Kapitel 24

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Er nahm mir diese Entscheidung ab, als könnte er über mich urteilen, wie über sein leibeigenes Kind. Es war nicht von annähernder Bedeuten für ihn, dass ich mich strikt gegen sein Vorhaben, mich bei den Malfoy's einzuquartieren, wehrte. Nicht einmal meineBemerkung, dass Draco mir unter diesen Umständen noch näher kommen könnte, als er sowieso schon getan hatte, brachte ihn nicht von seinem Vorhaben ab. Und so stand ich einige Tage später vor dem finster aussehenden Gebäude der wohl wohlhabendsten Familie unserer Zeit.

,,Ich halte das immer noch für keine gute Idee, Severus." Beklommen sah ich ihn an ,,Wir können uns unter diesen Umständen kaum noch sehen und nahe sein erst recht nicht. Diese Zeiten sind schon düster genug, für uns alle. Müssen wir uns selbst noch mehr Steine in den Weg legen?"

,,Es geht mir um deine Sicherheit, Teuerste. Um nichts anderes. Und auch, wenn es dir anders zu sein scheint; Wir werden uns sehen. Wir werden uns nahe sein. Meine Wenigkeit wird dich besuchen kommen, wann immer es mir möglich ist."

Genervt atmete ich aus ,,Beruhigt es dich, wenn ich hier bin und vorerst bleibe? Gibt es dir ein besseres Gefühl?"

,,Durchaus." Lautete seine Antwort.

,,In Ordnung." Ich nickte und versuchte es so liebevoll wie nur irgendwie möglich rüberzubringen ,,Du hast gewonnen, mein Schatz. Ich bleibe hier, für dich und damit du beruhigt bist."

Er hatte genug Ballast mit sich herumzutragen, daher lag es mir fern, ein mitwirkender Teil dessen zu sein. Und auch, wenn mich die Vorstellung beunruhigte, einige Meilen von ihm entfernt und somit völlig hilflos zu sein, so tat ich es dennoch für ihn und sein Gewissen.

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,,So so." Lucius Malfoy begrüßte mich mit einem erwartungsvollen Blick ,,Da ist sie nun also, D/N D/N/N. Die perfekte Frau für meinen Sohn."

Und somit wurde mir klar, dass ich mich nun endgültig mit diesem Thema auseinandersetzen durfte.

,,Lucius!" Narcissa warf ihrem Mann einen warnenden Blick zu, ehe sie lächelnd auf mich zukam und mich herzlich in ihre Arme schloss ,,Wir freuen uns, dass du endlich bei uns bist, D/N!" Kurze Zeit später ließ sie wieder von mir ab und zwinkerte mir kaum merklich zu ,,Professor Snape liegt deine Sicherheit offenbar sehr am Herzen. Kein Wunder- Schließlich bist du ein durchaus wichtiger Teil für unsere bevorstehenden Zeiten. Nicht wahr, Draco?"

Der hellblonde Schopf schob sich zwischen seinen Eltern hindurch und begrüßte mich mit einem schwachen, aber sehr ehrlichem Lächeln. Es schockierte mich, ihn so zu sehen; Seine Haare waren zerzaust und seine Haut war kreidebleich gewesen. Unter seinen Augen lagen tiefe, schwarze Schatten. Man hätte meinen können, dass er Tage kein Auge zu bekommen und nicht eine Minute Schlaf gehabt hatte. Seine Klamotten saßen locker und er schien beinahe in ihnen zu verschwinden- Auch Essen schien er in den letzten Zeiten kaum zu sich genommen zu haben. Es tat mir weh, meinen besten Freund in solch einer schlechten Verfassung zu sehen, doch wundern tat es mich keines Falls. Diese Zeiten waren gerade für ihn und seine Familie kein Segen gewesen, eher die pure Finsternis, die sie beinahe verzerrte. Denn keiner von ihnen, weder Lucius noch Narcissa, sahen nach genauerer Beobachtung wirklich lebhaft aus. Auch sie waren blass und wirkten erschöpft.

,,Nun-" Lucius hielt sich an seinem pechschwarzem Stock fest ,,Draco, mein Sohn. Zeig unserem Gast doch gleich einmal ihr Zimmer." In seiner Stimme lag etwas herrschendes ,,Sie soll sich wie zu Hause fühlen. Nicht wahr, Severus?"

Mein Freund, der die ganze Zeit still hinter mir stand, legte mir beruhigend seine Hand auf die Schulter; ,,So ist es, Malfoy. Ich gebe Miss D/N/N mit Bedacht in eure Obhut. Und ich selbst werde es mir zur Aufgabe machen, sicher zu gehen, dass alles in bester Ordnung ist."

Severus Snape - Der, den ich nicht lieben durfteWhere stories live. Discover now