht rechtzeitig und um ehrlich zu sein, schleppe ich den Ring schon lange genug mit mir herum.", grinste Stephen und öffnete vorsichtig das kleine Kästchen. Ein wunderschöner silberner Ring mit einem Steinchen obendrauf leuchtete in Jennas mittlerweile feuchten Augen.
„Jenna Scott, möchtest du meine Frau werden?" Stephens Stimme zitterte beinah so stark, wie es seine Hände taten und trotzdem hatte Jenna ihn klar und deutlich verstanden. Erst vorsichtig fing sie an zu nicken, bis sie schließlich ihre Stimme wiederfand und mit weichen Knien Stephen in die Augen sah. „Oh Gott ja, ja natürlich!" Überwältigt von ihren Gefühlen zog sie Stephen zurück auf dessen Beine und küsste ihn leidenschaftlich. Er zog sie heran und drehte sich mit ihr im Arm. Ein wunderbares Gefühl durchfuhr den Magier. Er hätte jetzt am liebsten Bäume ausgerissen und es der ganzen Welt verkündet, wie glücklich er gerade war.

Während er Jenna dicht an sich hielt, nahm er zärtlich ihre warme Hand und schob den kleinen silbernen Ring über ihren Finger. Begeistert sah sie auf ihre Hand und wieder zu Stephen auf.
„Oh Stephen, er ist so schön. Ich liebe dich!" Überwältigt von ihren Gefühlen liefen mehrere Tränen über Jennas Gesicht und selbstverständlich fing Stephen jede einzelne mit seiner Berührung auf.
„Ich dich für immer!", erwiderte der Magier. Beide wussten ja nicht, dass nicht jeder ihr Glück teilte.

Light (Dr.Strange FF - Buch 2)Where stories live. Discover now