Teil 32 🎈

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Eddie wachte mit Richie in seinen Armen auf.
Es war eines der schönsten Gefühle, die sich der Junge vorstellen könnte.
Richie atmete ruhig, schien noch zu schlafen.
Eddie wandt sich aus den Armen seines wunderschönen Freundes und strich ihm sanft die Locken aus der Stirn.
"Perfekt", flüsterte er leise, bevor er Richie einen Kuss auf den Kopf gab.
Der Kleinere zog sich an.
Als er seinen Kopf wieder Richie zudrehte bemerkte er, dass er angeschaut wurde.
Richie grinste müde.
"Hast du mich beobachtet?", kicherte Eddie.
Richie lächelte seelig. "Dir auch einen schönen guten Morgen, Baby. Und ja, aber was hätte ich machen sollen? Wenn ich deinen schönen Körper sehe muss ich eben hingucken."
Richies Stimme klang rau vom kühlen Morgen und doch so sanft wie es Eddies Lippen kurz zuvor noch auf Richies Kopf gewesen waren.
Auch wenn diese Art von Gefühl für Eddie ungewohnt und unergründet war, er könnte sich daran gewöhnen.
Richie stand auf und zog Eddie an den Hüften zu sich.
Der schlanke Junge konnte kaum stehen, doch es machte ihm nichts aus.
Er zog Eddie zu sich und küsste ihn erst sanft, dann immer verlangender.
Sie standen einige Minuten so dar.
In der Mitte eines eigentlich viel zu kleinen Zeltes und gaben sich all die Liebe, die der andere verdiente.
Mehr wollte keiner von beiden in diesem Moment.
Sie wollten sich nur zeigen, dass sie sich liebten.
Dass nicht einmal das stärkste Gefühlsunwetter sie würde auseinander bringen können.
Dass sie sich festhalten werden, wenn der Sturm um sie herum sogar noch stärker wird als der in ihren Köpfen.
Dass sie für immer hier bleiben werden.
Für immer in den Armen des anderen.
Das war alles, was sie brauchten und alles, wonach sie je fragen würden.

Eddie wollte nicht, dass dieser Moment je vorbeigeht.
Er wollte sich nicht eingestehen müssen, dass die Zeit weiterzieht und sie einen unweigerlich mitreißen wird.
Er wollte für immer jung bleiben.
Für immer die wahre Liebe in seinem Herz geschlossen halten können.
Er wusste jetzt, er hatte sie gefunden.

Keiner von ihnen wollte den Moment unterbrechen.
Keiner von ihnen wollte der Zeit den Spalt zwischen ihren Körpern öffnen, um sie an ihnen vorbeiziehen zu lassen.
Doch sie taten es.
Und es war nicht schlimm.
Das war der Tag, an dem Eddie es verstand.
Man musste keine Angst vor der Zeit haben. Davor, dass sie einen mirwirbelt.
Man muss lernen, mit ihr zu fliegen.
Er stand da, die Augen auf die schokoladenbraunen seines Freundes gerichtet, und lächelte Richie glücklich an.
"Ich liebe dich, Babe.", hauchte Richie gegen die Lippen seines Freundes.
"Ich liebe dich auch, Trashmouth."
Beide kicherten, bis Richie sich nach unten beugte, Eddie packte und ihn über seine Schulter warf.
Eddie kreischte leise und bettelte darum, wieder heruntergelassen zu werden.
Richie lachte nur und ließ ihn auf den Bodem plumpsen.
Der Brillenträger zog sich an und zusammen verließ das junge Paar das Zelt.
Stan und Bill saßen un das erloschene Feuer herum und starrten müde in die zurückgebliebene Asche.
"Na, gut geschlafen?", trellerte Richie fröhlich und erntete einen genervten Blick von Stan.
"Offensichtlich nicht.", lachte er.
"Hattet wohl besseres zu tun."
Er deutete auf den Knutschfkeck an Bills Nacken.
Eddie brach in Gelächter aus und hielt sich an Richies Schulter fest.
Bill wurde knallrot und verdeckte seinen Hals mit den Händen.
"Ich will nicht wissen, wo diese Hände schon waren.", machte Richie lachend weiter.
Stan verdrehte die Augen und reichte Eddie ein Brötchen, welcher das Essen dankend annahm.
Richie starrte auf die Bäume um sie herum und lächelte in sich hinein.
Er saß hier.
Seine Freunde bei sich.
Seinen Freund in seinem Arm.
Seine dunkle, von Gewalt geprägte Vergangenheit hinter ihm.
Die Bäume schienen versteckt zu halten, was ihn in seinem Leben noch erwartete.
Er wollte es wissen, doch es gab nichts, was ihn voreilig darauf zuziehen könnte.
Er war einfach nur glücklich, hier zu sein.

"Was hälst du davon, Richie?", fragte Eddie seinen Freund.
Dieser sah ihn verwirrt an und richtete seine Brille auf der Nase.
"Was? Wovon?"
"Mike meinte mal, seine Eltern hätten eine Hütte im Wald gehabt.", erklärte Stan. "Früher sollen dort wohl Wahren aufbwahrt worden sein, doch jetzt stet sie leer. Wir wollten alle zusammen ein paar Tage verbringen."
Richie nickte aufgeregt.
"Klar! Gerne."
Eddie lächelte glücklich und kuschelte sich an seinen Freund.
Richie kannte seine Freunde erst seit einigen Monaten und doch fühlte er sich an ihrer Seite mehr zu Hause als an dem Ort, wo er Laufen und Fahrradfahren gelernt hatte.
Irgendetwas sagte ihm, dass das unsichtbare, verborgene und doch so klare Band zwischen den Vieren nochmal stärker war.
Stärker als alles, was mit den Worten der Physik zu erklären wäre.
"Bill und ich machen heute Nachmittag nichts mehr. Wir fahren gleich.", gähnte Stan.
Eddie nickte.
"Okay, komm Richie, wir packen zusammen."
Die Vier standen auf und räumten alles zusammen.
Die Fahrt nach Hause rauschte schweigend an ihnen vorbei.
Keiner sagte ein Wort.
Stan und Bill waren zu Müde und Richie und Eddie jeweils in ihren eigenen Gedanken verschwunden.

Endlich vor dem Haus der Toziers angekommen schmissen die Jungs ihre Fahrräder zur Seite und liefen in's leere Haus.
Erst als Eddie das so vertraute Zimmer seines Freundes betrat spürrte er die Müdigkeit in deinen Gliedern.
Er ließ sich einfach auf das Bett fallen.
Richie lachte.
"Bist du so müde, Eds?"
Eddie nickte nur stumm, das Gesicht im Kissen vergraben.
Der Größere legte sich daneben und zog seinen Walkman gemeinsam mit seinem lieblings Mixtape hervor.
Eddie hob seinen Kopf und sah seinen Freund an.
Richie bemerkte den Blick seines Freundes und kicherte.
Er legte Eddie die Kopfhörer über den Kofp und lies ihn der Musik lauschen.

Wise men say:
"Only fools rush in."
But I can't help
falling in love with you.
Shall I stay,
would it be a sin?
If I can't help
falling in love with you.

Eddie lächelte seelig.
Er summte leise mit.
Für Richie war es eines der schönsten Geräusche, was ein Mensch je erzeugt hatte.

Like a river flows
Shortly to the sea
Darling, so it goes
Some things were ment to be.

Richie sah jede einzelne Regung in Eddies wunderschönem Geschicht.
Am liebsten würde er ihn sofort küssen, doch er ließ ihn weiter der Musik lauschen.

Take my hand.
Take my whole life too.
'Cause I can't help,
falling in love with you.

Eddie griff nach Richies Hand und drückte sie leicht.
"Das hier ist meine Lieblingsstrophe.", flüsterte er lächelnd.
Richie konnte nicht hören, was Eddie hörte, doch er wusste, wovon der Astmatiker sprach.
Richie lehnte sich vornüber und küsste seinen Freund auf die Stirn.
"Gute Nacht, Baby.", hauchte der Schwarzhaarige und legte seine Brille auf den Nachttisch neben seinem Bett.
Die beiden schliefen Arm in Arm ein, aus den Kopfhörern kam leise Can't fight this feeling.

Auch wenn sie schliefen, in diesem Moment fühlte es sich so an, als könnten sie die Welt in ihren unerfahrenen Händen tragen.

Hater or lover?♡ ~ReddieWhere stories live. Discover now