Kapitel 33: Veränderung

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,,Wie kommst du darauf?", fragte Bakugo. Sein Ton glich dem einer Mutter, deren Kind ihr vom Monster im Schrank erzählte. ,,Ich meine es ernst! Ich habe gerade-", Midoriya konnte nicht aussprechen, da Bakugo plötzlich aufschrie.

,,UAAAAH! WAS ZUM..", brüllte er, und schreckte so stark auf, dass er sich seinen Kopf an der Decke stieß. Midoriya zuckte erschrocken zusammen, doch plötzlich hörte er hinter sich noch jemanden schreien.

Plötzlich erhellte ein Licht die Situation. Das Licht einer Taschenlampe, gehalten von dem Schatten, der Bakugo so sehr erschreckt hatte, dass er sich im Endeffekt bloß selbst angst gemacht hat.

,,Spinnst du?", keifte der Junge. Es war ihr Zimmergenosse, welcher sich vorhin bereits mit ihnen gestritten hatte. Perplex hielt er die Taschenlampe auf sie, und versuchte seine Beschämtheit mit wut zu verstecken. Da war er nicht er Einzige.

,,Spinnst du?", keifte Bakugo zurück. Midoriya musste kichern. Die Beiden waren sich ähnlicher als sie dachten. ,,Was gibts da zu lachen?", fragten beide gleichzeitig.

,,Was kann ich denn dafür wenn ihr hier mitten in der Nacht anfangt euch Geschichten zu erzählen?", fragte der Junge wütend. Midoriya kam plötzlich wieder in den Sinn, wozu er Bakugo geweckt hatte. ,,Katchan! Ich war gerade im Flur, u- und da lief ein seltsamer Mann entlang. Er hat von einem kleinen Mädchen und Transfusionen gesprochen!", stieß Midoriya panisch hervor.

Auf einmal ging das Licht an. Als Midoriya sich zur Tür drehte, sah er einen weiteren Zimmerkameraden, der den Lichtschalter betätigt hatte. Doch nicht nur er, sondern jeder hatte die Augen geöffnet und sah genervt zu Midoriya. ,,Was zum Teufel ist so wichtig, dass ihr euch mitten in der Nacht darum kümmern müsst?", sagte ein Mann mittleren alters.

,,I- ich bitte um Verzeihung! Ich habe bloß... ich habe Angst bekommen, bitte melden Sie es keinem!", sagte Midoriya bei einer Verbeugung. Der Mann seufzte. ,,Schon in Ordnung. Unter diesen Umständen ist das mehr als verständlich, Junge. Geht schlafen.", sagte er, während er das Licht wieder ausknipste.

Der Junge sah noch einmal mit zugekniffenen Augen zu ihnen, bevor er die Taschenlampe ausmachte und zurück zu seinem eigenen Bett stapfte.

Bakugo musste sich zurückhalten nicht zu lachen. ,,W- was ist so lustig?", fragte Midoriya empört. ,,Du brichst einmal in deinem Leben eine Regel, und dann auch noch so eine banale, und weckst dabei fast das ganze Haus. Das ist ja echt süß.", flüsterte Bakugo. Midoriya kletterte neben ihm aufs Bett. ,,L- lenk nicht vom Thema ab, Katchan! Ich meine es ernst, ich habe ihn über Eri reden hören. Selbst wenn sie nicht Eri meinten, sie haben von einem kleinen Mädchen gesprochen, an dem sie irgendwelche Transfusionen vornehmen! Das ist doch nicht ganz richtig, oder?", sagte Midoriya leise, um die Anderen nicht mehr zu stören.

,,Okay, ich glaube dir. Um ehrlich zu sein vertraute ich denen von Anfang an nicht. Ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sagen würde, aber wir müssen erstmal die Anderen finden. Schauen wir, ob sie beim Frühstück sind und besprechen dann mit ihnen, wie wir vorgehen.". Midoriya nickte bloß kurz. ,,Hey.", sagte Bakugo und hielt Midoriyas Kinn mit seiner Hand hoch. Überrascht sah Midoriya seine Silhouette in der Dunkelheit an und wurde rot. Selbst wenn er ihn nicht sehen konnte wusste er genau, welches Gesicht er gerade machte. Er liebte Bakugos Gesicht.

