☆Light - 16☆

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Kurze Zeit vorher:

Die untergehende Sonne brannte auf Jennas Haut. Dennoch streckte sie begeistert ihre Nase in Richtung Himmel. Bildete sich dabei ein, die leichte Brise des Windes zu spüren und fühlte sich zum ersten Mal wieder wohl in ihrer Haut. Wahrscheinlich lag es an den Tabletten, die sie für Stephen regelmäßig einnahm. Sie halfen ihr gut, wenigstens hatte sie keine Schmerzen mehr. Doch wohl fühlte sie sich nicht bei dem Wissen, dass sie hätte tot sein können. Ein Anschlag auf sie in ihrem eigenen zu Hause. Abermals bescherte der bloße Gedanke Jenna eine Gänsehaut. Aufgrund der ständigen Angst spielte ihr Verstand Streiche, dabei bildete sie sich ein Andras zu sehen. Der Dämon, den sie zusammen mit Stephen verbannt hatte. Sie wollte Andras vergessen, auch wenn es ihr nach wie vor schwerfiel, tat sie es für Stephen. Sie liebte ihn, das stand außer Frage und dennoch fragte sie sich mehrmals, wie es dem Dämon so ergangen war. Jedoch verdrängte sie oft ihre Gedanken. Das Kapitel war vorbei und Gott sei Dank hatte sie sich für die richtige Seite entschieden. Dachte sie bis zu diesem Moment, denn während die junge Frau dasaß, fühlte es sich so an, als würde etwas oder jemand in ihren Traum eindringen. Dabei ihren Kopf und ihre Gedanken manipulieren. Tatsächlich verschwand die wunderschöne Sonne und ein schwarzer Nachthimmel mit funkelnden Sternen erleuchtete den Himmel. Feste atmete Jenna aus und erhob sich aus dem feucht gewordenen Gras. Sie spürte jemanden hinter sich und langsam sah Jenna über ihre Schulter hinweg und der blonde Dämon dort stand. Ein liebevolles Lächeln schmückte Andras Lippen und auch die Bändigerin erwischte sich dabei, wie sie sich ein wenig freute, ihn zu sehen. Solange bis ihr Verstand sich meldete und sie daran erinnerte, wer dort vor ihr stand. Sie schwankte einige Schritte zurück und eilig kam er auf sie zu gelaufen. Gerade rechtzeitig, um sie an die Hand zu nehmen und zu verhindern, dass sie den Abhang hinunterfiel und aus ihrem Traum aufwachen würde. Geschockt sah Jenna den Dämon an, als sie seine warme Berührung spürte.

"Du dürftest gar nicht hier sein, das ist nicht real!" Jennas Stimme zitterte, während der Dämon sie näher an sich zog und sie stumm Umarmte. Verkrampft wartete die Bändigerin ab, bis er sich von ihr löste, sie dennoch weiter im Arm hielt. "Real nicht dennoch bin ich hier."
"Wie ist das möglich? Du warst eingesperrt." Jenna stemmte sich mit aller Kraft weg und unfreiwillig löste der blonde Mann die Umarmung. Enttäuscht sah er ihr hinterher und beobachtete jede einzelne Bewegung von ihr.
"Deswegen bin ich hier, lass es mich erklären, bitte.", flehte der Dämon sie an. Fragend verschränkte Jenna ihre Arme und machte eine abwartende Geste. So richtig wahrhaben konnte Jenna es noch nicht. Auch die Tatsache, dass er vor ihr stand, fühlte sich falsch an. Doch es war ihr Traum, vielleicht war er gar nicht wirklich hier? Weshalb sie die Situationen entspannter aufgriff.

