☆Light - 37☆

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Zur selben Zeit:

Genervt strich Luzifer über die entstandene Narbe in seinem Gesicht. All die Jahre war er eingesperrt gewesen in diesem gottverdammten Käfig, um schließlich fest zu stellen, dass seine so tollen Dämonen ohne ihn genau so unbrauchbar waren wie der Himmel ohne Gott. Die Einzigen, in die Luzifer sogar etwas wie Hoffnung gelegt hatte, minimierten sich langsam, aber sicher ebenfalls. Erst war es sein sechster Sohn, den er an die unerreichbare Liebe einer Frau verloren hatte und schließlich genau dieser war es, der seine besten Krieger nach und nach auslöschte. Luzifer würde es nach außen niemals zu geben, doch in Andras hatte er bereits damals große Hoffnung gelegt. Er hatte ihm die Schattendimension anvertraut und damit hatte der Dämonenvater bewusst Nakaa übergangen. Luzifer hatte schon immer ein Gespür dafür, welches seiner Wesen außerordentlich war. Mächtig genug, dass er Andras sogar die Führung seiner Dämonen zugetraut hätte. Er selbst ließ damals für seinen Sohn eine Waffe schmieden und jetzt erkannte er, welch ein Fehler es doch gewesen war.

Zähneknirschend ließ sich der Teufel zurück auf seinen Thron fallen. Von sechs seiner Kinder waren nur noch zwei übrig geblieben. Ruha, die zu unberechenbar und unvorsichtig war und Volac, der zwar stark, aber schnell die Kontrolle verlor.Keine guten Voraussetzungen, um die Bändigerin und damit den Schlüssel des Gleichgewichts für sich zu gewinnen. Er hatte seine Gegner unterschätz, das stimmte. Aber auch die Menschen waren nicht wieder zu erkennen wie damals, als er eingesperrt wurde. Schwache, ängstliche Kreaturen, die bei dem bloßen Gedanken an ihm schon vor Furcht starben, hatten ihn gestärkt.Er wuchs und wurde Mächtiger mit der Angst, mit den Opfern und mit den Ritualen, die die Menschen ihm widmeten. Doch jetzt fürchtete niemand mehr ihn oder gar die Hölle. Jetzt beherrschten Aliens oder sogenannte Superschurken die Angst der Menschen. Wenn Luzifer frei gewesen wäre, hätte er auf Dauer dasselbe getan wie sein Vater und zwar abhauen!

Während der Teufel in Gedanken versunken zu sein schien, spürte er im ersten Moment den aufkommenden Schmerz der Narbe an seiner Augenbraue nicht.Erst als die Narbe zu glühen begann, löste dieser sich aus seiner Starre und fasste sich verwundert an die Schläfe. Ein gewaltiger Knall durchfegte die Hölle und riss Luzifer von seinem Thron. Überrascht kam der Teufel exakt so schnell auf die Beine und musste erleichtert feststellen, dass seine Narben in genau derselben Sekunde aufgehört hatte zu schmerzen."So eine Scheiße!", fluchte Luzifer aufgebracht, während er durch ein Portal die Ebenen seiner Hölle absuchte und den Auslöser für die geheimnisvolle Entladung finden konnte.Volac, der aufgrund des Angriffes aufgeregt zur Tür hineinstolperte, wurde sofort durch eine lässige Armbewegung seines Vaters gestoppt.
"Kümmere dich um das Problem.", forderte Luzifer seinen Sohn auf, der ohne Widerwort aufbrach und verschwand.

Erstaunlich ruhig schloss der Teufel im nächsten Wimpernschlag das magische Portal und zog dabei seinen dunkelgrauen Anzug zurück in Form. Ruha hatte ihr Leben gelassen. Er durfte jetzt nicht den Fehler machen und noch mehr Zeit ins Land verstreichen lassen.Wenn seine Dämonen nicht im Stande waren, seinen Sohn und diese Bändigerin aufzuhalten, dann müsse er sich wohl oder übel selbst um das Problem kümmern.Mit seinem Gehstock in der Hand, den er niemals lange aus den Augen ließ, schlenderte der Teufel aus seinen heiligen Hallen der Hölle und teleportierte sich eine Ebene weiter höher. Ähnlich wie in einem modernen Callcenter erledigten Hunderte Dämonen bürokratische Aufgaben. Ja, auch die Hölle war ein Konstrukt, was wohlüberlegt geführt werden musste. Luzifers plötzliches Auftauchen blieb nicht lange unentdeckt und somit hörte das wilde Tippen und Gerede der Dämonen mit einem Schlag auf.

Eleganten Schrittes lief der Teufel mit seiner menschlich aussehenden Gestalt über den schmalen Flur. Immer wieder überflog Luzifer seine Dämonen. Doch keiner der Wesen traute sich auch nur einen Blick zu riskieren. Star blickten die Köpfe Richtung Boden und trotzdem bemerkte jeder, als Luzifer inmitten des riesig erscheinenden Raumes zu stehen kam.

Light (Dr.Strange FF - Buch 2)Where stories live. Discover now