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12.05.2019. Roermond, Niederlande

"Hey Mama!" Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen betrat ich das kahle, weiße, sterile Zimmer, in dem meine Mutter lag. "Hallo Schätzchen!" Sie strahlte übers ganze Gesicht auch, wenn ihre Situation gerade nicht die beste war.

Ich setzte mich auf den Stuhl neben dem Bett und fuhr mir einmal durch die Haare. "Wie schaffst du das?", wollte ich kraftlos wissen. "Was?" Fragend musterte sie mich.

"Wie schaffst du es glücklich zu sein, obwohl es in deinem Leben nur bergab geht?" Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie ergriff meine Hand. Ein wohliges Gefühl machte sich in mir breit und ich drückte ihre Hand.

"Ich bin glücklich, weil es mir nichts bringt traurig zu sein! Das Leben mag zwar nicht kurz sein, aber auch nicht lang. Ich will es nicht damit verbringen traurig zu sein und alles zu hinterfragen! Ich will es genießen, egal auf welche Art und Weise! Deswegen bin ich glücklich. Ich will, das ihr mit einem Lächeln an mich zurück denkt und nicht mit einem traurigen Ausdruck! Ich möchte ein erfülltes Leben haben und das geht nunmal nur, wenn ich glücklich bin und die Personen bei mir habe, die ich liebe!", erklärte sie mir sanft und sah mich mit diesem Ausdruck an, den nur Mütter haben können. 

"Aber was ist, wenn diese Person nicht mehr da ist? Was ist, wenn ich sie von mir gestoßen habe...", fragte ich traurig weiter und wagte es nicht meiner Mutter in die Augen zu sehen. 

"Dann musst du für sie kämpfen und ihnen zeigen, wie wichtig sie dir sind! Mach ihnen klar, das es ein Fehler war sie gehen zu lassen! Geb nicht auf Schätzchen! Hätte ich schon aufgegeben wäre ich nicht mehr hier..." Sie legte ihre Hand an meine Wange und strich sanft mit ihrem Daumen über meine Haut. Ich wischte mir meine Tränen weg und nickte schwach. Meine Mutter drückte noch einmal meine Hand, als ein Arzt rein kam

"Jenna... Du musst jetzt leider gehen. Deine Mutter ist schon am Ende ihrer Kräfte!" Verständnisvoll stand ich auf und verabschiedet mich von meiner Mutter und dem Arzt.


13.05.2019. Monte Carlo, Monaco

"Max?" Unsicher lief ich durch die Wohnung meines besten Freundes.

Direkt, nach dem Besuch bei meiner Mutter, war ich nach Monaco, zu Max geflogen, damit es einfacher für mich ist. "Ich bin hier!" Ich folgte der vertrauten Stimme und fand Max im Wohnzimmer, an seinem Simulator, vor.

"Hey Maxie!", begrüßte ich ihn, indem ich ihm einmal durch die Haare wuschelte. "Hey Jen. Wie wars bei deiner Mutter?", fragte er sofort, als ich mich aufs Sofa plumpsen lies und mir einmal erschöpft übers Gesicht fuhr. "Ganz okay. Sie ist immer noch sehr erschöpft, aber die Ärzte meinen, das sie sich wieder ganz erholen wird, wenn nicht noch etwas passiert..."

Ich merkte, wie Max sich neben mich setzte und mich in den Arm nahm. "Es wir besser!", versprach er mir leise und ich nickte erschöpft. "Das hoffe ich mal..."

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"Hast du jetzt wirklich die Pancakes ankokeln lassen?" Ungläubig sah ich Max an, welcher nur schuldbewusst zu Boden sah und auf seiner Unterlippe rumkaute.

Ich seufzte einmal schwer und ging an ihm vorbei in die Küche. "Alles muss man selber machen..." Er gab ein kleines 'Tut mir Leid' von sich, das ich aber vollkommen ignorierte.

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Mit einem lauten Geräusch stellte ich Max die Pancakes vor die Nase und musterte ihn vorwurfsvoll. "Du solltest echt mal einen Kochkurs belegen! Wofür hast du eine Küche, wenn du nicht kochen kannst?", wollte ich schon fast genervt wissen. Er zuckte mit den Schultern, während er sich die Pancakes reinstopfte.

"Iss nicht so hastig! Sonst wird dir gleich schlecht!", warnte ich ihn dann etwas sanfter. Max verdrehte nur die Augen und murmelte irgendetwas, was ich aber auf Grund des Essens nicht verstand.

"Na gut... Ich geh dann mal schlafen!" Er nickte und ich verschwand in mein Zimmer.

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"Jenna..." Ich wurde durch Max' leise, brüchige Stimme geweckt und schlug müde die Augen auf. "Was ist los?" Ich rieb mir die Augen, bevor ich mich aufsetzte und Max in dem dunklen Raum suchte.

"Mir, mir ist schlecht...", wimmerte mein bester Freund. Ich stieß einmal die Luft aus und rutschte zur Seite. "Ich hab dir gesagt du sollst nicht so stopfen! Aber komm her!" Ich klopfte neben mich wartete auf Max. Er legte sich neben mich und platzierte seinen Kopf auf meinem Bauch. "Jetzt schlaf! Wenn was ist weck mich einfach auf!" Er nickte, wie ein kleines Kind und kuschelte sich näher an mich.

Ich wuschelte ihm durch die Haare, bis er einschlief und ich sein regelmäßiges Atmen hörte. Max' Brustkorb hebt und senkte sich regelmäßig und ich zog die Decke über ihn.

Noch einmal schaute ich auf ihn runter, bis ich die Augen schloss und mich weiter in die Kissen sinken ließ.


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Was haltet ihr bis jetzt von der Story?
Würde mich über Feedback freuen, weil ich das Gefühl habe, das ich Leser verliere...

Viel Spaß noch!!!

LG

The Friend of your Friend [ABGESCHLOSSEN]Onde histórias criam vida. Descubra agora