67 | Vier Worte

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Ich wachte mit einem dröhnenden Kopf auf und verfluchte mich mal wieder dafür, zu viel getrunken zu haben. Als Sarah sich neben mir regte, strich ich ihr über den Kopf und verteilte federleichte Küsse auf ihren Wangen und am Hals. Sie schlug die Augen auf und lächelte mich an.

»Guten Morgen, Amore.« »Guten Morgen, Raphael. Deine raue Morgenstimme klingt echt sexy«, kicherte sie verlegen, woraufhin ich sie angrinste. »Wie geht's dir? Dein Gesicht sieht echt schlimm aus.« Sarah wurde ernst. »Wie nett, danke. Ich habe Kopfschmerzen des Todes und meine Nase tut weh. Sonst ist alles ganz okay«, gab ich zurück.

»Und dir? Kannst du dich noch an die letzte Nacht erinnern?« Ich hatte ehrlich gesagt Schiss diese Frage zu stellen, da ich absolut nicht wusste, wie sie darauf reagieren würde. Ihre Augen verdunkelten sich etwas. »Mir geht es den Umständen entsprechend ganz gut. Ich kann mich aber an die letzte Nacht nur in Bruchstücken erinnern.« Gott sei Dank! »Sei froh, ich weiß leider noch alles. Aber lassen wir dieses Thema. Gehst du mit mir runter zum Frühstücksbuffet?«

Nachdem wir gegessen und ausgecheckt hatten, fuhren wir kurz beim Studio der Jungs vorbei, wo wir auf John, Jonas und Alex trafen. Wir gratulierten den beiden nochmal zum Album Release. Ich hatte für John zwei Beats vorbereitet, die ich ihm auf den PC kopierte und nacheinander abspielte. John war ziemlich zufrieden damit, setzte sich gleich mit Stift und Papier hin und schrieb eifrig seine Ideen nieder. Wir verabschiedeten uns derweil und fuhren zum Flughafen.

Drei Stunden später waren wir wieder zuhause in unserer Wohnung und hatten sogar noch ein paar Lebensmittel einkaufen können. Unser Kühlschrank war ziemlich geplündert, weil wir immer wieder lange unterwegs gewesen waren und es sich daher nicht lohnte, viel zu kaufen und aufzuheben. Sarah verarztete meine Wunden vernünftig und anschließend verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag daheim.

Am Mittwoch begann Sarah schließlich wieder zu arbeiten und auch ich konzentrierte mich in den folgenden Wochen mehr auf meine Managementaufgaben, die Musik und mein Training im Fitnessstudio. Es war viel Arbeit aus den letzten Wochen liegen geblieben und auch wenn ich ein großes Team um mich herum aufgebaut hatte, das mich unterstützte, gab es genug Sachen, die ich lieber selbst erledigen wollte oder musste.

Für drei Tage flog ich alleine nach Wien, um in »R«, meinem Tattoo und Barberladen, nach dem Rechten zu sehen und mich vor Ort um einige Dinge zu kümmern. Ich wurde nach wie vor regelmäßig von Fans erkannt, aber es waren im Laufe der Zeit weniger geworden, die mich auch ansprachen. Manche lächelten nur freundlich, nickten mir zu und grüßten mich.

Bevor wir zurückreisten, ging ich vormittags mit Abudi zu einem Juwelier. Ich wollte mir eine schöne Goldkette und eventuell noch eine Rolex kaufen. Außerdem suchte ich noch etwas für Sarah. Ich brauchte jedoch länger als gedacht und musste noch drei weiteren Läden einen Besuch abstatten, bis ich gefunden hatte, was ich wollte und zufrieden war. Wir fuhren zum Flughafen und flogen zurück nach Berlin.

Inzwischen hatten wir Mitte August und der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu. Sarah und ich wollten unbedingt die letzten richtig warmen Tage nutzen und einige Dinge draußen unternehmen. Auch heute schien wieder die Sonne am wolkenlosen Himmel. Eigentlich hatten wir vorgehabt, in den Zoo zu gehen, aber leider kam mir ein wichtiger Anruf von Ronny dazwischen, der mich direkt in unser Büro bestellte. Es gab wohl irgendwelche Probleme.

Sarah war ziemlich enttäuscht, da sie sich sehr auf den Tag gefreut hatte. In der letzten Zeit hatte sie viel auf der Arbeit zu tun und kam selbst am Wochenende nicht wirklich zur Ruhe, weil dann noch Hausarbeit erledigt werden musste, ich unterwegs war oder sie an einem Projekt weiterarbeiten musste, um fertig zu werden.

Ich versprach ihr aber, den Ausflug so bald wie möglich nachzuholen und abends mit ihr Essen zu gehen. Für diesen Anlass hatte ich ihr ein wunderschönes marineblaues Cocktailkleid gekauft. Ich hatte noch eine weitere Überraschung geplant und war dementsprechend extrem aufgeregt.

In meiner Wolke | 1raf7Where stories live. Discover now