• siebenundfünfzig •

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/// SHORT CHAPTER ///

"Au! Dad! Was soll das?!" Milo sah zu Tommy, seinem großen Bruder. Er wurde an den Haaren gepackt und aus dem Bett gezogen. Dann ging er zu dem jüngsten. Grob packte er ihn, weshalb Milo anfing zu weinen.

"Halt die Klappe!", schrie der Mann seinen jüngsten Sohn an, doch Milo weinte schlimmer als je zuvor. Der Vater der Jungen, welcher so stark nach Alkohol stank, das man meinte, er hätte darin gebadet, zerrte beide hinter sich her.

Draußen blitzte und donnerte es gefährlich, doch er öffnete die Tür und zerrte die Jungs mit in den Regen.

An einem alten Schuppen angekommen, öffnete er die Tür und schubste Thomas hinein, welcher auf den Boden fiel. "Tommy!" Patrick, der Älteste, war sofort zur Stelle. Dann warf der Mann auch Milo zu ihnen. Gerade so konnte Patrick den Kleinen auffangen.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schloss er die Türe und verriegelte diese mit einem Vorhängeschloss.

"Patrick! Was ist passiert? Wo ist Mum?", fragte Tommy und die drei kuschelten sich aneinander. Noch immer weinte Milo schrecklich. "Es tut mir leid, ich..., ich kann euch nicht mehr beschützen. Es tut mir leid!"

Nach einiger Zeit beruhigten sich die drei Jungs. Während Patrick und Tommy eingeschlafen waren, war Milo hellwach. Er krabbelte auf dem dreckigen Boden herum. Noch immer blitzte und donnerte es, doch Milo war neugierig.

Durch einen kleinen Schlitz in der Tür lugte er hinaus. Es regnete stark, fast alles war dunkel.

Dann sah er seinen Vater, von welchem er noch kein einziges Mal Liebe erfahren durfte. Er hatte seine geliebte Mutter an den Haaren gepackt. Sie schien sich kaum zu wehren.

"Ma! Ma-Ma!", quiekte er vor sich hin, denn sprechen konnte Milo noch nicht. Dann hielt Mr Carter der Frau etwas an den Kopf. Milo wusste nicht, was es war. So etwas hatte er noch nicht gesehen.

Der Vater drückte ab, ein lauter Knall ertönte und es blitzte kurz auf. Mrs Carter sackte zu Boden. "Ma..."

Sein Vater nahm den Körper der Mutter und warf diesen in ein Loch, nahm eine Schaufel und schüttete das Loch mit der nassen Erde zu.

"Ma..." Milo weinte und krabbelte zurück zu seinen Brüdern. "Ma..." Er rüttelte an Patrick, dem Ältesten.

Patrick sah kurz auf. "Mum hat uns verlassen, Milo. Sie kommt nicht wieder. Aber keine Sorge, ich haue nicht einfach ab. Ich beschütze euch." Er nahm seinen kleinen Bruder in den Arm. "Jetzt müssen wir versuchen, zu schlafen. Ich weiß, dass es kalt ist. Aber daran müssen wir uns wohl gewöhnen."

Dark Times ∣ boyxman ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt