☆Light - 24☆

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Fragend sah die Bändigerin zu Andras und auch sein Blick war entschlossen nach vorne gerichtet. Musterte seinen teuflischen Vater und angespannt hob Jenna die Hand. Hielt ihre Faust nach oben gestreckt, atmete tief durch und gab schließlich den Befehl, die Schilde zu sinken. Der giftige Rauch schoss auf die Helden zu und mit einer lässigen Bewegung bändigte sie erneut die Luft, um den Rauch davon zu schleudern. Augenblicklich eröffneten sie den Angriff und gemeinsam rannten sie auf die Dämonen zu. Etwas, was Agash überhaupt nicht gefiel und man es ihr am Gesicht ablesen konnte. Stumm deutete Luzifer mit seinen Fingern auf seinen Sohn, der Krieg, und dieser sprang ohne Widerworte auf die Helden zu, zückte sein Schwert und stach dieses mit einer gewaltigen Kraft in den Boden. Augenblicklich spaltete sich der Untergrund und beinah wäre Wanda in die Tiefen gestürzt, wenn Stephen sie nicht im letzten Moment am Unterarm packte und an sich heranzog. Ein Reflex, was der Hexe dennoch mehr bedeuten sollte, als es richtig war, und das wusste Wanda nun auch. Mit rotem Kopf bedankte sie sich zügig bei Stephen und fragend fasste er ihr merkwürdiges Verhalten auf, um sich wieder dem Kampf zu widmen. Jenna bändigte die Erde um sich herum und schleuderte einen Felsbrocken nach dem anderen auf den muskulösen Volac. Spielerisch durchschlug er die Felsen mit seinem Schwert, als er von mehreren Schülern in magischen Netzen eingesponnen wurde und ein großer Felsen ihn traf. Der Dämon schleuderte mehrere Meter nach hinten und angespannt beobachtete der Teufel den Kampf.

„Los! Jetzt tue etwas!", befahl er seiner Tochter und wieder materialisierte diese sich in Rauch, gerade als Jenna dazwischen gehen wollte, schoss der blonde Dämon ebenfalls als gewaltiger Dunst an ihr vorbei und prallte mit einem unglaublichen Knall mit seiner älteren Schwester zusammen. Eine unausweichliche Energie wurde freigesetzt und schützend hielt Jenna die Hand vor dem Gesicht. Staub rieselte durch die Luft und legte sich bei allen Beteiligten als leichter Schleier auf die Körper.

„Verdammt!", fluchte Luzifer und wie aus dem nichts formte sich eine Waffe in seinen Händen. Ruhig ging der Teufel in das Geschehene und hilfesuchend sah Jenna in die Runde. Blickte zu Stephen, der ihren Blick ebenfalls erwiderte, und erneut verstanden sie sich blind. Beide sahen wieder zu dem Dämonenvater, der seine Lanze hob.

„Er darf sie nicht benutzen!", befahl Stephen seinem Mantel und ohne zu Zögern legte dieser sich um den linken Arm des Teufels. Nahm die Waffe ebenfalls mit ein und genervt versuchte dieser das Stück Stoff abzuschütteln. Stephen formte seine magischen Fesseln und drückte den Teufel auf die Knie, während Jenna ihre Schritte beschleunigte und mehrere Meter von dem Teufel entfernt zum Sprung ansetzte. Sie hatte nur diese eine Chance, diesen einen Versuch. Ihre Faust fing an zu glühen und eine blaue Flamme umspielte Jennas Arm. Als würde die Zeit stillstehen, sah sie ihre Kameraden um sich herum kämpfen und so wie es ausschaute, würden sie tatsächlich gewinnen. Die einen kümmerten sich um Volac und hielten ihn in Schach, während Andras mit seiner dämonischen Schwester zu kämpfen hatte und Wanda diesen fleißig unterstützte. Jennas spürte die letzte Energie in ihrem Körper, konzentrierte sich auf die Hitze, die zugleich mächtig, aber auch unberechenbar sein konnte und schon immer das Element gewesen war, was für sie am schwersten zu kontrollieren war. Doch irgendetwas stimmte nicht. Während Jenna auf den Teufel zugesprungen kam, fing dieser immer breiter an zu grinsen, als würde alles nach Plan laufen. Am liebsten hätte Jenna den Anschlag abgebrochen, doch dafür war es zu spät. Luzifers Augen leuchteten auf und bevor Jenna den Angriff abfeuern konnte, stoppte sie ruckartig im Sprung. Jenna vernahm einen gewaltigen Schmerz in ihrem Brustkorb und selbst wenn sie gewollt hätte, brachte sie keinen Ton über ihre Lippen. Entsetzt sah die Bändigerin an sich hinunter und blickte in milchige Augen, in Augen einer Toten. Ruha! Die Hand der Dämonin steckte geradewegs in Jennas Oberkörper. Stöhnend fasste die Bändigerin an den knochigen Arm, um die schmerzende Stelle zu entlasten, doch mit einem Ruck zog die weißhaarige Frau Jennas Seele aus ihrem Körper und leblos fiel die Bändigerin zu Boden. Sah der Dämonin ein letztes Mal in die kalten Augen, bis alles um sie herum verschwand und sich tiefe Dunkelheit um ihre Sinne legte. Eine Energie erzitterte die Umgebung und für einen Augenblick stoppten alle Anwesenden in ihrer Bewegung.

Geschockt sahen die Helden auf die am Boden liegende Frau, während die Dämonen gehässig anfingen zu lachen und Luzifer sich aus Stephens Kraft löste, um wieder auf die Beine zu kommen. Für einen Moment stand die Zeit still, als Stephen zu der weißhaarigen Frau sah, die ihn lächelnd musterte. In ihrer rechten Hand hielt sie eine riesige Sense, während in der linken ein flimmerndes helles Licht aufleuchtete, welches diese zuvor aus Jennas Körper gezogen hatte. Jenna, seine Jenna, die nun leblos zu Boden gefallen war und mit den Augen einer Toten starr auf die Angreiferin blickte. Ruha, der Tod, öffnete ihre Hand und Jennas Seele schoss in die leuchtende Klinge der Sense, die wie eine Art Schloss die Seele in sich versiegelte. Lächelnd und ohne sich weiter ins Kampfgeschehen einzumischen, verschwand die weißhaarige Frau zusammen mit ihrem Vater genauso schnell, wie sie aufgetaucht war. Sie lösten sich alle in Rauch auf, bevor auch nur irgendjemand sie aufhalten konnte. Alle bis auf Agash, die immer noch von Andras in Schach gehalten wurde. Taumelnd lief Stephen auf seine Freundin hinzu. Ein schmerzhafter Schrei verließ seinen Körper und zittrig kam dieser zu Fall. Knallte auf seine Knie und seine Hände bohrten sich tief in den Boden neben Jenna.

Andras Augen weiteten sich, als er die plötzliche Leere in seinem Körper spürte. Eine Leere, die sich sofort mit unkontrollierter Wut füllte und aggressiv wie nie zuvor holte er Agash aus dem Gelächter, prügelte auf sie ein und endlich traf er sie mit seiner Waffe unmittelbar ins Herz. Agash kalt blaue Augen rissen auf und mit einem hellen Strahl kam der zweite Reiter zu Fall. Wieder durch die Hand des blonden Dämons, doch dieses Mal hatte der Sieg eine noch größere Bedeutung als zuvor. Schnaufend und wackelig auf den Beinen taumelte Andras in die Nähe der einzigen Frau, die er jemals geliebt hatte und kam hinter Stephen zu stehen. Mit zittrigen Händen hielt dieser Jennas Hand vor seinem Gesicht. Sein Körper bebte und heiße Tränen liefen über seine Wangen. Ihr lebloser Körper lag vor ihm und schweigend kamen alle Anwesenden, um die Bändigerin zu stehen. Tony öffnete sein Visier und auch in seinen Augen sammelten sich Tränen. Voller Hass auf seinen Vater starrte Andras die junge Frau vor sich an, seine hellen Augen verfärbten sich blutrot und am liebsten hätte er jetzt alles um sich herum vernichtet. Jedoch versteckte er sich hinter seinen Rachegedanken vor seinen eigenen Gefühlen, die kurz davor waren, seinen Körper einzunehmen. Er trauerte, er trauerte wahrlich einem toten Menschen hinterher, doch war es nicht irgendein Mensch. Es war Sie, seine Jenna! Kalt ruhten Andras Augen auf Stephen und zähneknirschend senkte auch der Dämon nun seinen Kopf. Tony legte seine Hand auf Stephens Schulter und schweigend stand er da, wollte dem Magier Kraft schenken, Kraft, die nicht einmal er mehr besaß.

~•~

Puh, was glaubt ihr wie es weiter gehen wird?
In den letzten Kapiteln war jetzt viel los, wenn ihr irgendetwas nicht verstanden habt, fragt einfach (:

Eure JanCas

Light (Dr.Strange FF - Buch 2)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon