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18.03.2019. Melbourne, Australien

Ich wachte mit heftigen Kopfschmerzen auf und rieb mir die Schläfe. Ich hatte eindeutig etwas zu viel getrunken.

Ich wollte aufstehen, doch etwas hinderte mich daran. Ich sah auf meinen Bauch, da lag ein Arm.

Er hielt mich festumklammert und meine Augen weiteten sich. Ich schaute nach rechts und erblickte Max' schlafendes Gesicht.

Meine Augen wurden noch größer und ich war plötzlich hell wach. Mein Kater war wie weggeblasen. 

Bitte las es nicht das sein,was ich denke,das es ist! Max und ich hatten schon einmal etwas und danach hatten wir geschworen es nie wieder zu tun.

Ich hob die Decke an und atmete erleichtert auf. Ich hatte eine Jogginghose und ein Shirt von Max an. Es war also doch nicht das, was ich dachte.

Erst jetzt fiel mir auf, das ich gar nicht in meinem Zimmer war, sondern in Max seinem. Mit 200 Kilo weniger auf den Schultern ließ ich mich wieder ins Kissen fallen und schloss nochmal die Augen.

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Ich wurde durch ein Grummeln neben mir wach und öffnete die Augen. Ich war nicht so müde wie anfangs, rieb mir aber trotzdem noch mal die Augen.

"Morgen Max" Erschrocken schaute der Genannte auf und sah mich panisch an. "Keine Sorge. Wir haben nichts gemacht, was wir nicht hätten machen sollen! Wir haben unser Versprechen gehalten!", versicherte ich ihm und er sah mich erleichtert an.

"Es sei denn..", warf ich ein, was dafür sorgte, das Max die Augen wieder aufriss. "Wir haben uns danach angezogen, was ich stark bezweifele" Er ließ sich wieder fallen und murmelte irgendwas, für mich unverständliches.

"Na komm. Wir müssen aufstehen. Die anderen fragen sich bestimmt schon,wo wir sind" Er nickte und und stand auf.

Max lief zu seinem Koffer, holte zwei Kopfschmerztabletten raus und gab eine davon mir, mit einer Flasche Wasser.

"Danke" Er nickte und ging ins Bad. Ich hatte keine richtige Lust mich um zu ziehen, also wartete ich einfach auf Max und wir gingen dann zusammen in den Frühstückssaal. 

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Als wir den Saal zusammen betraten grinsten uns ein paar der Fahrer dreckig an und das Blut schoss in meine Wangen.

"Was ist gestern passiert?", wandte ich mich flüsternd an Max, welcher nur mit den Schultern zuckte"Ich weiß es auch nicht" 

Wir setzten uns zu Charles und Seb. Sebastian grinste die ganze Zeit nur so dumm vor sich hin, bis ich es irgendwann nicht mehr aushielt.

"Warum grinst du so dumm?" Das brachte ihn nur noch mehr zum grinsen. "Ihr könnt euch an nicht mehr erinnern, oder?"

Max und ich schüttelten beide den Kopf, bis Charles das Wort ergriff. "Max hat gester so viel gesoffen, das der Gute notgeil wurde und dich auf sein Zimmer verschleppt hat. Hätte der das nicht gemacht,hätten wir wahrscheinlich 'n Live-Porno von euch bekommen"

Schockiert sah ich zu Max, der jetzt auch wie so ein bekiffter Dackel grinste. Ich verpasste ihm einen Tritt gegen das Schienbein und er jaulte auf. "Wofür was das denn?" "Dafür, das du so viel getrunken hast" "Du hast auch getrunken!", rechtfertigte er sich, was ich aber gekonnt ignorierte.

Charles sah nicht sehr erfreut aus, aber das kann ja auch daran liegen, das er auch 'nen leichten Kater hat. Maxy's Plan würde nie funktionieren, oder glaubt ihr an Liebe auf den ersten Blick? Ich nämlich nicht!  

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Nach dem Frühstück verzog ich mich auf mein Zimmer und machte mich fertig. Ich war so überhaupt nicht in der Stimmung mir was vernünftiges anzuziehen, weswegen ich einfach nur meine Hose wechselte und mir einen Hoodie überzog. 

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Ich war gerade in Max' Terminplan vertieft, als es an meiner Tür klopfte.

Verwirrt stand ich auf. Wer kann das sein? Max hat noch ein Meeting,der ist das unmöglich,aber wer könnte sonst was von mir wollen?

Immer noch verwirrt öffnete ich die Tür und sah in das Gesicht von Charles. "Hallo Jenna!" Schüchtern lächelte er mich an. "Hallo Charles! Was kann ich für dich tun?" Er rieb sich verlegen den Nacken. "Hast du Lust was mit mir zu machen? Ich hab Langeweile und Seb telefoniert gerade mit seiner Frau" "Natürlich. Komm doch rein"

Ich trat zur Seite, so das er eintreten konnte und schloss die Tür dann. "Tut mir Leid, das das so unordentlich hier ist" Schnell räumte ich meine Sachen von dem kleinen Tisch und blickte verlegen zu Boden.

"Das ist doch nicht unordentlich! Hast du mal mein Zimmer gesehen?", lachte er und ich musste grinsen. "Hab ich noch nicht, aber wenn du das sagst muss das ja was heißen"

Er verkreuzte die Arme vor der Brust und musterte mich skeptisch. "Heißt das etwa ich bin unordentlich?" Ich nickte und schmiss mich auf mein Bett. Er stand etwas verloren im Zimmer rum, bis ich neben mich klopfte.

"Wird Max dann nicht eifersüchtig?" Verwirrt, über seine Frage, schüttelte ich den Kopf. "Nein! Wieso sollte er?" "Ihr seit doch zusammen?" Ich schaute ihn noch verwirrter an. "Ähm...Nein. Wie kommst du darauf?" "Na gestern Nacht" "Ach so. Wir waren beide besoffen. Das ist halt passiert. Wir sind nicht zusammen"

Charles nickte und legte sich dann neben mich. "Wie ist das so mit Max?" Ich blickte zur Seite und hob fragend eine Augenbraue.

"Was meinst du?" "Wie ist es mit ihm befreundet zu sein? So als Mädchen. Er hat so einen außergewöhnlichen Charakter" "Man hält es aus. Er kann schon anstrengend sein, aber nach 'ner Zeit gewöhnt man sich dran"

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Wir unterhielten uns eine ganze Weile und ich erfuhr, das er einen Bruder hat, der in der Formel 4 fährt und sein Vater eider schon verstorben ist.

Ich erwischte ihn immer wieder, wie er mich einfach nur an sah, als hätte alles um ihn herum sich aufgelöst und nur ich wäre da. Ich sah dann immer wieder schnell weg und biss mir auf meine Unterlippe.

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"Ich bin wieder da!" Ich hörte Max' Stimme und sah auf. Charles und ich hatten gerade so gelacht, das ich irgendwie halb auf ihm drauf lag.

"Ich bin hier!" Max kam zum Bett und musste sich ein Lachen verkneifen. "Was ist eure Mission?" Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung? Was ist deine?" Max ließ sie auf einen Stuhl fallen. "Ich wollte eigentlich mit dir Essen gehen.

Plötzlich erhob Charles sich ruckartig. "Dann geh ich mal" Ich schaute ihn an und glaubte ein wenig Traurigkeit in seinen Augen zu sehen.

"Bye Charles!" Ich drückte ihn einmal kräftig, ehe er mein Zimmer verließ. 

"Ha! wusste ich es doch!" Erschrocken zuckte ich zusammen zusammen. "Hast du 'nen Gehirnschaden oder so? Was schreist du hier so rum?!"  Max grinste mich siegessicher an.

"Hast du die Traurigkeit in seinen Augen gesehen, als ich gesagt habe, dass ich mit dir Essen gehen will?" Ich verdrehte genervt die Augen.

"Max! Ich kenne ihn seit nicht mal zwei Tagen! Er kann nicht verliebt sein!" Mein bester Freund verkreuzte die Arme vor der Brust und musterte mich. "Schon mal was von Liebe auf den ersten Blick gehört?" Ich musste seufzte.

"Maximilian Emilian Verstappen! Hör auf zu sagen, er wäre in mich verliebt! Das ist er nämlich nicht!"

Maximilian war natürlich nicht sein echter Name. So nannte ich ihn immer,wenn ich genervt, oder sauer auf ihn war.

Ich stand auf. "Na komm" "Wohin?" Ich schnappte mir meine Schuhe und meine Jacke. "Ich dachte du wolltest mit mir Essen gehen?" "Ach ja" Er stand auf und zusammen verließen wir das Motorhome.

The Friend of your Friend [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt