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11.05.2019. Barcelona, Spanien

Charles POV

Gestresst lief ich mit Seb die Einfahrt, zu Carlos Villa, rauf. Wir hatten noch ein wichtiges Meeting, weswegen wir zu spät waren. Eigentlich freute ich mich auf den Abend mit den Jungs, andererseits hatte ich auch Angst. Seb meinte Jenna würde da sein und wie wir ja alle wissen ist sie zur Zeit nicht gut auf mich zu sprechen. Leider...

"Glaubst du sie wird mit mir reden?" Ängstlich sah ich zu Seb rüber, welcher mit den Schultern zuckte. "Bestimmt", redete er mich gut zu, als er mir einmal ermutigend auf die Schulter klopfte.

Ich atmete ein mal tief ein, straffte die Schultern und betrat, zusammen mit Seb, Carlos' Garten. "Hey Leute!" Sofort schlug Seb mit allen ein, während ich noch etwas hilflos rum stand. "Hey Charles..." Ich drehte mich bei dem Klang von Jenna's Stimme und sah ihr in die Augen. Sie strahlten eine gewisse Unbehaglichkeit, aber auch Freude aus. "Hey Jenna! Wie geht es dir?", fragte ich etwas ungeschickt und könnte mich im nächsten Moment für diese Frage ohrfeigen. Natürlich geht es ihr Scheiße Charles! Denk doch mal nach! Immerhin bist du der dafür! 

Sie biss sich auf die Unterlippe, als müsste sie überlegen, was sie sagen sollte. "Mir geht es nicht sehr gut... Dir wahrscheinlich auch nicht, wenn ich richtig sehe..." Ich nickte  und sah mich um. Überall sah man fröhliche Gesichter und es ertönte lautes Gelächter.

Verlegen rieb ich mir den Nacken. Unwissend, was ich jetzt sagen sollte." Ich-Ich... Also ich wollte fragen, wie es so-so auf der Arbeit läuft..." Unsicher schaute ich ihr in die Augen, aber sie erwiderte meinen Blick nur mit einem warmen Lächeln. Was mir aber auch auffiel, war der Abstand, den sie zu mir hielt... Na ja, Ich kann es ihr nicht verübeln!

"Es läuft gut. Wie läuft es bei dir? Das nächste Rennen ist ja in Monaco...", wollte sie jetzt wissen und es war so, als würde mein Gehirn nicht mehr arbeiten. "Mir-Mir... äh... Bei mir läuft es auch ganz gut. Viel Stress... wegen Monaco!" "Dann überarbeite dich mal nicht!" Damit kehrte sie mir den Rücken.
Ich versuchte mir das Lächeln zu verkneifen, was aber nicht klappte. Suspekt schielte Seb zu mir rüber und ich deutete mit dem Kopf in Jenna's und Max Richtung. Als könnte er meine Gedanken lesen fing auch er an zu grinsen.

-

Den ganzen Abend versuchte ich nicht alle zwei Minuten zu Jenna zu schauen, aber es klappte nicht ganz. Irgendwann rammte Max mir dann seinen Elbogen in die Rippen und ich zischte schmerzvoll. 

"Hast du eigentlich irgendwelche Probleme?" Vorwurfsvoll sah ich ihn an,aber er zuckte nur mit den Schultern. "Lad' sie auf ein Date ein!" Mit geweiteten Augen und offenem Mund starrte ich den Niederländer an. "Vor zwei Wochen hättest du mir noch gerne den Kopf ausgerissen und mich in Einzelteile zerteilt und jetzt sagst du mir ICH soll sie auf ein Date einladen?" Er nickte nur. "Ich sehe doch, wie scheiße es euch beiden geht. Sie soll wieder glücklich sein!" Damit ging er und ich fing an zu grübeln. Soll ich es tun? Soll ich sie auf ein Date einladen? Wird sie es überhaupt annehmen?

Ich war so in Gedanken versunken, das ich gar nicht bemerkte, wie Jenna das Hausinnere betrat. Ich sammelte mich und ging ihr vorsichtig hinterher.

Ich fand sie in der Küche wieder. Gegen die Arbeitsplatte gelehnt. Als ich sie genauer anschaute bemerkte ich, das ihr Tränen über die Wangen liefen. Ohne nachzudenken ging ich zu ihr und nahm sie in den Arm. Zu meiner Überraschung drückte sie mich nicht weg, oder machte sonst irgendwas. Vorsichtig strich ich ihr über den Rücken, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte.

Vorsichtig löste ich mich von ihr, damit sie nicht gleich einen Herzinfarkt bekommt.
Sie sah zu mir auf und wischte sich mit einer schnellen Bewegung die Tränen von den Wagen. Gerade, als ich anfangen wollte zu reden machte sie auf Absatz kehrt und ließ mich allein in der Küche zurück.

Enttäuschst stütze ich mich auf der Theke ab und seufzte schwer. Dachte ich wirklich, das es ihr nichts ausmachen würde? Ich hab ihr Vertrauen zerstört. Sie hat Angst vor mir... Hab ich das vergessen? Mit einem Ruck richtete ich mich wieder auf und lief nach draußen. Von Jenna keine Spur... Genauso, wie von Max.

"Warum ist Jenna raus gerannt, als hätte sie einen Geist gesehen?" Fragend kam Seb auf mich zu. "Ich hab sie umarmt...", flüsterte ich leise. Mit einem erstaunen Gesichtsausdruck musterte mein Teamkollege mich. "Du hast was? Du weißt schon, das sie in gewisser Art und Weise Angst vor dir hat, oder? Nur weil sie heute mit dir geredet hat heißt das nicht, das sie keine Angst mehr hat!" Ich nickte nur bestürzt und nahm mir meine Sachen. "Ich fahre schon ins Hotel" Die anderen musterten mich zwar fragend, aber ließen mich gehen.

Ich stieg in meinen Leihwagen und verließ Carlos' Anwesen.

The Friend of your Friend [ABGESCHLOSSEN]Onde histórias criam vida. Descubra agora