Hoffnungsschimmer

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Jonas war ein Stück weiter voraus als ich. Ich rannte nach vorne zu ihm und legte seinen Arm um meine Schulter. Er blickte nicht einmal zu mir. Traurig schaute ich auf den Boden und hoffte auf eine Reaktion von Jonas. Dieser aber beachtete mich immmer noch nicht. Ich fühlte mich wie ein kleiner Hunde, der sich nach Aufmerksamkeit sehnte. Und Jonas war der Besitzer, der nur genervt vom Hund war. Ich stellte mich genau vor ihn hin, so dass er zu mir sehen musste. Er kam nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht zum stehen. Ich hob meinen Kopf so an, dass er mir genau in die Augen sah. ER sah sehr verwüstet aus, seine Augen waren geschwollen. Doch so nah konnte Tiffanys Tod ihm doch nicht gegangen sein, oder?

Er sah mir tief in die Augen und ich lehnt mich nach vorne und küsste ihn auf dem Mundwinkel. Er brachte nur ein klitzekleines schmunzeln hervor. Dann drehte er seinen Kopf zur Seite, so dass er an mir vorbei konnte. Aber ich hielt sein Handgelenk sanft und schaute ihm tief in die Augen.

Und da erkannte ich es: Jonas war nicht in mich verliebt.

Ich ging mit dieser Erkenntnis zur Seite und ließ ihn passen. Dann wartete ich bis alle vorbei gegangen waren und ging als Letzte das Stück bis zum Korb. Es war nur ein Marsch von ca. 3 Minuten. Ich dachte nach. Über Jonas und mich. Wie hatte er mir eigentlich gezeigt, dass er mich wirklich liebt? Eigentlich hatte er diese 3 Worte, die ich hören wollte nie mit echten Gefühlen zu mir gesagt. Ein einfaches, ehrliches "Ich liebe dich" und ich wäre sein gewesen. Vermutlich hatte es was mit dem zu tun, dass ich in der Nacht belauscht hatte. Jonas und Yasmin wollen zusammen da raus. Und Yasmin hatte irgendwas mit dem allen hier zu tun. Aber wieso Jonas dabei war wusste ich nicht. Vielleicht war er ja sogar in Yasmin verliebt. Aber wieso sollte er dann mit mir zusammen gehen?

Ich verstand das alles nicht mehr und mein Kopf rauchte voller neuer Mutmaßungen. Angekommen beim großen, leeren Korb setzten wir uns alle im Kreis auf den Boden. Ich roch an dem Ärmel meines Shirts und bemerkte, dass ich schon wirklich stank. Nun ja, vielleicht wollte Jonas mich ja auch deswegen nicht küssen. Ach, das war doch Quatsch. Er stank ja schließlich genau so.

Beim Korb sitzend bemerkte ich, dass Lisa weinte. Was war denn nun schon wieder los?

Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie. Ich hob ihren Kopf einStück an und sah sie mitfühlend und fragend an. Sie antwortete nur schluchzend: "Die Aufgabe."

Achja, das hatte ich vollkommen vergessen. Lisa musste die Aufgabe machen, denn wir hatten es noch geschafft auszubrechen. Zumindest hatte Theo vorher das Messer mitgenommen und so konnten wir das gleich eredigen. Mag ja sein, dass das vielleicht hart klingen mag, aber das war die Realität. Lisa musste sterben. Doch dann fiel mir etwas ein: "Moment! Niemand muss hier sterben! Wir gehen einfach zu Mike und sagen ihm, dass Tiffany getötet und Yasmin mitgenommen wurde. So müssen vielleicht die nächsten 2 Station keine Personen mehr sterben. Schließlich wären sonst zu viele Aufgaben da."

"Sie hat recht!" rief Zeke laut. Er klang sehr erfreut und ich muss schon sagen, ich war stolz auf mich diese tolle Idee gehabt zu haben. Anscheinend hatte ich so Lisas Leben gerettet oder zumindest noch für ein paar Tage verschont. Lisa strahlte mich glücklich an und deutete mir, zu Mike zu gehen. Dies ta ich dann auch, aber nicht ohne Hazel anzutippsen und mitzunehmen. Ich wollte ja nicht alleine vor diesem Psychopathen von Mann stehen. Wer weiß, auf welche Ideen er kommt. Als wir bei Mike bzw. seinem Bus angekommen waren klopften wir wie immer gegen die Fensterscheibe.

Mike hatte gerade eine Zeitung in der Hand und hob widerwillig seinen Kopf. Er drückte auf den Knopf zum Öffnen der Tür und blickte uns dann leicht genervt an. Ich fasste meinen Mut zusammen und sagte dann: "Mike, Tiffany wurde umgebracht und Yasmin mitgenommen. Also muss die nächsten 2 Tage keiner sterben...Oder?"

Als ich diese Worte fertig gesagt hatte, schaute ich ihm ängstlich in die Augen. bald bekam ich auch schon eine Antwort, die lautete: "Nun gut. Du hast recht. Aber nur dieses eine Mal und jetzt verzieht euch!"

Ich nickte anerkennend und verschwand dann mit Hazel aus dem Bus.

Die anderen warteten gespannt auf unsere Antwort und als ich kam starrten sie mich gespannt an. Ich nickte nur lächelnd und man konnte fast erkennen, wie sich die Muskeln der mich Umgebenden entspannten. Da hatten wir noch einmal mehr oder weniger Glück gehabt. Aber weitere schreckliche und mörderische Stationen stehen uns bevor, durch die wir uns Kämpfen müssen. Doch für die nächsten 2 Tage, konnten wir auf Tote gut verzichten.

Der Bus zur Hölle *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt