Der Epilog

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Gloris Sicht:

Ich öffnete die Augen einen Spalt. Ich sah Licht. Ich blinzelte einmal. Das Licht brannte in meinen Augen, als wäre es Feuer. Irgendwann öffnete ich meine Augen vollständig.

Unter mir fühlte ich ein Bett. Ich setzte mich in diesem Bett auf. Ich drehte meinen Kopf und blickte durch den Raum, in dem ich lag. Es war Mein Zimmer. Als ich neben mich blickte, erschrak ich. Neben mir lag Mike... Er schlief noch. Ich rüttelte an ihm, bis er sich rührte. Ich lächelte. Hatten wir es geschafft? Waren wir den Bomben lebend entgangen? Ich überlegte. Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte, war wie die Bombe neben uns platzte. Mike und ich hielten unsere Hände. An mehr hatte ich keine Erinnerung. Außer, dass wir in Fetzen zerflogen sein mussten. zur Sicherheit blickte ich an mir runter. Ja, eindeutig. Mein Körper war noch vollstänig und sah so aus wie immer. Mike neben mir, öffnete langsam sein Augen. Er blinzelte einige Male, um sich an das Sonnenlicht, das von draußen kam zu gewöhnen. Er schreckte auf. Dann schaute er in meine Richtung. Er riss die Augen erstaunt auf und lächelte. "Wie... Wie ist das möglich?" fragte ich verwirrt. "Ich habe keinen blassen Schimmer," war seine Antwort. Ich umarmte ihn und er mich zurück. Er hielt mich in den Armen und ich konnte mein Glück nicht fassen. "Warte... Wenn wir in meinem Zimmer sind... Wo sind dann meine Eltern?" fragte ich freudestrahlend. Als Antworr zückte er nur mit den Schultern. Ich nahm ihn bei der Hand und zusammen öffneten wir die Zimmertür. Wir gingen den Flur entlang. Vor uns lag die Tür ins Wohnzimmer. Dort mussten meine Eltern sein. Ich fasste meinen Mut zusammen und öffnete mit einen schnellen Zug die Tür. Meine Eltern blickten entsetzt in meine Richtung. Meine Mutter saß beim Esstisch und hatte eine Zeitung vor sich liegen. Mein Vater saß auf der Couch und schaute sich irgendeine Sendung an. Ich grinste über beide Ohren. Stand immer noch im Türrahmen. "Naa, habt ihr mich vermisst?" fragte ich und grinste frech. Meine Mutter und mein Vater tauschten verwirrte Blicke. "Sag mal, hast du die Tür da gerade geöffnet?" sagte mein Vater zu meiner Mutter. "Nein. Nein, das war ich nicht." sagte sie. Meine Mutter stand auf. Ich ging aus dem Türrahmen und stellte mich mit Mike ein Stückchen neben die Tür. Meine Mutter schloss die Tür und sagte zu meinem Vater: "Ach, das war bestimmt nur der Wind." Dann setzte sie sich wieder. "Was verdammt ist hier los? Hallo? Eure Tochter ist plötzlich wieder zurück und euch interessiert das nicht?" Meine Eltern rührten sich keinen Zentimeter. Es schien, als würden sie mich nicht wahrnehmen. Ich drehte mich zu Mike. "Was geht hier vor?" fragte ich ihn, doch er schaute nur angestrengt in die Richtung meiner Eltern. "Komm mal mit." sagte er zu mir. Er ging mit mir bis zu Haustür. "Und jetzt?" fragte ich ihn. Er antwortete darauf nicht. Mike streckte seine Hand aus. Geradewegs durch die Wand. Moment. Durch die Wand!? Ich überzeugte mich nochmal, in dem ich seine Hand mitverfolgte. Ja, ohne Zweifel. Er steckte seine Hand durch die Wand. "Wa-wa-was tust du da?" stotterte ich. Ich blickte auf meine Hand. Dann bewegte auch ich sie. Ich stieß gegen die Wand. Ich schaute verwirrt zu Mikes Hand. Dann zu meiner. "Du musst daran glauben." sagte er. Zuerst verstand ich nicht, was er meinte, doch dann Begriff ich. Ich dachte angestrengt daran, Meine Hand durch die Wand zu stecken. Und siehe da- meine Hand steckte bis zum Handgelenk inmitten der Betonwand. Mike nahm meine Hand und zog uns beide zur Gänze durch die Wand. Ich schaut verwirrt zu ihm, bis ich begriff, was geschehen war. Mike und ich waren tot. Geister. Es gab keine andere Erklärung. Schluchzend umarmte ich ihn. "Wieso? Wieso muss so etwas mir passieren?" "Ach Glori. Ich wünschte du hättest das überlebt. Ich... Du hättest nicht zu mir zurück kommen dürfen- das ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid." Ich schüttelte den Kopf. "Du hast ja keine Ahnung. Schau wir können und berühren." Ich legte seine Hand an meine und führte meinen Satz fort. "Und das ist das Wichtigste. Ich habe dich. Niemand anderen brauche ich." Mike löste seine Hand von meiner und küsste mich. Dabei hielt er mit seinen Händen meine Wangen. Ich genoss das Gefühl. Es war wie Freiheit. Langsam löste ich mich von seinen Lippen. Ich lächelte, genauso wie er. Wir waren zwar tot, hatten aber immerhin noch einander.

Der Bus zur Hölle *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt