Kapitel 11: Auf Mission

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Als Midoriya von Todoroki geweckt wurde ging gerade die Sonne auf. Vorsichtig tippte er auf seine Schulter. Midoriya schlug die Augen auf. Er wusste dieses Mal sofort wo er war. Er setzte sich auf. Bakugo stand bereits und packte einige Dinge in seiner Tasche um. Vermutlich Proviant. Uraraka war scheinbar auch gerade erst wach geworden.

,,Ihr solltet gleich gehen. Ich halte das für sicherer als bis zum Mittag zu warten.", sagte Todoroki. Bakugo nickte und steckte sich das Messer, welches er zuvor dem Sektenmitglied abgenommen hatte, an den Gürtel. Er sah ein letztes Mal in die Tasche bevor er sie schloss und sie sich umband. Er war abmarschbereit.

Midoriya stand auf und streckte sich. Er blickte in die Richtung, in der man am Vortag die Herde sehen konnte. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er sah, dass diese weg war. Todoroki winkte alle zu sich. Als sie sich versammelt hatten, setzte er zu einer letzten Besprechung an.

,,Ich habe leider keine genaue Karte der Stadt, aber in Richtung Zentrum sollten sich einige nützliche Geschäfte befinden. Da unsere Handys ja kein Netz mehr haben und wir uns somit nicht kontaktieren können, werden wir hier bis morgen Abend warten. Wenn ihr bis dahin nicht zurückseid, gehen wir zum Wagen und warten dort in der Nähe noch einen Tag.". Todoroki machte eine kurze Pause, bevor er zu Midoriya sah. Er stand auf und ging zu seinem Schlafplatz. Als er wiederkam hielt er Midoriya die Schusswaffe entgegen. ,,Nimm.". Midoriya starrte auf die dunkle Pistole. Er wollte zwar ein Officer werden, aber er hatte nie daran gedacht eine richtige Waffe einzusetzen. Rückblickend sehr naiv.

,,U- unmöglich! Ich kann doch gar nicht mit sowas umgehen...", stotterte er, doch Todoroki blieb beharrlich. ,,Die ist euch bestimmt nützlicher als uns hier. Ich habe ja noch meinen Hammer. Außerdem ist die nicht für die Untoten gedacht. Einfach grob zielen und schießen. Ich habe sie bereits richtig geladen. Aber mit Bedacht, sonst lockst du alle in 3 Kilometern Entfernung an.".  Midoriya schluckte und sah zu Bakugo, doch dieser schien damit gar kein Problem zu haben. Im Gegenteil, er rollte bereits mit den Augen. ,,Wirds bald?".

Vorsichtig nahm Midoriya die Waffe in die Hand. Sie fühlte sich kalt und schwer an. Todoroki gab ihm einen Gürtelzusatz, in den die Pistole perfekt hineinpasste. ,,Habe ich hinter der Ladentheke gefunden. Der Besitzer hat sie wohl gut gepflegt.". Uraraka sah Midoriya besorgt an. ,,Keine Sorge, Deku! Dir ist ja nur für den Notfall. Sei einfach vorsichtig, okay? Komm heil und mit vollem Magazin zurück.", sagte sie mit einem gezwungenen Lächeln. Man konnte ihr ansehen, wie ungern sie ihn gehen ließ.

Entschlossen nickte Midoriya. Bakugo lief zur Luke, und er folgte ihm. Ein letztes Mal drehte er sich um, um Uraraka und Todoroki zu winken, bevor er die Leiter herunterkletterte.

Sie machten sich auf den Weg in die Innenstadt. Das dauerte ein wenig, da sie extra vorsichtig waren, doch im Grunde ging es genauso einfach wie der Weg zu dem Minisupermarkt. Bald wurden die Gebäude um sie herum größer.

Midoriya blieb dicht hinter Bakugo. Dieser hatte sein Messer in der Hand und war voll konzentriert. ,,Sieh mal!", flüsterte er. Er zeigte nach rechts, wo sich ein kleiner Campingstore befand. ,,Wir sollten da mal vorbeischauen.", sagte er, und bevor Midoriya zustimmen konnte ging er bereits in die Richtung des Ladens.

Drinnen befand sich ein Zombie, welcher jedoch tot war bevor er die Beiden überhaupt bemerkte. Vorsichtig begannen sie die Regale durchzuschauen, dieses Mal jedoch ohne sich aufzuteilen. Midoriyas Augen glitten über ein Zelt und einen Wasserkocher. Das wäre sicher nützlich, doch er hatte dazu keinen Platz. Stattdessen steckten sie ein paar Schachteln Streichhölzer und eine kleingefaltete Plane ein. Midoriya sah aus dem Augenwinkel plötzlich etwas glitzern. Es kam aus der Richtung der Kasse. Er drehte sich zu ihr und sah einen kleinen Ständer mit Schlüsselanhängern. Kleine, geschnitzte Bären, welche an golden glänzenden Ketten hingen. Midoriya wusste, dass Uraraka so etwas sehr gefallen würde.

Gerade als er einen einstecken wollte, kam Bakugo zu ihm. ,,Sieh mal war ich- Hey, was machst du da? Wozu soll der denn gut sein?", fragte Bakugo in einem schroffen Ton. Midoriya zuckte zusammen und drehte langsam seinen Kopf, wie ein Kind welches beim Klauen von Süßigkeiten aus der Keksdose erwischt wurde. ,,N- naja, Uraraka w-würde das sicher mögen, deshalb-" ,,Ist das etwa dein Ernst? Was soll die denn damit? Wir sollten uns auf wichtigeres konzentrieren, und außerdem-", Bakugo brach mitten im Satz ab und atmete ein. ,,Egal. Hier, nimm den und steck wenigstens noch den Campingkocher ein.".

Er hielt Midoriya einen großen Wanderrucksack hin. ,,D- danke...", antwortete Midoriya verwundert. Er hatte eigentlich eine schlimmere Standpauke erwartet, doch das war ja eigentlich schon fast freundlich. Er tat, was Bakugo ihm gesagt hatte, und steckte auch den Bären ein. Als er gerade zu Bakugo gehen wollte, welcher neben dem Ausgang wartete, stockte er einen Moment. Schnell drehte er sich um und steckte einen weiteren Bären ein.

Die beiden gingen weiter. Es musste schon einige Zeit vergangen sein, denn die Sonne stand schon wieder hoch am Himmel. Plötzlich sah Midoriya das, wonach sie gesucht haben: eine Apotheke. Er tippte Bakugo auf die Schulter und deutete auf die helle Ladenfront. Dieser nickte kurz, und sah sich um, um herauszufinden ob die Luft rein war. Der nächste Zombie war weit genug entfernt, und so machten sie sich auf den Weg.

Die Apotheke war erstaunlich aufgeräumt. Anscheinend hatten nicht viele direkt daran gedacht, und so gab es die meisten Dinge noch zu genüge.

,,Perfekt. Such das, was du für richtig hältst. Ich tue das Gleiche.", sagte Bakugo knapp. Schon war er hinter einem der Regale verschwunden. Auch Midoriya sah sich um. Er steckte alles ein, was er für wichtig hielt. Antibiotika, Verbände, Kopfschmerztabletten und ein Mittel gegen Magenkrämpfe. Auch eine Wundsalbe fand er. Er achtete darauf, nur höchstens 3 Packungen einzustecken. So blieb für jemanden, der einen Notfall hatte, etwas übrig.

Bakugo kam zu ihm und ließ ein paar weitere Packungen in seinen Rucksack fallen. Etwas gegen Husten, ein paar Pflasterpackungen und Desinfektionsmittel. Midoriya schloss den Rucksack und sah ihn an. ,,Wir haben ja jetzt alles. Sollen wir zurück, oder sollen wir versu-". Midoriya konnte seinen Satz nicht zuende sprechen. Bakugo hielt ihm plötzlich unsanft den Mund zu und zerrte ihn auf den Boden neben das Fenster, welches Laden und Straße verband. Und nun hörte er den Grund dafür.

,,Hast du das gehört?", sagte eine bekannte Männerstimme. Sie kam direkt von vor dem Fenster, vor dem sie eben noch gestanden haben. Bakugo machte anstalten seine Hand wegzunehmen, doch als er sah, dass Midoriya in Panik verfallen war, ließ er sie über seinem Mund. ,,Ne, was soll da gewesen sein? Irgendein Vieh vielleicht.", antwortete eine zweite Stimme. Die klang ebenso bekannt. ,,Hoffentlich. Ich habe keine Lust schon wieder von irgendwem überrascht zu werden.", knurrte die erste Stimme. ,,Keine Sorge, wir kriegen unsere Rache. Nur Geduld, die kommen. So wie die sich reingehängt haben, um das Weib zu retten, werden die auch kommen um den Typen zu holen. Und dann schnappen wir sie uns.".

Nun war klar, wer es war. Der eine war dieser James, und der Andere auch einer der Angreifer, die sie am Vortag bekämpft hatten. Bakugo spannte sich an und ging bereits in Position, das Messer erhoben. ,,Wieso musste ich eigentlich wieder mitkommen?", sagte Stimme eins in einem lustlosen Ton. ,,Weil du Schuld daran bist, dass er überhaupt Medikamente braucht. Hättest ihn nicht so lange schlagen sollen.", antwortere James.

Midoriyas Augen weiteten sich, und plötzlich breitete sich eine Wut in ihm aus. Die redeten hoffentlich nicht von Kite. Wenn doch, dann würde er sie alle  unschädlich machen. Bakugo drehte sich zu Midoriya. ,,Auf 3 rennen wir.", sagte er so leise wie möglich. Midoriya schluckte seinen Ärger fürs erste hinunter und nickte. Auch die Schatten der Gestalten vor dem Fenster bewegten sich langsam in Richtung Tür.  ,,1... 2... 3! RENN!", schrie Bakugo.

Das Ende der Welt (Bakugo x Deku; Bakudeku)Where stories live. Discover now