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In der Mittagspause warf ich Bella andauernd überprüfende Blicke zu. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie von jetzt auf gleich aus ihrer Isolation heraustreten würde. Sie sah aus wie in den letzten Monaten. Keine Veränderung, doch von Mike hatte ich erfahren, dass sie Jessica in Mathe tatsächlich gefragt hatte, ob sie mit ihr ins Kino gehen würde. War sie bereit nach vorne zu sehen? Vielleicht hatte das Gespräch mit Dad heute morgen ihr zu denken gegeben. Nicht nach Jacksonville zu müssen war möglicherweise der Ansporn den sie gebraucht hatte.

Da heute ein Freitag war beschloss ich heute Abend auch auszugehen. Lydia hatte mich in der Mittagspause eingeladen nach der Schule zu ihr zu kommen. Wir würden einen kleinen Mädelstag veranstalten zusammen mit Lola, Kathrine und Ruby. Ich sagte sofort zu. Sicherlich hätte Dad nichts dagegen. Viel zu selten unternahm ich etwas mit meinen Freundinnen. Jake, Quil und Embry waren meine besten Freunde. Darüber hinaus vergaß ich oft, dass ich noch andere Freunde in Forks hatte.

Nach dem Unterricht fuhr ich mit Lydia zu ihr nach Hause. Von dort aus rief ich mit dem Festnetztelefon Charlie auf dem Polizeirevier an, um ihm Bescheid zu sagen. Nachdem ich sein okay hatte versprach ich spätestens um Mitternacht Zuhause zu sein.
Zu Fünft machten wir es uns in Lydias Zimmer gemütlich. Wir quatschten und sahen uns einen Film nach dem anderen an während wir Gesichtsmasken auftrugen und uns die Nägel lackierten. Es tat gut das Girly Girl in mir rauszulassen.

Kurz vor 23 Uhr setzte mich Ruby auf ihrem Weg nach Hause bei mir Zuhause ab. Ich hatte keine Ahnung gehabt wie nah wir aneinander wohnten. Ihrer Beschreibung nach zu urteilen stand das Haus ihrer Familie nur fünf Straßen weiter. Charlie war auf dem Sofa eingeschlafen. Da ich ihn nicht wecken wollte nahm ich die Decke von der Lehne, deckte ihn zu und schaltete den laufenden Fernseher aus. Leise schlich ich nach oben und machte mich bettfertig.

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Am nächsten Morgen schlief ich aus, da ich heute frei hatte. Als ich Aufstand war Bella bereits auf der Arbeit. Dad hatte mir einen Zettel da gelassen auf dem er mich wissen ließ, dass er spontan mit Harry zum Angeln gefahren war. Spontan. Seit wann war mein Vater spontan? Nachdem ich gefrühstückt und mich angezogen hatte wusste ich nicht was ich mit mir anfangen sollte. Jake wollte an seinem Auto basteln, aber ich könnte Quil und Embry fragen, ob sie Zeit hätten. Kurzentschlossen griff ich nach dem Telefon und rief sie nacheinander an. Zur Abwechslung besuchten sie mich. Meistens fuhr ich ins Reservat.
Keine vierzig Minuten später klingelte es an der Tür. Wir hingen im Wohnzimmer rum, bis uns langweilig wurde. Quil schlug vor ins Diner zu gehen. Wir gingen zu Fuß dorthin. Die Bewegung tat nach der langen Sitzerrei gut. Ich verspeiste ganze zwei Stück Apfelkuchen zum Nachtisch und eine heiße Schokolade mit Sahne, weswegen ich mich auf meinem Stuhl zurücklehnte und die Hände auf meinen Bauch legte.

"Ich glaube ich explodiere gleich.", brachte ich schließlich.

Quil und Embry lachten.

"Das sagst du jedes Mal. Am Ende sind deine Augen jedoch wieder größer als dein Magen.", erinnerte mich Embry. Es stimmte.

"Wie kann es sein, dass ihr nicht voll seid? Ihr habt mindestens doppelt so viel gegessen."

"Wir sind auch mindestens doppelt so groß wie du.", scherzte Quil.

Gespielt empört warf ich meine zusammengeknüllte Servierte nach ihm.

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Nach dem Essen wussten wir nicht recht was wir als nächstes tun sollten. Einstimmig entschlossen wir uns zurück ins Reservat zu fahren und dort Jacob ein wenig auf die Nerven zu gehen. Scheinbar lief nichts ohne ihn. Wir liefen zurück zu mir nach Hause, wo wir dann ins Auto sprangen. Auf der Fahrt lief eine grausame CD, die nur Quil zu gefallen schien. Embry und ich tauschten einen leidvollen Blick aus. Zum Glück brauchte man mit dem Auto nicht lange bis zu den Blacks. Endlich angekommen war ich als Erste ausgestiegen. Ohne Umwege steuerte ich auf den Schuppen zu in dem Jakes Auto stand.

Twilight - Bis(s) zur DichotomieWhere stories live. Discover now