(5/4) Nach dem Frühstück

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"Sie scheinen ja bereits einen guten Draht zu ihm aufgebaut zu haben. Er vertraut Ihnen, das ist zu merken."

"Oh, ich bin mir nicht so sicher", gestand Emma, "daran arbeiten wir noch. Im Moment versuche ich heraus zu finden, was ihn interessiert. Er hat viel Fantasie. Und er ist sehr aktiv." Zur Demonstration, wie sehr das ihre sportliche Kondition herausforderte, verdrehte sie ihre Augen. "Auf jeden Fall scheint er alles zu mögen, was mit Bewegung zu tun hat."

"Das kann man wohl sagen; Sie haben mein Mitgefühl!" Hagan lehnte sich lachend in seinem Stuhl zurück. "Ich sehe Ihre Köpfe immer unter den Fenstern vorbei laufen. Er zuerst, dann Sie ... dann wieder Sie zuerst und er hinterher. Soll ich Ihnen aus der Stadt einen Kilometerzähler mitbringen?"

"Nein danke, ich will es lieber nicht wissen", stieß Emma aus und lachte jetzt ebenfalls. "Aber ich schätze, es sind bestimmt einige Kilometer am Tag."

Das Schweigen, das zwischen ihnen entstand, empfand sie als unangenehm

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Das Schweigen, das zwischen ihnen entstand, empfand sie als unangenehm. War es zu früh für die ernsteren Themen? Nervös begann sie die Krümel zusammen zu schieben, die vor ihr auf dem Tischtuch lagen. Was würde er sagen, wenn sie ihm ihre weiteren Beobachtungen mitteilte? Womöglich hatte er gar keine Ahnung, wie eigenartig sich sein Sohn tatsächlich verhielt! Es blieb nicht allzu viel Zeit und sie brauchte sein Feedback, bevor sie zu Shay nach draußen ging. Also nahm sie ihren Mut zusammen und gab sich einen Schubs.

"Es gibt da aber auch einiges, was mir aufgefallen ist ... also, ich meine, was ich schwierig finde", tastete sie sich vor. "Er ... wirkt manchmal sehr in sich gekehrt. Und oft scheint er ganz plötzlich furchtbar bedrückt. Er tut mir dann so leid, ich will ihm gerne helfen. Aber ich bin mir nicht sicher, wie ich damit umgehen soll. Was ich tun könnte, um an ihn heran zu kommen. Er lässt sich von mir nicht einfach trösten, es ist, als ob er immer eine gewisse Distanz hält."

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie sich draußen zwischen den Bäumen etwas bewegte; auch Hagan hatte es gesehen und blickte aus dem Fenster

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Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie sich draußen zwischen den Bäumen etwas bewegte; auch Hagan hatte es gesehen und blickte aus dem Fenster. Es war Shay, der an einem Tannenzweig rüttelte. Er wartete auf sie - sicher kam ihm die Zeit bereits ewig vor. Emma versuchte sich nicht ablenken zu lassen. Sie musste sich konzentrieren; es war wichtig, zumindest die wesentlichen Dinge anzusprechen. "Also, was ich sagen möchte", nahm sie den Faden wieder auf, "es kommt vor, dass er auf einmal sehr abweisend ist. Dann wirkt es, als wollte er mich angreifen oder abstoßen. Er sagt dann plötzlich unfreundliche Dinge."

SHADOW HALL - Eine Geistergeschichte aus Irland #ThebestwriterAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt