22:

1.3K 55 16
                                    

~°~

Ich hatte versucht Embry zu erreichen, um mich zu erkundigen wie es ihm ging. An sein Handy war er nicht gegangen, weswegen ich es mit dem Festnetz versucht hatte. Tiffany war ans Telefon gegangen. Wie es aussah hatte Embry sich nicht nur eine Grippe eingefangen. Von wegen er müsste sich nur kurz hinlegen und wäre dann wieder top fit. Er hatte Pfeiffersches Drüsenfieber, was bedeutete, dass ich nicht zu ihm durfte. Bisher hatte ich dieses Virus selbst noch nie gehabt und war somit nicht immun. Auch wenn ich nicht vorhatte mir mit ihm ein Glas zu teilen, oder sonst wie mit seinem Speichel, über den das Virus größtenteils übertragen wurde, in Kontakt zu kommen sah ich ein, dass er Ruhe brauchte. Dennoch beschloss ich für ihn zur Apotheke zu fahren, mich dort zu informieren welche Medikamente ihm helfen könnten, danach in den Supermarkt nebenan zu gehen, ihm seine Barbequechips und diese Metholbonbons zu kaufen, die Mom mir immer gegeben hatte wenn ich krank gewesen war. Dabei war es egal gewesen was ich gehabt hatte. Ich würde den Einkauf seiner Mutter an der Haustür übergeben. Das dürfte doch okay sein, oder?

Gesagt getan.

Kurz nach zwölf Uhr stand ich bei Familie Call auf der Fußmatte. Die Temperaturen waren erneut gefallen. Mit klappernden Zähen wechselte ich von einem Bein aufs Andere nachdem ich geklingelt hatte. Den schwarz-gelben Schal, den ich liebevoll meinen Hummelschal nannte, hatte ich mir halb um mein Gesicht gewickelt, damit meine Nase mir nicht abfrohr. Meine Hände hatte ich in den tiefen Taschen meiner Winterjacke vergraben. Die beige Mütze mit dem regenbogenfarbenden Bommel bedeckte sogar meine Augenbrauen. Lediglich meine hasselnussbraunen Augen waren zu sehen. Alles in allem musste ich gestehen, dass meine Kleidungsstücke optisch nicht zusammenpassten. Ich hatte schlichtweg meine Lieblingssachen kombiniert. Ansonsten konnte ich von mir behaupten sehr modebewusst zu sein, doch gerade sah ich aus als hätte ich mich im Dunkeln angezogen. Komfort war mir viel zu wichtig geworden in den vergangenen Tagen. Ich hatte das Gleichgewicht zwischen bequem und geschmackvoll kombiniert verloren.

Da mir niemand die Tür öffnete stellte ich die Einkaufstüte vor die Haustür auf die Fußmatte und schrieb sowohl Embry, als auch vorsichtshalber seiner Mom, dass ich ihnen ein paar Kleinigkeiten vor die Tür gestellt hatte. Ich wünschte ihm zudem eine gute Besserung. War er mit seiner Mutter beim Arzt? Durfte er das mit einer ansteckenden Krankheit überhaupt? Andererseits... wo sollte er sonst hin sein?

Wo Bella heute war wusste ich nicht so genau, aber ich hatte den Pick up für einen Tag. Diesen Tag sollte ich nutzen. Was könnte ich tun? Quil musste für eine Prüfung lernen, Jake war vermutlich mit Bella unterwegs, abgesehen davon fühlte ich nicht wirklich das Bedürfnis mich jetzt schon mit ihm zu befassen. Verdrängung war nicht gesund, doch bis heute Abend könnte ich es schon noch herauszögern.

Hier war es 12:23Uhr, somit war es aufgrund des Zeitunterschieds 15:23Uhr in Florida. Sollte ich versuchen Hamish, oder Devery anzurufen? Cassy war übers Wochenende bei ihrem Freund Andrew. Vielleicht hatte Lydia Zeit. Wir könnten shoppen gehen. Desto länger ich darüber nachdachte, desto besser gefiel mir die Idee. Wir könnten zusammen mir Lola nach Port Angeles fahren. Mit ein bisschen Glück würden auch Kathrine und Ruby mitkommen wollen. Die Uhr im Wagen verriet mir, dass es inzwischen 12:30Uhr war. Aus meinem Rucksack, den ich auf den Beifahrersitz geschmissen hatte, kramte ich mein Handy hervor.

~°~

Nachdem ich noch kurz Zuhause gewesen war, um mir Geld zu holen und mich umzuziehen, damit ich nicht länger aussah wie eine modische Katastrophe zweiten Grades, hielt ich vor Lydia Goodarces Haus an. Ihre zum Pferdeschwanz hochgebundenen, blonden Haare schwangen im Takt ihrer Schritte von links nach rechts, während sie auf mein Auto zulief.

~°~

~°~

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Twilight - Bis(s) zur DichotomieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt