Kapitel 8

4.8K 199 33
                                    

Fassungslos starte ich ihn an.

Es war ein Moment gewesen, mit dem ich niemals gerechnet hatte. Ein Moment, den ich niemals für möglich gehalten hatte. Ein Moment- Ich war total überfordert, fassungslos und überglücklich zugleich gewesen. Meine Gefühle spielten verrückt und ich wusste nicht, wie ich einen klaren Gedanken fassen sollte. Es war wie ein Rausch, wie ein Höhenflug gewesen, denn niemals hätte ich erwartet, dass es einst dazu kommen würde. Dass Severus mir seine Gefühle gestand. Und auch wenn ich es niemals für möglich gehalten hatte, so hatte ich es mir dennoch, tief in meinem Inneren, gewünscht gehabt.

Doch dann, endlich; fiel ich ihm um den Hals; „Ja!" Rief ich und seine Arme legten sich um meine Taille.

Wieder einmal fühlte ich mich sicher, geborgen und glücklicher als ich es zuvor jemals gewesen war. Wieder einmal kitzelte sein Geruch, den ich so sehr liebte, in meiner Nase und ich wünschte mir nichts mehr, als ihn bis zum Rest meines Lebens wahrnehmen zu können. Seine Umarmungen und Lippen bis zum Ende meines Lebens zu spüren. Ihn den bevorstehenden Rest meines Lebens an meiner Seite zu wissen, jeden Tag, jede Stunde, immer. Und mir war eines Glas klar gewesen; Das zwischen ihn und mir war die Liebe, von der so viele Bücher erzählten. Diese Liebe war echt. Sie war tiefgründig. Einzigartig. Und einfach unbeschreiblich schön.

„Ja?" Fragte er grinsend nach und wie zur Bestätigung pressten sich meine Lippen auf seine.

Es war perfekt gewesen.

Er war perfekt gewesen.

„Bleib bei mir." Flüsterte ich, als ich einige Haare aus seiner Stirn strich.

„Immer." Antwortete er und presste seine Lippen erneut auf meine.

Nun gab es ein uns.

Und ich würde es für nichts auf der Welt missen wollen.

———

Einige Minuten später standen wir am Ufer des Sees und er versuchte mir vergeblich beizubringen, wie man Steine über das Wasser flippen ließ. Es schien eines seiner verborgenen Talente gewesen zu sein. Doch während seine immer mehrere Geräusche wie Flipp.. Flipp.. Platsch von sich gaben, und somit einige Meter über das glitzernde Wasser tanzten, kamen von meinen nur ein Platsch und sie wurden nie wieder von irgendwem gesehen.

„Den Stein legst du vorerst so in deine Hand." Er machte es mir vor, damit ich es ihm nachmachen konnte „Dann winkelst du deine Hand an, nimmst etwas Schwung aus deinem Gelenk und nur aus deinem Gelenk, nicht aus deinem Arm und lässt ihn flippen."!Und wieder gelang es ihm perfekt.

Sein Stein hüpfte ein paar mal über das blaue Wasser und versank nach einer kleinen Weile, während sich über ihm kleine Kreise bildeten.

Und wieder einmal versank meiner gluckernd ohne nur ansatzweise den Anschein gemacht zu haben, dass er flippen würde.

„Ich geb es auf." Schulterzuckend sah ich ihn an  „Das macht doch-"

Ich wurde unterbrochen von einer Hand, die sich gegen meinen Rücken drückte.

Platsch..

Ja, ich hätte mich über dieses Geräusch gefreut gehabt, wenn es sich dabei um einen meiner Kieselsteine gehandelt hätte. Doch diesmal ging es bei diesem Geräusch um mich, denn Severus Snape hatte mich, samt all meiner Klamotten, in den See geschupst gehabt.

Prustend tauchte ich auf und wischte einige nasse Haarsträhnen, die in meinem Gesicht klebten, fort. Das Wasser war zwar warm gewesen, doch trotz allem war das Gefühl der nassen Kleidung, die an meiner Haut geklebt hatte, ekelhaft.

Ich warf ich ihm einen wütenden Blick zu.

„Was soll das?" Ein kleines Lächeln wollte sich auf meinen Lippen breit machen bei dem Anblick, wie er mich ansah, als wäre er wie hypnotisiert gewesen.

Dann lief ich, möglichst gutaussehend, aus dem See und stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn „Gibt es vielleicht etwas, was du dazu sagen möchtest?"

„Du siehst- scharf aus, wenn ich das so sagen darf." Er zog grinsend eine Augenbraue nach oben.

Wenn er wüsste..

„Das ist alles?" Hackte ich belustigt nach und er nickte mit leuchtenden Augen „Ich kommentiere das nicht weiter und falls das die Anmerkung sein sollte für Aufgeben gibt es nicht, dann zeig es mir noch einmal. Vielleicht schaffe ich es dieses Mal."

Lachend schüttelte er den Kopf „Gut, pass auf."

Er lief ans Ufer um einen weiteren Stein aufzusammeln. Doch dazu kam er erst gar nicht, denn ich lief ihm leise nach und schupste ihn, bevor er sich überhaupt nach einem gebückt hatte, ebenfalls in das angenehm Wasser.

Was sollte ich sagen..

Mit nassen Haaren sah er noch besser aus, als ich es jemals für möglich gehalten hatte.

„War das meine Rache?" Grinsend sah er mich an, als würde es ihm nicht ansatzweise etwas ausgemacht haben.

Vielleicht hatte er aber genau das erwartet gehabt

„Das war die Rache." Stimmte ich ihm zu.

„Du hilfst mir nun heraus, habe ich recht? Mein Gewand ist nass und dadurch äußerst schwer." Er hielt mir seine Hand hin.

Grinsend griff ich nach ihr, doch statt das ich ihn heraus zog, zog er mich erneut in das Wasser und ich landete genau neben ihm. Erneut prustend tauchte ich auf und zog, mehr oder weniger amüsiert, erneut eine Augenbraue nach oben.

„Musste das wirklich sein? Bin ich nicht schon nass genug?"

„Müssen und wollen sind zwei Sachen, Mrs D/N/N."

„Und warum wollten Sie dies, Professor?"

„Sie sehen nass unfassbar gut aus, wissen Sie."

Ironischer Weise verdrehte ich die Augen und verschränkte meine Arme hinter seinem Nacken „Ist das so?" Kicherte ich und legte meine Beine um seine Hüfte, immer noch im Wasser stehend.

„Wenn Sie wüssten.." nuschelte er und küsste mich.

Vereinzelte Tropfen seiner Haare trieften auf meine Wangen, doch das störte mich keines Weges. Wie immer war es perfekt gewesen.

Mehr als perfekt.

Severus Snape - Der, den ich nicht lieben durfteWhere stories live. Discover now