In meiner Wolke | 1raf7

62 | Villa

Raphaels Sicht

So langsam hatten Sarah und ich wieder zurück in den Alltag gefunden. Meine Freundin würde erst wieder Mitte Juli mit arbeiten anfangen, was bedeutete, dass sie noch ein paar Wochen frei hatte. Ich verbrachte endlich wieder mehr Zeit im Training und in meinem Anthrazit-Studio. Für das Wochenende hatten sich John, Alex, Jonas und Maxwell angekündigt, die uns mal wieder besuchen kamen und auch Abudi war mit von der Partie. Ich freute mich auf die Jungs, schließlich hatten wir uns schon lange nicht mehr gesehen.

Doch bevor ich in meinen wohlverdienten Feierabend gehen konnte, musste ich erst mal den angefangenen Beat für Ahmad fertigstellen. Er hatte sehr viel Talent und seine ersten Singles im letzten Jahr hatten alle eingeschlagen. Ich war froh, ihn bei mir unter Vertrag zu wissen. Nun wollten wir einen Schritt weitergehen. Ob wir nur eine EP oder gleich ein ganzes Soloalbum herausbringen würden, war noch nicht sicher.

Ich war beim letzten Mal weit gekommen, sodass nur noch das Outro sowie der letzte Feinschliff fehlte. Dann würde ich alles mit Ahmad durchsprechen und ihn machen lassen, ehe der Beat fertig ausproduziert werden würde.

Ein paar Stunden später fuhr ich zurück nach Hause, wo meine Freundin auf mich wartete. Sarah hatte extra mein Lieblingsessen gekocht. Sie war wirklich ein Engel und ich war unfassbar stolz und dankbar, so eine wundervolle, starke und intelligente Frau an meiner Seite zu haben, die zudem auch optisch eine absolute Bombe war. Vor ein paar Jahren hätte ich nicht erwartet, dass ich doch noch mal das Gefühl von aufrichtiger Liebe empfinden dürfte, doch ich wurde eines Besseren belehrt.

»Denkst du daran, dass meine Jungs morgen kommen? Alex ist übrigens auch dabei«, erinnerte ich sie beim Abendessen. »Ja, ich weiß und ich freue mich auch, ihn wiederzusehen. Aber ich habe keine Ahnung, was wir morgen kochen könnten, wenn sie kommen«, antwortete sie, was mich zum Lachen brachte. »Spinnst du? Du willst doch nicht etwa ernsthaft für die ganze Ekipa was zu Essen machen? Die kriegst du nie im Leben satt. Wir gehen in ein Restaurant.«

»Hast recht. Wir sollten aber einen Tisch reservieren. An einem Samstagnachmittag bei diesem schönen Wetter in Berlin spontan Platz für so viele Leute zu finden, wird schwer«, merkte Sarah an. Ich bat sie, sich nachher darum zu kümmern und ging nach dem Essen in mein kleines Büro, welches ich mir zuhause eingerichtet hatte. Wir verbrachten einen ruhigen Abend zu zweit und ich zeigte meiner Freundin einige Dinge, die ich im Studio produziert hatte.

Am nächsten Mittag fanden wir uns pünktlich bei dem jugoslawischen Restaurant ein, welches Sarah ausgewählt hatte, und warteten auf die Hamburger sowie Abudi. Wir hatten einen großen Tisch draußen bekommen und sahen die Jungs schon von Weitem auf uns zukommen. Wir begrüßten alle, setzten uns und bestellten kurz darauf unser Essen.

Sogleich vertiefte ich mich mit John in ein Gespräch, während Sarah sich mit Alex und Maxwell unterhielt. Als wir alle satt waren, wandte John sich an uns alle: »Also, Jungs und Mädels. Der Gazi und ich haben uns da was überlegt. Was haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen in den Urlaub fahren, bevor unsere Releaseparty ansteht? Ich weiß, Sarah und Raf, Bruder, ihr wart viel unterwegs, aber wenn ihr Bock habt uns zu begleiten, würden wir uns freuen.«

»Klingt bombe, also ich wäre dabei«, stimmte ich direkt zu und warf einen Blick zu Sarah. Diese nickte begeistert. »Gerne. Habt ihr schon irgendein Ziel in Sicht?«, fragte sie. »Irgendwas am Meer. Wir hätten mal an Mallorca oder Zypern gedacht«, erklärte Jonas. »Wen wollte ihr denn alles mitnehmen? Zu groß sollte unsere Gruppe auch nicht werden.«

»Also Farido safe«, meinte ich. »Ich nehme meine Freundin mit«, erwiderte John lächelnd und Sarah warf »Amina, wenn sie Zeit hat« ein. »Okay passt. Dann wären wir ich, John, Lea, Maxwell, Alex, Raf, Sarah, Farido, Abudi und Amina. Zehn Leute geht voll klar. Wir mieten dann irgendwo 'ne geile Villa am Strand, machen Party und genießen das Leben«, beschloss Jonas.