Kapitel 30: Toyko

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,,Tokyo?", stieß Midoriya ungläubig hervor. Auch die Anderen sahen überrascht aus. ,,Sieht so aus.", sagte Todoroki. ,,Was zum Teufel... Das ist Wahnsinn.", zischte Bakugo.

Die Autos fuhren mitten durch die Innenstadt. Auf den Straßen waren viele Untote, doch es waren nicht genug um die Karawane zu stoppen. Plötzlich hielt der Wagen an. Sie waren an einem riesigen Tor angekommen, welches vermutlich zu einer Art Tiefgarage führte. Darüber befand sich das wohl größte Gebäude, welches Midoriya je gesehen hatte.

Es sah aus wie ein neuartiger Bürokomplex. Sehr modern und teuer, so wie es sich nur wirklich große Unternehmen leisten können. Fast schon futuristisch wirkten die abgedunkelten Glasscheiben.

Das Tor öffnete sich, und die Wagen bewegten sich in die riesige Garage. Es war kein bisschen wie man es kannte, der gesamte Raum war von grellem, weißen Licht durchflutet. Doch das, was Midoriya am meisten auffiehl, war, dass es zu ordentlich aussah. ,,Man könnte meinen die Apokalypse hat diesen Ort hier gar nicht betroffen.", sagte Todoroki, der wohl das Gleiche gedacht hatte. ,,Ja.", antwortete Midoriya.

Fein säuberlich parkte ihr Auto neben den Anderen, und alle stiegen aus. Es sah so aus, als wären alle mitgekommen. Doch es entstand kein Gewusel. Im Gegenteil zu der Situation im Lagerhaus wurden alle von den Männern, welche vermutlich zur Organisation gehörten, in Reihen aufgestellt. So auch Midoriya und die anderen. ,,Da wären wir! Kommt alle mit, aber biegt nicht falsch ab.'', trällerte Himiko.

,,Unglaublich. Als ob die nicht gerade eine stundenlange Fahrt hinter sich hat, ein richtiger Psychopath.", knurrte Bakugo. Midoriya lächelte. Er war froh, dass Bakugo sich nicht zu verändern schien.

Langsam setzten sich alle in Bewegung. Grüppchenweise wurden sie in einen Aufzug geleitet. ,,Die Treppenhäuser sind für so große Gruppen unzugänglich, deshalb fürs erste der Aufzug.", erklärte der Mann, welcher nicht nur Midoriya und seine Freunde, sondern auch Eri und 2 andere Frauen in den Aufzug leitete.

,,Wie funktioniert das mit der Stromversorgung?", fragte Todoroki ruhig, doch er bekam von dem Mann keine Antwort. Schweigend drückte er einen der Knöpfe. 10ter Stock. Angespannt dachte Midoriya, dass es nicht so leicht wäre, von dort zu fliehen. Alles ging so schnell, er würde mehr Zeit brauchen, um alles zu beobachten und einen geeigneten Weg zu finden. Doch im Inneren wusste er, dass Todoroki da vermutlich schon weiter war. Er fand es beruhigend, sich auf seine Kameraden verlassen zu können, doch die Erinnerung an Uraraka verursachte einen stichartigen Schmerz in seinem Herzen.

Auf sie konnte er sich auch immer verlassen. Damals, als noch alles okay war. Und auch in diesen Zeiten, in denen man nicht mehr Jedem vertrauen konnte. Konnte man das denn je? Uraraka schon. Sie war immer nett zu allen gewesen, die ihr über den Weg liefen.

Sie waren nun kurz vor dem 10ten Stock. Ruhig atmete Midoriya tief ein. Das würde nicht noch einmal passieren. Er würde dieses Mal nicht zögern. Plötzlich spürte er, wie Bakugo seine Hand drückte. Er sah ihn nicht an, doch Midoriya wusste, dass er gespürt hatte, woran er dachte. Beruhigt lächelte er. Uraraka war gestorben, doch seine anderen Freunde lebten. Er lebte. Darauf musste er sich konzentrieren, ob er wollte oder nicht.

