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„Wir können unmöglich alle Höhlen einzeln durchsuchen! Außerdem ist es zu dunkel, um überhaupt etwas zu erkennen! Und ich bin müde!", beschwert sich Joel. Er hat recht, es ist zu dunkel und ich bin mir sicher, dass wir alle müde sind. Das Licht, das Zoey und Lexian erzeugen hilft zwar, dass wir nicht komplett im Dunkeln tappen, aber um versteckte Höhlen zu finden, ist Tageslicht eindeutig besser.
„Also gut, wir schlagen in der nächsten Höhle unser Lager auf und übernachten dort", gebe ich nach.
„Was? Wir sollen in so einer Höhle schlafen?", fragt Lexian entsetzt.
„Na ja, wir hätten auch in die Hüte können, in der wir nach Zirkenia gekommen sind, aber du hast ja die Tür zufallen lassen!", mein Alea genervt zu Lexian.
„Ich dachte es wäre noch jemand hinter mir!", verteidigt der sich.
"Falsch gedacht!" blafft Alea zurück.
„OK, es reicht! Wir sind alle müde und erschöpft, aber es bringt nichts uns zu streiten, ist das klar?", geht Jaron dazwischen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Die nächste Höhle ist perfekt für ein Lager, sie ist relativ groß, führt aber nirgendwo hin, sondern ist einfach nur ein recht großer Hohlraum im inneren einer der vielen Klippen. Zoey lässt in der Mitte ein kleines Feuer knistern, das glücklicherweise keinen Brennstoff braucht. Dadurch sparen wir uns eine wahrscheinlich zwecklose such nach Feuerholz am Strand. So wird es angenehm warm in der Höhle, denn im Laufe der Nacht ist es am Strand ziemlich abgekühlt und wir alle, außer Zoey, der nie kalt zu werden scheint, haben schon begonnen zu zittern. Joel lässt Moos wachsen, damit wir es etwas bequemer haben und wir legen uns alle um das Feuer. Neben mir liegen Zoey und Elias. Zoey schläft sofort auf Joels Arm ein. Alea und Lexian zanken sich noch leise, aber ich glaube das die beiden sich gerne zum Spaß zanken, wirklich sauer ist am Ende nämlich meistens keiner. Jaron und Joel liegen auch recht still da, also beschließe ich mich auch hinzulegen. Ich möchte gerade die Augen schließen, als ich merke wie Elias mich beobachtet. Er liegt einen halben Meter weit entfernt von mir und sieht mich schweigend und in gedankenverloren an.
„Was ist?", frage ich leise, um Zoey nicht aufzuwecken.
„Nichts", meint er nur und schließt die Augen, also tue ich es ihm nach. Aber nach ein paar Sekunden spüre ich, dass sein Blick wieder auf mir liegt. Ich öffne die Augen wieder.
„Bist du dir sicher?", frage ich.
„Ja", sagt er und ich schließe die Augen wieder, merke aber, dass sich sein Blick nicht von mir löst. Ich warte und merke das Alea und Lexian aufgehört haben sich zu zanken. Elias Blick scheint aber noch immer auf mir zu ruhen.
„Ich kann nicht schlafen wenn ich beobachtet werde!", sage ich und öffne dabei meine Augen.
„Tut mir leid. Es ist nur..."
„Ja?", frage ich, nachdem er nicht weiterspricht.
„Ist egal", meint er und schließt die Augen. Ich habe das Gefühl, dass sie diesmal zu bleiben und schließe meine auch wieder. Nach Ewigkeiten, falle ich endlich in einen leichten Schlaf.
„Hey, aufstehen Schlafmütze!"
Ich drehe mich um, ich will noch nicht aufstehen. Ich möchte mir meine Decke über den Kopf ziehen, aber ich habe gar keine. Stimmt ja, wir sind in der Höhle. Jetzt merke ich auch, dass meine Hüfte schmerzt. Das Moos war wohl doch nicht so weich. Trotzdem möchte ich noch etwas liegen bleiben, es ist so schön warm. Außerdem habe ich nicht gut geschlafen, ich fühle mich noch genauso schlapp wie gestern. Plötzlich werde ich von einem kräftigen Wind gepackt, der mich in die Luft reißt, mich einen halben Looping machen lässt und mich dann mehr oder weniger sanft auf dem Boden abstellt. Jetzt bin ich natürlich wach. Zum ‚Dank' werfe ich einen kleinen Wasserball nach Elias, dem er aber leider lachend ausweichen kann. Als ich mich in der Höhle umsehe, stelle ich fest, dass nur noch wir in der Höhle sind.
„Wo sind die anderen?", frage ich.
„Die sind ins Meer schwimmen gegangen, heute ist es viel wärmer wie gestern. Kommst du auch mit?", will er wissen.
„Wer zuerst im Wasser ist!", rufe ich und renne los. Elias will natürlich an mir vorbeifliegen, aber damit habe ich schon gerechnet und schleudere ihm ein paar Wasserbälle entgegen, wodurch er deutlich langsamer wird. So schnell ich kann, beschwöre ich eine riesige Welle herbei, die mich um einiges schneller, als wenn ich rennen würde, an den Strand befördert. Elias bemerkt das und lässt vor mir einen gewaltigen Wind entstehen, der mich deutlich langsamer macht. Ich schicke eine weitere Welle als Windschatten voran. Als ich sehe, dass Elias fast im Meer ist, atme ich einmal ruhig ein und aus und lasse dann, kurz bevor Elias im Wasser ankommt, das Wasser vor ihm ausweichen. Egal in welche Richtung er rennt, das Wasser kann er nicht erreichen. Ich renne die letzten Meter ins Wasser.
„Gewonnen!", rufe ich und lasse das Wasser los. Sofort schwappt es auf Elias zu und er taucht unter. Als er aber nicht mehr auftaucht, bekomme ich Panik. Ich drehe mich wie wild im Kreis und suche nach ihm, als ich auf einmal von gesuchten von hinten unter Wasser getaucht werde. Das macht mir natürlich nichts aus, weil ich ja unter Wasser atmen kann, aber der Schreck sitzt mir tief in den Knochen.
„Wie?", frage ich sofort, als wir wieder auftauchen.
„Tja dein Element ist Wasser, aber meins ist Luft!", lacht er. Ich beruhige mich langsam wieder, weil ich verstehe. Er hat sich eine Blase aus Luft geschaffen und hatte so kein Problem unter Wasser zu atmen. Respekt, dass er so schnell reagieren konnte.
„Ist alles OK bei euch?", fragt Zoey, die ich bis jetzt nicht bemerkt habe.
„Ja klar, nur stehst du gerade vor einer Schummlerin!", sagt Elias und spritzt mich nass.
„Du hast doch angefangen, indem du geflogen bist!", grinse ich und lasse eine Welle über ihn schwappen. Lachend taucht er wieder auf. „Siehst du?" Jetzt müssen auch die anderen lachen.
„Ich glaube wir sollten jetzt weiter suchen", sage ich, als wir uns alle wieder beruhigt haben. Wir gehen gemeinsam zurück an Land. Während wir in die Höhle laufen, um unsere Sachen zu holen, lässt Elias eine angenehme Brise entstehen, die uns trocknet, so gut es geht. Ich ziehe die restliche Nässe aus unserer Kleidung und wir machen uns abmarschbereit. Jetzt wird es wieder ernst, denn jetzt beginnt die Suche!

Zirkenia - Die Macht der ElementeNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