,,Mach dir nicht zu viel Stress. Das wird alles. Shh...", flüsterte Bakugo leise, bevor er seine Lippen auf Midoriyas legte und ihn an sich heranzog. Midoriyas Herz pochte laut, doch es wirkte. Er konnte sich nurnoch auf Bakugo konzentrieren. Seine überraschend weichen Haare. Seine Wärme. Und seine Zunge in seinem Mund.

Langsam trennten sie sich. Midoriya hoffte sehr, dass keiner etwas gehört hatte. ,,Geh jetzt schlafen.", sagte Bakugo leise. Midoriya lächelte und nickte. Er war fest entschlossen nicht nur Eri zu retten, sondern auch Bakugo zu beschützen. Vielleicht war es eher andersherum, aber er liebte Bakugo. Selbst wenn er dazu jede Schüchternheit überwinden musste.

Leise kletterte er zurück in sein eigenes Bett. Als er seinen Kopf auf das Kissen legte, schlug sein Herz immernoch nervös. Er fragte sich, wie viel Uhr es war. Das hatte bestimmt etwas gedauert. Wenigstens bis zum Ende der Nacht, sagte sich Midoriya, könnte er es sich erlauben, seine Gedanken nur um Bakugo kreisen zu lassen. Am Morgen würde der Kampf weitergehen. Er hoffte inständig, sich zu irren. Dass die League of Villains eigentlich ein gut organisierter Haufen Freaks war, dass alles gut werden würde und sie hier ein Leben aufbauen konnten bis das alles vorbei war. Doch wenn es nicht so wäre, und das schwor sich Midoriya, würde er bereit sein.

Langsam öffnete Midoriya die Augen. Ein schwaches Licht schien durch das kleine Fenster. Es war Morgen.

Langsam streckte er sich und sah sich um. In der oberen Ecke des Zimmers befand sich der Grund für sein Erwachen: ein kleiner, runder Lautsprecher, aus dem ein Piepen klang, wie aus einem Wecker.

Langsam standen auch seine Kameraden auf. Bakugo kletterte vom Bett und nickte Midoriya entschlossen zu. Midoriya nickte zurück und begann seinen Overall anzuziehen. Wie die der Anderen war er dunkelblau. ,,Wie im Knast.", knurrte Bakugo.

Der Junge vom Vortag trat auf sie zu und starrte Midoriya an. ,,K- kann ich dir helfen?", fragte dieser mit einem gequälten Lächeln. ,,Ich glaube dir auch, was du da gestern gesagt hast. Ein kleines Mädchen in Gefahr, oder? Ich bin Erwin. Lasst mich euch helfen.", sagte er mit einer so ruhigen Stimme, dass Midoriya überrascht war, so etwas von ihm zu hören.

,,Wir brauchen dich nicht. Du bist laut und nervig wie ein 14 Jähriger!", knurrte Bakugo. ,,Ich BIN 14!", antwortete Erwin empört. Geschockt sahen Bakugo und Midoriya sich an. Sie Beide hatten ihn sehr viel älter eingeschätzt.

,,Ehm... okay. Ich lasse es dich wissen.", sagte Midoriya. ,,Gut!", antwortete Erwin.

Langsam kamen sie an die Reihe, ihren Beruf auf dem Brett vor der Cafeteria zu lesen. Todoroki, Jo und Kite hatten sie noch nicht gesehen, aber Midoriya hoffte darauf, sie drinnen zu finden.

Nun stand er vor der Tafel und versuchte seinen Namen zu finden. Erleichterung durchströmte ihn, als er ihn unter dem Wort "Gartenteam" fand. Doch etwas machte ihn stutzig. Er sah Bakugos Namen dort nicht.

Bevor er sich umdrehen konnte, um Bakugo zu fragen, erübrigte es sich bereits. ,,Die... PUTZKOLONNE?", brüllte Bakugo so unglaublich laut, dass Midoriya dachte seine Ohren würden abfallen.

Das Ende der Welt (Bakugo x Deku; Bakudeku)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora