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„Und wo fangen wir heute an?", fragt Alea. „Wir haben noch unendlich viele Höhlen vor uns. Wenn das so weiter geht, finden wir die richtige nie!"
Sie hat recht, so funktioniert das nicht. Es sind zu viele Höhlen, um sie alle zu durchsuchen. Mein Stein wird warm und zeigt mir nochmal das Bild, dass uns geholfen hat hierher zu kommen.
„Natürlich! Wieso sind wir da nicht gleich drauf gekommen!", rufe ich und schlage mir mit der Hand gegen die Stirn.
„Was ist denn los?", fragt Joel.
„Warum sollte mein Stein uns irgendwo in die Nähe der Waffen bringen, wenn er uns auch gleich bei ihnen absetzten könnte?", antworte ich. Wir waren schon am richtigen Ort, aber sind dann weiter gegangen.
„Wir müssen zurück zu der Tür, oder jedenfalls an den Ort an dem sie war!", meint Jaron, der zu verstehen scheint.
„Ja, da haben wir nur ein Problem", meint Lexian der während seiner Worte immer mehr zu schrumpfen scheint „Wo war die Tür?"
„Das Problem hab ich gelöst, noch bevor es entstehen konnte", sagt Joel und deutet in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Ziemlich weit weg, ragt ein riesiger Baum aus dem Horizont, genau aus der Richtung aus der wir gekommen sind, wahrscheinlich an genau der Stelle, an der die Tür gewesen ist.
„Jaron du bist ein Genie!", ruft Alea und verpasst ihn einen freundschaftlichen Stoß. Während wir auf den Baum zulaufen, ist es ungewohnt still. Wir alle wissen, dass es so langsam ziemlich ernst wird. Der Weg ist länger, als er aussieht und der Baum kommt nur langsam näher.
„Was denkt ihr finden wir in der Höhle?", bricht Elias das Schweigen.
„Keine Ahnung, vielleicht steckt ja diesmal die Axt im Stein?", meint Joel und muss von seinem eigenen Witz grinsen.
„In den Büchern stand, dass beides von einem Zauber, der nur von den wahren Erben durchdrungen werden kann, beschützt wird. Was für einer das ist, stand nur leider nicht dabei", erklärt Alea.
„Bedeutet das, dass nur Jaron, Joel und Zoey zu den Waffen können?", fragt Lexian.
„Schätze schon", antwortet Alea, als wäre das für uns alle kein Problem.
„Und was machen wir solange?", fragt Elias mich mit einem leichten Stups in die Seite „Wir könnten uns ja anschweigen, darin bist du doch so gut!", zieht er mich auf.
„Ich spare mir meine Worte nun mal für ein kompetentes Gespräch", kontere ich mit einem fiesen Grinsen und kneife ihn zur Rache in die Seite. Bevor er zurückschlagen kann renne ich los, überhole Alea und Lexian und werde bei Jaron wieder langsamer. Ich drehe mich um und suche nach Elias, sehe ihn aber nirgends. Auf einmal werde ich von einem Wind gepackt und in die Luft gewirbelt. Und hier oben kann ich nicht mal ausweichen. Ich erleide also lachend die Kitzel-Attacke.
„Aufhören!", flehe ich und werde zum Glück wieder auf dem Boden abgesetzt. Wir sind da.
„Welche ist es?", fragt Zoey.
Joel sieht am Baum nach oben. „Ich nehme an die direkt vor dem Baum." Er dreht sich zur Klippenwand „Nur dass hier keine ist."
„Doch da ist eine, ihr könnt sie nur nicht sehen", sagt Jaron. „Ich spüre an dieser Stelle keinen Stein, aber dort ist etwas anderes."
„Er hat recht, ich spüre eine starke Energie an genau...", er geht näher in Richtung Felswand, bis er sie fast berührt „Dieser Stell... Autsch!", er zieht seine Hand schnell wieder zurück und reibt sie sich. Er sieht aus als hätte er einen elektrischen Stoß bekommen. Mit einem Blick zu Alea die genauso verwirrt wirkt wie wir anderen stelle ich sicher, das sie es nicht war, die sich hier einen kleinen Scherz erlaubt hat.
„Ich schätze hier ist Endstation für euch", sagt Joel und tastet vorsichtig nach der Felswand und fast einfach hindurch. Langsam steigt er erst mit einem und dann dem zweiten Bein hindurch. „Das ist seltsam", sagt er. Dann hält er die Luft an und geht durch die Wand. Jaron folgt ihm ohne zu zögern und durchquert die Wand als wäre da nichts. Was ja auch stimmt, aber sie sieht verdammt echt aus. Am liebsten würde ich es selbst ausprobieren, aber ich befürchte, dass auch ich nicht hindurchkommen würde. Zoey steht neben mir.
„Du holst mich doch da raus, wenn ich nicht wieder komme, oder?", flüstert sie mir zu.
„Du schaffst das schon!", flüstere ich zurück. Sie geht langsam auf die Wand zu und tastet sich vorsichtig hindurch. Jetzt sind wir vier allein hier. Ich starre wie gebannt an die Höhlenwand und warte, bis sie auch nur ein kleines Zeichen einer Veränderung erscheint. Mir kommen schon die ersten Minuten wie Stunden vor. Es tut sich aber rein gar nichts. Die Steinwand bleibt Stein und wir langweilen uns, während wir darauf warten das sich das ändert.
„Und was machen wir jetzt?", fragt Elias.
„Kennt ihr Pilalux?", fragt Lexian uns. Wir antworten mit fragenden Gesichtern. Ich nehme an, dass wir das Spiel gar nicht kennen können so verschmitzt wie die beiden schauen.
Alea grinst. „Das Spiel haben wir vor ein paar Jahren erfunden. Es mit zwei neuen Wächtern zu spielen, macht bestimmt noch mehr Spaß!"
„Es ist ganz einfach: über jedem fliegt ein grüner Ball aus Licht. Die anderen müssen versuchen ihn durch ihre Elemente zu zerstören. Wenn ein Ball erwischt wird, färbt er sich gelb, bei einem weiteren Treffer orange und danach rot. Erst wenn er rot wird kann, er zerstört werden", erklärt Lexian und lässt vier Lichtbälle erscheinen. „Man darf natürlich auch mithilfe seiner Kräfte verhindern, dass sein Ball zerstört wird. Wenn wir im Team spielen, darf man auch verhindern, dass der des Teamspielers getroffen wird. In dem fall ist das sogar erwünscht."
„Wir spielen Mädchen gegen Jungs", sagt Alea und sammelt Funken in ihren Händen. Lexian schickt die Bälle über unsere Köpfe und das Spiel beginnt. Alea schießt sofort einen Blitz nach dem Lexian's Ball, einer seiner Energiebälle verhindert aber, dass er trifft. Elias hebt vom Boden ab, aber ich schleudere Wasser auf seinen Ball und treffe. Der Ball wird sofort gelb und Elias flucht. Ich sehe aus dem Augenwinkel, wie Lexian meinen Ball mit seiner Energie abschießen will, lasse mich aber in der letzten Sekunde in den Sand fallen, um auszuweichen. Ich werfe einen kurzen Blick zu Alea, die gerade Blitze auf Elias' Windstöße abfeuert. Er lässt gerade einen hinter ihr entstehen, um sie aus dem Hinterhalt zu erwischen. Ich werfe ihn mit Wasser ab, werde aber dafür selbst getroffen. Mein Ball färbt sich gelb. Zur Rache schicke ich gleichzeitig zwei Wasserbälle auf Lexian und Elias los, die unerwartet beide treffen. Lexian's Ball wird gelb und Elias' orange. Letzterer ist so perplex, dass er Alea's Blitz nicht mehr rechtzeitig abwehren kann. Lexian hat das leider auch bemerkt und hält jetzt alle weiteren Angriffe auf Elias mit einer Energiekuppel ab. Keiner unserer Treffer schafft es durch. Ich ziehe eine Wand aus Wasser vor uns in die Höhe.
„Und was jetzt?", frage ich Alea, „Keiner unserer Schüsse geht durch ihre Kuppel."
„Er kann die Kuppel zwar nicht ewig halten, aber durchaus lange. Wir müssen sie austricksen, nur wie?"
„Pass auf! Ich lasse gleich Wasser um die Kuppel fließen, dann können sie nichts sehen. Du schießt meinen Ball einmal ab, dann ist er orange. Wenn die beiden nur mich mit einem orangen Lichtball sehen, glaube ich kaum, dass sie widerstehen können. Du schleichst dich schnell hinter die beiden und wenn Lexian die Kuppel auflöst um zu schießen, starten wir den Zangenangriff." Gesagt, getan. Ich lasse die Wand fallen und sammle das Wasser neu um die Kuppel. Um vom Ablenkungsmanöver abzulenken, schicke ich noch ein paar halbherzige Bälle auf die Kuppel. Alea schießt meinen Ball einmal ab und verschwindet hinter der Kuppel. Ich lasse das Wasser um die Kuppel verschwinden und stehe Schutzlos da. Lexian lässt, wie zu erwarten, die Kuppel los, um in den Angriff überzugehen. Alea's Blitze treffen seinen Ball augenblicklich und ich schieße ihn noch während er sich umdreht gleich noch einmal ab. Alea's zweiter Blitz trifft Elias' Ball im selben Moment. Damit ist er aus dem Spiel! Lexian verteidigt sich so gut er kann, aber gegen uns zwei hat er keine Chance. Schon nach wenigen Sekunden haben wir ihn in die Mangel genommen und bevor er noch einen einzigen Energieblitz abfeuern kann, trifft ihn einer meiner Wasserbälle. Aus seinem Ball wird ein dunkler Schatten, der sich bedrohlich auf mich zubewegt. Erst denke ich das sich Lexian hier einen Scherz erlaubt, einen ziemlich fiesen. Mit einem panischen Blick zu besagten bin ich mir aber sicher. Der gehört bestimmt nicht zum Spiel!

Zirkenia - Die Macht der ElementeOnde histórias criam vida. Descubra agora