Teil 5🎈

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PoV Eddie

Einige Tage waren nun schon vergangen.
Richie hatte wohl beschlossen, mir nicht mehr auf Schritt und Tritt folgen zu müssen, worüber ich sehr dankbar war. Allerdings grinste er mich immernoch so komisch an, wenn sich unsere Blicke zufällig begegneten.

"Ich frage mich nur, warum er dich nicht nur nicht mehr hasst, sondern dich sogar - ich weiß nicht,- mag?",
fasste Stanly ziemlich gut zusammen, was mir immer wieder durch den Kopf ging.

Bill und er saßen an diesem Nachmittag bei mir im Zimmer und machten unsere Hausaufgaben.
Bill war schon fertig - er musste ja andere Sachen machen, als wir - und half nun Stan.

Naja...seitdem die beiden zusammen gekommen sind kann man das nicht mehr 'Mathe' nennen, was die beiden taten.
Immer wieder ließen sie sich von der Nähe des anderen ablenken und sahen sich dann einfach in die Augen oder küssten sich sanft.
Ohne Rücksicht auf mich zu nehmen.
"Hey, Leute... Nehmt euch nh Zimmer.", murmelte ich grinsend, die Augen immer noch auf meine Hasuaufgaben gesenkt.
Stan und Bill wurden rot und wandten sich wieder dem Blatt zu.

"Sagt der Richtige. Du bist es doch, der im Unterricht beinahe ausgezogen wird von Richies Blicken.", konterte Stan.
Die beiden hatten sich eine Spaß daraus gemacht, Richie als meinen 'Verehrer' zu bezeichnen.
Was er absolut NICHT war.
Ich verstehe nur die Augen.

Am nächsten Tag war Richie nirgends zu sehen.
"Wo ist er?", wisperte ich leise vor mich hin.
"Wer? Tozier?", grinste Stan.
Hatte ich das etwa laut gesagt?!
Ich verneinte, obwohl ich spürte, wie ich rot anlief.
"Dein Lover kommt bestimmt gleich!"
Wie auf's Stichwort betrat ein grinsender Richie das Klassenzimmer und ließ sich auf seinen Platz fallen.

Unsere Lehrerin fuhr mit dem Unterricht fort, als wäre nichts gewesen.
Sie kannte Richie schließlich schon.
"Ihr startet heute ein Projekt. Die Themen sind Literatur und Zeichnung. Was ihr macht, ist euch überlassen.
Ich teile euch dafür in 2-er und 3-er Gruppen ein."
Genervt verdrehte ich die Augen.
Bei meinem Glück landete ich wieder mit irgendeinem Mädchen in einer Gruppe; und ich konnte keine hier wirklich leiden.

Sie begann, einige Namen aufzuzählen. Stan arbeitete mit Mike und Ben; hatte der ein Glück...
Als sie irgendwann meinen Namen sagte, waren nur noch drei andere Personen ohne Partner.
Greta, ein Junge namens Tom und Richie.
Ich hoffte auf Tom. Er war vernünftig und nett.
Greta war eben Greta und was ich von Richie halten sollte, wusste ich immernoch nicht.
"Eddie, die arbeitest mit...

...Richie."

Mein Herz setzte für einige Schläge aus.
Richie. Mein ehemaliger Mobber. Der Junge, der mich seit einer Woche komisch ansah.
Na toll, dass konnte ja was werden.

Richie drehte sich zu mir um und grinste breit.
Es war nicht dieses fiese Grinsen, welches ich früher so oft an ihm gesehen habe, es war ehrlich aber auch ein bisschen nervig.
So, als wollte er mich extra ein bisschen aufziehen.
Ich rollte mit den Augen.

"Okay, da jetzt jeder einen Partner hat: ihr müsstet euch die nächsten Nachmittage über treffen. Seht es als Hausaufgabe.
Und jetzt ab in die Pause!", sagte sie, im Einklang mit der Klingel.

*Am Nachmittag*

R: Ich komme gleich mal
vorbei😆😉

E: Ist okay, meine Mutter ist eh nicht da, alsoooo...

R: Cool! Bis gleich 😙😝

______

Ich erwiderte darauf nichts.
Mit Kopfhörern in den Ohren wartete ich auf den Größeren.
Als es klingelte stand ich lustlos auf und schlurfte die Treppen runter.

"Hey Eddie!", rief mein Besuch überschwänglich und bat sich quasi selbst herein.
Richie lief an mir vorbei in mein Zimmer.
"Woher weißt du-?" "Intuition.", grinste er.
Ich schüttelte einfach nur den Kopf und setzte mich auf mein Bett; Richie neben mir.

"Ich habe keine Lust auf das Projekt. Lass uns uns lieber unterhalten."
Was sollte das denn jetzt?
"Unterhalten? Dein Ernst? Du hast mich zwei Jahre lang geschlagen, beleidigt und gedemütigt und jetzt kommst du an und willst...reden? Wie Freunde?"

Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln.

"Eddie...", flüsterte er.
"Es-es tut mir so, so unglaublich leid. Ich weiß, Worte können nicht mehr gutmachen, was ich getan habe, doch ich kann dir die Wahrheit sagen!"
"Und die wäre?"
"Das-das sich so viel verändert hat, Eddie. Du hast keinen Grund dazu, mich zu mögen, ich wünschte nur, du könntest mir verzeihen.
Nichts, wirklich nichts was ich gesagt oder getan habe begünstigt, dass du mir verzeihst, doch ich wünschte, du wüsstest nur eines:
wie viel du mir wirklich bedeutest..."

"Ich-ich bedeute dir was?", fragte ich zaghaft.
"Ja! Mehr als all die Sterne im ganzen Universum. Mehr als es Sankörner am Strand und Fische im Wasser gibt. Ich habe dich scheiße behandelt, doch wollte ich warscheinlich einfach verbergen, dass ich schwul war. Ich hatte damals wirklich Prbleme mit meiner Sexualität und auch mit vielen anderen Aspekten an mir." verlegen sah der Brillenträger zu Boden.
"Also deinen Körper musst du nun wirklich nicht verstecken. Vielleicht diese Brille, aber sonst..."
Richie merkte, dass ich das mit der Brille nicht ernst meinte.
"Du findest mich also heiß?", grinste er lasziv.
Ich lachte, verdrehte aber die Augen.
Wir machten noch einige Stunden so weiter.

Komisch. Richies Liebeserklärung hatte das Eis zwischen uns wirklich gebrochen; oder wenigstens amgeknackst.

Als ich am Abend in meinem Bett lag und an die Decke starrte, dachte ich an Richie.
Ich hatte es zwar vorhin so einfach mit einem Lacher abgetan, doch ich fand den Größeren wirklich ziemlich anziehend.
Das ich doch schwul war, das wusste ich ja, aber Richie?
Nach einiger Überlegung kam ich zu dem Schluss, was auch immer es war, ich würde es erstmal auf mich zukommen lassen. Ohne voreilige Schlüsse oder was auch immer.
Richie schien ja wirklich gerne bei mir zu sein, also warum nicht sich einfach mal darauf einlassen?

PoV Richie

Zum Glück. Ich kam gerade noch rechtzeitig in meinem Zimmer an, bevor die Tränen mich überrollen.
Diese sensible Seite zeigte ich nur mir selbst und manchmal Beverly.
In letzter Zeit hatte ich ziemlich oft geweint. Meistens Abends.
Ich weinte um Eddie.
Seine niedliche, aber auch abblockende Art war einfach so unglaublich süß.
Es versetzte mir nur einen Schlag, dass er meine Lisbeserklärung so einfach abgetan hatte, ohne nochmal darüber sprechen zu wollen.
Mein Herz begann dann immer, etwas in die Situationen zu interpretieren, was schlicht und einfach nicht die Wirklichkeit war.
Wenn mein Verstand meinem Herzen das dann immer und immer wieder erklären musste, überkam mich die Traurigkeit.

In den letzten Wochen lauerte sie in meinem eigenen Schatten. Nur darauf wartetnd, hervorspringen und mich überfallen zu können.
Wenn ich nicht gerade weinte, dann sah man sie mir nicht an, doch sie war allgegenwärtig. So gewiss, wie dass Eddie mich niemals so lieben wird, wie ich ihn...

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Haha ja das war Teil 5...
Ich sag dazu jetzt einfach mal nichts😂
Ihr könnt mir ja wie immer gerne eure Meinung und Verbesserungsvorschläge schreiben 😝😙💕

Bye💕

Hater or lover?♡ ~ReddieWhere stories live. Discover now