• sechsunddreißig •

860 79 18
                                    

Nervös sah ich Daisy an. Ich liebte sie von ganzem Herzen. Ich war froh, dass alles geklappt hatte. "Hoffentlich rastet Dad nicht aus", erwiderte ich und streichelte meine Prinzessin. Daisy sah mich aufmerksam an. "Du kennst Nate ja schon. Und du magst ihn. Aber Dad? Er nimmt es ihm immer noch übel, dass er damals den Unfall gebaut hat. Aber Nate konnte ja nichts dafür. Hoffentlich rastet er nicht aus, wenn er bemerkt, dass seine Vermutung richtig war."

Es klingelte. "Oh Gott." Ich schluckte und stand auf, strich mir über mein weißes Hemd, atmete tief durch und verließ mein Zimmer. "Ich gehe!", rief ich sofort und sprintete der Treppe hinunter.

Als ich die Tür öffnete, sah ich Nate mit gestyltem Haar, einem schwarzen Hemd und einer weinroten Hose. "Hm, so kenne ich dich gar nicht", erwiderte ich lächelnd. "Ich pinkel mir gleich ein!", flüsterte er nervös. "Alles wird gut", lächelte ich und gab ihm einen Kuss.

Dann fiel mein Blick auf die Mitbringsel. Ein Scotch für Dad, Pralinen und Blumen für Mum und für mich eine weiße Rose!

Lächelnd nahm ich ihm die Rose ab. "Ich dachte schon, ich bekomme keine mehr." Neugierig öffnete ich den kleinen Zettel:

Du bist meine Welt. -N

Diese vier kleinen Worte brachten mich nur noch mehr zum Lächeln. "Keine Sorge, wir schaffen das." "Er wird mich umbringen!", flüsterte Nate. "Das wird er nicht." Ich zog Nate in unseren Hausflur. "Sei einfach du selbst." Ich legte meinen Arm um ihn, kickte die Tür zu und lief mit Nate ins Wohnzimmer. "Außerdem kennst du Mum ja schon."

Und tatsächlich kam Mum als erstes um die Ecke. "Nathaniel! Schön, dich wieder zu sehen!" Lächelnd umarmte sie meinen Freund. "Ich..., ich habe Ihnen etwas mit gebracht", erwiderte er sichtlich angespannt und überreichte ihr Blumen und Pralinen. "Oh, das wäre doch nicht nötig gewesen. Danke schön!", lächelte sie.

Dann kam Dad um die Ecke. "Nathaniel Jason Clare. Mutig, mutig." Dad verschränkte seine Arme vor der Brust. "Habe ich dir nicht damals gesagt, dass du dich von meiner Familie fern halten sollst?" "Das habe ich, Sir. Aber ich habe ihn auf der Straße sofort wieder erkannt und mich in ihn verliebt. Für Gefühle kann man nichts, Sir."

"Jack, setz dich wieder hin, schone deinen Fuß und halte die Klappe. Du wolltest nett sein!" Mum lächelte Nate an. "Und du kommst jetzt mit." Sie harkte sich bei Nate ein und murmelte ein "Oh, ist das für Jack? Das ist lieb."

Ich sah Dad an. "Ach Milo", erwiderte er seufzend. "Was?", erwiderte ich schlecht gelaunt. "Ich mag ihn. Ich mag ihn wirklich. Versaue mir das nicht." "Wieso er?" "Du solltest lieber froh sein, dass ich mich fest gelegt habe. Oder wäre es dir lieber, mich von jeden Fremden ficken zu lassen?" Genervt ließ ich ihn stehen und begab mich zu Mum und Nate.

"Ich hoffe, du magst Rinderbraten. Milo meinte, du isst alles." "Klingt hervorragend. Mir hätte auch ein Butterbrot gereicht." Mum lachte leicht. Lächelnd umarmte ich Nate von der Seite. "Sei nicht so bescheiden", erwiderte ich lächelnd.

"Setzt euch doch schon mal an den Tisch. Das Essen ist gleich fertig." Ich nickte und ging mit Nate in unser Esszimmer.

"Dein Dad hasst mich", flüsterte er. "Ach Quatsch. Er ist nur skeptisch. Wir werden ihn überzeugen. Sei einfach du selbst."

Dad kam zu uns. "Solltest du nicht eigentlich mit Krücken laufen?", fragte ich ihn. "Wieso? Habe doch jetzt so eine coole Schiene." "Aber das ist nicht gut. Dann heilt der Knochen nicht richtig oder er verschiebt sich, oder-" "Ist gut, Milo", lächelte er. "Sobald du Arzt bist, kannst du mich gerne belehren."

Mum brachte den Braten und stellte ihn auf den Tisch. "Ich hätte ja gesagt, ich helfe dir, aber ich lasse Nate lieber nicht mit Dad alleine." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ich weiß." "Schon gut, Milo. Ich werde ihn nicht umbringen. Noch nicht." "Jack, du wolltest nett sein!", zischte Mum hinter mir. "Dad, Nate ist echt ein super Kerl. Ich mag ihn und er bedeutet mir sehr viel. Es ist mir egal, dass er damals den Unfall verursacht hat. Mum und ich leben, was anderes zählt nicht."

"Ich will nur wissen, warum auf unschuldig plädiert worden ist." Dad sah Nate an. "Vielleicht verstehe ich es dann", fügte er hinzu. "Er ist krank", antwortete ich ihm dann. "Milo!" Nate sah mich fassungslos an. "Was? Du hast nur gesagt, dass ich nicht sagen soll, was du hast. Du hast mir nicht verboten, zu sagen, dass du krank bist." Nate seufzte.

Plötzlich klingelte es an der Haustür, weshalb ich zusammen zuckte. "Ich gehe. Bringt euch bitte nicht gegenseitig um", grummelte ich und stand auf, verließ das Esszimmer und sprintete zur Tür. Als ich öffnete, war ich überrascht, Tommy zu sehen.

"Was tust du hier? Das ist gerade echt ein ungünstiger Zeitpunkt." "Ich möchte nicht lange stören. Ich war heute bei Pat, also unserem Bruder. Das soll ich dir von ihm geben." Tommy übergab mir ein kleines Päckchen. Es war knittrig verpackt.

Etwas neugierig öffnete ich es. Zum Vorschein kam ein Plüschtier in Form einer Schneeflocke. Nannte man das überhaupt Plüschtier, wenn es kein Tier war?

"Es war das Einzige, was wir von dir besaßen. Dein Lieblings Plüschtier. Nennt man das dann eigentlich Plüschtier, wenn es kein Tier ist?" Tommy lächelte leicht. "Genau das habe ich auch gerade gedacht", schmunzelte ich. "Warum eine Schneeflocke?" "Du liebst den Winter, oder hast es zumindest damals getan. Wir haben dich immer Schneeflocke genannt. Da warst du für einen Moment glücklich."

Schneeflocke.

"Los, kleine Schneeflocke. Wir müssen schlafen." Traurig sah ich Tommy an. "Aber der Schnee!" "Milo, der wird morgen früh auch noch da sein, keine Sorge."

Dark Times ∣ boyxman ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt