Kapitel 26

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Severus sah mich an, als könnte er nicht glauben, was er soeben gehört hatte. Doch daraus machte ich ihm keinerlei Vorwurf, im Gegenteil; Diese Art und Weise, diese Seite von ihm, war mir bislang völlig unbekannt gewesen.

,,Hat es dir die Sprache verschlagen?" Lächelte ich.

Seine Augen funkelten, als er sagte: ,,Nichts außer dein wunderschönes Gesicht könnte mich verstummen lassen." Liebevoll strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und anschließend hinter mein Ohr ,,Diese Information ist noch nicht greifbar für mich. All die vergangene Zeit war es mir verboten, dich in der Öffentlichkeit zu liebkosen. Es waren immer die selben vier Wände, in die wir uns zurückziehen musste. <und nun scheint all dies Vergangenheit zu sein. Es gäbe nichts anderes, keine andere Sache, die mich in diesem Moment mehr Glück verspüren lassen könnte."

Und dann küsste er mich so liebevoll, dass es sich danach anfühlte, als würden wir verschmelzen. Als würden unsere Herzen im selben Takt schlagen und als würden wir das pure Glück atmen. Nichts hätte diesen Moment perfekter machen können und so vergaß ich alles, was um uns herum gewesen war. Ich bemerkte nicht einmal, dass wir uns immer mehr dem federweichen Bett nährten und er sich wenige Minuten später über mir abstützte. Es schien mir ein Wunder zu sein, dass all unsere Klamotten nach und nach ihren Platz auf dem Boden fanden und er sich langsam in mich schob. Meine Hände fühlten seine weiche Haut bis hin zu seinen samtigen, schwarzen Haaren. Sein warmer Atem strich von meinem Nacken, bis hin zu meinem Ohr, hinunter zu meiner Wange und sein Geruch, der in meine Nase strömte, ließ jede einzelne Zelle meines Körpers kribbeln. So musste sich schweben anfühlen.

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Seine Finger strichen zärtlich über meine unbekleideten Arme während mein Kopf auf seiner sich hebenden und senkenden Brust ruhte. Die letzte Stunde schien eine der schönsten in meinem gesamten Leben gewesen zu sein. Noch nie hatte ich mich so geliebt gefühlt. Noch nie waren wir so vertraut miteinander gewesen und noch nie hatte sich etwas so fantastisch angefühlt, wie in diesen erlebten Momenten mit ihm. Mir wurde jeden Tag mehr klar, wie sehr ich ihn liebte und das es niemals jemand anderen für mich geben würde. Er und ich, wir gehörten zueinander. Wir waren wie zwei Seelen, die im Einklang miteinander durch die Luft tanzten, wenn wir beieinander waren.

Doch dann wurde mir klar, dass dieser Moment nicht für ewig andauern würde und eine unbekannte Art von Trauer legte sich auf mein Gemüt. Wir hatten für ein paar Stunden alles um uns herum vergessen können. Doch die Außenwelt stand dennoch nicht still. Dort Draußen war alles anders, nichts war harmonisch. Es herrschte ein Krieg, der dunkel und finster war und der einige Leben kosten würde. Niemand von uns konnte dem ein Ende setzen. Keiner wusste, wie unsere Zukunft aussah oder ob wir überhaupt eine Zukunft hatten.

Ein eiskalter Schauer lief über meine Haut und als hätte er es bemerkt flüsterte er mit seiner dunklen, liebevollen Stimme:

,,An was denkst du, Liebste?"

Ich wollte es ihm verschweigen, unseren Moment nicht zerstören doch ich wusste, dass lügen mich in keinem Fall weiterbringen würde. Er wusste, dass etwas nicht in Ordnung war.

,,Ich habe Angst." Gestand ich ihm ,,Vor der- Vor unserer Zukunft."

,,Das ist völlig normal." Beruhigte er mich ,,Du hast Angst, weil dir die Gewissheit fehlt. Die Zukunft ist ein wahres Abenteuer. Sie ist voller Überraschungen." Erneute Wehmut klang in seiner Stimme, dann atmete er tief ein ,,Liebste. Ich möchte unseren Moment in keinem Fall zerstören. Würde es nach meiner Wenigkeit gehen, dann würde ich diesen wunderbaren Moment ins endlose ziehen wollen. Doch keine Magie der Welt könnte mir diesen Wunsch erfüllen. Und genau daher muss ich dich auf das Bevorstehende vorbereiten."

Severus Snape - Der, den ich nicht lieben durfteWhere stories live. Discover now