Kapitel 8

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Pov. Damien

Bevor ich wirklich realisieren konnte
was gerade passierte, spürte ich schon den nächsten Schlag, diesmal im Gesicht.
Ich schnappte nach Luft und fing dabei an zu husten.
Die drei fingen an zu lachen, bevor sie mir die Füße wegtraten.
Ich stürzte zu Boden und als ob das noch nicht reichen würde fingen sie an auf mich einzutereten.
Mittlerweile hatte ich angefangen zu weinen, meine Arme waren schützend über dem Kopf.
Auf einmal hörten die Tritte auf.
"Sag mal geht's noch?!", vernahm ich die wütende Stimme von Mark.
Überrascht sah ich auf.
Vincent hatte Mark anscheinend angerempelt, so dass dieser gegen Niek und Jack gestoßen war.
Schützend stand er nun zwischen mir und den drei Tyrannen.
"Was glaubst du was ihr hier gerade tut", sagte Vincent in einem schneidenden Tonfall.
"Na was wohl? Dem verkrüppeltem Schwächling zeigen wo sein  Platz ist!
Und jetzt geh mir gefälligst aus dem Weg Neuling!", fuhr Mark ihn an.
"Vergiss es", erwiderte Vincent in einem Ton der sich fast schon wie ein Knurren anhörte.
Ich sah die beiden immer wieder abwechselnd an während ich zitternd am Boden lag.
Man spürte praktisch die Spannung die um uns herum herschte.
Es hatten sich schon einige Schüler um uns herum versammelt wie ich feststellte.
"Ich warne dich ein letztes mal, verschwinde oder..."
"Oder was?", kam es links von mir.
Zwei der Schüler mit denen sich Vincent vorhin unterhalten hatte standen nun neben ihm.
Beide hatten eine ähnliche Statur wie Vincent.
Mark schnaubte nur verärgert bevor er mit seinen Kumpanen abzog.
"Das wird ein Nachspiel haben!", rief er uns noch zurück.
Ich atmete erleichtert aus, froh darüber dass es vorbei war.
"Alles gut?", fragte mich eine weibliche Stimme. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.
Ich sah nach hinten und erkannte ein sorgenvolles Gesicht. Sie war auch eine von den neuen.
Sie hatte braunes, lockiges Haar und braune Augen.
"E..es geht schon", brachte ich leise heraus.
Ich versuchte aufzustehen, scheiterte daran aber kläglich. Mit schmerzverzertem Gesicht hielt ich mir die Seite.
Vincent und die anderen beiden hatten sich nun auch zu uns gedreht.
"Warte, ich helfe dir", sagte Vincent und kam mit schnellen Schritten zu mir. Er stützte mich auf der linken Seite als er sich seinen Freunden zuwandte: "Leo, hilf mir ihn ins Krankenzimmer zu bringen. Mike, sag einem Lehrer was passiert ist und entschuldige uns für die nächste Unterrichtsstunde. Clara, sammel seine Krücken ein und komm nach."
Es klangen eher wie Befehle als bitten.
Jeder nickte jedoch nur stumm und tat das was ihm aufgetragen wurde.
Leo stützte mich nun rechts und gemeinsam gingen wir zum Krankenzimmer, welches direkt neben den Sekretariat lag.
Wobei ich eher mitgeschleppt wurde wie das ich lief.
Ich beruhigte mich langsam auf dem Weg.
"Was waren das den für Idioten?", fragte mich Vincent.
"Mark", gab ich traurig als Antwort.
"Hast du irgendwas angestellt das die so sauer auf dich sind?", fragte nun Vincent Freund.
Ich schüttelte nur leicht den Kopf. Vincent schnaubte wütend.
Im nächsten Moment hörte ich schnelle Schritte hinter uns, es war das Mädchen von vorhin.
"Hier, ich hab die Krücken", lächelte sie uns an.
"Wie heißt du überhaupt?", wollte sie wissen. "Ich bin Damien", antwortete ich leise.
"Ich bin Clara, das ist Leo", sie zeigte auf Vincents Freund: " Und der Sturrkopf dahinten ist Vincent. Schon dich kennenzulernen, auch wen ich mir andere Bedingungen wünschen würde." Ein nicken meinerseits.

Wir standen nun vor der Tür zum Krankenzimmer, Clara klopfte an und die Tür wurde von unserer Schulärztin, Miss June geöffnet.
Als sie erkannte wer vor der Tür stand seufzte sie. Ich war die letzten Tage mit einer erschreckenden Regelmäßigkeit hier, meist allerdings nur wegen kleinigkeiten.
"Lass mich raten. Mark, richtig?", kam es von ihr.
"Woher wissen sie das?", kam es Überascht von Vincent.
"Kommt erst mal rein."
Die Ärztin behandelte mich und erzählte den dreien dabei das Mark und seine Freunde mich, seit ich wieder auf der Schule war, runterzogen.
"Danke das ihr ihm geholfen habt. Die anderen Schüler schauen entweder zu oder machen mit", sagte sie mit einem traurigen lächeln im Gesicht.
"Das haben wir doch gern gemacht", antwortete Vincent.
"Hey Damien, komm doch in den Pausen einfach zu uns. Vielleicht lassen die dich dann in Ruhe.", meinte Leo.
Ich sah ihn unsicher an: "meinst du?"
"Aber Natürlich", antwortete Clara fröhlich.
"O...ok"
Ich war unsicher ob sie mich wirklich akzeptierten, aber alles war mir lieber als von meinem ehemaligen besten Freund verprügelt zu werden.
"So, jetzt ist aber genug geredet. Ab zurück in eure Klassen.", meinte die Ärztin.
Also bedankten wir uns noch schnell und verließen das Krankenzimmer.

Gebrochen, Verachtet und Gerettet Where stories live. Discover now