Ohne ein einziges Geräusch öffneten sich die Aufzugtüren. Vor ihnen lag eine riesige Halle. Prunkvoll war vielleicht das falsche Wort, doch sie hatte eine hohe Decke und einen Boden aus edlem, glänzenden, weißen Material. Alles war in das gleiche helle Licht getaucht wie bereits die Garage. ,,Schrecklich...", flüsterte Kite.

In der Halle standen bereits viele andere. Ein paar Momente später trafen dann auch noch die restlichen ein. Ein Gemurmel brach aus.

,,Ruhe bitte.", sagte plötzlich eine eiskalte Stimme. Obwohl es nicht laut war, stellten alle sofort ihre Gespräche ein. Midoriya sah sich um, bis er schließlich den Besitzer der Stimme entdeckte.

Viel konnte man nicht sehen. Er hatte einen langen, dunklen Umhang an. Auch sein Gesicht konnte man nicht erkennen, da er eine graue Maske trug. Sie sah aus, als wäre sie aus einer Art Metall. Für einen Moment hätte Midoriya schwören können, gelbe Augen durch die Schlitze blitzen gesehen zu haben. Mit einer ruhigen Stimme, die von ihrer Gelassenheit her Todorokis ähnelte, begann er zu sprechen.

,,Mein Name ist Kurogiri. Einfach Kurogiri. Ich heiße Sie alle Willkommen im Hauptquartier der League of Villains! Lassen Sie sich von dem Namen nicht abschrecken.", sagte er und pausierte einen Moment, um in die Menge zu blicken. ,,Das ist wie im Sommercamp damals.", flüsterte Bakugo genervt. Doch Midoriya wusste, dass auch Bakugo nervös war.

,,Dieses Gebäude ist groß genug für alle. Hier können Sie schlafen, essen, und einer Arbeit nachgehen. Wenn alle mithelfen, reichen die Vorräte für alle aus. Wem das nicht gefällt, kann diesen Ort verlassen. Beachten Sie jedoch, dass das Tor nur zum Anlass einer Patrouille, einer Expedition oder auf Befehl einer Ranghöheren Person geöffnet wird.". ,,Will der uns verarschen? Als ob wir irgendwelche Gefangenen wären.", zischte Bakugo wütend. ,,Irgendwie sind wir das ja auch.", antwortete Todoroki.

,,Alle, die eine besondere Bildung, also in Bereichen wie Medizin und Bauwesen besitzen, sammeln sich bei Dabi. Der Rest geht mit Toga. Eri- chan, du kommst mit mir. Das wars.", sagte Kurogiri. Ohne weiter nachzufragen verließ er den Raum.

,,W- was nun? Und was will er von Eri", fragte Midoriya aufgeregt, während er Eri, die dem vermummten Mann hinterherhastete, hinterhersah. ,,Keine Ahnung, aber mir gefällt das hier allea gar nicht.", sagte Kite verunsichert. Midoriya bemerkte, wie sich die Halle langsam aufklärte. Die Meisten hatten sich bei Himiko gesammelt, doch einige standen bei Dabi. ,,Wir sollten fürs Erste tun was sie sagen.", schlug Midoriya vor.

,,Das denke ich auch. Demnach müssten Kite und ich zu Dabi. Wenn wir als Gruppe zusammenbleiben wirken wir zu auffällig.", antwortete Todoroki. ,,Ich lasse Jo nicht wieder allein! Wenn sie nicht mitkommen darf, gehe ich auch nicht.", sagte Kite trotzig. Midoriya fiel auf, dass sie die letzten waren die noch standen. Himiko war bereits dabei zu gehen.

,,Also gut, fragen wir nach. Bis später.", sagte Todoroki ruhig, bevor er mit Kite und Jo zu Dabi lief. Bakugo und Midoriya tauschten einen Blick aus. ,,Dann mal los.", knurrte Bakugo.

Das Ende der Welt (Bakugo x Deku; Bakudeku)Where stories live. Discover now