Ein süffisantes Lächeln umspielte Andras Lippen und augenblicklich veränderte sich die Umgebung. Er ließ Jenna sehen, was er gesehen hatte. Zeigte ihr alles von Anfang an. Den grauenhaften Plan, den sein Vater schmiedete und die Tatsache, dass Nakaas Angriff den Dämonen-Vater befreit hatte. Der Käfig wurde geöffnet, der Teufel wurde befreit. Während Andras Jenna die Wahrheit zeigte, spürte sie mit jeder Sekunde mehr Angst. Sollte dies wirklich keine Lüge sein, stand der Menschheit ein schreckliches Schicksal bevor. Jennas Atmung erhöhte sich. Es fühlte sich beinah so an, als würde ihr Herz aus der Brust springen und geschockt sah sie in Andras Gesicht, als sie wieder ihren Körper einnahm.

"Du lügst! Das kann nicht sein. Du spielst mit meinem Verstand."
"Warum sollte ich dann ausgerechnet jetzt wieder auftauchen? Wir wurden befreit, der Käfig ist zerstört und ich bin hier, um dir zu helfen.", erklärte Andras ruhig.
"Auf einmal willst du mir helfen, warum? Ich habe dich verbannt, dir die Freiheit genommen. Woher soll ich wissen, dass du mich nicht umbringen willst?" Andras ließ es sich nicht anmerken, doch diese Unterstellung verletzte ihn.
"An meinen Gefühlen hat sich nichts geändert. Ich mache mir nur Sorgen und weiß zu was er fähig ist.", erklärte der Dämon ruhig und sah die Bändigerin dabei mit einem ehrlichen Ausdruck auf seinem Gesicht an. Jennas zweifel waren nicht fort, doch sie entschied sich dafür, ihm zu vertrauen.
"Und wie willst du uns helfen?" Jenna senkte ihren Blick, konnte nicht glauben, dass sie ihm dies tatsächlich fragte. Bis sie seine schmalen Finger unter ihrem Kinn spürte und gezwungen war, ihn anzublicken. Ihr Blick fuhr über sein kantiges Kinn, den geschwungenen Lippen und dieser markant blassen Haut, bis sie an seinen stechend hellen Augen stehen blieb und ihn einfach nur ansah.
"Ich werde dir helfen und wenn du von mir verlangst, auch den anderen zu helfen, werde ich es für dich tun. Aber dafür musst du mir vertrauen. In deinem Traum kann ich nichts tun. Erlaube mir zu euch zu kommen, lass mich herein, dann kann ich die Schutzzauber überwinden.", sprach er ruhig auf die Bändigerin ein
."Dir vertrauen? Den Fehler habe ich einmal gemacht.", hauchte Jenna leise und sah ihm tief in die Augen. Sanft streichelte er ihr durch die Haare und wirbelte eine Haarsträhne zwischen seinen Fingern.
"Ich weiß.", raunte er verführerisch. Gleichzeitig öffnete sich Jennas Mund, wollte etwas erwidern, doch im selben Moment spürte sie Andras auf ihren Lippen. Verlangend, dennoch zärtlich, küsste er die Frau, die ihm so viel bedeutete, und aus irgendeinem Grund ließ Jenna den Kuss zu. Solange bis eine unsichtbare Macht an ihrem Körper zerrte. Sie aus seinem Arm riss und Jenna schweißgebadet in ihrem Bett aufwachte. Ein Traum, es war nur ein Traum. Redete die Bändigerin sich ein und berührte dabei ihre noch leicht geschwollenen Lippen. Nein, das war kein Traum! Schwungvoll warf Jenna die Bettdecke bei Seite. Zog sich an und rannte aus Stephens Wohnung die vielen Treppen des Sanctum Sanctorum hinunter. Dabei öffnete sie stolpernd in einer schnellen Bewegung die große Eingangstür und erschrak, als der Dämon wartend vor dieser stand und sich lächelnd zu ihr umdrehte.

~•~

Puh, ich habe es mal wieder geschafft zu updaten. Zur Zeit ist ein wenig stressig, dafür entschuldige ich mich ○_○

Kleiner FunFact über mich. Ich muss beim Schreiben immer Situationsabhängig passende Musik hören :D  geht es nur mir so? Hihi
Wenn ich über Andras schreibe ist es immer diese Düstere Musik:

Light (Dr.Strange FF - Buch 2)Where stories live. Discover now