Kapitel 9

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Pov. Damien

Gerade wollte ich das Schulgelände verlassen um nach hause zu gehen.
Mir tat die Seite immernoch von der Prügel etwas weh wodurch ich noch langsamer vorankam wie sonst.
"Damien, warte kurz!", rief Vincent plötzlich hinter mir. Ich störte genervt auf.
Mit schnellen Schritten war er bei mir, und mit ihn auch wieder Leo und Mike. "Können wir dir vielleicht irgendwie helfen?", fragte er mich.
"Und wobei soll ich bitte Hilfe brauchen?", antwortet ich ihm gereizt.
"Du wurdest heute Mittag zusammengeschlagen, keiner steckt das einfach so weg", meldete sich nun auch Leo.
"Mir geht's gut und jetzt lasst mich gefälligst in Ruhe", gab ich bissig zurück.
"Jetzt beruhig dich doch mal, wir machen uns doch nur Sorgen", versuchte Vincent weiter auf mich einzureden.
"Ich sagte mir geht's gut also haut endlich ab!", schrie ich sie an.
Danach sagte niemand mehr etwas und ich lief weiter.
Ich spürte noch ihre Blicke in meinem Rücken, als auch sie weiterliefen.
Normalerweise war ich nicht so, allerdings hatte mich der heutige Tag einiges an Nerven gekostet und ich wollte nur noch nach hause und meine Ruhe.

Zuhause angekommen wartete aber bereits die nächste Überraschung auf mich.
Meine Eltern standen mit verschränkten Armen im Flur und sahen mich abweisend an.
"Junger Mann wir müssen reden", meinte meine Mutter streng.
Sofort hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen.
"Worüber denn?", fragte ich zaghaft.
"Darüber das wir so einen Krüppel wie dich nicht länger akzeptieren werden", sagte mein Vater ernst.
Ich blickte sie erschrocken an.
"Was? Das meint ihr doch nicht etwa ernst, oder?"
"Das ist unser voller ernst", erwiderte meine Mutter: "Wer will auch schon so ein ....Ding seinen Sohn nennen wollen?"
Bei ihren Worten kamen mir Tränen hoch, die ich versuchte zu unterdrücken.
"A...aber ihr seit doch meine Eltern", sagte ich traurig.
Mein Vater fing daraufhin an zu lachen: "Das waren wir die längste Zeit. Und jetzt geh hoch in dein Zimmer damit wir dich jämmerlichen Schandfleck nicht mehr sehen müssen."
"Aber Vater ich..", bevor ich zu ende sprechen konnte bekam ich einen harrten Schlag ins Gesicht zu spüren und die ersten Tränen verließen meine Augen.
"Ich habe nur einen Sohn und da isst Ben!", fuhr er mich an.
Ich zuckte zusammen und fing an zu schluchzen.
In meinem Zimmer angekommen warf ich mich aufs Bett und weinte bis ich einschlief.

Am nächsten Tag in der Schule hatte ich erst Angst, dass Mark mich wieder verprügeln würde. Aber zu meiner Überraschung ließen sie mich in Ruhe.
Ich fragte mich ob Vincent was damit zu tun hatte.
In der Pause hielt ich Ausschau nach ihm. Er stand wie gestern auch bei seinen Freunden.
Ich ging zu ihnen, da ich wegen gestern doch ein ziemlich schlechtes Gewissen bekam.
Sie hatten mich wohl noch nicht bemerkt und unterhielten sich darüber was sie nach der Schule noch machen wollten.
Durch mein Räuspert verstummte ihr Gespräch jedoch und sie drehten sich zu mir um.
"Ähm, also ich wollte mich noch für gestern bedanken, das ihr mir geholfen habt", mein Blick wanderte beschämt zu Boden: "Und es...es tut mir leid das ich euch angeschrien hab, das war falsch von mir."
Eine Zeit lang sagte niemand etwas, doch dann trat Vincent vor und lächelte mich an: "Das haben wir doch gern gemacht. Und wir würden es jederzeit wieder tun"
Seine Antwort erleichterte mich enorm.
"Hey willst du später mitkommen?", fragte mich Clara.
"Mitkommen?", fragte ich irritiert.
"Wir wollten uns nach der Schule noch etwas die Gegend ansehen", erklärte mir Mike.
"Du kennst dich hier doch aus, oder? Dann könntest du uns doch später ein wenig herumführen", schlug Vincent vor. "J...ja, gerne", antwortete ich etwas überrumpelt.
"Toll, dann treffen wir uns am besten nach der Schule am Eingang", sagte Vincent.
Wir unterhielten uns noch etwas Bis die Pause vorbei war.
Ich musste feststellen das Vincent und seine Freunde ganz nett waren.
Zumindest zog keiner von ihnen mich runter oder Schloß mich aus wegen meinem Bein.
Sie behandelten mich wie jeden anderen auch. Ich fühlte mich bei ihnen einfach nur wohl und sicher.

Gebrochen, Verachtet und Gerettet Where stories live. Discover now