Kapitel 15: James

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James war nie eine Art von Person gewesen, die man auf der Straße angesehen hatte und dachte: Er muss erfolgreich sein. Er muss das haben, was ich gern hätte. Ihn hätte ich gern um mich rum.

Stattdessen war er eher ein unscheinbarer Mann gewesen, schon seit der Schulzeit. Er war weder auffällig groß noch klein, ungefähr 1.72, und hatte kurzes, braunes Haar. Auch seine gräulichen Augen hatten nicht unbedingt viel Ausdruck, sie waren nicht die Art, in der man Emotionen oder Gefühle sehen konnte. So war James, der ausdruckslose, durchschnittliche Junge, den jeder mal gesehen hatte, doch um den sich niemand genug scherte, um ihn besser kennenzulernen.

Das war ihm so zuwieder, dass er immer mehr in den Hintergassen der Stadt zu finden war. Umgeben von anderen, die sein Schicksal in gewisser Weise teilten: ausgegrenzt, da sie von den Menschen naserümpfend als Kleinkriminelle abgestempelt worden waren, wegen ihrer Wertevorstellungen ausgegrenzt oder eben genau wie er, so unscheinbar, dass sie vergessen waren. So lebte er nun in den Tag hinein, seit er 26 geworden ist: Gelegenheitsjobs, seine schäbige kleine Wohnung und seine Kameraden aus den Gassen.

Als das begann, das die Meisten für den Untergang hielten, war er gerade in einer dieser Gassen und rauchte mit den Anderen. Er konnte mit einigen fliehen, andere wurden sofort gebissen. Und nachdem sie sich dann in dem Gebäude, welches Bakugo und Midoriya beobachteten, einquartiert hatten, wurde ihm klar, dass sie nun tun konnten was immer sie wollten. Niemand konnte sie aufhalten, und er fand sich zum ersten Mal in der Position, in der Andere auf das hörten, was er sagte.

Nun seufzte er. Was gestern mit seinem Kameraden passiert war, sah er als persönlichen Angriff. Er würde seine Gruppe bis auf seinen letzten Blutstropfen verteidigen. Sie war gleichzeitig nämlich alles, was er sich je gewünscht hatte, auch wenn andere sie als skrupellos und brutal sahen. Es war ihm egal, doch keiner würde sie ihm wegnehmen. Er stand auf und sah aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade auf. Er musste eine Besorgung machen, bevor die hier aufkreuzten. Mit so wenigen würden sie keine Probleme haben.

Midoriya und Bakugo standen noch immer in sicherer Entfernung zu ihrem Ziel, um Beobachtungen zu machen. Zwischendurch hatte man mal jemanden am Fenster herumlaufen gesehen doch mehr nicht. Midoriya machte sich Sorgen. Er wollte nicht, dass jemand verletzt wird, und konnte nicht verstehen wieso sie ihren Freund gefangen hielten. Wer hätte je gedacht, dass in einem echten Notfall so reagiert wird wie in den Filmen bereits prophezeit?

Bakugo tippte ihn an die Schulter und deutete zum Eingang. Dort war James zu sehen, welcher mit zwei anderen Männern herauskam. Sie redeten kurz, und dann verschwand er hinter den Häusern. Die beiden Männer blieben jedoch vor der Tür stehen.

,,W- was sollen wir jetzt machen?", flüsterte Midoriya aufgeregt. ,,Wenn dieser James nicht da ist wäre jetzt wohl ein guter Zeitpunkt. Hast du deine Waffe?", antwortete Bakugo in leisem Ton, doch als er Midoriyas geschockten Blick sah rollte er mit den Augen und sagte: ,,Oder wir lenken sie irgendwie ab.". Midoriya nickte und schlug nach kurzem Überlegen vor, sie ganz altmodisch durch einen geworfenen Stein zu locken. Bakugo sah zu den etwa 30 Meter entfernten Zombies. 4 Stück, hinter der gegenüberliegenden Hausecke. Sie hatten sie nicht gesehen, und so beließen sie es dabei ein Auge auf sie zu haben, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Als könnte er Midoriyas Gedanken lesen, flüsterte Bakugo: ,,Mit 4 Stück sollten sie fertig werden. Das ist genug Zeit um reinzukommen.". Midoriya nickte, und Bakugo warf den Stein auf die Straße. Die Zombies drehten sich zu dem Geräusch, und als sie hinter dem Haus hervortraten konnte man die beiden Männer fluchen hören. Doch der Plan ging auf, und so gingen sie auf die Untoten zu. ,,Jetzt!", flüsterte Bakugo, und sie schlichen sich an den beiden Männern vorbei.

Als sie bei der Tür angekommen waren, hörte man, dass sie noch beschäftigt waren. Bakugo hatte sein Messer bereit, als er vorsichtig die Tür öffnete. Sie traten hindurch, und Midoriya schloss sie hinter sich.

Nun standen sie in einem kalten Treppenhaus. Vor ihnen führten die Treppen nach Oben, und eine führte nach Unten. ,,W- wo sollen wir lang gehen?", fragte Midoriya leise. ,,Also eine Geisel würde ich im Keller lassen. Kalt, ungemütlich und man kann keine Gespräche hören.", antwortete Bakugo. Vorsichtig gingen sie die Treppen nach unten, Bakugo vorran. Überraschenderweise befanden sich keine Wachen vor der Stahltür, und so zog Bakugo sie auf um hindurchzugehen.

Drinnen war es stockfinster, doch nach einigen Sekunden gewöhnten sich ihre Augen daran. Langsam konnte man die Umrisse von alten Möbeln und Kisten sehen, welche alle jeweils in einen kleinen Raum gestellt waren, welcher von Gittern umgeben waren. Vermutlich gab es in dem Keller für jede Wohnung einen abgetrennten Bereich. Sie schlichen vorran, bis sie plötzlich hörten: ,,Was wollt ihr? Ich esse das hier nicht, und wenn ich verhungere.". Midoriya lief aufgeregt in die Richtung, aus der er die bekannte Stimme vernommen hatte. Und tatsächlich, dort in diesem einen Käfig stand Kite.

,,M- midoriya? Und Bakugo? Was macht ihr denn hier?". Der Trotz war aus seiner Stimme verschwunden, stattdessen trat er nun näher zum Gitter. ,,Wir sind hier um dich zu holen, Uraraka hat uns erzählt, dass sie dich gefangen halten.", antwortete Midoriya ihm. Kite sah überrascht aus sie zu sehen, doch er verstand die Lage schnell. Als sein Gesicht sich jedoch zu Besorgnis verzog, ahnte Bakugo bereits etwas. ,,Dann müssen wir uns jetzt beeilen denn um die Zeit-", Kite wurde von dem quitschen der Stahltür unterbrochen. Sofort duckten Bakugo und Midoriya sich hinter einem Sofa in einem der offenen Käfige.

Das Ende der Welt (Bakugo x Deku; Bakudeku)Where stories live. Discover now