Kapitel 36

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Pov. Damien

Verwirrt und gleichzeitig auch neugierig lief ich hinter Ralis her. Nachdem wir zusammen gefrühstückt, und uns fertig gemacht hatten, wollte er mich unbedingt irgendwo hin bringen. Warum oder wohin genau wollte er mir aber nicht sagen. Und so liefen wir mit einem bestimmten Ziel durch das Rudel, ich verwirrt weil ich nicht wirklich wusste was los war, und er mit einem dämlichen grinsen auf dem Gesicht. 

Ich dachte den ganzen Weg darüber nach wohin wir wohl liefen bis Ralis Stimme mich aus meinen Gedanken riss.  "So da sind wir", meinte er immer noch lächelnd. Wir standen vor einem Haus, und daneben war ein großer auf dem ein paar Figuren und Zielscheiben standen. Auf dem Platz waren auch ein paar Wölfe und Menschen zu sehen. Das musste wohl der Trainingsplatz sein von dem Ralis mir erzählt hatte. 

"Und was zum Teufel wollen wir hier? Dir ist hoffentlich klar das ich damit", ich hob demonstrativ eine meiner Krücken an: "mit Sicherheit nicht kämpfen kann", meinte ich skeptisch.  "Lass dich überraschen", gab er mir nur als Antwort und lief zur Tür des Hauses um zu klopfen. Ich lief ihm hinterher und gerade als ich bei ihm ankam machte jemand die Tür auf. 

"Ah da seit ihr ja endlich. Ich dachte schon ihr hättet mich vergessen", begrüßte uns ein freundlicher Mann ende dreißig. Er war ungefähr so groß wie ich und hatte Braune Haare.  "Als ob ich das schon jemals gemacht hab", antwortete ihm Ralis leicht lachend. Sie gaben sich eine brüderliche Umarmung und wandte sich dann mir zu.  "Und du musst dann wohl unser kleiner Neuankömmling sein", stellte der Mann fest. "Willkommen im Rudel, ich bin Marius. Ich bin hier der Waffenexperte und einer der Ausbilder bei uns im Rudel. Außerdem kümmere ich mich um den Trainingsplatz hier", hieß er mich willkommen und streckte mir zur Begrüßung die Hand entgegen. "Ähm.... hallo. Ich bin Damien", erwiderte ich etwas überrumpelt, während ich ihm die Hand schüttelte.  "Hast du das worum ich dich gebeten habe?", fragte Ralis.   "Aber natürlich. Wartet hier einen Moment, ich bin gleich wieder zurück", sagte Marius schnell und verschwand wieder im Haus. 

Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Um was hat Ralis ihn gebeten? Und was hab ich damit zu tun? Ich meine ich kann nicht kämpfen. Selbst wenn ich es wollen würde. Doch bevor ich weiter nachdenken konnte stand Marius auch schon wieder vor uns und hatte ein seltsames längliches Ding bei sich was in einem Tuch eingewickelt worden war. 

"Hier, aber seit bitte vorsichtig damit. Ich will niemanden auf der Krankenstation sehen wegen euch", meinte er noch.  "Keine Sorge. Wir passen schon auf", erwiderte Ralis mit einem lächeln im Gesicht. Die beiden verabschiedeten sich und wir liefen in Richtung des Übungsplatzes. 

"Was ist das?", fragte ich sofort neugierig.  "Das wirst du gleich sehen. Los,komm", erwiderte Ralis leicht lachend. Wenig später standen wir auch schon auf dem Übungsplatz, ein paar Meter vor einer der großen Zielscheiben entfernt.  "Das sollte fürs erste reichen", murmelte Ralis eher zu sich selbst. Er hatte sich beim vorbeigehen noch einen Stuhl von Marius Terrasse geschnappt und stellte diesen nun neben mich. Als nächstes hielt er mir das mysteriöse Bündel entgegen. 

"Hier, das ist für dich."  Überrascht sah ich ihn an. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Schließlich saß ich mich auf den Stuhl um meine Hände frei zu haben und nahm das Bündel entgegen. Vorsichtig schlug ich das Tuch auf und war für einen Moment sprachlos. 

"Ein Bogen? Was soll ich denn damit?", fragte ich irritiert. "Na was wohl? Du kannst zwar nicht im Nahkampf kämpfen. Aber im Fernkampf hättest du damit sehr gute Chancen. Du musst nur lernen damit umzugehen", erklärte mir Ralis.  "Aber ich kann doch gar nicht Bogenschießen", erwiderte ich.  "Noch nicht. Warum versuchst du es nicht einfach?", fragte er mich motivierend und zeigte auf die große Zielscheibe. 

Ich sah zu dieser und dann auf den Bogen in meinen Händen. Er war schön, keine Frage. Es war ein Bogen aus Holz. Über und unter dem Griff in der Mitte waren kleine Wolfsköpfe ins Holz geschnitzt, so wie verschiedene Zeichen. 

Ich atmete einmal tief durch und hob ihn an. Er war schwerer als gedacht. Dann nahm ich noch schnell einen der Pfeile die noch mit in dem Tuch lagen und spannte den Bogen. Ein paar Momente später ließ ich den Pfeil durch die Luft fliegen und er traf die Zielscheibe. Zu meiner Überraschung sogar mehr in der Mitte als ich erwartet hatte.  "Hast du das gesehen? Ich hab getroffen", sagte ich aufgeregt zu Ralis. Dieser schmunzelte und wuschelte mir durch die Haare.   "Ja hab ich. Glaubst du immer noch das du nicht Bogen schießen kannst?", fragte er mich.  "Nein. Danke Ralis", erwiderte ich glücklich.  "Immer wieder gern. Los lass uns weiter üben", sagte er. Und so schoss ich weiter auf die Zielscheibe, während er mir die Pfeile wieder brachte wenn ich keine mehr hatte.

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Gebrochen, Verachtet und Gerettet Where stories live. Discover now