Epilog

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„Emily!", ruft meine Mum. Langsam öffne ich Augen und die sehe die Sonnenstrahlen durch mein Fenster strahlen. Wieder habe ich von Zirkenia geträumt und kann es kaum abwarten heute Abend wieder dort zu landen. Allein der Gedanke daran hindert mich daran meine Augen erneut zu schließen. Ich setze mich auf und starre auf meine Schultasche, heute ist der letzte Schultag vor den Sommerferien. Ich ziehe mich an und trotte langsam die Treppen hinunter um zu Frühstücken.

„Bist du dir sicher, dass du die ganzen Sommerferien in dieses Camp möchtest?", fragt mich meine Mum, die gerade in der Küche steht und mir eine Müslischale entgegenschiebt.
„Ja Mama, das hatten wir doch schon mehrmals und außerdem bin ich dort nicht allein. Zoey, Elias und die Zwillinge gehen auch da hin!", sage ich und schiebe mir einen Löffel voller Müsli in den Mund.
„Und dort hinfahren, oder dich abholen, sollen wir dich auch nicht?", fragt sie.
„Nein sollt ihr nicht", sage ich mit vollem Mund, dann schlucke ich „Elias fährt mich. Und bevor du noch etwas sagst, er hätte seinen Führerschein nicht bekommen, wenn er nicht fahren könnte"
Sie muss lächeln, ich weiß aber, dass sie mich auch gerne gefahren hätte. Aber Elias hat es mir schon angeboten und ich habe ja gesagt.
„Hast du auch alles eingepackt?", fragt sie das ungefähr zehnte Mal nach.
„Mama ich gehe jetzt in die Schule", sage ich und verlasse das Haus so schnell ich kann, bevor sie mir noch mehr Löcher in den Bauch fragen kann. Ich steige auf mein Fahrrad und fahre in die Schule, den letzten Tag werde ich wohl auch noch überstehen.
Leider ist Zoey in einer anderen Klasse wie ich und Elias hat seinen Abschluss und hat deshalb heute keine Schule mehr. Ich kann mich also nicht mit ihnen auf unser „Camp" freuen und muss warten bis ich sie nach der Schule sehe.
Die letzten Stunden ziehen sich, zumal wir sowieso keinen Unterricht mehr machen, da es der letzte Schultag ist. Als uns die Schulglocke also endlich befreit, stürmen wir nach draußen. Ich kann Zoey nirgendwo entdecken, was bei den vielen Schülern aber auch kein Wunder ist. Entweder sehe ich sie einfach nur nicht, oder sie ist nochmal im Rektorat, weil sie dort immer ein kleines Dankeschön bekommt. Sie war ja schließlich Schülersprecherin. So oder so, reicht es von der Zeit nicht mehr, auf sie zu warten. Wir sehen uns ja nachher sowieso. Ich laufe also zu den Fahrrad Ständern, schließe mein Schloss auf und fahre nach Hause. Zu Hause angekommen, renne ich schnell hoch in mein Zimmer und schnappe mir meine Tasche, die ich meine Treppen sogleich wieder nach unten hieve. Unten angekommen verabschiede ich mich von meinen Eltern. Ich beeile mich aber, als ich sehe, dass Elias bereits vorgefahren ist. Ich umarme meine Eltern noch schnell und stemme meine Tasche auf meine Schulter.
„Vergiss nicht genug zu trinken!", ruft meine Mutter mir noch nach.
Elias kommt mir entgegen und begrüßt mich mit einem kurzen Kuss, da meine Eltern noch in der Tür stehen. Er nimmt meine Tasche ab und schmeißt sie in den Kofferraum.
„Du weißt doch, dass du nicht so viel mitnehmen musst!", sagt er als er mir die Tür zum Beifahrersitz aufhält.
„Alles nur Tarnung!", sage ich grinsend und steige ein.
Der Weg zur Hütte dauert nicht lange mit dem Auto, wir parken auf einem Wanderparkplatz und laufen den restlichen Weg. Bevor wir in Sichtweite der Hütte kommen bekomme ich noch einmal einen richtigen Begrüßungskuss bei dem mir heiß und kalt wird. Nach Ewigkeiten löse ich mich von ihm.
„Die anderen warten schon auf uns", sage ich, da ich Zoey's Ungeduld schon spüren kann. Wir gehen den restlichen Weg zur Hütte Hand in Hand, bis ich die Zwillinge und Zoey sehe und die Hütte. Ich kann nicht anders, als loszulassen und in die Hütte zu rennen und durch die Fenster zu sehen. Die Tür ist aber noch verschlossen.
„Wir konnten ohne euch beide noch nicht rein", erklärt Jaron. Stimmt ja, unsere Narben. Kurz werde ich unsicher. Klappt das ohne unsere Fähigkeiten noch? Ein Blick auf meinen linken Oberarm beruhigt mich aber wieder. Meine Z förmige Narbe leuchtet in einem hellen blau. Mit dem leisen ‚Klick' stelle ich fest das auch Elias an der Hütte angekommen ist. Wir treten in die kleine Hütte, in der wir das erste Mal unsere Fähigkeiten ausgelöst haben. Die kleine Kommode sieht noch genauso aus wie wir sie verlassen haben. Alle Schubladen sind offen und die mittlere ist halb ausgehängt.
„Sie sind zu spät", stellt Joel fest und setzt sich vorsichtig auf einen der sechs Stühle am Tisch.
„Lass ihnen doch ein bisschen Zeit, es ist schwierig den richtigen Moment zu errechnen!", sagt Jaron, der es seinem Bruder gleichtut und sich ebenfalls auf einen der Stühle setzt.
„Ich finde sie sollten sich beeilen, ich hab Hunger!", sage ich, nachdem sich mein Magen das dritte Mal leise gemeldet hat.
„Du hast immer Hunger, das zählt nicht!", lacht Zoey und in diesem Moment öffnet sich die Tür. Alea und Lexian lächeln uns entgegen.
„Siehst du, ich lag richtig!" zischt Lexian Alea zu. Ich muss noch breiter grinsen, was habe ich die beiden vermisst. Wir treten alle durch die Tür und ich genieße es wieder hier zu sein. Ich sehe mich um, und stelle fest das sich nichts verändert hat und dass, obwohl hier fast ein halbes Jahr vergangen ist.
„Wir müssen unbedingt in den Palast!", sagt Alea aufgeregt und läuft los „Wir wollen euch etwas zeigen"
„Und das wäre?" fragt Zoey, die offensichtlich schon neugierig geworden ist. Alea versteht sich allerdings darin, alle Fragen von Zoey abzublocken und nichts zu verraten. Obwohl Zoey den gesamten Weg nicht aufgibt, sind wir danach kein bisschen schlauer.
„Eine Sache solltet ihr noch wissen" beginnt Lexian „Ally ist im Palast, ich weiß wie ihr zu ihr steht, aber es ist nicht ihre Schuld, sie hat nur Befehle ausgeführt"
Ich sehe zu Elias, der ein leises Schnauben von sich gibt. Ich habe Ally mittlerweile verziehen, aber er ist immer noch wütend auf sie. Deshalb hat Lexian es wahrscheinlich auch für nötig gehalten uns vorzuwarnen. Ich sehe es zwar nicht ein, dass er Lexian verzeihen kann, aber Ally nicht, aber ich kann auch nichts großartig daran ändern.
Ich staune als wir den Garten vor dem Palast betreten, er ist voller Jungen und Mädchen in unserem Alter. Die Türen zum Palast stehen weit geöffnet. Direkt daneben steht Ally, die uns mit einem Lächeln empfängt. Aus merke ich, wie sich Elias fast unmerklich anspannt. Er hat anscheinend immer noch ein Problem mit Allys Anwesenheit.
„Also, was wolltet ihr uns zeigen?", fragt Zoey neugierig.
„Kommt mit", sagt Ally und läuft voraus. Sie führt uns die Treppen nach unten und steuert auf Zoey's alten Übungsraum zu, wahrscheinlich, weil wir dort unsere Ruhe haben.
Als sie die Türe öffnet, stockt mir der Atem. Ich sehe mehrere Kinder die allesamt, ohne sich zu verbrennen eine Flamme in der Hand brennen lassen.
„Ist das das, was ich denke was es ist?", fragt Jaron fassungslos.
„Bedeutet das... ", haucht Zoey und lässt ebenfalls eine Flamme in ihrer Hand auflodern.
„Das ist noch lange nicht alles", sagt Ally während sie die Tür wieder schließt „Während ihr weg wart haben viele Kinder ihre Elemente entdeckt. Und nicht nur das, es sind auch neue Fähigkeiten aufgetreten, wir haben ein Kind, das Gedanken lesen kann. Lexian hat auch neue zusätzliche Fähigkeiten, er kann Illusionen erschaffen. Alea kann sich teleportieren. Andere Kinder konnten Eis erschaffen, Wunden heilen und sich sogar komplett in Luft auflösen"
„Soll das heißen, dass wir auch neue Fähigkeiten haben könnten?" frage ich, als ich glaube langsam zu verstehen, worauf sie hinaus wollen.
„Das glauben wir jedenfalls", sagt Lexian.
Wir sitzen gemeinsam in einem großen Raum, der zum Speisesaal umfunktioniert wurde.
„Der Palast ist jetzt also eine Schule?", frage ich.
„Ja, immer mehr Kinder entdecken ihre Talente. Ohne Hilfe könnte das für sie gefährlich werden. Bis jetzt sieht es so aus, als tauchen sie ungefähr mit zwölf auf, das ist aber schwer zu sagen, da wir das ganze erst seit einem halben Jahr beobachten. Wir haben auch festgestellt, dass niemand, der über zwanzig ist ein Talent aufweist. Ob das bedeutet, dass man mit zwanzig sein Talent verliert weiß ich, aber nicht. Vielleicht sind die Talente aber auch mit zwanzig vollständig entwickelt" erklärt Lexian.

„Übrigens, ihr geht auch auf diese Schule", sagt Alea grinsend.

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Jaaaaaa, das war es jetzt mit dieser Geschichte. Ich hoffe natürlich, sie hat euch gefallen und möchte an dieser Stelle noch einen kurzen Dank anbringen.

Und zu guter Letzt danke an dich, liebe Leserin und lieber Leser, dass du bis zum Ende durchgelesen hast, womöglich sogar gevotet und kommentiert!

Danke

Zirkenia - Die Macht der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt